DE2213670C3 - Vorrichtung zum Abschrecken von Glasplatten - Google Patents
Vorrichtung zum Abschrecken von GlasplattenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für ein im Anschluß an einen vorausgegangenen Wölbungsvorgang erfolgendes Abschrecken von in plastischem
Zustand befindlichen Glasplatten auf gekrümmten Stäben.
Eine derartige Vorrichtung ist im wesentlichen aus der DTPS 16 79 961 bekannt, wobei dort eine
Vorrichtung zum Wölben einer sich in plastischem Zustand befindenden Platte mit einer Wölbeform
beschrieben ist, aus deren Oberflächenebene die Glasplatte wölbende Stäbe herausbewegbar sind, wobei
die Stäbe in der Oberflächenebene der Wölbeform gebogen sind und jeder Stab um eine durch seine beiden
Enden verlaufende Achse drehbar ist. Auf diese Weise kann man den in plastischem Zustand befindlichen und
auf den Stangen ruhenden Platten mehr oder weniger starke Wölbungen erteilen, und zwar ausgehend von der
Wölbung O, wenn sämtliche Stangen in eine gemeinsame Ebene umgelegt sind, bis zu einer maximalen
Wölbung, die dem Krümmungsradius der gekrümmten Stäbe entspricht, wobei die Stäbe dann rechtwinkelig zu
der genannten Ebene verschwenkt sind. Die Zwischenstellungen der Stäbe gestatten die Erzielung jeder
beliebigen, zwischen den genannten Grenzen liegenden Wölbung.
In der DT-PS 16 79 961 ist insbesondere die Verwendung einer derartigen Vorrichtung zum Wölben
von Glasplatten beschrieben, wobei sich an den Wölbungsvorgang direkt ein Abschrecken der Glasplatten
anschließt.
Im Zusammenhang mit einer bevorzugten Ausführungsform sind dort vorteilhafte Weiterbildungen der
Vorrichtung beschrieben, und zwar unter anderem die Anordnung einer Reihe von gekrümmten Stäben in der
Abschreckzone für die vorher gewölbten Glasplatten, wobei diese Stäbe in der Nähe und oberhalb des aus
gekrümmten Stäben bestehenden Förderbettes liegen.
Diese Reihe von oberen gekrümmten Stäben dient einem doppelten Zweck:
Diese Reihe von oberen gekrümmten Stäben dient einem doppelten Zweck:
Zum einen gestatten sie die Erzielung einer symmetrischen Abkühlung unter der Wirkung von
Blasluft, indem sie nämlich auf beiden Flächen der
ίο Glasplatte im wesentlichen den Druckverlust für den
Abzug der Kühlluft einstellen und indem sie die gleichen Wärmeübergangsverhältnisse zwischen den beiden
Rächen sicherstellen. Auf diese Weise ergibt sich gleichzeitig eine symmetrische Abschreckung auf
beiden Flächen. Letzteres wäre nicht der Fall, wenn die auf die obere Fläche auftreffende Blasluft von keinen
Stäben gestört würde, während die auf die untere Fläche auftretende Blasluft von den Tragstäben abgelenkt wird.
Zum zweiten halten die oberen gekrümmten Stäbe das Glas während seiner Förderung auf dem unteren
Förderbett durch die Abschreckstation und verhindern dabei, daß die Glasplatten unter dem Einfluß der
Kühlluftstrahlen und der drehbaren Hülsen, die die gekrümmten Stangen umgeben, verrutschen oder sich
seitlich verschieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung zu verbessern.
Die erfuidungsgemäße Lösung besteht darin, eine
Vorrichtung der oben bezeichneten Art so auszubilden, daß die aus oberen gekrümmten Stäben bestehende
Wölbeform eine geringere Krümmung aufweist, als die aus unteren gekrümmten Stäben bestehende Wölbeform.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die unterschiedliche Neigung, die man den oberen gekrümmten Stäben in der Abschreckzone erteilt, dazu ausgenutzt, diesen oberen gekrümmten Stäben einen größeren Krümmungsradius als den tragenden Stäben, d. h. den unteren gekrümmten Stäben, zu geben. Der Krümmungsradius der oberen gekrümmten Stäbe ist dementsprechend auch größer als der Krümmungsradius der Glasplatten selbst.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die unterschiedliche Neigung, die man den oberen gekrümmten Stäben in der Abschreckzone erteilt, dazu ausgenutzt, diesen oberen gekrümmten Stäben einen größeren Krümmungsradius als den tragenden Stäben, d. h. den unteren gekrümmten Stäben, zu geben. Der Krümmungsradius der oberen gekrümmten Stäbe ist dementsprechend auch größer als der Krümmungsradius der Glasplatten selbst.
Die Tatsache, daß der Krümmungsradius der die obere Wölbeform bildenden gekrümmten Stäbe den
Krümmungsradius der Glasplatten übersteigt, ist aus einer Reihe von Gründen vorteilhaft:
Wenn das Glas sich abkühlt, wird es Wärmedehnungen oder Schrumpfungen unterworfen, die zeitweilig
Verformungen mit sich bringen können. Wären die oberen und die unteren gekrümmten Stäbe auf den
gleichen Krümmungsradius eingestellt, so könnten die zwischen diesen gekrümmten Stäben eingespannten
Glasplatten lediglich begrenzte Verformungen durchführen. Dies brächte aber nachteilige Spannungen und
Einschnürungen im Glas mit sich, welche sogar bis zum Bruch des Glases führen können.
Ferner hat sich herausgestellt, daß es sehr schwierig ist, den Krümmungsradius der die obere Wölbeform
bildenden gekrümmten Stäbe ganz genau derart einzustellen, daß mit Sicherheit ein Transport der
Glasplatten exakt parallel zur Achse der Vorrichtung erzielt wird, sofern man den Krümmungsradius im
wesentlichen gleich demjenigen der die untere Wölbeform bildenden gekrümmten Stäbe wählt. Klemmt man
hingegen das Glas lediglich im mittleren Bereich ein, wie es der Fall ist, wenn man der oberen Wölbeform einen
größeren Krümmungsradius gibt, so erzielt man ohne Schwierigkeiten einen Transport der Glasplatten
parallel zur Achse deir Vorrichtung.
Außerdem führt die Tatsache, daß das Einklemmen des Glases auf seinen mittleren Bereich beschränkt ist,
zu einer geringeren Abnutzung der weichen, aus hitzebeständigen Fasern bestehenden Hülsen, mit
welchen man die gekrümmten Stäbe umgibt, um Markierungen auf dem G!as zu vermeiden.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der erste obere gekrümmte Stab der
Abschreckzone die gleiche Neigung wie der erste untere gekiümmte Stab aufweist und dementsprechend
in seiner Krümmung genau der Krümmung der Glasplatte entspricht
Die Vorteile dieses Merkmales, daß nämlich der erste gekrümmte obere Stab der Abschreckzone in seiner
Neigung mit dem darunterliegenden unteren gekrümmten Stab bereinstimint, sollen im folgenden erläutert
werden:
Um die Glaslatten ordnungsgemäß abzuschrecken, ist es erforderlich, ihre beiden Flächen gleichzeitig und
gleichmäßig zu kühlen, und zwar unter der Voraussetzung, daß das Glas sellbst eine gleichmäßige Temperatur
aufweist, wenn es in die Abschreckzone gelangt. Zu diesem Zweck muß verhindert werden, daß die
Kühlluftstrahlen, die aus der ersten Blasöffnung austreten, stromaufwärts, d. h. gegen die Transportrichtung
der Glasplatten, aus der Abschreckzone herausgerichtet sind.
Besitzt nun entsprechend der erfindungsgemäßen Ausbildung der Vorrichtung die aus den gekrümmten
oberen Stäben bestehende obere Wölbeform einen größeren Krümmungsradius als die Glasplatte, so wird
keine Abdichtung erzielt. Unter dieser Voraussetzung wird die obere Fläche der Glasplatte stromaufwärts des
ersten Stabes von den Luftstrahlen überstrichen und gekühlt. Dies führt zu einer asymmetrischen Abkühlung
der Glasplatte, d. h. die Abkühlung auf seiner oberen Fläche ist erheblich stärker als die auf seiner unteren
Fläche. Eine derartige asymmetrische Abkühlung führt ihrerseits zu Deformationen der Glasplatte, die nicht
vollständig kompensiert werden können, und zwar weder durch eine asymmetrische Erwärmung der
Glasplatte noch durch eine Asymmetrie in der Kühllufteinwirkung.
Gibt man hingegen in Übereinstimmung mit einem weiteren Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dem ersten oberen gekrümmten Stab die gleiche Neigung wie dem darunterliegenden unteren gekrümmten
Stab, so verhindert der erste obere gekrümmte Stab einen Durchtritt der Kühlluftstrahlen stromaufwärts aus
der Abschreckzone heraus. Vorzugsweise sieht man eine zusätzliche Einstellmöglichkeit für den ersten
oberen gekrümmten Stab vor, damit er sich vollkommen an die Krümmung der Glasplatte anpassen kann.
Genauer ausgedrückt ist der erste obere gekrümmte Stab der Abschreckzone vorteilhafterweise um einen
Winkel neigbar, der von dem der anderen oberen gekrümmten Stäbe abweicht. Der erste obere gekrümmte
Stab besitzt dementsprechend vorzugsweise ein unabhängiges Schwenksystem. Vorteilhaft ist es
weiterhin, wenn der erste obere gekrümmte Stab in in ihrer Höhe einstellbaren Lagern angeordnet ist, um eine
dichte Anlage des gekrümmten Stabes an der oberen Fläche der gekrümmten, durch die Abschreckzone
wandernden Glasplatten zu ermöglichen. Auf diese Weise soll die Glasplatte zwischen dem oberen
gekrümmten Stab und dem darunter angeordneten gekrümmten Stab eingeklemmt werden.
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles und anhand der Zeichnung näher
erläutert werden, in der eine Abschreckzone für gewölbte Glasplatten mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt ist. Die Zeichnungen zeigen in
F: g. 1 eine schematische Schnittansicht der Abschreckzone,
Fig.2 einen Schnitt längs der Linie Il-il der Fig. 1,
d. h. auf der Höhe des ersten oberen gekrümmten Stabes,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie HI-III der Fig. 1,
d. h. auf der Höhe eines stromabwärts des ersten gekrümmten Stabes gelegenen oberen gekrümmten
Stabes,
Fig.4 eine detaillierte Darstellung in vergrößertem
Maßstab von der den ersten oberen gekrümmten Stab tragenden Lageranordnung, und in
F i g. 5 eine zusammengestellte Anlage zum Wölben und Abschrecken unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Wie aus Fig. 1 erkennbar, gelangt eine Glasplatte 1,
die in einer Wölbungsstation zwischen einer starren oberen Wölbeform 2 und einer aus unteren gekrümmten
Stäben 3 bestehenden Wölbeform einem Wölbungsvorgang unterworfen worden ist, in gewölbtem Zustand
zwischen Blasöffnungen, wie beispielsweise die Biasöffnungen
4a und 4b, d. h. zwischen die oberen und unteren Blasöffnungen einer Abschreckzone.
In der Abschreckzone wird das gewölbte Glas von
unteren gekrümmten Stäben 5 getragen, welche sämtlich die gleiche Neigung entsprechend einem
Krümmungsradius aufweisen, wie er der Wölbung der Glasplatte ! entspricht, die in der Wölbungsstation
hergestellt wurde.
Die Abschreckzone weist weiterhin eine aus oberen gekrümmten Stäben 6 bestehende obere Wölbeform
auf, wobei die oberen gekrümmten Stäbe derart geneigt sind, daß dem Ausführungsbeispiel entsprechend der
Krümmungsradius dieser Wölbeform größer als der Krümmungsradius der aus unteren gekrümmten Stäben
5 bestehenden Wölbeform ist. Der Unterschied hinsichtlich der Krümmungsradien der oberen und der
unteren Wölbeform geht deutlich aus der Schnittdarstellung nach Fig. 3 hervor, aus der ersichtlich ist, daß
die Glasplatte 1 aufgrund des Unterschiedes zwischen den Krümmungsradien lediglich im mittleren Bereich
zwischen den gekrümmten Stäben eingeklemmt und während ihrer Vorwärtsbewegung geführt ist.
In F i g. 1 ist der erste obere gekrümmte Stab 7 der Abschreckzone dargestellt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist dieser erste gekrümmte Stab die gleiche
Neigung auf wie der erste untere gekrümmte Stab 5a, d. h. der erste gekrümmte Stab der unteren Wölbeform.
Auf diese Weise wird die gewünschte Glasscheibe 1 zwischen den gekrümmten Stäben 7 und 5a über ihrer
gesamten Quererstreckung ergriffen, wie es deutlich aus der Schnittdarstellung nach F i g. 2 zu entnehmen ist.
Sämtliche anderen oberen gekrümmten Stäbe der Abschreckzone besitzen eine gemeinsame Steuerung
für ihre Neigungslage. Für den ersten oberen gekrümmten Stab 7 hingegen ist eine unabhängige Neigungssteuerung vorgesehen. Wie sich aus F i g. 4 ergibt, ist der
gekrümmte Stab 7 mit seinen beiden Enden in Lagern 8 gelcjert, die unter Verwendung eines bewegbaren
Gleitstückes 9 in ihrer Höhe einstellbar sind. Die Höhe kann mittels einer Schraube 10 und einer Mutter 11
geändert werden.
F i g. 5 zeigt schematisch die Zusammenstellung einer
Wölbungsvorrichtung und einer Abschreckvorrichtung gemäß dem Ausführungsbeispiel. Wie sich aus Fig.5
ergibt, ist ein Ofen 20 zum Erwärmen der Glasplatten 1 vorgesehen, durch welchen die Glasplatten 1 auf einem
unteren Rollenbett 21 hindurchwancie:rn. Die erwärmten Glasplatten 1 gelangen in eine Wölbungsvorrichtung 22,
die derjenigen entspricht, wie sie in der DT-PS 16 79 961 im einzelnen erläutert ist. Die in der Wölbungsvorrichtung
in die gewünschte zylindrische Form gebogenen Glasplatten 1 treten dann sofort in eine Abschreckzone
23 ein, die in der oben anhand der Fig. 1 bis 4 beschriebenen Art ausgebildet ist. Am Ausgang dieser
Abschreckzone werden die gewölbten und abgeschreckten Glasplatten 1 von einem endlosen Bandförderer
24 aufgenommen, der die Glasplatten durch einen Kühltunnel 25 transportiert, an dessen Ende die
Glasplatten 1 einzeln bei 26 abgenommen werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Vorrichtung für ein im Anschluß an einen vorausgegangenen Wölbungsvorgang erfolgendes
Abschrecken von in plastischem Zustand befindlichen Glasplatten auf gekrümmten Stäben, dadurch
gekennzeichnet, daß die aus oberen gekrümmten Stäben (6) bestehende Wölbeform eine
geringere Krümmung aufweist als die aus unteren gekrümmten Stäben (5) bestehende Wölbeform.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die oberen und unteren gekrümmten
Stäbe (6 bzw. 5) zur Erzielung der unterschiedlichen Krümmungen um unterschiedliche Winkel neigbar
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste obere gekrümmte
Stab (7) der Abschreckzone die gleiche Neigung wie der erste untere gekrümmte Stab (5a) aufweist und
dementsprechend in seiner Krümmung genau der Krümmung der Glasplatte (1) entspricht
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des
ersten oberen gekrümmten Stabes (7) unabhängig ist von der Steuerung der anderen die obere Wölbeform
bildenden Stäbe (6) und daß dieser erste obere Stab in in ihrer Höhe einstellbaren Lagern (8)
befestigt ist, um eine dichte Anlage des gekrümmten Stabes an der oberen Fläche der gekrümmten, durch
die Abschreckzone wandernden Glasplatten (t) zu ermöglichen.
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