DE2115094A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer wäßrigen Cholinchloridlösung - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer wäßrigen CholinchloridlösungInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Pabrik AG ? 1 1 R Π 9 Λ
Unser Zeichen: 0.Z.27 420 Mu/lG 6700 Ludwigshafen, 25.3.197I
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung einer wäßrigen Cholinchloridlösung
Als derzeit bestes Verfahren, Cholinchlorid, d.h. Trimethyloxyäthylammoniumchlorid
herzustellen, wird die Umsetzung von Trimethylammoniumchlorid mit Äthylenoxid angesehen.
In der britischen Patentschrift 1 ΟβΟ 256 wird, soweit bekannt,
zum ersten Male ein Verfahren beschrieben, das die kontinuierliche Umsetzung von Trimethylammoniumchlorid mit A'thylenoxid
gestattet. Es ist bereits aus dieser Patentschrift bekannt,
daß eine wesentliche Schwierigkeit der kontinuierlichen Umsetzung darin besteht, die unkontrollierbare Bildung von
Nebenprodukten zu vermeiden,- die sich äußerlich durch eine Braunfärbung des Reaktionsgemisches bemerkbar machen. Der
Vorschlag der britischen Patentschrift zur Behebung dieses Nachteils geht darin, einen Gasraum über dem flüssigen Reaktionsgemisch zu vermeiden.
Technisch führt der Vorschlag, ohne einen Gasraum über dem flüssigen Reaktionsgemisch zu arbeiten, zu einer Reaktion unter
Druck. Nach den Angaben in der britischen Patentschrift kann der Druck dabei zwischen 5 und 20 atm betragen.
Ein weiterer, der genannten Patentschrift zu entnehmender Vorschlag
ist, das nach dem Durchlaufen einer zweiten Reaktionsstufe erhaltene Reaktionsgemisch in einem Verdampfer unter Verdampfung
eines Teils des Wassers zu konzentrieren und dabei gleichzeitig das physikalisch gelöste, überschüssige Äthylenoxid
zu entfernen.
Es liegt auf der Hand, daß die Verwendung von Druckapparaturen mit ihren hinlänglich bekannten speziellen Problemen ein Nachteil
für die kontinuierliche Herstellung von Cholinchlorid ist. Die Notwendigkeit, Ethylenoxid unter Mitentfernung eines Teils
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des Wassers aus dem ausreagierten Reaktionsgemisch zu entfernen, ist ein weiterer Nachteil des Verfahrens, wenn man
von ohnehin hochkonzentrierten Trimethylammoniumchlorid-- -lösungen ausgehen kann. Derartige, 50- bis 75gewichtsprozentige
Trimethylammoniutnchloridlösungen können jedoch leicht hergestellt
werden und erlauben an sich, die in Rede stehende Umsetzung in besonders kleinen wirtschaftlichen Apparaturen
durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren zu
schaffen, das möglichst farblose, hochkonzentrierte Lösungen von Cholinchlorid aus hochkonzentrierten Trimethylammonium-Chloridlösungen
drucklos herzustellen erlaubt. Farblosigkeit und hohe Reinheit sind eine für die Erfordernisse des Marktes
dringende Voraussetzung, da Cholinchlorid in großem Maße als Zusatz zum. Beispiel zu Futtermitteln Anwendung findet.
Es wurde nun gefunden, daß man Cholinchlorid durch Umsetzung
von überschüssigem Äthylenoxid mit Trimethylammoniumchlorid in wäßriger Lösung bei einer Temperatur von 30 bis 1000C in
einem geschlossenen Rührkessel, wobei über dem Flüssigkeitsspiegel des Reaktionsgemisches im Kessel ein Gasraum verbleibt,
sowie gegebenenfalls weitere, der weiteren Umsetzung und der Reinigung des Reaktionsgemisches dienende Reaktionsstufen in
hoher Reinheit und mit geringem apparativen Aufwand erhält, wenn man im wesentlichen bei Atmosphärendruck arbeitet und
und die den Gasraum des Rührkessels begrenzenden Flächen ständig mit dem Reaktionsgemisch oder frischer Trimethylammoniumchloridlösung
spült.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird das aus dieser, im wesentlichen lediglich einen Rührkessel umfassenden Reaktionsstufe erhaltene Reaktionsgemisch in eine · zweite Reaktionsstufe so geleitet, daß man
dem zu Ende reagierenden Reaktionsgemisch das nicht umgesetzte Ethylenoxid innerhalb von nicht mehr als 30 Minuten und bei
einer Temperatur von 40 bis 900C durch ein indifferentes Gas
entzieht und das Gas mit frischer Trimethylammoniumchlorid= lösung wäscht <,
Uä84 s/1 1S6
Uä84 s/1 1S6
- 3 - O.Z. 27 420
Da so gut wie drucklos gearbeitet wird, kann in praktisch jedem beliebigen geschlossenen RUhrkessel gearbeitet werden,
der die materialmäßigen Voraussetzungen für eine Reaktion mit Trimethylammoniumchlorid erfüllt. Wie weiter unten noch im
einzelnen beschrieben werden wird, ist lediglich dafür Sorge zu tragen, daß ein Rührorgan oder eine andere geeignete Vorrichtung
dafür vorgesehen wird, daß ständig ein Teil der im Reaktionskessel befindlichen Flüssigkeit oder die zulaufende
frische Trimethylammoniumchloridlösung die freien Wände des Reaktionsgefäßes einschließlich des Deckels bespült. Dabei ist
darauf zu achten, daß jedes Element der inneren Oberfläche des Reaktionskessels, das mit dem Gasraum in Berührung ist, zumindest
in gewissen Zeitabständen mit der Spülflüssigkeit in
Berührung kommt; andernfalls bildet sich an d.iesen Stellen ein braungefärbtes Kondensat, das in die Reaktionslösung gerät und
hier eine entsprechende Mißfärbung verursacht.
Man geht zweckmäßig von einer 50- bis 75gewichtsprozentigen insbesondere 68- bis 72gewichtsprozentigen wäßrigen Trimethylammoniumchloridlösung
aus, die im Rührkessel auf einer Reaktionstemperatur von 30 bis 100 C, bevorzugt 50 bis 70 C
gehalten wird und hält einen Äthylenoxid-Partialdruck von etwa 0,5 bis 2 atm, insbesondere 0,8 bis 1,5 atm ein. Der Gesamtdruck
bleibt dabei im wesentlichen Atmosphärendruck bis zu einem Überdruck von etwa 2 bis 3 Atmosphären. Das verwendete
Ethylenoxid soll mindestens 99*8prozentig rein und das für die Herstellung der Ammoniumchloridlösung verwendete Trimethylamin
mindestens 99 % rein sein. Es ist zweckmäßig, eine Mindestverweilzeit
im Rührkessel zwischen 1/2 und 2 1/2 Stunden einzuhalten, bevorzugt beträgt die mittlere Verweilzeit zwischen
und 1 1/2 Stunden. Dabei richtet sich die zweckmäßige Größe der Verweilzeit außer nach den Gefäßabmessungen auch nach dem
im Äthylenoxid-Partialdruck in der Weise, daß ein kleiner Äthylenoxid-Partialdruck eine relativ lange Verweilzeit erfordert
und umgekehrt. Bei der Bemessung der günstigsten Verweilzeit ist davon auszugehen, daß die Umsetzung im Rührkessel
mindestens 99 % betragen sollte. Zu diesem Zweck ist es von Vorteil, von einer an sich bekannten Tatsache Gebrauch
zu machen: Wie aus der Abbildung 3 hervorgeht, hängt der pH-
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- 4 - o.Z. 27 420
Wert zwischen einem Umsatz U von 10 bis 90 ^ nur relativ wenig
vom Umsatz ab. Man beobachtet in diesem Bereich des Umsatzes ein Anstieg des pH-Wertes von etwa pH 7 auf etwa pH 8 bis 8,5·
Oberhalb von 90 % nimmt dann der pH-Wert rasch zu und erreicht
pH-Werte um 12 bei einem Umsatz von annähernd 100 %. Da praktisch drucklos gearbeitet wird, ist es kein Problem,
in dem erfindungsgemäßen Rührkessel eine geeignete Elektrode
einzubauen,mit deren Hilfe der pH-Wert kontinuierlich verfolgt werden kann. Man arbeitet zweckmäßig so, daß der pH-Wert
im Reaktionsraum sich zwischen pH 11 und pH 12 bewegt, d.h. ein Umsatz zwischen 99 % und 100 % eingehalten wird.
| Bevorzugt wird die Reaktion unter Berücksichtigung der bereits
erwähnten zweiten Reaktionsstufe, in der überschüssiges Äthylenoxid
entfernt wird, wie folgt ausgeführt (Figur 1): In einem Rührkessel (1), dessen Rührvorrichtung (2) außer dem üblichen,
die Flüssigkeit durchmischenden Rührelement (2a) noch ein weiteres Rührelement (2b) im Bereich der Phasengrenze flüssiggasförmig besitzt, das so ausgebildet ist5 daß es in der Lage
ist, den Gasraum des Reaktionsbehälters ständig mit Flüssigkeit zu besprühen, wird die bereits mit etwas Ethylenoxid von
der noch später zu beschreibenden Reinigungsstufe beladene
Trimethylammoniumchloridlösung über (3) in den Reaktor eingebracht
und dort auf einer Temperatur von p0 bis 1000C gehalten.
Gleichzeitig dosiert man über eine weitere Leitung w zweckmäßig direkt in die Flüssigkeit im Reaktionsraum, Äthylenoxid
in einer Menge ein^ daß ein stöchiometi'ischer Überschuß
von Äthylenoxid in einer Menge von etwa 2 bis 18, bevorzugt 4 bis 10 Mo1$ vorhanden ist ο Dieser Überschuß bedeutet im
wesentlichen, das physikalisch In der RealstionsIb'sung gelöste
Ätnylenoxlcl. Die überschüssige Äthylenoicidmenge ist deshalb
mit dem in der Gasphase des Reaktors herrschenden Äthylenoxid=
Partialdruck -verknüpft. Bei Vorgabe eines bestimmten Äthylenoxid-Üfosrsohus^es
stellt sich ein entsprechender- Äthylenoxid-Part
laldruck «in» unter Einhaltung -ilnei- ^ittieren Verweilzeit
vor. 1/2 bis 3 1/2 Stunden -^ird nun atändi.g ia ^a MaBe2 wie
dl-;., frische Reaktion^lösung sugegsfoen wi:^.- das Reaktionsgem-5
'■· m Uteev (5) a^esogan und sweekfuär i.3 unter geringfügiger
^siuDs:;, insbesondere auf eine ?ei;ipsr^&ur von 40 bis
9841/1166
BADORIGINAL
- 5 - O.Z. 27
900C das Reaktionsgemisch in eine im wesentlichen bei
Atmosphärendruck betriebene Füllkörperkolonne (β) als weitere Reaktionsstufe geleitet. Die Flüssigkeit durchfließt die
Kolonne von oben, während gleichzeitig von unten im Gegenstrom Stickstoff als chemisch indifferentes Gas eingeleitet wird.
In diesem Nachreaktor, der in seiner bevorzugten Ausführungsform als Rieselfilmkolonne ausgebildet ist, jedoch ebenso auch
andere, dem Stoffaustausch förderliche Einbauten aufweisen kann, werden mehrere Ziele in vorteilhafter Weise erreicht: Während
der für die Hauptreaktion bestimmte Rührkessel als Reaktionsraum mit vollständiger Rückvermischung arbeitet, kann die
Rieselfilmkolonne als im wesentlichen rückvermischungsfrei arbeitender Reaktor angesehen werden. Das dem Rührkessel entnommene
Reaktionsgemisch enthält in der Regel zwar kein Trimethylammoniumchlorid
mehr in nachweisbaren Mengen, jedoch noch 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent Trimethylamin, 1 bis 2 Gewichtsprozent
Äthylenoxid und 0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent Äthylenchlorhydrin. Der Gehalt an Ä'thylenglykol liegt unter 0,1
Gewichtsprozent. Von den drei erst genannten Verunreinigungen wird die Lösung innerhalb der Rieselfilmkolonne in einem
einzigen Arbeitsgang so gut wfe vollständig befreit. Dies wird durch die doppelte Funktion der Kolonne erreicht: Die Wirkung
der Kolonne als Reaktor bedingt, daß Äthylenchlorhydrin mit Trimethylamin bzw. mit Wasser vollständig umgesetzt und damit
unschädlich gemacht wird. Äthylenoxid und gegebenenfalls restliches Trimethylamin wird durch die Austauscherwirkung
der Kolonne in der bereits beschriebenen Weise entfernt.
Die Wiedergewinnung des mit dem Stickstoff entfernten Äthylenoxids
kann in üblicher Weise dadurch geschehen, daß man das nunmehr
Äthylenoxid enthaltende Gas in einem üblichen Absorptionsapparat (8), der zum Beispiel ebenfalls aus einer Rieselfilmkolonne
bestehen kann, mit frischer Trimethylammoniumchloridlösung (9) auswäscht. Um die Anreicherung von Nebenprodukten,
die unter der normalen Nachweisbarkeitsgrenze liegen, zu vermeiden, ist es zweckmäßig, diesen Waschprozeß nicht bis zur
vollständigen Entfernung von Äthylenoxid zu betreiben, sondern lediglich etwa 40 bis 80 % der theoretisch gewinnbaren Menge
auszuwaschen; die als Waschflüssigkeit verwendete Trimethyl-
209 841/1 188 " 6 "
- 6 - O.Z. 27 420
ammoniumchloridlösung wird dem Prozeßeingang zugeführt.
Man erhält schließlich eine 60- bis 80prozentige Lösung von Cholinchlorid, die im allgemeinen - direkt gemessen -einen
pH-Wert von etwa 11 bis 12 aufweist (extra poliert auf unendliche Verdünnung etwa pH"9 bis 10) und in üblicher Weise weiter
konzentriert, weiter verdünnt, auf festes Cholinchlorid aufgearbeitet oder sonstwie verwendet werden kann.
In einer besonderen Ausführungsform, die auf den prinzipiellen Ablauf des Herstellungsverfahrens im übrigen keinen Einfluß
hat (Figur 2), werden die den Gasraum des Rührkessels (1) begrenzenden Flächen nicht durch das im Rührkessel angebrachte
Rührwerk (2), sondern durch eine im Gasraum angebrachte Zerstäubereinrichtung (3) besprüht. Figur 2 ζβίφ eine derartige
Anordnung. ■
Die Durchmischung" des Reaktorinhalts mit den beiden kontinuierlich
zuströmenden Reaktionspartnern muß verständlicherweise zur Erzielung möglichst günstiger Reaktinnsbedingungen genügend
intensiv sein. Wenn man, wie in der Figur 2 angedeutet ist, einen Kühlkreislauf vorsieht, so kann bei geeigneter Form des
Reaktionsgefäßes und einer genügend hohen UmwälzIeistung darauf
verzichtet werden, den Innenraum mittels eines mechanischen Rührwerks zu bewegen; in diesem Fall werden die Reaktions-"
partner an einer Stelle hoher Strömungsgeschwindigkeit im Außenkreislauf zudosiert und das Reaktionssystem als Mischkreis
betrieben.
Die verwendete Apparatur entspricht in ihrem Aufbau Figur 1. Sie kann durch sinngemäße Änderung ihrer Abmessungen leicht
in jeder gewünschten Größe reproduziert werden.
Der Reaktor besteht aus einem gläsernen Kugelgefäß (1) von
10 1 Inhalt,, das mit insgesamt sechs Anschlußstutzen versehen
ist. Sr ist ausgestattet mit zwei Schnellaufenden Scheibenrührerrij,
die an der gleichen Rührzelle (2) in unterschiedlicher-
- 7 - O.Z. 27 420
Höhe angebracht sind. Der (2a) eine befindet sich am unteren Ende der Welle und hat die Aufgabe, den Reaktorinhalt mit den
zulaufenden Reaktionspartnern intensiv zu durchmischen. Der andere (2b) befindet sich etwa in Höhe der Grenzfläche flüssiggasförmig
und schleudert ständig Reaktorflüssigkeit an die freie Kolbenfläche.
Durch drei der Anschlußstutzen sind Tauchrohre geführt, von denen zwei in unmittelbarer Nähe des unteren Rührwerks, aber
auf gegenüberliegenden Seiten der Rührwelle enden. Im Betriebszustand wird durch diese über je eine Pumpe (3, 4) Trimethylammoniumchloridlösung
bzw. flüssiges Äthylenoxid kontinuierlich zudosiert und über das dritte Tauchrohr unter Konstanthaltung
des Füllstandes eine äquivalente.Menge Reaktionslösung
kontinuierlich abgepumpt. Diese gelangt über eine Leitung (5) aus Glas auf den Kopf einer Rieselfilmkolonne (6).
Zwei der restlichen drei Stutzen dienen zur Einführung eines Temperaturmeßfühlers und einer pH-Elektrode; der dritte wird
mit einem Manometer und einer Quecksilbersicherheitstauchung bzw. einem Sicherheitsventil geeigneten Ansprechdrucks verbunden.
Die Rieselfilmkolonne (6) besiäit aus einem Glasrohr von 2 m
Länge und 60 mm lichter Weite, das mit 3 mm starken Raschig-
ingen aus Glas gefüllt ist. Zur Kompensation von Wärmeveriusten
ist die Kolonne mit einem Heizband umwickelt und von isolierhalbschalen umgeben. Über die Kolonnenlänge sir.d 4
Temperaturmeßstellen zur Überwachung der Innentemperatur verceilt.
Am Sumpfe'nde und am Kopfende befindet sich je eine Mündung
,;ur Ein- bzw. Ableitung des Strippgases. Das mit den flüchtigen Anteilen beladene Strippgas gelangt vom Stripper über eine
Leitung (7) aus Glas zum Sumpf der Absorberkolonne (8), die aus einem Glasrohr von 1 m Länge uncl 60 mm lichter Weite, ebenfalls
gefüllt mit 3 mm starken Rasctoigringen, besteht. Sie ist unceheizt
und unisoliert. Das abgereicherte Stzippgas verläßt die ' pparatur durch eine öffnung am Kopf der Absorberkolcnne. Eine
'"-sierpumpe (9) fördert frische Trimethylamsnoniumchlcridlösung
c-uf cen Kr-z.f des Absorbers, eine weitere (V; die beladene
Lösung vom ..oscTber sumpf in den Reaktor.
209841/1166 " δ "
- 8 - OtZ. 27 420
Zur Inbetriebnahme der Anordnung wird der Reaktor mit 5 1
einer wäßrigen, 77prozentigen Cholinehloridlösung gefüllt,
die Rührung in Gang gesetzt und der Kolbeninhalt mittels eines Heizwasserkreises auf 65 C aufgeheizt. Nach Spülung des Gasraums
mit Stickstoff werden im Verlauf von etwa 5 Minuten 250 ml Äthylenoxid in den Reaktor gepumpt. Diese Menge verdampft
und verdrängt den Stickstoff vollständig aus dem Gasraum. Er entweicht dabei über die Sicherheitstauchung. Der Äthylenoxiddruck
im Reaktor beträgt dann je nach Höhe des vorgegebenen Enddrucks des Sicherheitsorgans 1,1 bis 1,2 Atmosphären, d.h.
0,1 bis 0,2 atü. Anschließend werden über die Absorberkolonne kontinuierlich 2,50 l/h (= 2,56 kg/h) einer wäßrigen 70-prozentigen
Trimethylammoniumchloridlösung in den Reaktor und ' 3,16 l/h (= 3,4l kg/h) Reaktionslösung vom Reaktor auf den
Kopf der Strippkolonne gepumpt. Gleichzeitig wird Äthylenoxid mit solcher Geschwindigkeit zudosiert, daß der bei Betriebsbeginn vorhandene Äthylenoxiddruck erhalten bleibt. Es stellt
sich dann ein Äthylenoxidverbrauch von 0,96 l/h (= 0,855 kg/h) ein. Die Temperatur im Rührkessel wird durch Kühlung mit
Leitungswasser auf 65°C. gehalten. Die Verweilzeit der Mischung im Reaktor beträgt, wie man aus Inhalt und Durchsatz leicht
ermittelt, etwa 1,5 Stunden. Die pH-Anzeige stellt sich auf 11,5, entsprechend einem korrigierten pH-Wert von 10,0.
Die Strippkolonne wird auf einer Innentemperatur von 65°C gek
halten und mit einem Stickstoffstrom von 80 Normalliter/h beaufschlagt, der mit den flüchtigen Bestandteilen der Reaktionslösung beladen, zum Sumpf der Absorberkolonne geführt wird, in
der die Trimethylammoniumchloridlösung etwa 60 % der flüchtigen
Bestandteile aufnimmt. Der Rest entwicht zusammen mit dem S.trippstickstoff
vom Kopf der Absorptionskolonne als Abgas.
Vom Sumpf der Strippkolonne fließen in praktisch quantitativer Ausbeute ;5, J59 kg/h einer wäßrigen, 77gewichtsprozentigen Cholinehloridlösung
ab. Ihr Gehalt an Äthylenchlorhydrin bzw. Äthylenglykol liegt unter der analytischen Nachweisbarkeitsgrenze von
jeweils 0,1 Gewichtsprozent. Ihr Gehalt an Trimethylammonium- · chlorid und freiem Trimethylamin ist jeweils kleiner als 0,04
Gewichtsprozent und der Gehalt an Äthylenoxid beträgt höchstens
209841/1166
0,01 Gewichtsprozent. Die Parbzahl der Lösung liegt bei I5 APHA
und ihr korrigierter pH-Wert bei 10,0.
20 9 8 Λ 1/1166
Claims (2)
- - 10 - O.Z. 27 420Patentansprüche(l., Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Cholinchlorid durch Umsetzung von überschüssigem Äthylenoxid mit" Trimethylammoniumchlorid in wäßriger Lösung bei - einer Temperatur von 50 bis 1000C in einem, geschlossenen Rührkessel, wobei über dem Flüssigkeitsspiegel des Reaktionsgemisches im Kessel ein Gasraum verbleibt, und gegebenenfalls weitere, der weiteren Umsetzung und der Reinigung des Reaktionsgemisches dienende Reaktionsstufen, dadurch gekennzeichnet, daß man im wesentlichen bei Atmosphärendruck arbeitet und die den Gasraum des Rührkessels begrenzenden Flächen ständig mit dem Reaktionsgemisch oder frischer Trimethylammoniumchloridlösung bespült.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer zweiten Reaktionsstufe dem Reaktionsgemisch das nicht umgesetzte Äthylenoxid innerhalb von nicht mehr als 30 Minuten bei einer Temperatur von 40 bis 90 C durch ein indifferentes Gas entzieht und das Gas mit frischer Trimethylammoniumchloridlösung wäscht.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AGZeichn.2Q98A1 /1166
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Patent Citations (1)
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Also Published As
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OI | Miscellaneous see part 1 | ||
OI | Miscellaneous see part 1 | ||
8230 | Patent withdrawn |