DE2230571C2 - Führung für den Schwimmsattel einer Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf eine Führung für den Schwimmsattel einer Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge der durch den Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Gattung.

Bei einer aus der DE-OS 20 55 346 bekannten Schwimmsattelführung dieser Art ist der Schwimmsattel an den beiden Stützbereichen des Bremsträgers mittels zweier gleich ausgeführter Halteeinrichtungen abgestützt. Jede Halteeinrichtung besteht aus einem V-förmigen Keil mit zwei sich schneidenden Schenkeln, die an den beiden Nutflächen der V-förmigen Führungsnut des zugeordneten Stützbereichs des Bremsträgers anliegen und von denen der eine Schenkel mit einer integrierten Feder in der Ausbildung von zwei federnden Fingern versehen ist, die mit dem Schwimmsattel in Eingriff stehen und diesen gegen den Bremsträger andrücken. Um den Schwimmsattel bei der Bremsbetätigung zentriert zwischen den beiden Stützbereichen des Bremsträgers halten zu können, sind die mit der integrierten Feder versehenen einen Schenkel der beiden Keile an wechselseitig verschiedene Nutflächen der beiden Führungsnuten des Bremsträgers angelegt, wodurch der Schwimmsattel an seiner einen Abstützung radial nach außen und an seiner anderen Abstützung radial nach innen gedrückt wird. Die beiden Keile weisen im übrigen eine gegenüber den Führungsnuten des Bremsträgers größere axiale Länge auf, um an dem mit der integrierten Feder versehenen einen Schenkel eine zur Sicherung der Keile an dem Bremsträger gegen eine axiale Bewegung dienende rechtwinklige Abbiegung zu erhalten, die für eine für Wartungszwecke gewünschte Zugänglichkeit der Bremsbacken nur aufgebogen werden muß, um dann die beiden Keile entfernen und den Schwimmsattel radial nach außen von dem Bremsträger abheben zu können.

Bei einer gattungsähnlichen Schwimmsattelführung gemäß der DE-OS 20 49 035 ist eine analoge Zugänglichkeit der Bremsbacken unter relativ komplizierteren Einbauverhältnissen mittels zweier auch dabei gleich ausgeführter Halteeinrichtungen für den Schwimmsattel verwirklicht, die jeweils aus einer Blattfeder bestehen und dabei so angeordnet und ausgebildet sind, daß sie einerseits den Schwimmsattel gegenüber der Bremsscheibe radial nach außen und andererseits die Bremsbacken radial nach innen drücken. Jede Blattfeder weist für diesen Zweck einen im wesentlichen ebenen Mittelabschnitt auf, der längs seiner beiden Längskanten mit Abbiegungen versehen ist, die an dem Schwimmsattel und an dem Bremsträger anliegen und von denen die eine Abbiegung mit zwei Vorsprüngen verlängert ist, über welche die Wirkverbindung mit den Bremsbacken besteht Eine bezüglich dieser Vorsprünge nach der entgegengesetzten Seite ausgerichtete Verlängerung des Mittelabschnittes ist außerdem mit einer der Sicherung der Blattfedern an dem Bremsträger dienenden Abbiegung versehen, während an den Schmalseiten des Mittelabschnittss noch ausgebildete Finger eine Wirkverbindung mit einem nur für die eine Halteeinrichtung noch zusätzlich vorgesehenen Keil ergeben, der an dieser einen Halteeinrichtung eine Anordnung zwischen dem Schwimmsattel und dem Bremsträger aufweist und damit wie die zugeordnete Blattfeder den Schwingsattel radial nach außen drückt

Die Erfindung, wie sie in dem Patentanspruch gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Schwimmsattelführung einer Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge der angegebenen Gattung hinsichtlich der Zugänglichkeit der Bremsbacken durch eine bauliche Vereinfachung wartungsfreundlicher auszubilden, wobei jedoch gleichzeitig sichergestellt sein muß, daß der Schwimmsattel durch die bei der Bremsbetätigung auftretenden Bremskräfte nicht radial aus seiner Führung herausgedrückt wird.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen im wesentlichen darin, daß mit nur einer Halteeinrichtung ein radiales Herausheben des Schwimmsattels aus seiner Führung an dem Bremsträger durch die bei einer Bremsbetätigung auftretenden Bremskräfte verhindert wird und diese eine Halteeinrichtung andererseits bei einfachen Einbauverhältnissen eine einfachere Zugänglichkeit der Bremsbacken ergibt indem dafür nach ihrer Entfernung der Schwimmsattel nur noch um seine andere Abstützung radial nach außen für eine dann vorhandene Abhebemöglichkeit geschwenkt werden muß. Wenn die Bremsbacken überprüft und dabei ihre Bremsbeläge ggf. ausgetauscht worden sind, muß dann

der Schwimmsattel nur wieder zwischen die beiden Stützbereiche des Bremsträgers eingesetzt und mittels der Feder sowie des Befestigungskeiles gegenüber dessen einem Stützbereich gegen ein radiales Herausdrücken gesichert werden.

Ein Ausführungsbeispiel 4er Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Teilbelag-Ssfaeibenbremse in der Anordnung an dem linken Vorderrad eines Kraftfahrzeuges,

Fig. 2 eine teilweise aufgebrochene Stirnansicht der Scheibenbremse gemäß F i g. 1,

Fig.3 eine Detaildarstellung der Scheibenbremse in der für die F i g. 2 gewählten Blickrichtung,

Fig.4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Scheibenbremse für eine zu der F i g. 1 komplementäre Darstellung,

F i g. 5 eine Schnittansicht der Scheibenbremse nach der Linie 5-5 in F ig. 1,

F i g. G eine weitere Detailansicht der Scheibenbremse entsprechend der Darstellung in F i g. 3,

F i g. 7 die für die innere Bremsbacke der Scheibenbremse vorgesehene Axialführung,

F i g. 3 eine Seitenansicht der lösbaren Halteeinrichtung für den Schwimmsattel in der für die Fig.2 gewählten Blickrichtung,

Fig.9 die komplementäre Seitenansicht der Halteeinrichtung in der für die Fig.4 gewählten Blickrichtung und

F i g. 10 eine Perspektivansicht des Befestigungskeils und der Feder der in den Fig.8 und 9 gezeigten Halteeinrichtung für den Schwimmsattel.

Die zur Anordnung an dem linken Vorderrad eines Kraftfahrzeuges vorgesehene Teilbelag-Scheibenbremse umfaßt einen fest angeordneten Bremsträger B, der zur axialen Führung eines Schwimmsattels C vorgesehen ist Der Schwimmsattel C übergreift eine zu dem Vorderachsschenkel A des Kraftfahrzeuges koaxial angeordnete Bremsscheibe D, an der Reibflächen für eine äußere Bremsbacke £und eine innere Bremsbacke F ausgebildet sind, durch deren gegensinniges Andrükken an die Bremsscheibe D das linke Vorderrad des Kraftfahrzeuges abgebremst werden kann. Das Bremsmoment wird dann über den Schwimmsattel C durch den Bremsträger B aufgefangen.

Der Vorderachsschenkel A ist über einen oberen Träger 10 und einen nicht dargestellten unteren Träger mit der Vorderradaufhängung und über einen Lenkhebel 12 mit dem Lenkgestänge des Kraftfahrzeuges verbunden. Auf dem Achszapfen 16 des Vorderachsschenkels /4 ist eine einstückige Nabe 14 der Bremsscheibe D über zwei Rollenlager drehbar gelagert, wobei an dieser Nabe 14 die zur Anordnung des Reifens des Vorderrades 18 dienende Felge 22 mittels Schraubbolzen 20 befestigt ist Der Bremsträger B ist an einem oberen Arm 30 an dem oberen Achsschenkelträger 10 und an einem unteren Arm 32 an dem Lenkhebel 12 so verschraubt, daß sich für den Schwimmsattel C zwei radial außerhalb des Umfangs der Bremsscheibe D ausgebildete Stützbereiche 36 und 42 in einer räumlichen Entfernung zu dem die beiden Arme 30 und 32 überbrückenden Bereich 34 des Bremsträgers B ergeben, wobei der Schwimmsattel C über eine V-förmigc Führungsnut eine unmittelbare Berührungsstellung mit abgewinkelten Schrägflächen 38 und 40 an dem einen SWttbereich 36 aufweist und an einer entsprechenden V-förmigen Führungsnut mittels einer lösbaren Halteeinrichtung 44 an entsprechend abgewinkelten Schrägflächen des anderen Stützbereichs 42 des Bremsträgers B so abgestützt ist, daß bei der Bremsbetätigung die beiden Bremsbacken £ und F gegen die durch Kühlrippen 28 voneinander getrennten Reibflächen 24 und 26 der Bremsscheibe D angedrückt werden können.

Der Schwimmsattel Cist ein einstückiger Gußkörper aus einem Bremszylinder 46, einem die beiden Reibflächen 24 und 26 der Bremsscheibe D überbrükkenden Steg 48 und einem Reaktionsteil 50. In der Bohrung 52 des Bremszylinders 46 ist ein Betätigungskolben 54 für die innere Bremsbacke F verschiebüch angeordnet und gegen die Zylinderwand durch eine Ringdichtung 56 und eine Manschettendichtung 58 abgedichtet Der Bremszylinder 46 ist über einen Einlaßkanal 60 mit einem Bremshauptzylinder verbunden, so daß der Betätigungskolben 54 bei der Zuleitung der Bremsflüssigkeit in der Bohrung 52 des Bremszylinders 46 axial verschoben und tJ.rmit die innere Backenbremse F gegen die Reibfläche! 24 der Bremsscheibe D angedrückt wird. Zur Entlüftungsmöglichkeit der Hydraulikkammer des Bremszylinder 46 ist ein Fitting 62 vorgesehen. Die innere Bremsbacke F weist einen metallischen Grundkörper 64 auf, an welchem ein Bremsbelag 66 mittels Nieten 68 angenietet ist und der mit Verlängerungen 70 und 72 in Führungsnuten 74 und 76 des Bremsträgers B einfaßt die bei der Bremsbetätigung eine axiale Führung für die Bremsbacke Fergeben.

Die beiden Verlängerungen 70 und 72 des metallischen Grundkörpers 64 sind mit diagonal ausgerichteten Abbiegungen 78 und 80 versehen, wodurch sich in den Führungsnuten 74 und 76 des Bremsträgers B eine zu einer verbesserten Axialführung der inneren Bremsbakke F beitragende größere Materialdicke ihrer beiden Führungsenden ergibt Auch die äußere Bremsbacke E besteht aus einem metallischen Grundkörper 82 und einem Bremsbelag 84, die beide mittels Nieten 86 in einer Anordnung an dem Reaktionsteil 50 des Schwimmsattels C miteinander vernietet sind Der Reafc'jonsteil 50 des Schwimmsattels Cist dabei durch Ausbildung einer mittleren Aussparung 88 mit zwei Gabeln versehen, an denen die äußere Bremsbacke E durch Biegelappen 90, 92 und 94 ihres metallischen Grundkörpers 82 befestigt ist. Der Zustand der beiden Bremsbacken E und F bzw. der Zustand ihrer Bremsbeläge 66 und 84 kann über eine öffnung 96 im Steg 48 des Schwimmsattels Ceingcsehen werden.

Die für den Schwimmsattel Can dem Stützbereich 42 des Bremsträgers B vorgesehene lösbare Halteeinrichtung 44 besteht aus einem V-förmigen Befestigungskeil 104 und einer im wesentlichen dachförmig ausgebildeten Feder 106, durch weiche der Befestigungskeil 104 mit einer Abstützung der Feder HO an dem Stützbereich 42 des Bremsträgers B gegen die Schrägflächen 100 und 102 einer V-förmigen Führungsnut des Schwimmsattels C angedrückt wird, wodurch der Schwimmsattel C mit einer an seiner anderen Abstützung vorgesehenen V-förmigen Führungsnut 98 auch in eine unmittelbare Berührungsstellung mit den abgewinkelten Schrägflächen 38 und 40 des anderen Stützbereichs 36 des Bremsträgers B gedrückt wird Die Feder 106 besteht aus zwei entgegengesetzt gekrümmten und im wesentlichen rechteckigen Flächen 108 und

« HO, die endseitig über zwei an dem Bremsträger B wenigstens teilweise aufsitzende und im Querschnitt etwa halbkreisförmige Stülpflächen 112 und 114 einstückig miteinander verbunden sind. An den einen

stirnseitigen Endkanten der beiden Flächen 108 und 110 ist je ein umgebogener Anschlaglappen 116 bzw. 118 ausgebildet, die im Zusammenwirken mit federnden Greif fingern 120 bzw. 122 an dem anderen Ende der beiden Flächen 108 und 110 die Feder 106 gegen ein s axiales Verschieben an dem Stützbereich 42 des Bremsträgers B sichern. Der Befestigungskeil 104 weist andererseits zwei Flächen 124 und 126 auf, die auf den beiden Flächen 108 und 110 der Feder 106 sattelförmig aufsitzen, wodurch der Befestigungskeil an der Feder 106 durch deren Stülpflächen 112 und 114 gehalten und damit über die Feder ebenfalls gegen eine axiale Verschiebung an dem Stützbereich 42 des Bremsträgers θ gesichert wird.

Bei einer Bremsbetätigung wird zunächst die innere Bremsbacke F durch den Betätigungskolben 54 gegen die Reibfläche 24 der Bremsscheibe D angedrückt. Die hierbei auf den Schwimmsattel C zurückwirkenden

Gcgcnkräfte führen

einem gleichzeitigen Andrücken

e führen zu einem gleichzeitigen Andrücken

wv5\>iiM αϊ t

auch der äußeren Bremsbacke E an die zugeordnete Reibfläche 26 der Bremsscheibe D , wodurch diese abgebremst und damit das Fahrzeug angehalten wird.

Wenn es erforderlich ist, wegen einer Abnutzung der Bremsbeläge 66 und 84 die beiden Bremsbacken auszubauen, dann müssen dazu nur die beiden Greiffinger 120 und 122 der Feder 106 der Halteeinrichtung 44 von dem Bremsträger B gelöst werden, womit , dann die Feder 106 zusammen mit dem Befestigungskeil 104 von dem Bremsträger B axial abgezogen werden können und somit zwischen dem Schwimmsattel C und dem Stützbereich 42 des Bremsträgers B ein Spalt erhalten wird, der es dann erlaubt, den Schwimmsattel C um seine andere Abstützung an dem Stützbereich 36 des Bremsträgers B radial nach außen zu schwenken, womit der Schwimmsattel dann von dem Bremsträger B abgehoben werden kann. Weil der minimale Abstand zwischen den beiden Stützbereichen 36 und 42 des Bremsträgers B kleiner ist als der maximale Abstand zwischen ihren Widerlagern an dem Schwimmsattel C ist damit andererseits sichergestellt, daß der Schwimmsätiei Cdürch die bei der Bremsbeiätigüng auftretenden Bremskräfte sicher an dem Bremsträger B gehalten wird.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Führung für den Schwimmsattel einer Teilbelag-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge, mit einem fest angeordneten Bremsträger, einer Bremsscheibe und einem diese übergreifenden, an dem Bremsträger axial geführten, Bremsbacken tragenden Schwimmsattel, der an zwei radial außerhalb des Umfangs der Bremsscheibe ausgebildeten Stützbereichen des Bremsträgers mittels einer aus einem V-förmigen ι ο Befestigungskeil und einer Feder gebildeten lösbaren Halteeinrichtung abgestützt ist, wobei an den beiden Abstützungen V-förmige Führungsnuten des einen Bauteils mit abgewinkelten Schrägflächen des anderen Bauteils zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (106) im wesentlichen dachförmig ausgebildet ist und aus zwei entgegengesetzt gekrümmten und an den abgewinkelten Schrägflächen des zugeordneten Stützber^chs (42) des Bremsträgers (B) anliegenden, im wesentlichen rechteckigen Flächen (108, 110) besteht, die endseitig über zwei an dem Bremsträger wenigstens teilweise aufsitzende, im Querschnitt etwa halbkreisförmige Stülpflächen (112, 114) einstückig miteinander verbunden sind, und daß der Befestigungskeil (104) so durch die Stülpflächen (112, 114) und die rechteckigen Rächen (108, 110) der Feder gehalten und gegen die Schrägflächen (100, 102) des zugeordneten V-förmigen Führungsnut des Schwimmsattels (C) vorgespannt ist, daß der Schwimmsattel mit seiner an der anderen Abstützung vorgesehenen V-förmigen Führungsnut (98) in eine unmittelbare Beruh-angsstellung mit den abgewinkelten Schränkchen (38, 40) des zugeordneten Stützbereichs (36) d. j Bremsträgers (B) gedrückt wird, wobei der minimale Abstand zwischen den beiden Stützbereichen (36, 42) des Bremsträgers (B) kleiner ist als der maximale Abstand zwischen ihren Widerlagern an dem Schwimmsattel (C) und wobei die Größe des bei entfernter Halteeinrichtung (44) zwischen dem Schwimmsattel und dem Bremsträger vorhandenen Spaltes so bemessen ist, daß der Schwimmsattel für eine Zugänglichkeit der Bremsbacken (E, F) um die andere Abstützung radial nach außen geschwenkt werden kann.