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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fassade oder ein Lichtdach, mit Pfosten, Riegeln und Isolierglasscheiben, wobei die Isolierglasscheiben randseitig zwischen Dichtungen eingefasst sind, und von den Pfosten und/oder den Riegeln mindestens ein Halter hervorsteht.
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Es gibt Fassaden oder Lichtdächer, insbesondere für Bürogebäude, bei denen großflächige Isolierglasscheiben für ein hohes Maß an Transparenz und Helligkeit sorgen. Solche Fassaden oder Lichtdächer werden von den Nutzern des Gebäudes zwar als angenehm empfunden, allerdings optisch wegen den großen ebenen Flächen als eintönig. Gerade in Ballungszentren wünschen sich die Nutzer eines Gebäudes daher eine optisch ansprechende Gestaltung mit natürlichen Pflanzen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Fassade oder ein Lichtdach zu schaffen, die optisch ansprechend gestaltet sind und das Wohlbefinden des Nutzers erhöhen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Fassade oder einem Lichtdach mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß umfasst die Fassade oder das Lichtdach mindestens einen hervorstehenden Halter, an dem eine Aufnahme mit einem Pflanzbehälter festgelegt ist. Dadurch kann an der Fassade oder dem Lichtdach ein Pflanzbehälter montiert sein, der die Optik verbessert und zudem das Wohlbefinden der Benutzer des Gebäudes verbessern kann. Durch die Montage des Pflanzbehälters direkt an der Fassade oder dem Lichtdach entfallen aufwändige Ständerkonstruktionen, die teilweise aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt werden können.
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Vorzugsweise ist der mindestens eine Halter an dem Pfosten oder einem Riegel einhängbar. Hierfür können an dem Halter ein oder mehrere Haken ausgebildet sein, die in jeweils eine Aussparung an einem Pfosten oder einem Riegel eingefügt sind. Dadurch lässt sich eine werkzeugfreie Montage der Halter erreichen, die eine schnelle Montage einer Vielzahl von Haltern in kurzer Zeit ermöglicht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Fassade oder das Lichtdach eine Innenseite und eine Außenseite bezogen auf das Gebäude, wobei die Außenseite Witterungseinflüssen wie Regen und Wind ausgesetzt ist, und der mindestens eine Halter mit der Aufnahme und dem Pflanzbehälter an der Innenseite angeordnet ist. Dadurch gelangt der Nutzer unmittelbar in den Genuss der ansprechenden Optik des Pflanzbehälters und der darin angeordneten Pflanzen, wobei die Pflanzen durch die Isolierglasscheiben viel Licht erhalten und zum angenehmen Raumklima beitragen. Durch die Festlegung der Aufnahmen an der Innenseite der Fassade ist zudem die Zugänglichkeit zu den Pflanzbehältern gewährleistet.
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Vorzugsweise sind die Aufnahmen durch leistenförmige Profile gebildet, die durch mindestens zwei Halter abgestützt sind. Die Aufnahmen können dabei eine beliebige Länge aufweisen und beispielsweise aus Boden, zwei Seitenwänden und durch stirnseitige Abdeckungen gebildet werden, wobei die Seitenwände durch Verschwenken an dem Boden montierbar sind. Dadurch kann in wenigen Schritten eine Aufnahme für einen Pflanzbehälter montiert werden. Zur Fixierung der Seitenwände der Aufnahme können in diesen Schraubkanäle ausgebildet sein, in denen Stifte oder Schrauben zum Montage der stirnseitigen Abdeckungen montiert sind. Dadurch kann mit wenigen Montageschritten eine Aufnahme hergestellt werden, die in unterschiedlichen Längen an die jeweilige Einbausituation angepasst werden kann. Hierfür können die Seitenwände und der Boden durch Extrusion hergestellt sein, vorzugsweise aus Aluminium oder Kunststoff, so dass auch Aufnahmebehälter beliebiger Länge, beispielsweise länger als 2 m oder 4 m, hergestellt werden können. Die Pflanzbehälter können dann lose in die Aufnahmen eingestellt werden. Die Aufnahmen können dabei optisch durch Abdeckungen an den Seitenwänden oder an der Oberseite optimiert werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht auf eine erfindungsgemäße Fassade;
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2 eine Draufsicht auf die Fassade der 1;
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3 eine Seitenansicht der Fassade der 1;
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4A und 4B zwei Ansichten eines Pfostens der Fassade der 1;
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5 eine perspektivische Explosionsdarstellung einer Aufnahme der Fassade der 1;
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6 eine perspektivische Ansicht der Aufnahme der 5, und
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7 eine geschnittene Detailansicht der Aufnahme und des Halters der Fassade der 1.
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Eine Fassade 1 umfasst eine Vielzahl vertikaler Pfosten 2 und horizontaler Riegel 3, die sich über eine oder mehrere Etagen eines Gebäudes erstrecken können. Zwischen den Pfosten 2 und den Riegeln 3 sind Isolierglasscheiben 4 randseitig eingefasst, die zwischen Dichtungen klemmend festgelegt sind.
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Auf der Innenseite der Fassade 1 stehen Halter 5 mit Aufnahmen 6 für Pflanzbehälter 7 nach innen hervor, wobei in den Pflanzbehältern 7 schematischdargestellte Pflanzen angeordnet sind. Die Aufnahmen 6 mit den Pflanzbehältern 7 ragen dabei beispielsweise 20 cm bis 40 cm in das Gebäudeinnere hinein und sind beabstandet von einem bodenseitigen Riegel 3 angeordnet. Die Aufnahmen 6 können sich dabei über mehrere Fassadenfelder mit Isolierglasscheiben 4 erstrecken und auch mit Längen von 2 m oder 4 m und mehr montiert werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Halter 5 an den Pfosten 2 montiert, die in den 4A und 4B gezeigt sind. Jeder Pfosten 2 umfasst auf der Innenseite ein Hohlprofil 20 mit einer Nut 21, wobei an einem Nutboden 22 Aussparungen 23 ausgestanzt sind. An den Aussparungen 23 kann dann ein Halter 5 eingehängt werden, so dass die Halter 5 werkzeugfrei montiert werden können und weitgehend nicht sichtbar sind. Es ist natürlich auch möglich, die Halter 5 statt an den Pfosten 2 auch an Riegeln 3 zu montieren.
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In den 5 und 6 ist eine Aufnahme 6 für die Pflanzbehälter 7 ohne die Fassade 1 dargestellt. Jede Aufnahme 6 ist aus leistenförmigen Profilen gebildet und umfasst einen Boden 10 und Seitenwände 11 und 12. Der Boden 10 ist an einer oder mehreren Stellen, vorzugsweise endseitig, an einem Halter 5 fixiert. Jeder Halter 5 umfasst einen vertikalen Steg 50, von dem rückseitig mehrere Haken 51 hervorstehen, die in die Aussparungen 23 des Pfostens 2 eingefügt werden können. Von dem vertikalen Steg 50 steht ein horizontaler Steg 52 hervor, an dem ein abgewinkelter Abstützsteg 53 ausgebildet ist, an dem ein Boden 10 der Aufnahme 6 festgelegt, beispielsweise verschraubt, werden kann.
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Nach der Montage des Bodens 10 an den Haltern 5 können die Seitenwände 11 und 12 durch Einschwenken an dem Boden 10 montiert werden. Wie aus der vergrößerten Darstellung der 7 ersichtlich ist, besitzt der Boden 10 an gegenüberliegenden Längsseiten jeweils nach oben hervorstehende Haken 16, in die ein unterer Haken 15 der Seitenwände 11 und 12 eingefügt werden kann. Wenn die Seitenwände 11 und 12 aus einer Schrägstellung dann verschwenkt werden, gelangt ein äußerer Gegenhaken 19 in Eingriff mit Anschlägen an dem Boden 10, so dass die Seitenwände 11 und 12 in der vertikalen aufgerichteten Position durch den Haken 15 und den Gegenhaken 19 abgestützt sind, wobei der Haken 16 des Bodens 10 zwischen dem Haken 15 und dem Gegenhaken 19 aufgenommen ist.
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Um die Seitenwände 11 und 12 in dieser vertikalen Position zu fixieren, sind stirnseitig Abdeckungen 13 vorgesehen, die plattenförmig ausgebildet sind und über Schrauben oder Stifte fixiert werden können. Hierfür sind in den Seitenwänden 11 und 12 mehrere Schraubkanäle 18 ausgebildet, so dass die Abdeckungen 13 auf einfache Weise mit den Seitenwänden 11 und 12 verschraubt oder verstiftet werden können, damit diese in der gewünschten Position fixiert sind.
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An den Seitenwänden 11 und 12 können ferner Abdeckungen 14 aufgelegt werden, die beispielsweise an den Seitenwänden 11 und 12 verrastet werden. Durch die Abdeckungen 14 werden Hohlräume geschaffen, in denen Dünger, Werkzeuge oder andere Gegenstände abgelegt werden können, die zur Pflege der Pflanzen in dem Pflanzbehälter 7 benötigt werden. Zudem kann an der vorderen Seitenwand 11 ein Dekorelement 20 montiert werden, beispielsweise eine Leiste oder ein Schriftzug.
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Die Seitenwände 11 und 12 sind als Hohlprofile ausgebildet und umfassen Hohlkammern 17, so dass eine innere vertikale Innenwand 21 vorgesehen ist und eine gekrümmt ausgebildete Außenwand 22, zwischen denen Hohlkammern 17 gebildet sind. Dadurch kann die Aufnahme 6 besonders ansprechend gestaltet werden.
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Der Boden 10 und die Seitenwände 11 und 12 sind vorzugsweise als Aluminiumprofile durch Extrusion hergestellt. Die Profile können in beliebiger Länge hergestellt werden, beispielsweise auch in Längen von 2 bis 6 m, so dass die Aufnahmen 6 in großen Längen bereitgestellt werden können. In den Aufnahmen 6 können bei Bedarf auch Bewässerungssysteme oder andere Einrichtungen montiert werden, die zur Pflege der Pflanzen notwendig sind.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Pflanzbehälter 7 an der Innenseite einer Fassade 1 angeordnet. Es ist natürlich möglich, gerade im Erdgeschoss die Pflanzbehälter 7 an den Haltern 5 auch an der Gebäudeaußenseite anzubringen, sofern dies aufgrund von Verschattungssystemen möglich ist. Zudem kann die Form der Aufnahmebehälter 6 modifiziert werden. An den Aufnahmen 6 können zudem Beleuchtungen vorgesehen sein, beispielsweise LED-Streifen, was optisch eine ansprechende Gestaltung ermöglicht und zudem auch eine künstliche Beleuchtung für die Pflanzen bereitstellt. Auch andere Beleuchtungssysteme können an den Aufnahmen montiert sein, um den Pflanzen gegebenenfalls ausreichend Licht zu geben.