DE1935438C3 - Vorrichtung zum Zusammenführen und Vereinigen von plastischen Werkstoffbahnen in einem Spalt zwischen umlaufenden Walzen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Zusammenführen und Vereinigen von plastischen Werkstoffbahnen, insbesondere zum Belegen eines Verstärkungseinlagen aufweisenden Kernes für Fördergurte mit Deckplatten aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Kunststoffen, in einem Spalt zwischen umlaufenden Walzen.

Es ist üblich, zum Aufeinanderpressen von Kautschuk- oder Kunststoffbahnen oder anderen Bahnen oder Folien plastischer Werkstoffe — einem im allgemeinen als »Dublieren« bezeichneten kontinuierlichen Arbeitsvorgang — die zusammengeführten und lose aufeinanderliegenden einzelnen Bahnen zwischen gegensinnig umlaufenden angetriebenen Walzenpaaren der notwendigen äußeren Druckeinwirkung zu unterwerfen. Die Einsatzmöglichkeiten solcher beispielsweise nach dem deutschen Gebrauchsmuster 933 399 bekannten Einrichtungen finden jedoch ihre Grenze an der Höhe der aufzuwendenden Druckkräfte. Sind Drücke höherer Größenordnung erforderlich, wie es vor allem auch beim Dublieren des mit textlien oder metallischen Vcrstärkungseinlagen versehenen Kernes von Fördergurten mit den Deckplatten der Fall ist, so bildet sich in den plastisch verformbaren Plattenoberflächen vor dem Walzencinlauf ein Wulst, der den Durchlauf des Uohlings behindert oder ganz unmöglich macht.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Anwendung des Dublierverfahrens durch eine neuartige Gestaltung der Herstellungsvorrichtung auch für extreme Einsatzfälle zu ermöglichen und die Erzielung einwandfreier Enderzeugnisse von der Höhe der Druckkräfte während des Bearbeitungsvorganges und von der Plastizität der Werkstoffbahnen unabhängig zu machen.

Nach der Erfindung zeichnen sich Vorrichtungen der eingangs geschilderten Art zur Lösung dieser

ίο Aufgabe dadurch aus, daß den Walzen an der Einlaufseite der Werkstoffbahnen starre Stützkörper für die Werkstoffbahnen vorgeordnet sind, die unter dnem entgegen der Förderrichtung der Werkstoffbahnen sich öffnenden änderbaren spitzen Winke!

gegeneinander geneigt und tangential zu den im Spalt einander zugekehrten Mantelflächen der zugeordneten Walzen angeordnet sind.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet mit den starren Stützkörpern gleichsam einen in Durchlauf-

ao richtung verlängerten Walzenspalt mit gestreckten in ihrer gegenseitigen Zuordnung verstellbaren Kontaktflächen. An Stelle der mit der üblichen Walzenpaarung verbundenen abrupten Querschnittsveränderung gestattet sie eine allmähliche, schonende Veras dichtung der einlaufenden plastischer: Bahnen über eine längere Strecke bis zum Erreichen des Endzustandes am Auslaufende. Es werden dadurch Druckspitzen vermieden, und infolgedessen bleiben nachteilige Wulstbilduiigen aus. Die relative Verstellbar-

keil der Stützkörper ermöglicht eine freizügige Regelung der Druckverhältnisse in Anpassung an die jeweils vorliegenden Betriebsgrößen wie Plastizität und Dicke der Bahnen. Durchlaufgeschwindigkeit und Beschaffenheit der Verstärkungseinlagen, wobei als Ideallösung Druckgleicheit über die gesamte Verdichtungsstrecke anzustreben ist. Dieses Ziel, das klar von der auf den bloßen Zusammenhalt eines kalandrierten Schichtkörpers gerichteten Nachordnung von Führungsplatten hinter den Druckwalzen gemäß dem aus der USA.-Patentschrift 2 797 729 bekannten Vorschlag unterschieden ist, läßt sich auf Grund der kegeligen oder etwa nach Art eines Trichters sich verengenden Einlaufzone in der Praxis auch in weitgehender Annäherung erreichen.

Um unter Umständen nachteilige gleitende Reibung zwischen feststehenden Stützkörpern und den relativ dazu bewegten plastischen Werkstoffbahnen auszuschalten, können die Stützkörper gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung an ihrer den Werkstoffbahnen zugekehrten Oberfläche von in Förderrichtung der Werkstoffbahnen bewegbaren elastischen Bändern bedeckt sein. Die Bänder sind zweckmäßig endlos ausgebildet und jeweils um eine der Walzen und eine dem zugehörigen Stützkörper vorgeordnete, mit diesem lageveränderbare Umlenkwalze geführt. Sie werden zweckmäßigerweise formschlüssig mit den von ihnen umschlungenen Walzen verbunden und bewegen sich in der Verdichtungszone mit der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen entsprechender gleichförmiger Vorschubgeschwindigkeit im Gleichlauf mit den eingeschlossenen Wcrkstoffbahncn, wobei sie zwischen den die Umlcnkstellen bildenden Walzen an den Stützkörpern eine feste Unterlage finden.

.65 Die Erfindung ist an Hand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung verdeutlicht.

Die im Querschnitt gezeichnete Vorrichtung ent-

hält zwei parallel zueinander mil gegenseitigem Ab stand drehbar gelagerte obere Walzen 1,2, denen in gleichartiger Ausrichtung zwei untere Walzen 3,4 zugeordnet sind. Zwischen den Walzen 1,2 bzw. 3,4 jeder Seite befinden sich Stützkörper 5,6, deren einander zugekehrte flachebene Oberflächen in allen Stellungen mit der Ebene der Tangenten an den Umfang der Walzen 1 bis 4 zusammenfallen. Die Spaltweite zwischen den einander gegenüberstehenden Walzen 1,3 und 2,4 kann durch Verschieben jeweils einer oder beider Walzen verändert werden, wobei die mit den Walzenlagerri zusammenhängenden Stützkörper 5,6 selbsttätig den Walzenverschiebungen folgen. Von der Darstellung der hierzu verwendeten konstruktiven Mittel ist aus Gründen der Übersichtlichkeit abgesehen. Die Einstellung unterschiedlicher Spaltweiten führt in der gezeichneten Anordnung zur Bildung einer von den Walzen 1,3 an der Einlaufseite kegelig nach den Walzen 2,4 am Auslaufende sich verengenden Verdichtungszone. Der Kegelwinkel entspricht bei gleichzeitiger Verstellung der Walzen beider Seiten d^m Zweifachen des Neigungswinkels * der Stützkörper 5,6 gegen die normale Durchlaufrichtung.

Die Walzen 1, 2 und 3,4 sind unter Einschluß der Stützkörpei- 5,6 von endlosen Bändern 7, 8 aus Stahlblech oder aus elastomeren Werkstoffen mit Verstärkungseinlagen umschlungen, so daß die zu bearbeitenden Werkstoffbahnen 9, 10 auf beiden Seiten mit gleicher linearer Geschwindigkeit bewegte Kontaktflächen finden. Die Bänder 7,8 können gleichzeitig als Kraftübertragungselement zwischen den umschlungenen Walzen 1 bis 4 dienen, zu welchem Zweck sie vorteilhaft mit einer an ihrer Innenfläche vorgesehenen Verzahnung formschlüssig in gleichartige Verzahnungen am Außenumfang der Walzen 1 bis 4 eingreifen. Diese Ausbildung ermöglicht den ίο Verzicht auf besondere Antriebsmittel für das zweite Waizenpaar 1,3 und gewährleistet absoluten Gleichlauf beider Bänder 7,8, ohne die Gefahr möglicher Schlupfet scheinungen.

Die Vorrichtung ist in der Zeichnung im Einsatz für das Aufeinanderdublieren zweier unvulkanisierter Kautschukplatten mit eingebetteten Verstäxkungseinlagen in Form von unverwebten. Einzelfäden oder -drähten 11 dargestellt. Die parallele Führung und Ausrichtung der Fäden wird durch einen der Vorrichtung unmittelbar vorgeschalteten Kamm 12 sichergestellt. Unter der Wilting einer von einer nicht gezeichneten Abzug- oder Wickelvorrichtung aufgebrachten äußeren Zugkraft laufen die einzelnen Komponenten in Pfeilrichtung in die Dubliervorrichtunj;_; ein, um in dieser fortschreitend miteinander vereinigt und verdichtet zu werden. Der Endzustand ist nach Durchlaufen des letzten Walzenpaares 2, 4 am Auslaufende erreicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Zusammenführen und Vereinigen von plastischen Werkstuffbahnen, insbesondere zum Belegen eines Verstärkungsciniagen aufweisenden Kernes für Fördergurte mit Deckplatten aus Kautschuk oder kautsehukühnlichen Kunststoffen, in einem Spalt zwischen umlaufenden Walzen, dadurch gekennzeichnet, daß den Walzen (2,4) an der Einlaufseite der Werkstoffbahnen (9, 10) starre Stützkörper (5,6) für die Werkstoffbahnen (9, 10) vorgeordnet sind, die unter einem entgegen der Förderrichtung der Werkstoffbahnen (9, 10) sich öffnenden änderbaren spitzen Winkel gegeneinander geneigt und tangential zu den im Spalt einander zugekehrten Mantelflächen der zugeordneten Walzen (2, 4) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkörper (5,6) an ihrer den Werkstoffbahnen (9. 10) zugekehrten Oberfläche von in Förderrichtung der Werkstoffbahnen (9, 10) bewegbaren elastischen Bändern (7, 8) bedeckt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Bänder (7,8) endlos ausgebildet und jeweils um eine der Walzen (2. 4) und eine dem zugehörigen Stützkörper (5,6) vorgeord.iete, mit diesem lageveränderbare umlenkende Walze (1, 3) geführt sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastisch :n Bänder (7, 8) mit den von ihnen umschlungenen Walzen (1,2 bzw. 3, 4) formschlüssig verbunden sind.

5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Stützkörpern (5, 6) Heizeinrichtungen zugeordnet sind.