DE2116212B2 - Verfahren zur herstellung von terephthalsaeure - Google Patents
Verfahren zur herstellung von terephthalsaeureInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
- C07C51/21—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
- C07C51/255—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting
- C07C51/265—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting having alkyl side chains which are oxidised to carboxyl groups
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Description
Terephthalsäure wird im allgemeinen durch Oxydation von p-Xylol entweder in einem einstufigen
oder mehrstufigen Verfahren über p-Toluylsäure als
wesentliches Zwischenprodukt hergestellt. Bei den meisten Verfahren werden Metallkatalysatoren verwendet,
die beim A ufarbeiten des Produktes aus dem rohen Reaktionsgemisch wiedergewonnen werden
müssen. Diese Katalysatoren sind nicht leicht verfügbar und stellen eine Quelle möglicher Umweltverschmutzung
dar, wenn sie nicht ausreichend abgetrennt werden. Da die Wiedergewinnung der Katalysatoren
aufwendig ist, sind Verfahren, die ohne Metallkatalysatoren auskommen, sehr erwünscht, sofern
sie nicht andere Kosten und Verschmutzungsprobleme mit sich bringen.
Tn der britischen Patentschrift 793 192 ist ein Verfahren
zur Oxydation von p-Toluylsäure zu Terephthalsäure in Abwesenheit von Metallkatalysatoren
beschrieben, bei dem das Ausgangsprodukt mit Luft bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter
Verwendung 40%iger Salpetersäure behandelt wird. Bei diesem Verfahren wird zwar ein wesentlicher Teil
der Oxydation durch elementaren Sauerstoff bewirkt, gleichzeitig werden jedoch erhebliche Mengen an Salpetersäure
verbraucht; zudem müssen sämtliche Abgase gewaschen werden, um eine Verschmutzung der
Atmosphäre durch nitrose Gase zu vermeiden.
Gemäß der schweizerischen Patentschrift 365 060 werden aromatische Carbonsäuren durch Oxydation
von Alkylaromaten, wie p-Xylol oder p-Diisopropylbenzol,
oder Toluylsäure in einem flüssigen Medium mittels Sauerstoff oder freien Sauerstoff enthaltenden
Gasen dadurch hergestellt, daß man die Oxydation in Gegenwart von Brom oder einer Biomveibindung
durchführt. Bei d*,·: °vydation von p-Xylol in flüssiger
Phase und einem wäßrigen Meaium bei 200° C
und einem Druck von 26,7 kg/cm2 mit Luft in Gegenwart von Bromwasserstoff erhält man bei einer Reaktionszeit
von I6V2 Stunden Terephthalsäure in einer Ausbeute von nur 29 % der Theorie und p-Toluylsäure
in einer Ausbeute von 37% der Theorie. Das Verfahren verläuft also ziemlich langsam und in
niedriger Ausbeute.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure durch Oxydation
von p-Xylol mit Sauerstoff oder einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas bei erhöhten Temperaturen
und Drucken in flüssiger Phase und in einem wäßri-
gen Medium in Gegenwart von Bromwasserstoff zu schaffen, bei dem die angesprochenen Nachteile vermieden
werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure durch Oxyda-
tion von p-Xylol mit Sauerstoff oder einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas bei erhöhter Temperatur
und erhöhtem Druck in flüssiger Phase in wäßrigem Medium und in Gegenwart von Bromwasserstoff, da?
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Umsetzung
in Gegenwart von mindestens 10 Gewichtsprozenl Aktivkohle, bezogen auf Xylol, unter einem Druck
des freien Sauerstoff enthaltenden Gases von mindestens 3,5 at (gemessen bei Raumtemperatur) be'
Temperaturen von 150 bis 250° C durchführt.
Vorzugsweise wird die Umsetzung in Gegenwart von zusätzlich 5 bis 25% Salpetersäure (berechnet als
100%ige HNO3), bezogen auf Bromwasserstofi,
durchgeführt. Dies entspricht einer Menge von etwa 0,01 bis 0,1 Mol Salpetersäure je Mol p-Xylol.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in wäßrigem Medium durchgeführt. Das Mengenverhältnis vois
Wasser zu p-Xylol ist nicht kritisch. Es ist lediglich erforderlich, so viel Wasser zu verwenden, daß der
eingesetzte Bromwasserstoff und die gegebenenfalls
verwendete Salpetersäure gelöst werden und das Reaktionsgemisch sich leicht handhaben läßt. Das Mol
verhältnis von Wasser zu p-Xylol kann von etwa 6 :1 bis 8000 :1 betragen.
Als Oxydationsmittel wird reiner Sauerstoff oder
ein Gemisch von Sauerstoff mit anderen Gasen verwendet. Reiner Sauerstoff ist bevorzugt. Der Sauerstoff
wird dem Reaktionsgemisch unter einem Druck von mindestens etwa 3,5 at, gemessen bei Raumtemperatur,
zugeführt. Der Druck kann bis zu etwa 35 al
betragen. Höhere Drucke ergeben keine wesentliche Verbesserung. Die Reaktionstemperatur kann in
einem Bereich von etwa 150 bis 2500C liegen. Unterhalb
15O0C ist die Reaktion verlangsamt, während oberhalb 250° C Nebenreaktionen auftreten.
Zur Katalyse der Oxydationsreaktion ist Bromwasserstoff unbedingt erforderlich. Damit die Reaktion
abläuft, sind mindestens etwa 0,04 Mol Bromwasserstoff je Mol p-Xylol notwendig. Optimale Ergebnisse
werden mit etwa 0,1 Mol Bromwasserstoff je Mol p-Xylol erhalten. Beim Arbeiten in Abwesenheit
von Salpetersäure sind jedoch erheblich größere Mengen erforderlich, nämlich bis zu äquimolaicn
Mengen. Bromwasserstoff kann auch in größeren Mengen verwendet werden, doch ist dies nicht wirtschaftlich.
In Versuchen wurden bis zu 20 Mol Bromwasserstoff je Mol p-Xylol eingesetzt.
Die Umsetzung kann in Gegenwart von zusätzlicher Salpetersäure durchgeführt werden; Salpetersäure
ist überdies billiger als Bromwasserstoff. Zur katalytischen Beschleunigung der Reaktion genügen
sehr geringe Mengen an Salpetersäure, die wesentlich wirksamer ist als gleiche Mengen von zusätzlichem
Bromwasserstoff. In den bcvorzuet verwendeten Kn-
talysatorgemisch werden etwa 5 bis 250Zo Salpetersäure
(berechnet als 100%ige HNO3), bezogen auf Bromwasserstoff, verwendet. Dies ist, bezogen auf
das Gewicht der zu oxydierenden Verbindung, eine sehr geringe Menge; sie liegt in der Größenordnung
von weniger als ein bis zu einigen Gewichtsprozent.
Bei der Oxydation von p-Xylol muß dem Reaktionsgemisch
Aktivkohle zugesetzt werden, um die Reaktion durchführen zu können. Es werden mindestens
etwa 10 Gewichtsprozent Aktivkohle, z. B. in Form von Holzkohle, bezogen auf das Gewicht des
eingesetzten p-Xylols, verwendet. Der Anteil kann bis
auf 300% erhöht werden. Da sich die Aktivkohle leicht wiedergewinnen läßt and erneut verwendet
werden kann, spielt deren Menge vom Standpunkt einer möglichst rationellen Verfahrensführung keine
Rolle.
Die Reaktionsgeschwindigkeit ist sehr hoch; die Reaktionszeiten betragen etwa 10 Minuten bis zu
etwa 1 Stunde. Aus diesem Grund und wegen der Verwendung von Wasser als Reaktionsmedium läßt
sich das erfindungsgemäße Verfahren leicht kontinuierlich in einem Überflußreaktor unter Einstellung geeigneter
Verweilzeiten durchführen.
Die Ausbeute an Terephthalsäure aus Xylol beträgt bis zu etwa 70 bis 80% bei sehr hohen Umsetzungsgraden.
Folgende Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Autoklav aus Titan, der mit Glas ausgekleidet ist, wird mit einem Gemisch aus 2 cm3 (0,16 Mol)
p-Xylol, 25 cm" Wasser, 0,75 g (0,0093 Mol) Bromwasserstoff
sowie 2,0 g Aktivkohle beschickt, mit Sauerstoff bis zu einem Druck von 14 at beaufschlagt
und 15 Minuten auf 220° C erhitzt. Nach dem Aufarbeiten werden 1,6 g Terephthalsäure erhalten. Ausbeute
60% der Theorie; Umsatz 100%.
Der in Beispiel 1 verwendete Autoklav wird mit einem Gemisch von 2 cm3 (0,016 Mol) p-Xylol,
ίο 25 cm3 Wasser, 0,4 g (0,005MoI) Bromwasserstoff,
0,05 g (0,0008MoI) Salpetersäure und Ig Aktivkohle
(Holzkohle) beschickt, und anschließend mit Sauerstoff bis zu einem Druck von 14 at beaufschlagt.
Das Gemisch wird 15 Minuten auf 2000C erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird das Produkt mit 10 cm3 Hexan extrahiert und nicht umgesetztes Xylol gaschromatographisch
bestimmt. Die wäßrige Lösung wird alkalisch gemacht, von der Aktivkohle abfiltriert
und das Filirat angesäuert. Man erhält 1,5 g Terephthalsäure.
Ausbeute 57% der Theorie; Umsatz 95%. In dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
wurden 0,35 g Bromwasserstoff durch 0,05 g Salpetersäure ersetzt. Mit nur der Hälfte an Aktivkohle
sind die Ausbeuten nahezu gleich.
Der im Beispiel 1 verwendete Autoklav wird mit einem Gemisch aus 2 cm3 (0,016 MoI) p-Xylol, 2,3 g
(0,029MoI) Bromwasserstoff, 0,3 g (0,0048 Mol) Salpetersäure, 150 cm3 Wasser und 12 g Aktivkohle
beschickt. Sodann wird Sauerstoff bis zu einem Druck von 14 at aufgepreßt. Man erhitzt 15 Minuten
auf 200° C und arbeitet auf. Ausbeute 1,7 g Terephthalsäure (66% der Theorie).
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Terephthalsäure durch Oxydation von p-Xylol mit Sauerstoff
oder einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas bei erhöhter Temperatur und erhöhtem
Druck in flüssiger Phase in wäßrigem Medium und in Gegenwart von Bromwasserstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Umsetzung von mindestens 10 Gewichtsprozent Aktivkohle,
bezogen auf Xylol, unter einem Druck des freien Sauerstoff enthaltenden Gases von mindestens
3,5 at (gemessen bei Raumtemperatur) bei Temperaturen von 150 bis 250° C durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
von zusätzlich 5 bis 25% Salpetersäure (berechnet als lOO°/oige HNO.,), bezogen auf Bromwasserstoff,
durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart
von 0,04 bis 1,0 Mol Bromwasserstoff je Mol p-Xylol durchführt.
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