DE2362450C3 - Walzgerüst, insbes. für Reversierbetrieb - Google Patents
Walzgerüst, insbes. für ReversierbetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Walzgerüst, insbesondere für Reveisierbetrieb, bei dem die in Einbaustücken
lagernden Walzensätze zwischen zwei sich quer zur Walzrichtung im Abstand spiegelbildlich gegenüberliegenden
Rahmen geführt und durch in den Rahmen angeordnete Anstellvorrichtungen abgestützt sind.
Durch die DE-OS 20 02 745 ist ein Walzgerüst der angegebenen Gattung bekannt, welches jedoch nicht für
Reversierbetrieb vorgesehen ist.
Bei dem bekannten Walzgerüst sind die die Walzen des Horizontal-Walzensatzes lagernden Einbaustücke
im wesentlichen T-förmig gestaltet und unmittelbar über Zuglaschen zwischen den beiden sich quer zur
Walzrichtung im Abstand spiegelbildlich gegenüberliegenden Rahmen aufgehängt, wobei an den rahmenseitigen
Enden der Zuglaschen die Anstellvorrichtungen angreifen. Eine Fußtraverse und zwei oben liegende,
abnehmbare Traversen stellen eine unmittelbare, starre Querverbindung zwischen den beiden Rahmen des
Walzgerüstes her, haben also lediglich eine das Walzgerüst in Walzrichtung stabilisierende Wirkung.
Nachteilig bei diesem bekannten Walzgerüst ist es. daß die die Walzarmaturen bildenden einzelnen Walzgutführungen
an den ein- und auslaufseitigen Rahmen angeordnet werden müssen, so daß für die der
jeweiligen Walzenanstellung entsprechende Einstellung derselben besondere Stellantriebe erforderlich Werden.
Dabei müssen die Stellantriebe in Abhängigkeit von der
jeweiligen Walzenanstellung durch die Anstellvorriclv
tungefi exakt ausgesteuert werden, wenn die Wälzäfttiäturen
den ihnen zugedachten Zweck störungsfrei erfüllen sollen. Da aber jede einzelne Walzgutführung
der Walzarmaturen einen eigenen Stellantrieb mit zugehörigen Steuereinrichtungen erfordert, ergibt sich
nicht nur ein hoher Anlagenaufwand bei den Walzgerüsten, sondern auch deren Bedienung während des
Walzbetriebes ist kompliziert.
Als nachteilig hat es sich bei diesem Aufbau eines gattungsgemäßen Walzgerüstes auch erwiesen, daß der
Walzenwechsel durch die zugeordneten Walzgutführangen
beeinträchtigt wird, weil diese in den meisten Fällen entfernt, also mit gewechselt werden müssen.
Erfindungszweck ist es, diese Nachteile auszuräumen. Aufgabe der Erfindung ist somit, für ein Walzgerüst der
im Gattungsbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Bauart einen Gesamtaufbau zu schaffen, der einen
•einfachen Walzenwechsel ohne Beeinträchtigung durch die zugeordneten Walzgutführungen ermöglicht und
dabei ohne besondere Stellantriebe für das Öffnen und Schließen der Walzarmaturen auskommt und demzufolge
auch einen besonderen Bedienungsaufwand für die Verstellung der Walzarmaturen vermeidet.
Die Lösung dieses Problems wird dabei durch die im
ersten Anspruch angegebenen Kennzeichnungsmerkmale erreicht.
Der besondere Vorteil liegt bei dem gekennzeichneten Gesamtaufbau des Walzgerüstes darin, daß
oberhalb bzw. unterhalb der Rahmen durch die Siütztraversen jeweils eine Querverbindung zwischen
sämtlichen ein und derselben Horizontalwalze zugeordneten Zuglaschen hergestellt wird und an jeder der
Stütztraversen beide Einbaustücke der betreffenden Horizontalwalze ihr Widerlager finden. Durch die
bauliche Trennung der über die Zuglaschen mit den Anstellvorrichtungen zusammenwirkenden Stütztraversen
von den Einbaustücken der Walzensätze wird erreicht, daß die Walzgutführungen an den Stütztraversen
aufgehängt bzw. befestigt werden können und damit ein Walzenwechsel vollzogen werden kann, ohne daß in
jedem Falle auch die Walzgutführungen mit gewechselt
ίο werden müssen. Vorteilhaft ist ferner, daß die
Walzarmaturen nach einmaliger Einjustierung der einzelnen Walzgutführungen in unmittelbarer Abhängigkeit
von den Anstellvorrichtungen betätigt werden und damit ohne zusätzlichen Aufwand ihre Einstellung
■*5 in unmittelbarer Abhängigkeit von der jeweiligen
Walzenanstellung erhalten.
Durch die DE-PS 2 93 690 ist ein Walzgerüst bekannt, bei dem die beiden Walzenständer in Walzrichtung
gesehen mit Abstand nebeneinander angeordnet sind.
Zwischen den beiden Walzenständern dieses Walzgerüstes sind dabei sowohl ein- als auch auslaufseitig quer
zur Walzrichtung liegende Traversen angeordnet, welche als Träger für die die Walzarmaturen bildenden
Walzgutführunger: bilden. Von den jeweils ein- und auslaufseitig angeordneten beiden Traversen sind die
oberen Traversen an Knaggen aufgehängt, die einstükkig mit den beiden Einbaustücken für die Oberwalze in
Verbindung stehen. Die anderen Traversen sind hingegen auf seitlich auskragenden Nocken der
Walzenständer abgestützt.
Bei dem bekannten Walzgerüst ist also die Bewegung der die oberen Walzgutführungen tragenden Traversen
unmittelbar abhängig von der Bewegung der Oberwalze mit ihren Ginbaustücken relativ zu den Walzenständern
und nur mittelbar Von der Wirkung der den Walzenständerr zugeordneten Anstellvorrichtungen. Die unteren
Traversen sind relativ zu den Wälzenständern huf durch
Betätigung besonderer Stellschrauben Verlagerbar,
während die darauf schwenkbar sitzenden unteren Walzgutführungen einer eventl. Verlagerung der Unterwalze
nur durch mehr oder weniger starkes Kippen um ihre Lagerachse folgen können.
Abgesehen davon, daß bei dem bekannten Walzgerüst die oberen Traversen bei jedem Walzenwechsel
durch umständliche Manipulationen ein- und auslaufseitig von den Einbaustücken der Untervvalze gelöst
werden müssen, sind sie bezüglich ihrer Einstellung nicht abhängig von den Anstellvorrichtungen des
Walzgerüstes, sondern sie folgen vielmehr den Verlagerungsbewegungen der Einbaustücke, die durchaus von
der Einstellung der Aiistellvorrichtungen abweichen können. Dieser Umstand führt aber nicht nur zu einem
erhöhten Verschleiß der Walzgutführungen, sondern kann auch die Oberflächenqualität des Walzgutes selbst
nachteilig beeinträchtigen.
Besonders vorteilhafte Weiterbildungsmerkmale für ein erfindungsgemäßes Walzgerüst sind im Anspruch 2
gekennzeichnet. Hierdurch läßt sich nämlich eine leichte, aber trotzdem äußerst stabile Gerüstkonstruktion
schaffen, welche ohne wesentlichen Mehraufwand
für Reversierbetrieb ausgelegt werden kann und trotzdem den Walzenwechsel ermöglicht, ohne daß in
jedem Falle auch die Walzgutführungen mit gewechselt werden müssen. Von den Zuglaschen lassen sich nämlich
die Stütztraversen durch einfache Axialverschiebung der in ihnen gelagerten Kupplungsbolzen abkuppeln
und demzufolge zusammen mit den von ihnen getragenen Walzgutführungen für den Walzenwechsel
entfernen.
Die im Anspruch 3 angegebenen Kennzeichnungsmerkmale machen es möglich, die Walzarmaturen exakt
auf das jeweilig herzustellende Walzprofil einzujustieren, so daß ein störungsfreier aber wirksamer Betrieb
derselben in Verbindung mit den zu ihrer Verstellung dienenden Stütztraversen gewährleistet wird.
Die DE-PS 6 37 621 offenbart zwar bereits die Anordnung von Walzgutführungen bei einem Reversiergerüst.
Jedoch geht es hier nicht darum, die Walzgutführungen relativ zu einer durch die Anstellvorrichtungen
bewegbaren Stütztraverse verstellbar zu machen, sondern vielmehr darum, die ein- und
auslaufseitigen Walzgutführungcn je nach Walzrichtung in gegenseitigem Wechsel in bestimmter Weise ^
anzuheben und abzusenken.
Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung nunmehr im einzelnen
beschrieben werden. Dabei zeigt
F i g. 1 ein Reversierwalegerüst in Walzrichtung
gesehen
Fig. 2 das Reversier- Walzgerüst nach F i g. 1 quer zur Walzachse gesehen, zur einen Hälfte im Schnitt
längs der Linie X-X und zur anderen Hälfte im Schnitt längs der Linie Y- Yin F i g. 1, während
Fig. 3 eine Teildraufsicht auf das Walzgerüst nach
den F i g. I und 2 wiedergibt, die der linken Hälfte der Fig. 2 entspricht.
Das in der Zeichnung dargestellte Revf rsier-Walzgerüst
ist als sogenanntes Kompakt-Gerüst ausgestaltet. Es besitzt zwei sich quer zur Walzrichtung mit Abstand
spiegelbildlich gegenüberliegende Rahmen 1, 2, die durch untere Querholme 3 und obere Querholme 4
miteinander verbunden sind.
Zwischen diesen Rahmen 1 und 2 ist die Oberwalze 5 in ihren beiden Einbäustücken 6 und die Unterwalze 7
mit ihren beiden Einbiustücken 8 in Höhenrichtung verschiebbar geführt.
Damit die beiden Walzen 5 und 7 während des Walzbetriebes gegeneinander angestellt werden können,
finden die Einbaustücke 6 der Oberwalze 5 ein Widerlager an einer oberen Stütztraverse 9, während
gleichermaßen die Einbaustücke 8 der Unterwalze 7 ein entsprechendes Widerlager an einer unteren Stütztraverse
10 haben. Die obere Stütztraverse 9 ist jeweils über zwei Zuglaschen 11 mit jedem der beiden Rahmen
1 und 2 verbunden, während die untere Stütztraverse 10 ebenfalls durch je zwei Zuglaschen 12 an jedem der
beiden Rahmen 1 und 2 aufgehängt ist
Jede der Zuglaschen 11 und 12 ist mit den Rahmen 1 und 2 über drehbare Exzenter 13 verbunden, wobei die
Exzenter 13 gemeinsam durch einen besonderen Antrieb verstellt werden können und die Anstellvorrichtungen
für die beiden Walzen 5 und 7 des Walzensatzes bilden.
Damit der Walzstrang in jeder Arbeitsrichtung des
Reversier-WalzgeriJstes eine einv .ndfreie Führung
durch das Kaliber des Walzensatzes erhält, sind zwei
Walzarmaturen 14 und 15 vorhanden, von denen je eine an jeder Seite des Walzensatzes angeordnet ist und den
Abstand zwischen der Stirnseite des Walzgerüstes und dem Wilzspalt überbrückt. Jede dieser Walzarmaturen
i4 und 15 besitzt eine obere Walzgutführung 16, die der Oberwalze 5 zugeordnet ist, und eine untere Walzgutführung
17, die zur Unu-rwalze 7 gehört
Die obere Walzgutführung 16 jeder der beiden
Walzarmaturen 14 und 15 hängt an einem Schlitten 18, der in Höhenrichtung beweglich in einer Führung 19
liegt, die an der oberen Stütztraverse 9 sitzL In gleicher Weise ist die untere Walzgutführunp 17 jeder der beiden
Walzarmaturen 14 und 15 auf einem Schlitten 20 montiert, der in Höhenrichtung in einer Führung 21
verstellbar gehalten ist, die mit der unteren Stütztraverse 10 in Verbindung steht.
Über die Schlitten 18 und 20 können die Walzjutführungen
16 und 17 jeder der beiden Walzarmaturen 14 und 15 exakt auf den zu führenden Walzgutquerschnitt
voijustiert werden, woraufhin dann der Schlitten 18 in der Führung 19 und der Schlitten 20 in der Führung 21
bspw. durch Klemmschrauben 22 festgelegt werden kann.
Da die Führungen 19 eine bauliche Einheit mit der oberen Stütztraverse 9 und die Führungen 21 eine
bauliche Einheit mit der unteren Stütztraverse 10 bilden, ist es klar, daß die über die als Walzen-Anstellvorrichtungen
dienenden Exzenter 13 hervorgebrachten und mittels der Zuglaschen 11 und 12 auf die Stütztraversen
9 und 10 übertragenen Anstellbewegungen für die beiden Walzen 5 und 7 z-jgleich auch die Einstellung der
WabUnnaturen 14 und 15 auf die jeweilige Öffnungsweitc
des Walzspaltes zwischen den beiden Walzen 5 und 7 bewirken.
Die Walzenanstellvorrichtungen 13 des Walzgerüstd
bilden also zugleich auch die Stellantriebe für die Wal/gutführungjn 16 und 17 der beiden Walzarmaturen
14 und 15.
Durch die Verwendung der Stütztraversen 9 und 10 einerseits als Widerlager für die Einbaustücke 6 und 8
der Walzen 5 und 7 sowie andererseits als Träger der Walzgutführungen 16 und 17 beider Walzarmaturen 14
und 15 wird also eme wesentliche Verminderung des Anlagenaufwandes für ein Reversier-Walzgerüst erzielt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Walzgerüst, insbesondere für Reversierbetrieb, bei dem die in Einbauslücken lagernden Walzensätze
zwischen zwei sich quer zur Walzrichtung im Abstand spiegelbildlich gegenüberliegenden Rahmen
geführt und durch in den Rahmen angeordnete Anstellvorrichtungen abgestützt sind, gekennzeichnet
durch eine mittels der Walzenanstellvorrichtungen (13) oberhalb und unterhalb der
Rahmen (1, 2) bewegbare Stütztraverse (9 bzw. 10) als Widerlager für die Einbaustücke (6 bzw. 8) jeder
Walze (5 bzw. 7), an der auf den Außenseiten beider Rahmen (1 und 2) je eine der beiden zusammenwirkenden
Walzgutführungen (16,17) der Walzarmaturen (14 bzw. 15) aufgehängt bzw. abgestützt ist (18,
19 bzw. 20,21).
2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stütztraversen (9,10) je über zwei Zuglaschen (11, 12) an den zwischen sich die
Einbaustück«: (6, 8) des Walzensatzes (5, 7) führenden Rahmen (1,2) gehalten sind, an welchen
rahmenseitig die, bspw. durch verdrehbare Exzenter (13) gebildeten Walzenanstellvorrichtungen angreifen.
3. Walzgerüst nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß jede Walzgutführung
(16, 17) der Walzarmaturen (14 bzw. 15) an einem Schlitten (18 bzw. 20) sitzt und daß diese Schlitten
(18, 20) an den Stütztraversen (9 bzw. 10) jeweils parallel zu deren Anstellrichtung und relativ zum
Walzspalt qL r verschiebbar (19, 21) und festeilbar (22) geführt sind.
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ID=5900878
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DE3805475A1 (de) * | 1988-02-22 | 1989-08-31 | Schloemann Siemag Ag | Vorrichtung zur walzgutfuehrung zwischen den walzen eines walzgeruestes |
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DE664743C (de) * | 1936-11-17 | 1938-09-08 | Hans Cramer Dr Ing | Fuehrungsvorrichtung fuer Walzstaebe und Walzbaender |
DE1527699A1 (de) * | 1966-09-30 | 1970-04-09 | Siemag Siegener Maschb Gmbh | Walzgutabstreifer an Walzgeruesten,insbesondere Universal-Traegergeruesten |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AG, 4000 DUESSELDORF, DE |
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