DE19951404A1

DE19951404A1 - Verfahren zur Herstellung der Deckplatte einer Leuchtreklame oder dergleichen

Info

Publication number: DE19951404A1
Application number: DE1999151404
Authority: DE
Inventors: Herrmann Grimm; Ernst Schmid
Original assignee: Westiform & Co KG GmbH
Current assignee: Westiform & Co KG GmbH
Priority date: 1999-10-26
Filing date: 1999-10-26
Publication date: 2001-05-17
Anticipated expiration: 2019-10-27
Also published as: AU7918800A; WO2001030592A1; EP1237732A1; DE19951404B4

Abstract

Zur Herstellung der Deckplatte einer Leuchtreklame oder dergleichen wird zunächst eine Trägerplatte (1) aus klarem, transparentem Acrylglas in den Bereichen, in denen eine Dekorfarbe vorgesehen ist, mit dieser Dekorfarbe bedruckt. Sodann werden all diejenigen Bereiche, die nicht mit einer metallischen Schicht zu versehen sind, mit einem hochtransparenten Klarlack (5) abgedeckt. Die Glasübergangstemperatur (Erweichungstemperatur) dieses Klarlacks (5) liegt über der Erweichungstemperatur des Acrylglasmaterials. Die Trägerplatte (1) wird nun auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der eigenen Erweichungstemperatur, jedoch unterhalb der Glasübergangstemperatur des Klarlacks (5) liegt. Eine Prägefolie (6), welche eine Kunststoff-Trägerfolie (7) und eine metallische Schicht (8) umfaßt, wird mit der metallischen Schicht (8) voraus auf die die Trägerplatte (1), die Dekorfarbe (3) und den Klarlack (5) umfassende Schichtstruktur aufgepreßt. Die metallische Schicht (8) der Prägefolie (6) bleibt an den klebrigen, von Klarlack (5) freien Oberflächenbereichen der Trägerplatte (1) haften, nicht jedoch an den nicht klebefähigen Oberflächen des Klarlacks (5). Nach dem Abziehen der Prägefolie (6) ist daher die Trägerplatte (1) ausschließlich an den gewünschten Bereichen mit einer metallischen Schicht (8) überzogen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung der Deckplatte einer Leuchtreklame oder dergleichen mit einer Trägerplatte aus klarem, transparentem Acryl glas und mindestens einem metallisch beschichteten Be reich, bei welchem

a) die Oberfläche der Trägerplatte in den nicht metallisch zu beschichtenden Bereichen mit einer Abdeckschicht versehen wird;
b) eine Prägefolie, die eine Kunststoff-Trägerfolie und eine von dieser getragenen metallische Schicht aufweist, mit der metallischen Schicht voraus auf die erwärmte Trägerplatte aufgedrückt wird;
c) die Prägefolie von der Trägerplatte wieder abgezogen wird, wobei in einem bestimmten Bereich der Träger platte die metallische Schicht der Prägefolie haften bleibt.

Ein derartiges Verfahren ist in der DE-PS 38 08 689 beschrieben. Hier wird auf diejenigen Bereiche der Träger platte, die nicht metallisch beschichtet werden sollen, eine Abdeckfolie im Wege des Siebdruckes aufgebracht. Wird die Prägefolie auf diese Schichtstruktur aufgedrückt, so bleibt ihre metallische Schicht sowohl auf der Abdeck folie als auch auf den metallisch zu beschichtenden Bereichen der Trägerplatte haften. Abschließend wird die Abdeckfolie abgezogen, so daß die metallische Beschich tung nur noch auf den gewünschten Oberflächenbereichen der Trägerplatte verbleibt. Das Abziehen der Trägerfolie stellt jedoch einen verhältnismäßig aufwendigen Arbeits schritt dar.

Ein Herstellungsverfahren, welches ein Abziehen einer Trägerfolie erübrigt, ist in der DE 42 40 817 A1 beschrie ben. Hier wird die Trägerplatte in den metallisch zu beschichtenden Bereichen mit einem Haftmittel beschich tet. Wird die Prägefolie auf die so präparierte Träger platte aufgedrückt, bleibt die metallische Schicht der Trägerfolie nur an den mit Haftmittel versehenen Berei chen der Oberfläche der Trägerplatte haften. Beim Abziehen der Prägefolie entsteht daher auf der Trägerplatte direkt das gewünschte Bild des metallisch beschichteten Bereiches. Allerdings ist es außerordentlich schwierig, ein Haftmittel zu finden, welches mit der gewünschten Zuverlässigkeit den geschilderten Effekt erzielt und bei dem ggf. nachträg lich ein Tiefziehvorgang der Trägerplatte stattfinden kann.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Herstellungs verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei welchem die Abdeckschicht nicht mehr entfernt werden muß.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

a) als Abdeckschicht ein hochtransparenter Klarlack verwendet wird, dessen Glasübergangstemperatur über der Erweichungstemperatur des Acrylglasmaterials liegt;
b) der Klarlack ausgehärtet wird und sodann
c) die Schichtstruktur aus Trägerplatte und Klarlack auf eine Temperatur gebracht wird, die höher als die Erweichungstemperatur des Acrylglasmaterials aber niedriger als die Glasübergangstemperatur des Klarlackes ist, so daß
d) ie metallische Schicht der Prägefolie nach dem Auf drücken an den freiliegenden klebrigen Bereichen der Oberfläche der Trägerplatte, nicht dagegen an den nichtklebrigen, mit Klarlack beschichteten Be reichen haften bleibt.

Dadurch, daß erfindungsgemäß als Abdeckschicht ein hoch transparenter Klarlack verwendet wird, ist es nicht erforderlich, diese Abdeckschicht wieder zu entfernen; sie kann vielmehr im gesamten Schichtaufbau der Deck platte verbleiben, ohne den optischen Eindruck zu stören. Die Selektion zwischen solchen Oberflächenbereichen, die metallisch beschichtet werden sollen, und solchen Oberflächenbereichen, in denen keine metallische Beschich tung erfolgen soll, geschieht nach der unterschiedlichen Klebefähigkeit dieser Bereiche: Bei einer geeigneten Temperatur, die zwischen der Erweichungstemperatur des Acrylglasmaterials und der Glasübergangstemperatur des Klarlackes liegt, werden nur die metallisch zu beschich tenden Oberflächenbereiche klebrig, die mit Klarlack abgedeckten Bereiche dagegen nicht. Nach dem Aufdrücken der Prägefolie haftet daher ihre Metallschicht nur an den klebrigen, vom Acrylglasmaterial der Trägerplatte gebildeten Obeflächenbereichen, nicht dagegen an der mit Klarlack beschichteten Bereichen, von denen sie gemeinsam mit der Kunststoff-Trägerfolie der Prägefolie wieder abge zogen wird.

Vorzugsweise wird ein UV-härtender Klarlack verwendet, der also unter dem Einfluß von UV-Licht aushärtet und bei einer Erhöhung der Temperatur nicht erweicht.

Zweckmäßigerweise sollte ein Klarlack verwendet werden, dessen Glasübergangstemperatur (Erweichungstemperatur) über 150°C liegt. Dann entsteht zwischen der Erweichungs temperatur des Acrylglasmaterials und der Glasübergangs temperatur des Klarlackes ein ausreichend breiter Arbeits bereich, in dem bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgreich gearbeitet werden kann.

Im allgemeinen enthalten Deckplatten der hier interessie renden Art außer den metallisch zu beschichtenden Bereichen auch Bereiche, die mit einem Farbdekor versehen werden sollen. In diesem Falle empfiehlt es sich, daß die Dekor farbe in der entsprechenden Bereichen vor der Durchfüh rung der Schritte a bis g des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgebracht wird. Dies bedeutet, daß auch die Dekorfarbe tragenden Oberflächenbereiche der Trägerplatte, die ja nicht mit einer metallischen Schicht versehen werden sollen, mit Klarlack überzogen werden.

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Herstellungs verfahrens liegt darin, daß die fertiggestellte, beschich tete Trägerplatte, einem abschließenden Tiefziehvorgang unterzogen werden kann. Die eingesetzten Klarlacke weisen die hierfür erforderliche Elastizität auf.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; Es zeigen

Fig. 1 schematisch die Draufsicht auf die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Deck platte einer Leuchtreklame;

Fig. 2 bis 7 im Schnitt gemäß Linie A-A von Fig. 1 verschiedene Stufen des Herstellungsverfah rens.

Fig. 1 zeigt in schematischer Draufsicht die Deckplatte einer Leuchtreklame. Sie umfaßt eine Trägerplatte 1 aus klarem, transparentem Acrylglas, die ihrerseits ein Dekor trägt. Zu Illustrationszwecken wurde ein schematisches, einfaches Dekor gewählt, das aus einem goldmetallischen Großbuchstaben "T" 2 auf einem farbigen, z. B. grünen, Grund 3 und einen ebenfalls goldmetallischen Rand 4 besteht.

Bei der Herstellung der Deckplatte wird in folgender Weise vorgegangen:

Zunächst werden - nach einer entsprechenden Säuberung der zu beschichtenden Fläche der Trägerplatte 1 - im Wege des Siebdruckes die farbigen Dekorteile aufgebracht, im vorliegenden Beispiel also der grüne Grund 3, auf welchem später das "T" 2 goldmetallisch stehen soll. Dies ist in Fig. 2 dargestellt. In dieser Figur sowie in den Fig. 3 bis 7 sind alle Schichtdicken aus zeichneri schen Gründen übertrieben groß dargestellt. In einem zweiten Schritt werden all diejenigen Bereiche, die nicht mit einer goldmetallischen Schicht überzogen werden sollen, im vorliegenden Beispiel also der Bereich des grünen Grundes 3, mit einer Schicht 5 aus hochtransparentem Klarlack deckungsgleich überzogen. Bei diesem Klarlack handelt es sich vorzugsweise um einen UV-härtenden Lack, dessen Glasübergangstemperatur (Erweichungstemperatur) deutlich oberhalb der Erweichungstemperatur des Acrylma teriales der Trägerplatte 1 liegt. Im allgemeinen sollte die Erweichungstemperatur des Klarlackes 5 über 150°C liegen. Die so entstandene Schichtstruktur ist in Fig. 3 gezeigt.

Nachdem der Klarlack 5 bei niedriger Temperatur ggfs. unter UV-Bestrahlung vollständig ausgehärtet und seine Klebrig keit vollständig verloren hat, wird die goldmetallische Schicht aufgebracht. Dies geschieht mit einer sogenannten "Prägefolie" 6, die in Fig. 4 oberhalb der Schichtstruktur von Fig. 3 gezeigt ist. Der gebräuchliche Begriff "Prägefo lie" täuscht, da die Prägefolie 6 nicht zu einem Prägevor gang im eigentlichen sprachlichen Sinne eingesetzt wird. Sie umfaßt eine dünne Kunststoff-Trägerfolie 7, z. B. aus Polystyrol, auf welche eine Aluminiumschicht 8 aufgedampft ist. Die Aluminiumschicht 8 kann zusätzlich mit einem Lack überzogen sein, welcher die gewünschte metallische Farbe, im vorliegenden Falle also die Goldfarbe erzeugt.

Bevor die Prägefolie 6 im Sinne der Pfeile von Fig. 4 nach unten auf die Schichtstruktur der Fig. 3 gedrückt wird, wird letztere auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der Erweichungstemperatur des Materiales der Trägerplatte 1, jedoch unterhalb der Glasübergangstempera tur des Klarlackes 5 liegt. Dies bedeutet, daß die Ober fläche der Schichtstruktur in all denjenigen Bereichen, in denen die Trägerplatte 1 freiliegt und wo die metal lische Beschichtung vorgenommen werden soll, klebrig wird, während die nicht mit einer metallischen Schicht zu versehenden, mit Klarlack 5 abgedeckten Bereiche fest und nicht klebefähig verbleiben.

Nunmehr wird die Prägefolie 6, wie in Fig. 5 gezeigt, auf die Schichtstruktur von Fig. 3 aufgepreßt, was im praktischen Verfahren mit Hilfe einer Rolle geschieht. Es entsteht die in Fig. 5 gezeigte Schichtstruktur, bei welcher die Prägefolie 6 mit der gefärbten, metal lischen Schicht 8 voraus über die Bereiche des Randes 4, des farbigen Grundes 3 und des Buchstabens "T" 2 hinweg aufgedrückt ist.

Wird nunmehr, wie in Fig. 6 gezeigt, die Prägefolie 6 wieder im Sinne der Pfeile nach oben abgezogen, so bleibt die metallische Schicht 8 der Prägefolie 6 an all denjenigen Oberflächenbereichen der Trägerplatte 1 haften, an denen diese in klebrigen Zustand freilag. In denjenigen Bereichen jedoch, die mit Klarlack 5 überzogen sind, ist die Haftung zwischen der Kunststoff-Trägerfolie 7 und der metallischen Schicht 8 der Prägefolie 6 größer als die Haftung zwischen der metallischen Schicht 8 und dem Klarlack 5, so daß hier die metallische Schicht 8 an der Kunststoff-Trägerfolie 6 verbleibt. In der metal lischen Schicht 8 der Prägefolie 6 bildet sich somit eine Art "Negativ" der mit der metallischen Schicht 8 bedeckten Bereiche der Tägerplatte 1 aus.

Abschließend wird die gesamte so erzeugte Schichtstruktur mit einer Schicht 9 aus einem weißen Lack abgedeckt, durch welche eine Vergleichmäßigung des durchtretenden Lichtes erzielt wird. Gegebenenfalls ist es möglich, die in Fig. 7 dargestellte Deckplatte noch einem Tief ziehvorgang zu unterziehen.

Claims

1. Verfahren zur Herstellung der Deckplatte einer Leucht reklame oder dergleichen mit einer Trägerplatte aus klarem, transparentem Acrylgls und mindestens einem metallisch beschichteten Bereich, bei welchem

a) die Oberfläche der Trägerplatte in den nicht metallisch zu beschichtenden Bereichen mit einer Abdeckschicht versehen wird,
b) eine Prägefolie, die eine Kunststoff-Trägerfolie und eine von dieser getragene metallische Schicht aufweist, mit der metallischen Schicht voraus auf die erwärmte Trägerplatte aufgedrückt wird,
c) die Prägefolie von der Trägerplatte wieder abgezogen wird, wobei in bestimmten Bereichen der Trägerplatte die metallische Schicht der Prägefolie haften bleibt,

dadurch gekennzeichnet, daß

a) als Abdeckschicht ein hochtransparenter Klarlack (5) verwendet wird, dessen Glasübergangstemperatur über der Erwärmungstemperatur des Acrylglasmaterials liegt;
b) der Klarlack (5) ausgehärtet wird und sodann
c) die Schichtstruktur aus Trägerplatte (1) und Klarlack (5) auf eine Temperatur gebracht wird, die höher als die Erwärmungstemperatur des Acrylglasmaterials aber niedriger als die Glasübergangstemperatur des Klarlackes (5) ist, so daß
d) die metallische Schicht (8) der Prägefolie (6) nach dem Aufdrücken auf den freiliegenden klebrigen Be reichen der Oberfläche der Trägerplatte (1), nicht aber an den nichtklebrigen, mit Klarlack (5) beschich teten Bereichen haften bleibt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein UV-härtender Klarlack (5) verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 12, dadurch gekennzeich net, daß ein Klarlack (5) verwendet wird, dessen Glasübergangstemperatur über 150°C liegt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem die Trägerplatte außer dem metallisch be schichteten Bereich einen mit Dekorfarbe beschichteten Bereich aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekor farbe (3) in dem entsprechenden Bereich vor der Durch führung der Schritte a bis g aufgebracht wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die farbig beschichtete Trägerplatte (1) einem abschließenden Tiefziehvorgang unterzogen wird.