DE202014100089U1

DE202014100089U1 - Verbindungsbeschlag für Möbelteile

Info

Publication number: DE202014100089U1
Application number: DE202014100089.5U
Authority: DE
Original assignee: Paul Henke & Co KG GmbH; Henke Paul GmbH and Co KG
Current assignee: Paul Henke & Co KG GmbH; Henke Paul GmbH and Co KG
Priority date: 2014-01-10
Filing date: 2014-01-10
Publication date: 2015-04-13
Anticipated expiration: 2024-01-11

Abstract

Verbindungsbeschlag für Möbelteile (10, 12), gekennzeichnet durch zwei zueinander komplementäre Rastprofilleisten (14, 16) aus Kunststoff, die jeweils an ihren Außenflächen eine Harpunenstegprofilierung (32, 40) zur Verankerung in einer Nut (36, 42) eines der Möbelteile (10, 12) aufweisen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag für Möbelteile.
Möbelteile wie Böden, Wände und dergleichen bestehen häufig aus Holzwerkstoffen, beispielsweise Spanplatten, MDF-Platten und dergleichen. Um solche Möbelteile zu Rahmen oder Korpussen zu verbinden, sind Dübel- und Leimverbindungen gebräuchlich.
Aus DE 20 2009 008 825 ist ein Verbindungssystem für Möbelplatten aus Holzwerkstoffen bekannt, bei dem zueinander komplementäre Rastprofile unmittelbar in die Kanten der Möbelplatten eingefräst sind, so dass diese einfach durch Verrastung miteinander verbunden werden können. Das erlaubt insbesondere die Auslieferung der Möbel in der Form von Bausätzen, die dann vom Endverbraucher werkzeuglos montiert werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Verbindungsbeschlag zu schaffen, der eine einfache und sichere Verbindung von Möbelteilen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch zwei zueinander komplementäre Rastprofilleisten aus Kunststoff, die jeweils an ihren Außenflächen eine Harpunenstegprofilierung zur Verankerung in einer Nut eines der Möbelteile aufweisen.
Da die Rastprofile aus Kunststoff und nicht aus dem Holzwerkstoff bestehen, lassen sie sich mit hoher Präzision fertigen und stabil gestalten, so dass eine sichere Verbindung ermöglicht wird und ein Ausbrechen von Profilteilen verhindert wird. Da die Rastprofilleisten aus Kunststoff bei Feuchtigkeitseinwirkung nicht aufquellen und bei Austrocknung nicht schrumpfen, wird eine hohe Funktionssicherheit unabhängig von den jeweiligen Umgebungsbedingungen erreicht und verhindert, dass sich die Verbindung nachträglich wieder lockert.
Auf Seiten des Möbelherstellers wird eine Vereinfachung dadurch erreicht, dass lediglich Nuten mit einem beispielsweise rechteckigen Profil in die Möbelteile eingefräst zu werden brauchen. Die Rastprofilleisten können dann mit ihren Harpunenstegprofilierungen einfach in diese Nuten eingeschlagen werden. Auf diese Weise lässt sich mit geringem Aufwand ein fester und sicherer Sitz der Rastprofilleisten in den Möbelteilen erreichen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Vorzugsweise weist eine der beiden Rastprofilleisten ein Rinnenprofil mit Rastabsätzen an seinen gegenüberliegenden Innenwänden auf, und die andere Rastprofilleiste weist zwei parallele elastische Zungen auf, die in das Rinnenprofil eingreifen und an den dortigen Rastabsätzen verrastbar sind. Die Rastprofilleiste mit dem Rinnenprofil kann im Querschnitt im wesentlichen U-förmig gestaltet sein. Die Harpunenstegprofilierungen befinden sich dann an den Außenflächen der parallelen Schenkel des U. Bei der dazu komplementären Rastprofilleiste sind vorzugsweise die beiden elastischen Zungen durch eine Basis miteinander verbunden, von der zur entgegengesetzten Seite ein Harpunensteg vorspringt. Die beiden elastischen Zungen können so gestaltet sein, dass sie sich zum freien Ende hin an den Außenflächen etwas verjüngen, so dass sich die Rastprofilleiste einfach in das Rinnenprofil einführen lässt.
Die Rastprofilleisten können kostengünstig als Endlos-Strangprofile hergestellt und dann auf Länge geschnitten werden.
In der Möbelindustrie ist es üblich, die Kanten von Möbelplatten mit Randleisten, Umleimern oder Furnieren zu verkleiden. Diese Verkleidungselemente können dann zugleich dazu dienen, die Enden der Rastprofilleisten abzudecken, so dass diese an den fertigen Möbeln nicht mehr sichtbar sind.
Andererseits ist es möglich, die Nuten in den Möbelplatten nicht durchgehend von einer Kante bis zur gegenüberliegenden Kante auszubilden, sondern die Nuten jeweils in Abstand zu der Kante enden zu lassen. Die Rastprofilleisten sind dann entsprechend kürzer und können verdeckt in diesen Nuten aufgenommen werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
1 einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen Verbindungsbeschlages im nicht verbundenen Zustand;
2 den Verbindungsbeschlag nach 1 im verbundenen Zustand; und
3 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Verbindungsbereiches zweier plattenförmiger Möbelteile;
4 einen Verbindungsbeschlag gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel; und
5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verbindungsbeschlages.
Der in 1 und 2 gezeigte Verbindungsbeschlag dient dazu, zwei plattenförmige Möbelteile 10, 12, die aus Holzwerkstoffen wie beispielsweise aus Spanplatte oder wahlweise auch aus anderen Materialien bestehen, an den Kanten so miteinander zu verbinden, dass sie einen 90° Winkel miteinander bilden.
Der Beschlag wird durch zwei Rastprofilleisten 14, 16 aus Kunststoff gebildet. Die Rastprofilleiste 14 bildet ein Rinnenprofil und weist insgesamt einen U-förmigen Querschnitt auf. An den einander gegenüberliegenden Flanken des Rinnenprofils sind Rastabsätze 18 gebildet.
Die Rastprofilleiste 16 ist komplementär zu der Rastprofilleiste 14 ausgebildet und weist im Querschnitt zwei parallel zueinander vorspringende Rastzungen 20 auf, die in das Rinnenprofil einführbar und an den Rastabsätzen 18 verrastbar sind. Zu diesem Zweck hat jede Rastzunge 20 am freien Ende eine Verdickung 22, die unter Bildung einer Stufe 24 über einen dünneren, federnden Abschnitt 28 mit einer gemeinsamen Basis 30 der beiden Rastzungen verbunden ist. Die Verdickungen 22 sind im Querschnitt zum freien Ende hin verjüngt, so dass sich die Rastzungen leichter in das Rinneprofil einführen lassen.
Die Basis 30 trägt einen Harpunensteg 32, der in eine schmale, in eine Kantenfläche 34 des Möbelteils 10 eingefräste Nut 36 eingeschlagen und dadurch sicher in dem Möbelteil verankert ist. Die Basis 30 liegt dann am Grund einer flacheren und breiteren Nut 38 an dieser Kantenfläche 34 an.
Die Rastprofilleiste 14 weist Harpunenstegprofilierungen 40 an den Außenflächen ihrer U-Schenkel auf und ist in eine breitere Nut 42 des Bauteils 12 eingeschlagen. Die Nut 42 ist in passendem Abstand zu der Kantenfläche 44 dieses Bauteils 12 in eine Hauptfläche des Bauteils 12 eingefräst.
Die beiden parallelen Schenkel der U-förmigen Rastprofilleiste 14 weisen jeweils einen nach außen vorspringenden Bund 46 auf, der auf der Hauptfläche des Bauteils 12 aufliegt und so die Einschlagtiefe der Rastprofilleiste 14 begrenzt und zugleich die Kanten der Nut 42 gegen Abnutzung schützt.
Wenn das Bauteil 10 mit der Rastprofilleiste 16 von oben gegen das Bauteil 12 angedrückt wird, so treten die Verdickungen 22 in das Rinnenprofil der Rastprofilleiste 14 ein, und die beiden elastischen Zungen werden vorübergehend etwas zusammengedrückt, bis die Stufen 26 hinter den Rastabsätzen 18 einrasten, wie in 2 gezeigt ist. Die Kantenfläche 34 des Bauteils 10 liegt dann satt an der Hauptfläche des Bauteils 12 an, und die Bunde 46 der Rastprofilleiste 14 werden in der flachen Nut 38 aufgenommen. Die elastischen Zungen 22 liegen unter Spannung an den Innenflächen des Rinnenprofils der Rastprofilleiste 14 an und halten das Bauteil 10 in einer Position, in der ihre äußere Hauptfläche mit der Kantenfläche 44 des Bauteils 12 bündig ist.
In 3 sind die Möbelteile 10 und 12 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung gezeigt. An den Kanten des Möbelteils 12, die rechtwinklig zu der Rastprofilleiste 14 verlaufen, sind Umleimer 46, z.B. Furnierstreifen oder Zierleisten angebracht, die auch die offenen Enden des Rinnenprofils der Rastprofilleiste 14 abdecken. Wenn die Rastprofilleisten 14 und 16 miteinander verrastet sind, werden auch die Enden der Rastprofilleiste 16 durch die Umleimer 46 verdeckt, so dass der gesamte Verbindungsbeschlag unsichtbar ist.
Die Rastprofilleiste 16 kann etwas kürzer sein als die zugehörige Rastprofilleiste 14, so dass sich die Position des Möbelteils 10 in Längsrichtung dieser Rastprofilleisen bei Bedarf nachträglich noch korrigieren lässt.
Während im gezeigten Beispiel eine Eckverbindung zwischen den Möbelteilen dargestellt ist, kann der Verbindungsbeschlag beispielsweise auch für Stoßverbindungen zwischen zwei Platten eingesetzt werden.
4 zeigt ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem die Rastzungen 20, seitlich versetzt zu dem Harpunensteg 32 angeordnet sind. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Nut 42 einen größeren Abstand zur Kante des Bauteils 12 aufweist, wodurch eine größere Stabilität erreicht wird. Die Rastprofilleiste 14 hat wie bei dem vorherigen Ausführungsbeispiel ein symmetrisches Profil und auch die beiden Rastzungen 20 sind symmetrisch zueinander ausgebildet.
5 und 6 zeigen eine weitere Variante, bei der die Rastzungen, hier mit den Bezugszeichen 20a und 20b bezeichnet, nicht nur versetzt zum Harpunensteg angeordnet sind, sondern auch asymmetrisch zueinander ausgebildet sind. Nur die Rastzunge 20a, die weiter vom Harpunensteg entfernt ist, weist eine Rastverdickung auf, die hinter einen entsprechenden Rastabsatz der gleichfalls asymmetrischen Rastprofilleiste 14 greift, während die andere Rastzunge 20b lediglich einen Stützsteg bildet, der sich an einer schrägen Innenwand der Rastprofilleiste 14 abstützt und so die andere Rastzunge 20a mit dem Rastabsatz in Eingriff hält. Bei der Herstellung der Rastverbindung kann die Rastprofilleiste 16 in der in 6 gezeigten Weise um eine in Längsrichtung der Profile verlaufende Achse in die Rastprofilleiste 14 eingeschwenkt werden, wobei die Rastzunge 20b mit ihrem freien Ende an der schrägen Innenfläche des Rinnenprofils entlang gleitet.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 202009008825 [0003]

Claims

Verbindungsbeschlag für Möbelteile (10, 12), gekennzeichnet durch zwei zueinander komplementäre Rastprofilleisten (14, 16) aus Kunststoff, die jeweils an ihren Außenflächen eine Harpunenstegprofilierung (32, 40) zur Verankerung in einer Nut (36, 42) eines der Möbelteile (10, 12) aufweisen.
Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, bei dem eine Rastprofilleiste (14) ein Rinnenprofil aufweist und die andere Rastprofilleiste (16) zwei parallel vorspringende Rastzungen (20; 20a, 20b) aufweist, die in das Rinnenprofil eingreifen und an Rastabsätzen (18) an gegenüberliegenden Innenwänden des Rinnenprofils einrasten.
Verbindungsbeschlag nach Anspruch 2, bei dem die Rastprofilleiste (14), die das Rinnenprofil bildet, Harpunenstegprofilierungen (40) an den Außenseiten ihrer das Rinnenprofil begrenzenden Schenkel aufweist.
Verbindungsbeschlag nach Anspruch 2 oder 3, bei dem die Rastprofilleiste (16), die die Rastzungen (20; 20a, 20b) bildet, einen Harpunensteg (32) aufweist, der von einer gemeinsamen Basis (30) der Rastzungen (20) ausgeht.
Verbindungsbeschlag nach Anspruch 4, bei dem das Paar der Rastzungen (20; 20a; 20b) seitlich versetzt zu dem Harpunensteg (32) angeordnet ist.
Verbindungsbeschlag nach Anspruch 5, bei dem die Rastzungen (20a, 20b) und die dazu komplementäre Rastprofilleiste (14) im Querschnitt asymmetrisch ausgebildet sind.