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Die Erfindung betrifft einen Flüssigkeitsspender für Stimulatoren zur Zuführung von Flüssigkeiten auf ein zu stimulierendes Körperteil einer Person, bei denen eine Benetzung der Haut vor der Stimulation oder physiotherapeutischen Behandlung durch Flüssigkeiten notwendig ist.
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Eine Stimulation am eigenen Körper durch eine Person oder durch einen Physiotherapeuten ist an zwei aufeinander folgende Abläufe gekoppelt, welche sich nur schwer einhändig ausführen lassen. Die Person muss beispielsweise erst den zu stimulierenden Teil des Körpers mit einer Flüssigkeit benetzen, bevor ein Stimulator oder ein derartiges Gerät verwendet werden kann. Beide Reize überlagern sich und werden als ein intensives Ereignis wahrgenommen. Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von Flüssigkeitsspendern bekannt. So wird in der
WO 2013/034365 A1 ein Flüssigkeitsspender beschrieben, der über zwei gegeneinander bewegliche und durch einen Benutzer unmittelbar handhabbare Gehäuseabschnitte verfügt, wobei im ersten Gehäuseabschnitt der Dosierraum ortsfest und an dem zweiten Gehäuseabschnitt der Kolben ortsfest vorgesehen ist. Die
EP 1 503 866 B1 beschreibt einen Flüssigkeitsspender, umfassend einen größtenteils steifen Körper, enthaltend zwei auf Abstand angeordnete Flächen, um dazwischen einen geschlossenen Spenderkörper abzugrenzen, der eine Pumpkammer aufweist und durch einen Pumpendruckknopf betätigt wird. In der
DE 10 2010 007 514 B4 ist ein einhändig bedienbarer Flüssigkeitsspender beschrieben, mit einem Vorratsbehälter, einem auf eine Öffnung des Vorratsbehälters aufgesetzten Dosierknopf, durch den Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter portionsweise abgegeben werden kann. Der in der
DE 10 2016 222 682 B3 beschriebene Flüssigkeitsspender besitzt einen Austragskopf zur Drosselung der auszutragenden Flüssigkeit, insbesondere zum Zwecke der Tropfenabgabe, wobei der Austragskopf über eine Drosseleinrichtung mit einem Drosselkanal zur Verringerung des Flüssigkeitsdrucks und/oder des Flüssigkeitsstromes verfügt. Die aus dem Stand der Technik bekannten Flüssigkeitsspender werden nicht in Verbindung mit Stimulatoren eingesetzt und die bisher bekannten Stimulatoren verwenden keine zusätzlichen Bauteile, welche Flüssigkeiten auf Finger- oder Handdruck auf die zu stimulierende Körperfläche dosiert auftragen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flüssigkeitsspender zum Benetzen eines zu stimulierenden oder therapeutisch zu behandelnden Körperteils einer Person zu schaffen, der sehr klein ausgebildet sowie einfach zu handhaben ist und in unterschiedliche Stimulatoren oder dergleichen Geräte integrierbar oder nachrüstbar ist, so dass die Zuführung der Flüssigkeit zielgenau auf das zu stimulierende Körperteil einer Person für eine nachfolgende Stimulierung einhändig durch Finger- oder Handdruck aufbringbar ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung einen Flüssigkeitsspender für Stimulatoren zum Benetzen eines zu stimulierenden Körperteils einer Person vor der Stimulation vor, der dadurch gekennzeichnet ist, dass ein in einen Stimulator integrierbarer oder an einem Stimulator anordbarer Flüssigkeitsspender ein linsenförmig ausgebildetes Flüssigkeitsreservoir aufweist, wobei das Flüssigkeitsreservoir mit einem schlauchförmigen Verbindungselement gekoppelt ist, an dessen unterem Ende ein Kontaktaufsatz mit einer Öffnung derart ausgebildet ist, dass ein Kontakt mit einer zu stimulierenden Körperfläche einer Person herstellbar ist und wobei durch einen Finger- oder Handdruck der Person auf das Flüssigkeitsreservoir des Flüssigkeitsspenders die zu stimulierende Körperfläche der Person vor einer Stimulierung mit Flüssigkeit benetzbar vorgesehen ist. Dadurch, dass der Flüssigkeitsspender sehr klein ausgebildet und ohne großen Aufwand auch in andere Geräte integrierbar oder an andere Geräte anbringbar und einfach durch eine Person zu handhaben ist, ist er nicht nur für Stimulatoren und in der Physiotherapie einsetzbar, sondern auch für Massagegeräte oder Beautyprodukte geeignet und auch in andere stimulierende Geräte, wie Masturbatoren, Vibratoren oder dergleichen Geräte einbaubar, damit eine Person zwei Handhabungen, die Benetzung der zu stimulierenden Körperfläche mit einer Flüssigkeit und eine danach durchzuführende Stimulierung mit einer Hand ausführen kann.
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Vorteilhaft ist, dass der Stimulator als handgriffförmiges Formteil und das Flüssigkeitsreservoir aus einem elastischen Material, ausgebildet ist, derart, dass der Körper des Flüssigkeitsreservoirs nach Betätigung durch einen Finger- oder Handdruck der Person auf das Flüssigkeitsreservoir zum Austritt einer Flüssigkeit wieder in seine Ausgangsform zurückbildbar ist. Das Flüssigkeitsreservoir ist im oder an dem Stimulator stoff- oder formschlüssig befestigbar vorgesehen, beispielsweise durch eine Klebverbindung oder durch eine Klickverbindung. Das Flüssigkeitsreservoir ist bei Bedarf aus hygienischen Gründen als Einwegartikel oder wieder nachfüllbares Flüssigkeitsreservoir ausgebildet.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Flüssigkeitsreservoir für unterschiedliche Flüssigkeitsmengen ausgebildet ist, wobei zur gleichmäßigen Verteilung auf die zu stimulierende Körperfläche einer Person zähfließende Flüssigkeiten, beispielsweise Gleitgel oder Massagegel, vorgesehen sind. Wie viel und wie lange Flüssigkeit auf die Körperfläche aufgetragen wird, ist dabei durch die Person bestimmbar. Dadurch ist je nach Anwendungsgebiet und eingesetztem Gerät eine effektive, saubere und auch sparsamere Verwendung der Flüssigkeiten im Vergleich zu herkömmlichen Methoden erzielbar.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform wird darin gesehen, dass sich das schlauchförmige Verbindungselement vom Flüssigkeitsreservoir entlang der Innen- oder Außenwandung des Stimulators nach unten weisend erstreckt, wobei der an dem unteren Ende des schlauchförmigen Verbindungselementes angeordnete Kontaktaufsatz zum Kontakt mit der zu stimulierenden Körperfläche einer Person stoff- oder formschlüssig am schlauchförmigen Verbindungselement befestigbar und auswechselbar vorgesehen ist und wobei die Größe und Ausbildung des Kontaktaufsatzes auf unterschiedliche Personen und physiotherapeutische Einsatzgebiete abstimmbar ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung wird darin gesehen, dass das untere Ende des schlauchförmigen Verbindungselementes im Kontaktaufsatz endet und durch die Öffnung des Kontaktaufsatzes die Körperfläche der Person benetzt wird. Die Öffnung des Kontaktaufsatzes ist so ausgebildet ist, dass die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsspender durch einen Kapillareffekt nicht selbständig austritt.
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Eine bevorzugte Weiterbildung wird darin gesehen, dass das schlauchförmige Verbindungselement mit dem Flüssigkeitsreservoir entweder als Einheit ausgebildet oder stoffschlüssig mittels einer Klebverbindung am Flüssigkeitsreservoir befestigt ist.
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Bevorzugt ist ferner ein Druckschutz für den Flüssigkeitsspender vorgesehen, indem zur Verhinderung eines Reißen des schlauchförmigen Verbindungselementes der maximal durch die Finger- oder Handbetätigung der Person auf den Flüssigkeitsspender festgelegte zulässige Druck für das schlauchförmige Verbindungselement des Stimulators entsprechend der Größe, der Ausbildung und des Einsatzgebietes begrenzbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines schematisch in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
- 1 einen Stimulator mit integriertem Flüssigkeitsspender.
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1 zeigt einen Flüssigkeitsspender 1, der in einen handgriffförmig ausgebildeten Stimulator 2 integriert ist. Der Flüssigkeitsspender 1 weist ein linsenförmig ausgebildetes Flüssigkeitsreservoir 3 auf, das mit einem schlauchförmigen Verbindungselement 4 verbunden ist, an dessen unterem Ende 6 ein Kontaktaufsatz 7 mit einer Öffnung 8 angeordnet ist, der einen Kontakt mit einer zu stimulierenden Körperfläche einer Person herstellt. Das Flüssigkeitsreservoir 3 besteht aus Silikon oder einem elastischen Kunststoff, so dass sich der Körper des Flüssigkeitsreservoirs 3 durch einen Finger- oder Handdruck der Person auf das Flüssigkeitsreservoir 3 des Flüssigkeitsspenders 1 deformiert und die Flüssigkeit auf die zu stimulierende Körperfläche der Person gedrückt wird und nach Beendigung des Benetzungsvorgangs der Körperfläche der Person mit der Flüssigkeit sich das Flüssigkeitsreservoir 3 wieder in seine Ausgangsform zurückbildet. Das Flüssigkeitsreservoir 3 ist innerhalb des Stimulators 2 formschlüssig, beispielsweise durch eine Klickverbindung, befestigt. Das schlauchförmige Verbindungselement 4 ist mit dem Flüssigkeitsreservoir 3 entweder als eine Einheit ausgebildet oder ist stoffschlüssig, beispielweise durch eine Klebverbindung, am Flüssigkeitsreservoir 3 befestigt. Das linsenförmig ausgebildete Flüssigkeitsreservoir 3 beinhaltet ein Flüssigkeitsvolumen von ca. 50 ml. Das Flüssigkeitsreservoir 3 ist im oder außerhalb an dem Stimulator 2 stoff- oder formschlüssig befestigbar vorgesehen und in Abhängigkeit seines Einsatzgebietes als Einwegelement austauschbar oder über eine vorgesehene nicht näher dargestellte Verschlussöffnung nachfüllbar. Bei der erfindungsgemäßen Ausführung des Flüssigkeitsspenders 1 kann die Person durch einen Finger- oder Handdruck auf das Flüssigkeitsreservoir 3 des Flüssigkeitsspenders 1 zwei Handhabungen mit einer Hand nacheinander ausführen, indem sie zuerst die zu stimulierende Körperfläche mit Flüssigkeit benetzt und danach die Stimulierung der Körperfläche vornimmt. Die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 3 des Flüssigkeitsspenders 1 fließt nach einem Finger- oder Handdruck der Person auf das Flüssigkeitsreservoir 3 aus einer Auslassöffnung 5 des Flüssigkeitsreservoirs 3 durch das schlauchförmige Verbindungselement 4, das sich entlang der Innen- oder Außenwandung des Stimulators 2 nach unten weisend erstreckt und den am unteren Ende 6 des schlauchförmigen Verbindungselementes 4 angeordneten Kontaktaufsatz 7 auf die zu stimulierende Körperfläche der Person. Der Kontaktaufsatz 7 ist formschlüssig am schlauchförmigen Verbindungselement 4 befestigbar und auswechselbar vorgesehen. Die Größe und Ausbildung des Kontaktaufsatzes 7 ist dabei auf unterschiedliche Personen, physiotherapeutische Einsatzgebiete und unterschiedliche Gerätetypen abstimmbar vorgesehen. Als Flüssigkeiten werden Gleitgel und Massagegel eingesetzt. Es ist aber zu beachten, dass sich teilweise zu große Abmessungen des Kontaktaufsatzes 7 als ungeeignet erwiesen haben, da durch jeden Druck der Hand auf das Flüssigkeitsreservoir 3 des Flüssigkeitsspenders 1 Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 3 herausgedrückt werden kann. Die Öffnung 8 des Kontaktaufsatzes 7 hat einen Durchmesser von etwa 0,5mm, so dass die Flüssigkeit durch den Kapillareffekt nicht selbständig auslaufen kann. Der Kontaktaufsatz 7, der die zu stimulierende Körperfläche berührt, besteht aus einem Material, das den Bedürfnissen der Anwendung angepasst ist. Die Abmessungen des Flüssigkeitsspenders 1 sind auf den zur Verfügung stehenden Bauraum der unterschiedlich ausgebildeten Stimulatoren 2 abstimmbar vorgesehen. Dadurch, dass die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 3 nur durch die Austrittsöffnung 5 des Flüssigkeitsreservoirs 3 in das schlauchförmige Verbindungselement 4 fließt, kann keine Flüssigkeit in das Gehäuse des Stimulators 2 eintreten. Damit ein Reißen des schlauchförmigen Verbindungselementes 4 und damit ein Eintreten von Flüssigkeit in den Stimulator 2 vermieden wird, ist der Flüssigkeitsspender 1 so ausgebildet, dass ein kritischer Druck, der das Reißen des schlauchförmigen Verbindungselementes 4 verursachen kann, nicht erzeugbar ist. Der Druck, den man mit dem Finger- oder Handdruck auf den Flüssigkeitsspender 1 ausüben kann, kann vor dem Einsatz des Stimulators 2 über eine Probandentestlinie bestimmt werden. Der Druck muss dabei unterhalb des Maximalwertes bleiben, ab dem das schlauchförmige Verbindungselement 4 zerstört wird. Es sind deshalb für die unterschiedlichen Einsatzgebiete und Geräte unterschiedliche Kräfte vorgesehen, beispielsweise reichen Kräfte von maximal 5N aus, um die Flüssigkeit aus dem Flüssigkeitsreservoir 3 des Flüssigkeitsspenders 1 auf die zu stimulierende Körperfläche einer Person zu drücken. Der Flüssigkeitsspender 1 arbeitet stufenlos, so dass unterschiedliche Flüssigkeitsmengen zum Körper gelangen können. Es werden zähfließende Flüssigkeiten, Gleitgel und Massagegel, bevorzugt, damit die Verteilung der Flüssigkeit auf die zu stimulierende Körperfläche einer Person nach Wunsch erfolgen kann. Wie viel Flüssigkeit auf die Körperfläche aufgetragen wird, kann durch die Person selbst bestimmt werden. Der Flüssigkeitsspender 1 arbeitet geräuschlos. Er wird nur über den Finger- oder Handdruck ausgelöst, um die Flüssigkeit auf die zu stimulierenden Körperfläche einer Person zu transportieren. Damit wird eine saubere und auch sparsamere Verwendung der Flüssigkeiten im Vergleich zu den herkömmlichen Methoden erzielt. Ein Einbau des Flüssigkeitsspender 1 in andere stimulierende Geräte, wie Masturbatoren, Klitorisstimulatoren, Vibratoren, Dildos oder dergleichen Geräte ist möglich. Der Flüssigkeitsspender 1 ist für einen großen Benutzerkreis ausgelegt. Er ermöglicht, dass beide Abläufe, die Benetzung der zu stimulierenden Körperfläche mit Flüssigkeit und die Stimulation mit nur einer Hand direkt hintereinander durchführbar sind und sich somit der Einsatz des Stimulators 2 mit integriertem oder angebautem Flüssigkeitsspender 1 als Vorteil erweist. Weitere Einsatzgebiete für den Flüssigkeitsspender 1 sind Massagegeräte oder Beautyprodukte, bei welchen eine Benetzung der Körperfläche mit Flüssigkeit notwendig ist oder die Verwendung von Flüssigkeiten sich für den Anwender als angenehm erweist. Der Flüssigkeitsspender 1 ist sich überall dort einsetzbar, wo eine Benetzung von Körperflächen durch Flüssigkeiten vor Nutzung eines Gerätes notwendig ist.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das Ausführungsbeispiel, sondern ist in der Gestaltung des Flüssigkeitsspenders variabel. Sie umfasst insbesondere auch Varianten, die durch Kombination von in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung beschriebenen Merkmale bzw. Elementen gebildet werden können. Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind weitere Bestandteile der Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und in den Ansprüchen erwähnt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flüssigkeitsspender
- 2
- Stimulator
- 3
- Flüssigkeitsreservoir
- 4
- schlauchförmiges Verbindungselement
- 5
- Austrittsöffnung des Flüssigkeitsreservoirs
- 6
- unteres Ende des schlauchförmigen Verbindungselementes
- 7
- Kontaktaufsatz
- 8
- Öffnung im Kontaktaufsatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/034365 A1 [0002]
- EP 1503866 B1 [0002]
- DE 102010007514 B4 [0002]
- DE 102016222682 B3 [0002]