Die Erfindung betrifft eine Knochenschraube, mit einem Schrau
benkopf und einem Gewindeschaft, wobei sich durch den Gewinde
schaft eine axiale Bohrung erstreckt, in der eine Mehrzahl von
einander beabstandeter radialer Bohrungen münden, wobei die
axiale Bohrung an einem schraubenkopfseitigen Ende offen ist,
und wobei die radialen Bohrungen jeweils an einem radial äuße
ren Ende ebenfalls offen sind.
Eine derartige Knochenschraube ist aus der US 5,192,282 be
kannt.
Eine Knochenschraube der eingangs genannten Art dient im Rahmen
der chirurgischen Behandlung von Knochenfrakturen des menschli
chen Skeletts beispielsweise dazu, eine Knochenfixationsplatte
am frakturierten Knochen zu befestigen, um den frakturierten
Knochen ruhig zu stellen und dadurch wieder zusammenwachsen zu
lassen. Üblicherweise bestehen derartige Knochenschrauben sowie
die Knochenfixationsplatte aus medizinischem Stahl oder aus Ti
tan.
Die Knochenfixationsplatte weist mehrere Bohrungen auf, durch
die jeweils eine Knochenschraube in den Knochen eingedreht
wird. Der Schraubenkopf ist nach dem vollständigen Eindrehen in
den Knochen in der Knochenfixationsplatte versenkt und mög
lichst spielfrei fixiert.
Die Knochenschraube weist einen Gewindeschaft mit einem selbst
schneidenden Gewinde auf, das sich in den Knochen treibt und
den Vortrieb der Schraube in den Knochen gewährleistet.
Nach dem Eindrehen der Knochenschraube in den Knochen muß die
Knochenfixationsplatte auf dem Knochen möglichst dauerhaft
spielfrei fixiert sein. Dies hängt auch davon ab, welchen Halt
die Knochenschraube selbst in dem Knochen, in den sie einge
dreht ist, findet. Der Halt der Schraube in dem Knochen verbes
sert sich normalerweise im Laufe der Zeit dadurch, daß sich
Knochengewebe durch Knochenwachstum um den Gewindeschaft der
Knochenschraube herum bildet und an diesen allseitig anwächst.
Dies ist jedoch nur bei jüngeren Patienten mit gesunder Kno
chenstruktur zu beobachten. Bei älteren Patienten ist ein Kno
chenwachstum und damit die Bildung von Knochengewebe stark re
duziert. Noch problematischer ist die Situation bei Osteopo
rosepatienten, die zusätzlich an einer Verminderung der Kno
chensubstanz mit erhöhter Frakturanfälligkeit leiden.
In solchen kritischen Fällen findet die Knochenschraube in dem
Knochengewebe auf Dauer keinen ausreichenden Halt. Es ist daher
erforderlich, die Knochenschraube durch Einzementierung mit
Knochenzement sicher im Knochen zu fixieren.
Ein derartiger Knochenzement wird üblicherweise aus Polymethyl
methacrylat oder verwandten Verbindungen hergestellt. Im Verar
beitungszustand liegt Knochenzement üblicherweise als Brei oder
als zähe Flüssigkeit vor.
Bisher wurde zum Einzementieren einer Knochenschraube in den
Knochen so vorgegangen, den Gewindeschaft mit dem Knochenzement
einzuschmieren und anschließend in den Knochen einzuschrauben.
Beim Eindrehen der Schraube wird jedoch der Großteil des Ze
ments von dem Gewindeschaft abgestreift und gelangt somit erst
gar nicht in den Knochen.
Ein Vorbohren des Schraubenlochs und ein vorheriges Einfüllen
des Zements in den Knochen erweist sich als ebenso nachteilig,
weil beim Eindrehen der Knochenschraube der Knochenzement aus
dem Bohrloch wieder heraus gedrückt wird. Ein Vorbohren des
Schraubenlochs ist darüber hinaus in den meisten Fällen uner
wünscht.
Die aus der bereits genannten US 5,192,282 bekannte Knochen
schraube weist einen Schraubenkopf und einen Gewindeschaft auf.
Durch den Gewindeschaft erstreckt sich eine axiale Bohrung, die
durch die Schraube vollständig hindurchgeht und somit beidsei
tig offen ist. Von der axialen Bohrung geht eine Mehrzahl ra
dialer Bohrungen ab, die an ihrem radial äußeren Ende offen
sind.
Diese bekannte Knochenschraube dient dazu, aus dem Knochen, in
den sie eingedreht ist, Luft und Flüssigkeiten zu evakuieren,
indem an den Schraubenkopf mittels einer dazu geeigneten Vor
richtung eine Vakuumpumpe angeschlossen wird.
Durch das Vakuum soll sich an anderer Stelle in den Knochen
eingespritzter Knochenzement im Knochengewebe besser verteilen
und ausbreiten.
Des weiteren sollen durch die Knochenschraube flüssige Medika
mente in den Knochen eingebracht werden können.
Die Knochenschraube dient, obwohl sie dazu grundsätzlich geeig
net wäre, nicht dazu, eine Knochenfixationsplatte am Knochen zu
befestigen. Die Knochenschraube selbst wird auch nicht im Kno
chen einzementiert, sondern der erwähnte Zement dient zum Ein
zementieren einer Endoprothese, die an anderer Stelle in dem
Knochen implantiert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Knochenschraube
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß
die Knochenschraube mittels Knochenzement im Knochen dauerhaft
sicher verankert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
axiale Bohrung im Bereich des dem Schraubenkopf gegenüberlie
genden Endes des Gewindeschaftes in axialer Richtung geschlossen
ausgebildet ist.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Knochenschraube ist
es nunmehr möglich, die Knochenschraube wie gewohnt in den Kno
chen einzudrehen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
kann nun anschließend durch die axiale Bohrung und die damit
kommunizierenden radialen Bohrungen Knochenzement durch die
Schraube hindurch in den Knochen eingespritzt werden, der sich
dann um den Gewindeschaft der Knochenschraube herum verteilt.
Dadurch, daß die axiale Bohrung an ihrem dem Schraubenkopf ge
genüber liegenden Ende axial geschlossen und somit als Sack
lochbohrung ausgebildet ist, wird der Vorteil erreicht, daß
Knochenzement nur aus den radialen Bohrungen austritt. Es wird
somit im Unterschied zu der Ausgestaltung der bekannten Kno
chenschraube vermieden, daß Knochenzement in axialer Richtung
aus dem dem Schraubenkopf gegenüber liegenden Ende des Gewinde
schafts in den Knochen austritt, wo der Knochenzement nicht zur
Verankerung der Knochenschraube beitragen kann. Da beim Eindre
hen der Knochenschraube der radiale Druck des Knochengewebes
auf die Knochenschraube größer ist als der axiale Druck auf die
Gewindeschaftspitze, würde, wenn durch die bekannte Knochen
schraube Zement eingespritzt würde, der Knochenzement überwie
gend aus der Spitze austreten, da das radial anliegende Kno
chengewebe dem Austreten des Knochenzements aus den radialen
Bohrungen einen größeren Widerstand entgegensetzt als am axia
len Ende der axialen Bohrung. Durch die erfindungsgemäße Ausge
staltung wird dagegen gewährleistet, daß der Knochenzement nur
radial austritt und somit den Gewindeschaft umgeben und diesen
dadurch im Knochen einzementieren kann.
In einer bevorzugten Ausgestaltung nimmt ein Öffnungsquer
schnitt der einzelnen radialen Bohrungen zum dem Schraubenkopf
gegenüberliegenden Ende des Gewindeschafts hin zu.
Bei dieser Ausgestaltung weist demnach eine dem Schraubenkopf
ferne radiale Bohrung einen größeren Öffnungsquerschnitt auf
als eine dem Schraubenkopf nahe radiale Bohrung. Dadurch wird
zum einen der Vorteil erreicht, daß in tieferen Knochenregio
nen, in denen das dem Schraubenkopf abgewandte Ende des Gewin
deschafts im eingedrehten Zustand zu liegen kommt, mehr Kno
chenzement in das umliegende Knochengewebe eingespritzt werden
kann, wodurch eine besonders sichere Verankerung der Schraube
im Bereich ihres tief im Knochen liegenden Endes erreicht wird.
Des weiteren wird beim Einspritzen des Knochenzements durch die
größeren Öffnungsquerschnitte der radialen Bohrungen am dem
Schraubenkopf abgewandten Ende dem dort höheren Austrittswider
stand durch das umliegende Gewebe Rechnung getragen, so daß
über den gesamten Gewindeschaft der Knochenzement mit gleichmä
ßigem Austrittswiderstand in das Knochengewebe eingespritzt
werden kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist ein an dem
Schraubenkopf dichtend aufsetzbarer Adapter vorgesehen, der ei
ne axiale Bohrung aufweist, die im aufgesetzten Zustand mit der
axialen Bohrung des Gewindeschafts fluchtet, und der eine Auf
nahme zum dichten Aufnehmen eines unteren Spritzen- oder Kartu
schenendes aufweist.
Die Verwendung dieses Adapters zum Einspritzen des Knochenze
ments durch die Knochenschraube in das Knochengewebe hat nun
den besonderen Vorteil, daß der Knochenzement aus einer Spritze
oder Kartusche mit sehr hohem Druck durch die Schraube in den
Knochen eingespritzt werden kann, so daß der Knochenzement in
das porige Knochengewebe gepreßt wird. Der luftdicht abschlie
ßende Adapter verhindert dabei nämlich, daß der Knochenzement
beim Einspritzen in die Schraube aus dieser wieder aus dem
Schraubenkopf entweichen kann. In Testversuchen hat sich her
ausgestellt, daß durch Verwendung des Adapters so hohe Ein
spritzdrücke aufgebracht werden können, daß der Knochenzement
auch in dichteres Knochengewebe sicher durch die Schraube hin
durch eingespritzt werden kann. Aber nicht nur das Einspritzen
des Knochenzements unter Druck wird durch den Adapter ermög
licht, sondern auch ein dosiertes Einspritzen gezielter Mengen
an Knochenzement.
Dabei ist es bevorzugt, wenn der Adapter aus einem Kunststoff
gefertigt ist.
Ein Adapter aus Kunststoff weist vorteilhaft eine gewisse An
schmiegsamkeit auf, wodurch sich der Adapter mit dem Schrauben
kopf gut verstemmen läßt und somit ein vollkommen luftdichter
Abschluß des Adapters am Schraubenkopf erreicht werden kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Schrau
benkopf eine Aufnahme auf, und ist ein unteres Ende des Adap
ters komplementär zu der Aufnahme ausgebildet.
Auch diese Maßnahme trägt vorteilhaft zu einem dichtenden An
setzen der Spritze bzw. Kartusche, die mit dem Knochenzement
gefüllt ist, am Schraubenkopf bei, weil der Adapter bei dieser
Ausgestaltung formschlüssig in den Schraubenkopf einsetzbar
ist. Der weitere Vorteil besteht darin, daß sich der Adapter in
besonders leicht zu handhabender Weise am Schraubenkopf fixie
ren läßt und am Schraubenkopf ohne weitere Sicherungsmaßnahmen,
wie Klemmen oder dergleichen, gehalten ist. Das Einspritzen des
Knochenzements in die Knochenschraube läßt sich dadurch beson
ders handhabungssicher durchführen.
In weiteren bevorzugten Ausgestaltungen weist der Adapter um
fänglich eine Schulter auf, die sich im aufgesetzten Zustand
des Adapters auf dem Schraubenkopf abstützt, und/oder weist die
Aufnahme des Adapters zum Aufnehmen des unteren Spritzen- oder
Kartuschenendes eine umfängliche Schulter auf.
Auch diese vorgenannten Maßnahmen tragen vorteilhaft zu einer
Abdichtung des Adapters am Schraubenkopf bei, so daß der Kno
chenzement mit einem hohen Druck durch die Knochenschraube in
das dem Gewindeschaft umgebende Knochengewebe eingespritzt wer
den kann.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die axiale
Bohrung im Gewindeschaft zumindest eine exzentrische radiale
Erweiterung auf, die sich über die Länge der axialen Bohrung
erstreckt.
Diese exzentrische radiale Erweiterung der axialen Bohrung kann
bei einem Voreinfüllen von Knochenzement in die axiale Bohrung
der Knochenschraube mittels einer Spritzenkanüle, die vollstän
dig in die axiale Bohrung eingeführt wird, als Luftentwei
chungskanal genutzt werden. In diesem Fall wird zunächst ohne
den zuvor genannten Adapter mittels einer Spritzenkanüle in die
bereits in den Knochen eingedrehte Knochenschraube Knochenze
ment eingefüllt, bis die axiale und die radialen Bohrungen mit
Knochenzement möglichst luftfrei vorgefüllt sind. Anschließend
kann dann mittels des zuvor genannten Adapters unter hohem
Druck der Knochenzement in das Knochengewebe gepreßt werden.
Bevorzugt und vorteilhaft münden die radialen Bohrungen dabei
in der exzentrischen Erweiterung der zumindest einen axialen
Bohrung.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind die radialen
Bohrungen axial und umfänglich gleichmäßig verteilt.
Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger igelförmiger Austritt
des Knochenzements in das Knochengewebe erreicht.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung münden die radialen
Bohrungen an ihrem radial äußeren Ende zwischen den Gewin
deflanken des Gewindeschafts.
Hierbei ist von Vorteil, daß die radialen Bohrungen die Gewin
degänge nicht unterbrechen und das Eindrehen der Knochenschrau
be in den Knochen somit nicht beeinträchtigen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung und der beigefügten Zeichnung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Knochenschraube in Seitenansicht;
Fig. 2 einen Adapter zur Verwendung mit der Knochenschraube
in Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 3 eine Spritze in Seitenansicht zum Einspritzen von
Knochenzement in die Knochenschraube in Fig. 1 unter
Verwendung des Adapters in Fig. 2;
Fig. 4 die Anordnung aus Knochenschraube, Adapter und
Spritze während des Vorganges des Einspritzens von
Knochenzement;
Fig. 5 eine Längsschnittdarstellung einer weiteren Knochen
schraube gemäß einem geringfügig abgewandelten Aus
führungsbeispiel;
Fig. 6 die Knochenschraube in Fig. 5 während des Voreinfül
lens von Knochenzement mittels einer Spritzenkanüle;
Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 5;
und
Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 5.
In Fig. 1 und 4 ist eine mit dem allgemeinen Bezugszeichen 10
versehene Knochenschraube dargestellt.
Die Knochenschraube 10 dient zum Befestigen einer Knochenfixa
tionsplatte 12 an einem Knochen 14 des menschlichen Skeletts,
wie in Fig. 4 dargestellt ist.
Wie nachstehend noch beschrieben werden wird, ermöglicht die
Knochenschraube 10 eine Einspritzung von Knochenzement in den
Knochen 14 und damit eine Einzementierung der Knochenschraube
10 in dem Knochen 14.
Die Knochenschraube 10 weist einen Schraubenkopf 16 auf, der
mit einem Gewindeschaft 18 einstückig verbunden ist.
Die Knochenschraube 10 ist insgesamt aus medizinischem Stahl
oder aus Titan gefertigt.
Der Schraubenkopf 16 ist an seinem Außenumfang rund, wobei sich
der Schraubenkopf 16 zum Gewindeschaft 18 hin geringfügig ver
jüngt.
Der Schraubenkopf 16 weist eine mittige Öffnung 20 auf, die wie
bei dem in Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel als Innensechs
kant ausgebildet ist. Die Öffnung 20 in Form des Innensechskan
tes dient beim Eindrehen der Knochenschraube 10 in den Knochen
14 zur Aufnahme eines entsprechend ausgebildeten Inbusschlüs
sels.
Die Öffnung 20 verjüngt sich an ihrem dem Gewindeschaft 18 be
nachbarten Ende 22 konisch und ist im Bereich dieses Endes 22
umfänglich rund ausgebildet.
Der Gewindeschaft 18 weist außenumfänglich ein Gewinde mit ei
ner Mehrzahl von Gewindeflanken 24 auf. Der Gewindeschaft 18
weist über seine Länge hinweg einen etwa gleichen Außendurch
messer auf.
Durch den Gewindeschaft 18 hindurch erstreckt sich eine axiale
Bohrung 26, die an ihrem schraubenkopfseitigen Ende 28 offen
ist, d. h. in die Öffnung 20 des Schraubenkopfes 16 mündet.
An einem dem Schraubenkopf 16 abgewandten Ende 30 ist die
axiale Bohrung 26 dagegen in axialer Richtung geschlossen, so
daß die axiale Bohrung 26 demnach als Sacklochbohrung in dem
Gewindeschaft 18 ausgeführt ist.
Die axiale Bohrung 26 verläuft in dem Gewindeschaft 18 mittig
und erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Länge des
Gewindeschafts 18 mit gleichem runden Öffnungsquerschnitt.
Des weiteren sind in dem Gewindeschaft 18 eine Mehrzahl vonein
ander beabstandeter radialer Bohrungen 32 vorgesehen, die je
weils in der axialen Bohrung 26 münden und somit mit dieser
kommunizieren. An ihrem radial äußeren Ende sind die radialen
Bohrungen 32 jeweils offen.
Die radialen Bohrungen 32 sind über den Gewindeschaft 18 hinweg
sowohl axial als auch umfänglich gleichmäßig verteilt. In Um
fangsrichtung sind die radialen Bohrungen 32 um 90° oder auch
um 180° gegeneinander versetzt. Die Anzahl der radialen Bohrun
gen 32 ist dabei nicht kritisch, sollte aber möglichst groß
sein.
Ein Öffnungsquerschnitt der einzelnen radialen Bohrungen 32
nimmt dabei, wie in Fig. 1 und 4 hervorgeht, vom schraubenkopf
seitigen Ende des Gewindeschafts 18 zum dem Schraubenkopf 16
gegenüber liegenden Ende des Gewindeschafts 18 hin zu. Ein Öff
nungsquerschnitt einer radialen Bohrung 32a in Fig. 1 ist mit
anderen Worten kleiner als ein Öffnungsquerschnitt einer radia
len Bohrung 32b in Fig. 1.
Des weiteren geht aus Fig. 1 und 4 hervor, daß die radialen
Bohrungen 32 jeweils zwischen den Gewindeflanken 24 des Gewin
des des Gewindeschafts 18 angeordnet sind.
Für die Knochenschraube 10 ist des weiteren ein Adapter 34 vor
gesehen, der in Fig. 2 in Alleinstellung dargestellt ist.
Der Adapter 34 ist aus einem Kunststoff gefertigt.
Der Adapter 34 ist auf den Schraubenkopf 16 der Knochenschraube
10 dichtend aufsetzbar, und zwar im gezeigten Ausführungsbei
spiel ist ein unteres Ende 36 des Adapters 34 hinsichtlich sei
ner Außenkontur komplementär zur Innenkontur der Öffnung 20 des
Schraubenkopfes 16 ausgebildet, die eine Aufnahme 21 (vgl. Fig.
5) für den Adapter 34 bildet. Das untere Ende 36 des Adapters
34 weist dementsprechend einen Außensechskant sowie eine sich
nach unten an den Außensechskant anschließende konische Spitze
38 auf, die komplementär zu dem Ende 22 der Öffnung 20 des
Schraubenkopfes 16 ausgebildet ist.
Die Öffnung 20 der Knochenschraube 10 hat somit nicht nur die
Funktion, beim Eindrehen der Knochenschraube 10 in den Knochen
14 das arbeitsseitige Ende eines Inbusschlüssels aufzunehmen,
sondern nachdem die Knochenschraube 10 in den Knochen 14 einge
dreht ist, das untere Ende 36 des Adapters 34 in zumindest
flüssigkeitsdichter, bevorzugt jedoch luftdichter Weise aufzu
nehmen.
Der Adapter 34 weist eine axiale Bohrung 40 auf, die im auf den
Schraubenkopf 16 aufgesetzten Zustand des Adapters 34 mit der
axialen Bohrung 26 der Knochenschraube 10 fluchtet.
Der Adapter 34 weist seinerseits eine Aufnahme 42 auf, um ein
unteres Ende 44 einer in Fig. 3 dargestellten Spritze 46 aufzu
nehmen. Die Spritze 46 ist beispielsweise eine für medizinische
Zwecke üblicherweise verwendete Spritze. Anstelle der Spritze
46 kann auch eine Kartusche für die Zwecke der Erfindung ver
wendet werden.
Um die Dichtigkeit des Sitzes des Adapters 34 in der Öffnung 20
des Schraubenkopfes 16 noch zu verbessern, weist der Adapter 34
außenumfänglich eine Schulter 48 auf, die sich am oberen Ende
der Öffnung 20 auf dem Schraubenkopf 16 abstützt.
Um auch das untere Ende 44 der Spritze 46 möglichst luftdicht
in dem Adapter 34 aufnehmen zu können, weist die Aufnahme 42
des Adapters 34 eine innenumfängliche Schulter 50 auf, die wie
die außenumfängliche Schulter 48 bezüglich der axialen Richtung
schräg und damit konisch ausgebildet ist.
Im folgenden wird nun die Handhabung der Knochenschraube 10 in
Verbindung mit dem Adapter 34 und der Spritze 46 zum Befestigen
der Knochenfixationsplatte 12 und zum Einspritzen von Knochen
zement in den Knochen 14 näher beschrieben.
In üblicher Weise wird die Knochenschraube 10 durch eine Öff
nung 52 durch die Knochenfixationsplatte 12 hindurch in den
Knochen 14 eingedreht, bis der Schraubenkopf 16 in der Öffnung
54 der Knochenfixationsplatte 12 versenkt ist.
Anschließend wird der Adapter 34 mit seinem unteren Ende 36 in
die Öffnung 20 in den Schraubenkopf 16 eingesetzt. Aufgrund der
komplementären Ausgestaltung des unteren Endes 36 des Adapters
34 ist das untere Ende 36 formschlüssig in der Öffnung 20 auf
genommen und auf diese Weise bereits lagefixiert, ohne von Hand
festgehalten werden zu müssen.
Anschließend wird die Spritze 46 mit ihrem unteren Ende 44 in
die Aufnahme 42 des Adapters 34 eingesetzt. Durch geringfügigen
Druck auf die Spritze 46 ist einerseits das untere Ende 44 der
Spritze 46 dicht in der Aufnahme 42 und andererseits das untere
Ende 36 des Adapters 34 dicht in der Öffnung 20 des Schrauben
kopfs 16 aufgenommen.
Der Adapter 34 ist dazu bevorzugt aus einem mehr oder weniger
nachgiebigen Kunststoff ausgebildet, so daß sich die vorgenann
ten Teile gut gegeneinander verstemmen lassen und somit einen
gegenseitigen abdichtenden Abschluß bilden.
Durch Betätigen eines Spritzenkolbens 54 der zuvor mit Knochen
zement aufgefüllten Spritze 46 wird nun Knochenzement aus einer
Spitze 56 der Spritze 46, die gemäß Fig. 4 in der axialen Boh
rung 40 des Adapters 34 zu liegen kommt, Knochenzement in die
axiale Bohrung 26 und in die radialen Bohrungen 32 im Gewinde
schaft 18 der Knochenschraube 10 eingespritzt.
Aufgrund der Dichtfunktion des Adapters 34 kann das Einspritzen
des Knochenzements in die axiale Bohrung 26 bzw. in die radia
len Bohrungen 32 dabei mit einem sehr hohen Druck erfolgen, oh
ne daß Knochenzement nach oben aus der Knochenschraube 10 her
aus entweichen kann. Es kann dabei ein so hoher Druck aufge
bracht werden, daß der Austrittswiderstand an den radial äuße
ren Enden der radialen Bohrungen 32, der durch das anliegende
Knochengewebe des Knochens 14 verursacht wird, überwunden wird,
so daß der Knochenzement gleichmäßig in den Knochen 14 aus
tritt, wie mit einer Schar von Pfeilen 58 angedeutet ist.
Dadurch, daß sich die radialen Bohrungen 32 zum dem Schrauben
kopf 16 gegenüber liegenden Ende des Gewindeschafts 18 hin im
Öffnungsquerschnitt vergrößern, wird gewährleistet, daß auch in
tieferen Knochenregionen genügend Knochenzement aus den radia
len Bohrungen 32 in den Knochen 14 austritt. Der Austritt des
Knochenzements aus den radialen Bohrungen 32 ist über den ge
samten Gewindeschaft 18 gesehen etwa igelförmig. Mittels des
Adapters läßt sich der Knochenzement dosiert in gezielten Men
gen in den knochen 14 einspritzen.
Nachdem genügend Knochenzement in den Knochen 14 eingespritzt
wurde, werden die Spritze 46 und der Adapter 34 von der Kno
chenschraube 10 abgenommen.
In Fig. 5 bis 8 ist eine gegenüber der Knochenschraube 10 ge
ringfügig abgewandelte Knochenschraube 60 dargestellt. Soweit
die Knochenschraube 60 gleiche Merkmale aufweist wie die Kno
chenschraube 10, wurden gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis
4 verwendet.
Der Unterschied der Knochenschraube 60 im Vergleich zur Kno
chenschraube 10 besteht darin, daß die axiale Bohrung 26 im Ge
windeschaft 18 zumindest eine, hier zwei sich gegenüberliegende
radiale exzentrische Erweiterungen 62 und 64 aufweist. Die ex
zentrischen Erweiterungen 62 und 64 weisen einen anderen Radius
auf als die axiale Bohrung 26.
Die radialen Bohrungen 32 stoßen dabei jeweils auf eine der ex
zentrischen Erweiterungen 62 und 64, wie aus Fig. 7 und 8 her
vorgeht. Der Hauptquerschnitt der axialen Bohrung 26 ist dage
gen rund und entspricht etwa dem Durchmesser einer Spritzenka
nüle 66, die beispielsweise auf die Spitze 56 der Spritze 46 in
Fig. 3 aufgesteckt werden kann.
Die Vorgehensweise mit der Knochenschraube 60 ist nun wie
folgt.
Zunächst wird wiederum die Knochenschraube 60 durch die Bohrung
52 der Knochenfixationsplatte 12 hindurch vollständig in den
Knochen 14 eingeschraubt, wie mit Bezug auf Fig. 4 beschrieben
wurde.
Anschließend wird eine Spritzenkanüle 66 vollständig in die
axiale Bohrung 26 der Knochenschraube 60 eingeschoben. An
schließend wird durch die Spritzenkanüle 66 Knochenzement in
die axiale Bohrung 26 eingespritzt, wobei die Spritzenkanüle 66
während dieses Vorganges allmählich aus der axialen Bohrung 26
herausgezogen wird. Durch die exzentrischen Erweiterungen 62
und 64 kann dabei durch das Einspritzen des Knochenzements ver
drängte Luft aus der Öffnung 20 des Schraubenkopfs 16 entwei
chen, wie mit Pfeilen 68 in Fig. 6 angedeutet ist. Auf diese
Weise können die axiale Bohrung 26 sowie die radialen Bohrungen
32 zunächst vollständig mit Knochenzement aufgefüllt werden,
bis in keiner der Bohrungen mehr Luft vorhanden ist.
Anschließend wird die Spritzenkanüle 66 aus der axialen Bohrung
26 vollständig herausgezogen und von der Spritze 46 abgenommen.
Anschließend kann nun wie mit Bezug auf Fig. 4 beschrieben
fortgefahren werden, d. h. weiterer Knochenzement wird unter ho
hem Druck durch die axiale Bohrung 26 und die radialen Bohrun
gen 32 in den Knochen 14 gespritzt. Dadurch, daß zu zuvor alle
Luft aus den Bohrungen 26 und 32 heraus gedrückt wurde, stellt
sich nun beim Einspritzen des Knochenzements in allen Bohrungen
26 und 32 ein gleicher statischer Druck ein, der durch die
Spritze 46 beim Einspritzen des Knochenzements ausgeübt wird.
Auf diese Weise wird das Austreten des Knochenzements aus den
radialen Bohrungen 32 noch gleichmäßiger. Der Adapter 34 ver
schließt dabei die radialen Erweiterungen 62 und 64 an ihrem
schraubenkopfseitigen Ende.