DE2130663B2

DE2130663B2 - Rahmen für einen Tennisschläger und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE2130663B2
Application number: DE2130663A
Authority: DE
Inventors: Jacques Robin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1970-07-29
Filing date: 1971-06-21
Publication date: 1979-06-21
Also published as: DE2166945A1; BE770195A; ES393543A1; GB1312543A; FR2098838A5; DE2166945C2; DE2130663A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Rahmen für einen Tennisschläger, mit einem die Rahmenform ausbildenden durchgehenden Strang, der einen von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch aufweist, der bei der Herstellung aufgeblasen und dessen Kunststofftränkung dabei ausgehärtet wird, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung von Rahmen für Tennisschläger.

Ein derartiger Rahmen für einen Tennisschläger ist im wesentlichen aus der GB-PS 11 22 895 bekannt, jedoch weist der Rahmen dort nur ein einziges rohrförmiges Element auf. Ein derartiger Aufbau eines Rahmens für einen Tennisschläger ist aber nicht geeignet, über längere Zeit hinweg ausreichend widerstandsfähig gegenüber den am Tennisschläger auftretenden Kräften zu sein. Es handelt sich bei diesen Kräften nämlich einerseits um die durch den Aufprall des sehr schnellen Balles und andererseits durch die von starken Beschleunigungen verursachten Kräfte, die der Rahmen infolge der schnellen Bewegungen des Spielers aufnehmen muß. Desweiteren muß der Rahmen noch beträchtliche statische Kräfte aufnehmen, die in der Bespannungsebene aufgrund der Spannung der Sehnen oder Saiten wirken. Der in der GB-PS 11 22 895 beschriebene Rahmen erweist sich als zuwenig steif gegenüber den in der Bespannungsebene auftretenden Kräften sowie den senkrecht dazu auftretenden Biegungskräften. Infolge dessen ergeben sich nach kurzer Zeit Biegungen und Veränderungen des die Bespannung aufnehmenden Rahmens bei einem Tennisschläger.

Die Hauptursache für diese Wirkungen liegen bei

ίο dem Rahmen für einen Tennisschläger nach der GB-PS 11 22 895 einerseits darin, daß die faserverstärkten Kunststoffe einen relativ geringen Elastizitätsmodul gegenüber Biegungen aufweisen, und andererseits darin, daß auf die unterschiedlichen Belastungen zwischen den r^uf den Tennisschläger wirkenden dynamischen und statischen Kräfte nicht eingegangen werden kann, wenn nur ein einziges rohrförmiges Element Verwendung findet.

Eine weitere Unzulänglichkeit des Rahmens für einen Tennisschläger nach der GB-PS 11 22 895 besteht darin, daß weder eine Einrichtung zum Ausrichten der zur Verstärkung des Kunststoffes bestimmten Fasern vorgesehen ist noch diese Fasern untereinander in der Weise verbunden sind, daß sie eine homogene Struktur und damit tatsächlich eine wirksame und gleichmäßige Verstärkung des Kunststoffes bilden können. Infolgedessen besteht die Gefahr, daß der Kunststoff nach seiner Polymerisation Unregelmäßigkeiten, insbesondere in seiner Dicke und in seinen mechanischen Eigenschaften, aufweist

Ferner ist aus der US-PS 32 70 111 ein Verfahren zur Herstellung von hohlen Gegenständen bekannt, wobei es sich insbesondere um Skier handelt, bei denen eine Parallelanordnung von Schläuchen vorgesehen ist, welche eine Gewebeumhüllung tragen. Dabei ist jedoch dort besondere Aufmerksamkeit darauf zu richten, daß die Längsfasern des Gewebes parallel zu der rohrförmigen Achse der dort beschriebenen Anordnung verlaufen.

Bei der US-PS 32 70 111, die sich insbesondere auf die Skierherstellung bezieht, handelt es sich somit um die Produktion von länglichen Gegenständen, die im Betrieb völlig anderen Kräften und Belastungen ausgesetzt sind als der Rahmen für einen Tennisschläger, so daß die oben erörterten Problematik der Widerstandsfähigkeit gegenüber den dynamischen und statischen Kräften bei einem solchen Rahmen bei der dort beschriebenen Anordnung gar nicht erst auftritt.

Schließlich sind aus der DE-AS 12 23 282 und der GB-PS 5 22 222 Rahmen für Tennisschläger bekannt, die ein Doppelrohrprofil aufweisen, jedoch handelt es sich dabei um Rahmen aus einem völlig anderen Material, nämlich Metall, bei denen völlig andere Festigkeits- und Widerstandseigenschaften vorhanden sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rahmen für einen Tennisschläger der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung anzugeben, die es ermöglichen, eine weitere Verbesserung der Festigkeit des Rahmens zu erreichen. Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, einen Rahmen für einen Tennisschläger der oben bezeichneten Art so auszubilden, daß der Strang einen zweiten, von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch aufweist, der bezüglich der Beanspruchungsebene über dem ersten Schlauch angeordnet ist, und daß die Faserumhüllung jeweils aus einer Litze gebildet ist, deren sich überkreuzende Fasern schräg zur

Längserstreckung des Schlauches verlaufen.

In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die beiden Schläuche mit ihren Faserumhüllungen von einer weiteren, gemeinsamen aus einer Litze gebildeten Faserumhüllung umgeben.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Rahmen für einen Tennisschläger, in Form eines die Rahmenform ausbildenden, durchgehenden Stranges mit einem von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch, bei dem der Schlauch bei der Herstellung aufgeblasen und dabei seine Kunststofftränkung ausgehärtet wird, zeichnet sich dadurch aus, daß der Strang mit einem zweiten, von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch versehen wird, der bezüglich der Beanspruchungsebene des herzustellenden Rahmens über dem ersten Schlauch angeordnet wird, daß für die Faserumhüllung jeweils eine Litze verwendet wird, deren sich überkreuzende Fasern schräg zur Längserstreckung des Schlauches verlaufen, und daß für die Schläuche ein einlegbarer, halbstarrer, gegebenenfalls durchbohrter oder gelochter Hohlstab verwendet wird, der das Aufblasen während der Herstellung unterstützt und nach der Aushärtung herausnehmbar ist.

Die Erfindung soll im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in

Fig. 1 bis 4 eine Serie von vier Darstellungen im Schnitt zur Erläuterung von aufeinanderfolgenden Phasen bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Rahmens für einen Tennisschläger.

Wie aus der Zeichnung erkennbar ist, bildet die Form 1 einen Raum mit rechtwinkeligem Querschnitt, in den zwei halbstarre Hohlstäbe 2 und 3 eingelegt sind. Ihr Durchmesser ist in Abhängigkeit von den entsprechenden Querschnitten des Rahmens für einen Tennisschläger gewählt, d. h. in Abhängigkeit von den Abmessungen der Form 1 in der Weise, daß die beiden Hohlstäbe 2 und 3 währen"' des Einsetzens in diese Form 1 in keinem Falle in deren unterem Teil Seite an Seite nebeneinander zu liegen kommen können, sondern daß si« vielmehr gezwungen sind, eine Stellung übereinander einzunehmen, wie es in F i g. 1 wiedergegeben ist. Diese Hohlstäbe 2 und 3, deren Hohlräume in der Zeichnung nicht dargestellt sind, sind so durchgebohrt bzw. gelocht, daß auch im Falle eines zufälligen Faltens oder Knickens des in Form einer Hülle ausgebildeten, aufblasbaren Schlauches 4 der freie Durchgang für die Luft über die gesamte Ausdehnungslänge gewährleistet ist. Auf die Hohlstäbe 2 und 3 werden nacheinander aufblasbare Schläuche 4 und Litzen 5 aufgebracht bzw. aufgezogen, die aus Glasfasern oder einem anderen Fasermaterial gewebt sind. Die die Litzen 5 bildenden Fasern überkreuzen sich dabei vorteilhafterweise untereinander und bilden einen Winkel von ungefähr 90° miteinander; das bedeutet mit anderen Worten, daß sie mit der Längsachse der Schläuche 4 einen Winkel

to von ungefähr 45° bilden. Diese Litzen 5 bestehen somit aus Faserelementen, deren wendeiförmige Wicklungsschritte sich hinsichtlich ihrer Längsachse abwechselnd von der einen und der anderen Seite her erstrecken.
Die von den beiden Schläuchen 4 mit ihren aus Litzen 5 bestehenden Faserumhüllungen gebildete Doppelrohranordnung ist beim beschriebenen Ausführungsbeispiel ihrerseits von einer weiteren Litze 6 aus gewebtem Fasermaterial umgeben, deren Durchmesser in Abhängigkeit von den Querschnitten der Werkzeugeinrich-

2ü tung und von der gewünschten Wirkung der Umhüllung bestimmt isL Das Gewebe und das spezifische Gewicht der Litzen 5 und 6 werden in Abhängigkeit von den gewünschten mechanischen Eigenschaften und vom erforderlichen Gewicht des Rahmens für den Te::nisschläger gewählt Auf die Anordnung der Litzen 5 und 6 wird ein nach der Ausdehnung der aufblasbaren Schläuche 4 polymerisierbarer Kunststoff aufgebracht.

F i g. 1 zeigt den ersten Abschnitt der Herstellung des Rahmens. Durch Aufblasen der in die Form 1 eingelegten Schläuche 4 von innen her verformen sich die mit Kunststoff getränkten Litzen 5 und 6 (vgl. F i g. 2), bis sie sich schließlich gegen die Wände der Form ί legen, wie es in F i g. 3 dargestellt ist Infolge der übereinander angeordneten Lage der Hohlstäbe 2 und 3 bildet sich ein horizontaler Mittelsteg 7 an der Kontaktstelle zwischen der unteren und der oberen Litzen 5. In diesem Zeitraum findet die Polymerisation dieses Zwillings- oder Doppelprofils statt Die Hohlräume 8 und 9 sind somit durch einen horizontalen Mittelsteg 7 getrennt, der den mittleren Bereich zwischen den Punkten B und C(vgl. Fig.4) verstärkt, der der Bespannungsebene des Rahmens des Tennisschlägers entspricht. Gegebenenfalls kann man nach der Polymerisation die Hohlstäbe 2 und 3 aus den Hohlräumen herausziehen, wenn es sich als notwendig erweist, das Gewicht des Rahmens zu begrenzen, und man erhält, wie aus F i g. 4 deutlich erkennbar, ein am Umfang von einer Umhüllung eingefaßtes Doppelprofil des neuartigen Rahmens für einen Tennisschläger.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Rahmen für einen Tennisschläger, mit einem die Rahmenform ausbildenden durchgehenden Strang, der einen von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch aufweist, der bei der Herstellung aufgeblasen und dessen Kunststofftränkung dabei ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang einen zweiten, von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung (5) umgebenen Schlauch (4) aufweist, der bezüglich der Bespannungsebene (7) über dem ersten Schlauch (4) angeordnet ist, und daß die Faserumhüllung jeweils aus einer Litze (5) gebildet ist, deren sich überkreuzende Fasern schräg zur Längserstreckung des Schlauches (4) verlaufen.

2. Rahmen für einen Tennisschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schläuche (4) mit ihren Faserumhüllungen (5} von einer weitc-en, gemeinsamen aus einer Litze (6) gebildeten Fasenimhülhing umgeben sind.

3. Verfahren zur Herstellung von Rahmen für Tennisschläger nach Anspruch 1 oder 2, in Form eines die Rahmenform ausbildenden durchgehenden Stranges mit einem von emer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch, bei dem der Schlauch bei der Herstellung aufgeblasen und dabei seine Kunststofftränkung ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strang mit einem zweiten, von einer kunststoffgetränkten Faserumhüllung umgebenen Schlauch versehen wird, der bezüglich der Bespannungsebene des herzustellenden Rahmens über dem erste,ι Schlauch angeordnet wird, daß für die Faserumhüllung jeweils eine Litze verwendet wird, deren sich übt /kreuzende Fasern schräg zur Längserstreckung des Schlauches verlaufen, und daß für die Schläuche ein einlegbarer, halbstarrer, gegebenenfalls durchbohrter oder gelochter Hohlstab verwendet wird, der das Aufblasen während der Herstellung unterstützt und nach der Aushärtung herausnehmbar ist.