Die Erfindung betrifft einen Kolbenmotor mit Drehschwingungstilger sowie einen Dreh
schwingungstilger zur Verwendung mit bzw. in einem Kolbenmotor.
Derartige Drehschwingungstilger sind beispielsweise durch die DE-OS 195 19 261 vor
geschlagen worden. Diese Drehschwingungstilger bzw. Drehschwingungsdämpfer be
sitzen ein ringförmiges Gehäuse, das mit einer Maschinenwelle verbunden ist und in
dem ein Schwungring verdrehbar entgegen einer Viskositätsdämpfung gelagert ist. Der
Drehschwingungstilger ist dabei auf die Stirnfläche eines Endbereiches der Kurbelwelle
aufgeschraubt und hat einen verhältnismäßig großen Platzbedarf, der jedoch im moder
nen Automobilbau, insbesondere bei in Fahrtrichtung betrachtet quer eingebauten Moto
ren in den meisten Fällen nicht vorhanden ist.
Durch die DE-OS 40 25 848 ist ebenfalls ein Drehschwingungstilger für Kolbenmotoren
bekannt geworden mit Schwungringen, die mit der auf der Kurbelwelle des Motors mon
tierten Nabe des Drehschwingungstilgers über Gummifedereinrichtungen drehelastisch
verbunden sind. Die Nabe trägt dabei gleichzeitig ein Riemenprofil, über das z. B. Nebe
naggregate und/oder die Nockenwelle des Motors antreibbar ist.
Drehschwingungstilger werden eingesetzt, um unter anderem Torsionseigenfrequenzen
von Kurbelwellen zu unterdrücken. In vielen Fällen ist eine solche Eigenfrequenz im
Bereich von ca. 300-450 Hz vorhanden. Diese wird insbesondere durch die Ungleich
förmigkeit infolge der in den Kolben stattfindenden Kompression und Expansion ange
regt. Ein Schwingen in der Torsionsresonanz kann zum Bruch der Kurbelwelle führen,
weshalb Drehschwingungsdämpfer bzw. Drehschwingungstilger eingesetzt werden.
Um die gewünschte Schwingungstilgung zu erreichen, muß die Tilgerfrequenz ausrei
chend genau eingestellt sein. Wie der vorerwähnte Stand der Technik zeigt, bestehen
die bekannten Bauformen von Schwingungstilgern aus wenigstens einem Massenring,
der über eine Gummispur (Federelement als Energiespeicher) oder über eine über ein
viskoses Medium hergestellte Verbindung mit einer Nabe bzw. einem Eingangsteil
schwingfähig verbunden ist. Ein prinzipieller Nachteil dieser verwendeten Ausführungen
besteht in der Temperaturabhängigkeit des verwendeten viskosen Dämpfermediums
bzw. der Federrate des Gummimaterials, da eine wesentliche Abhängigkeit der gerade
vorhandenen Tilgerfrequenz von der gerade vorhandenen Temperatur vorhanden ist. Zu
berücksichtigen ist dabei, daß diese Tilger sich sehr nahe an der bei Betrieb sehr hei
ßen Brennkraftmaschine befinden. Um diesen Nachteil teilweise zu kompensieren, wer
den größere Tilgermassen eingesetzt, so daß der Frequenzbereich, in dem nun der Til
ger wirkt, vergrößert wird. Eine vergrößerte Zusatzmasse bzw. Tilgermasse führt jedoch
zu erhöhtem Kraftstoffverbrauch und zur Verringerung der Drehfreudigkeit des Motors.
Der folgenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen Kolbenmotor bzw. einen Til
ger für einen solchen Kolbenmotor zu konzipieren, der eine hohe thermische Belastung
zuläßt, wobei eine für den Einsatzfall optimale Tilgerwirkung erhalten bleiben soll. Ins
besondere soll durch die konstruktive Ausgestaltung des Drehschwingungstilgers die
thermische Auswirkung auf den Frequenzbereich, in dem der Tilger wirkt, verringert
werden. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Drehschwingungstilgers soll
weiterhin der für diesen erforderlichen Bauraum reduziert werden, so daß dieser auch in
platzsparender Weise an einem Bauteil eines Kolbenmotors montiert werden kann.
Weiterhin soll durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anordnung von Dreh
schwingungstilgern eine einfache und kostengünstige Herstellung derselben ermöglicht
werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann unter anderem dadurch gelöst wer
den, daß der Drehschwingungstilger innerhalb des Motorgehäuses angeordnet und von
der Kurbelwelle getragen wird. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Dreh
schwingungstilgers können dessen relativ zueinander bewegbaren Bauteile automatisch
durch das üblicherweise im Motorgehäuse vorhandene Öl geschmiert werden, wodurch
der Verschleiß an den entsprechenden Bauteilen erheblich verringert werden kann.
Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn zwischen dem Eingangsteil und wenigstens
einer Trägheits- bzw. Tilgermasse des Schwingungstilgers Energiespeicher, wie insbe
sondere Schraubenfedern, vorgesehen sind, wodurch die Tilgermasse gegenüber dem
Eingangsteil federnd bzw. drehelastisch aufgehängt ist. Die Verwendung von Stahlfe
dern, wie insbesondere Schraubenfedern, hat den Vorteil, daß derartige Federn eine
verhältnismäßig geringe Temperaturempfindlichkeit bezüglich deren Federeigenschaf
ten aufweisen, wodurch gewährleistet werden kann, daß die Tilgerfrequenz bzw. der
Frequenzbereich genau eingestellt werden kann und während des Betriebes auch prak
tisch unverändert erhalten bleibt. Es sind also keine erhöhten Tilgermassen erforderlich,
so daß der Drehschwingungstilger verhältnismäßig klein ausgebildet werden kann. Der
erfindungsgemäße Schwingungstilger kann also auch bei den im Motorgehäuse zu er
wartenden Temperaturen von bis zu 130°C und auch darüber einwandfrei arbeiten.
Vorteilhaft kann für die Schraubenfedern ein Wickelverhältnis dm/d ≦ 3 sein und die
Oberfläche der Federn zu vergüten.
Für die Funktion des erfindungsgemäßen Drehschwingungstilgers kann es weiterhin von
Vorteil sein, wenn zumindest zwischen dem Eingangsteil und der wenigstens einen Til
germasse des Schwingungstilgers eine Reibungsdämpfungsvorrichtung vorhanden ist,
die vorzugsweise parallel zu den Energiespeichern wirksam ist, wodurch eine Dämpfung
der Energiespeicher erfolgt.
Für manche Anwendungsfälle kann es vorteilhaft sein, wenn wenigstens eine Kurbel
wellenwange einen Drehschwingungstilger trägt. Der Drehschwingungstilger kann dabei
derart ausgestaltet sein, daß die entsprechende Kurbelwellenwange das Eingangsteil
für den Drehschwingungstilger bildet. Es kann also die Tilgermasse an eine Kurbelwel
lenwange drehelastisch aufgehängt bzw. montiert werden.
Für viele Anwendungsfälle ist es jedoch vorteilhaft, wenn der Drehschwingungstilger
seitlich einer Kurbelwellenwange vorgesehen wird. Bei einer derartigen Anordnung kann
der Drehschwingungstilger in vorteilhafter Weise ringartig ausgebildet werden und kon
zentrisch zu einem Lager- bzw. Kurbelwellenzapfen angeordnet sein. Der entsprechen
de Drehschwingungstilger kann weiterhin axial zwischen einer Kurbelwellenwange und
einer zur Lagerung der Kurbelwelle dienenden Wandung des Motors vorgesehen wer
den. Für viele Anwendungsfälle kann es vorteilhaft sein, wenn der Drehschwingungstil
ger auf einem Endzapfen der Kurbelwelle aufgenommen ist. In vorteilhafter Weise kann
dieser Endzapfen derjenige sein, welcher demjenigen Ende der Kurbelwelle, welches
über eine Kupplung mit einem Getriebe koppelbar ist - in axialer Richtung betrachtet --
entfernt ist. Für manche Anwendungsfälle kann es jedoch auch zweckmäßig sein, wenn
der Drehschwingungstilger derart ausgestaltet ist, daß er an dem Endbereich der Kur
belwelle angeordnet bzw. montiert werden kann, welcher mit dem Getriebe über eine
Kupplung verbindbar ist.
Bei zusammengesetzten Kurbelwellen kann der Drehschwingungstilger in vorteilhafter
Weise auch auf oder um einen anderen Kurbelwellenzapfen angeordnet werden. Auch
kann es zweckmäßig sein, wenn mehrere Kurbelwellenzapfen jeweils einen Dreh
schwingungstilger aufnehmen.
Vorteilhaft kann es sein, wenn das Eingangsteil des Drehschwingungstilgers starr mit
der Kurbelwelle verbunden ist. Hierfür kann das Eingangsteil entweder mit einer Kurbel
wellenwange oder einem Kurbelwellenzapfen drehstarr verbunden sein. Für manche
Anwendungsfälle kann es jedoch auch zweckmäßig sein, wenn das Eingangsteil des
Drehschwingungstilgers über eine Drehmomentbegrenzungsvorrichtung, wie insbeson
dere eine Rutschkupplung mit der Kurbelwelle antriebsmäßig verbunden ist.
Für den Aufbau, die Anordnung und die Funktion eines erfindungsgemäßen Dreh
schwingungstilgers kann es vorteilhaft sein, wenn dieser zumindest ein ringförmiges
Eingangsteil und wenigstens eine seitlich davon angeordnete Trägheitsmasse besitzt,
die über Federn, vorzugsweise Schraubenfedern, mit dem Eingangsteil drehelastisch
verbunden ist. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn wenigstens eine parallel zu den
Federn geschaltete Reibungsdämpfung vorhanden ist. Diese Reibungsdämpfung kann
unmittelbar durch Verspannung mittels eines Energiespeichers des Eingangsteiles und
der Trägheitsmasse erzeugt werden.
Der in den Kolbenmotor einzubauende Drehschwingungstilger bzw. der an die Kurbel
welle eines Kolbenmotors zu montierende Drehschwingungstilger kann in vorteilhafter
Weise zwei axial beabstandete, drehfest miteinander verbundene, ringförmige Schei
benkörper aufweisen, welche axial zwischen sich zumindest Bereiche eines ringförmi
gen Eingangsteils des Drehschwingungstilgers aufnehmen. In den Scheibenkörpern und
im Eingangsteil können Ausnehmungen bzw. Ausschnitte vorgesehen sein zur Aufnah
me von zwischen diesen Bauteilen wirksamen Energiespeicher, wie insbesondere
Schraubenfedern. In vorteilhafter Weise kann zwischen wenigstens einem Scheibenkör
per und dem Eingangsteil ein Energiespeicher verspannt sein, der Bestandteil einer
Reibeinrichtung ist. Für den Aufbau und die Funktion des Drehschwingungstilgers bzw.
des mit einem solchen ausgerüsteten Kolbenmotors kann es besonders vorteilhaft sein,
wenn das Eingangsteil des Drehschwingungstilgers radial innerhalb der Federn einen
axialen, hülsenförmigen Ansatz aufweist, welcher einen Kurbelwellenzapfen umgibt und
zumindest zur radialen Lagerung der Kurbelwelle im Motorgehäuse dient. Der hülsen
förmige Ansatz kann dabei - in axialer Richtung der Kurbelwelle betrachtet - offen sein.
Zweckmäßig kann es jedoch auch sein, wenn der hülsenförmige Ansatz Abschnitte einer
topfförmigen Anformung des Eingangsteiles bildet, wobei diese topfförmige Anformung
den entsprechenden Endzapfen der Kurbelwelle umschließen kann. Der Boden der
topfförmigen Anformung kann dabei an der Frontseite des Kurbelwellenzapfens anlie
gen. Weiterhin kann der Boden der topfförmigen Anformung wenigstens eine Ausneh
mung besitzen, durch welche ein Befestigungsmittel, wie insbesondere eine Schraube
zur Fixierung des Drehschwingungstilgers auf der Kurbelwelle hindurchgeführt werden
kann.
In vorteilhafter Weise ist zumindest das Eingangsteil des Drehschwingungsdämpfers als
Blechformteil ausgebildet. Zur Bildung der Tilger- bzw. Trägheitsmassen kann ebenfalls
in vorteilhafter Weise Blechmaterial verwendet werden. Derartige Teile können in be
sonders einfacher Weise durch Stanzen und ggf. Anprägen hergestellt werden. Bei
manchen Anwendungsfällen kann es vorteilhaft sein, das Eingangsteil und/oder die
Trägheitsmassen aus einem Schmiederohling zu fertigen, der anschließend fertig bear
beitet wird oder eine Schweißkonstruktion zu verwenden.
Der zwischen dem Eingangsteil und der wenigstens einen der Trägheitsmasse des
Drehschwingungstilgers vorgesehene Dämpfer kann in vorteilhafter Weise eine Mehr
zahl von in Umfangsrichtung verteilt angeordneten Energiespeichern aufweisen. Die die
Energiespeicher beaufschlagenden Bauteile können dabei derart ausgebildet sein, daß
zumindest einzelne Energiespeicher stufenweise und parallel zueinander zur Wirkung
kommen, so daß mit zunehmendem Verdrehwinkel zwischen den entsprechenden Bau
teilen die Verdrehsteifigkeit zunimmt. Dabei kann es von Vorteil sein, die beaufschla
genden Bauteile in Umfangsrichtung an das Profil der Energiespeicher so anzupassen,
daß die Kraftübertragung homogen ist, beispielsweise können die Beaufschlagungsein
richtungen bei Verwendung von Schraubenfedern Anformungen auf weisen, die eine
homogene Aufnahme insbesondere der Endwindungen, die besonders bruchgefährdet
sein können, zulassen. Ebenfalls können zu diesem Zweck besonders ausgestaltete
Aufnahmenäpfe vorgesehen sein. Weiterhin kann der Dämpfer eine über den gesamten
möglichen Verdrehwinkel zwischen Eingangsteil und Tilgermasse wirksame Reibein
richtung aufweisen. Weiterhin kann zwischen dem Eingangsteil und der Tilgermasse
eine verschleppte Reibeinrichtung, die bei Drehsinnumkehr der Tilgermasse über einen
bestimmten Verdrehwinkel ausgeschaltet wird, vorgesehen werden. Es kann auch vor
teilhaft sein, den Drehschwingungstilger mit einer sogenannten Lastreibeinrichtung aus
zurüsten, welche ausgehend von einer Ausgangsposition bzw. neutralen Position des
Drehschwingungstilgers erst nach einem bestimmten Relativverdrehwinkel der Tilger
masse gegenüber dem Eingangsteil einsetzt und bei Drehsinnumkehr zwischen Tilger
masse und Eingangsteil zumindest über einen Teilbereich über einen Energiespeicher
in Richtung Ausgangsposition zurückgestellt wird. Selbstverständlich sind auch Kombi
nationen der einzelnen Reibeinrichtungen möglich. So kann z. B. der erfindungsgemäße
Drehschwingungstilger sowohl eine über den gesamten Verdrehwinkel zwischen Tilger
masse und Eingangsteil wirksame Grundreibeinrichtung aufweisen als auch eine erst
nach einem bestimmten Verdrehwinkel wirksam werdende verschleppte Reibeinrichtung
und/oder Lastreibeinrichtung.
Weiterhin kann es von Vorteil sein, den radial außen an eine Wange der Kurbelwelle
derart anzubringen, daß der Tilger die Wange radial außen teilweise ersetzt und mit der
verbleibenden Kurbelwellenwange verbunden ist. Von Vorteil kann dabei eine axiale und
eine radiale Verbindung des Tilgers mit der Kurbelwelle sein. Dabei kann die radiale
Verbindung, insbesondere Verschraubung des Tilgers an einem von der Kurbelwelle
ausgebildeten Flanschbereich, an dem der beispielsweise hufeisenförmig aufgebaute
Tilger mittels den beiden Schenkeln zur Anlage kommt, und die axiale Verbindung, ins
besondere. Verschraubung bei Einsatz des Tilgers auf einer einer Stirnseite benachbar
ten Wange beispielsweise mittels einer Schraube, die vorteilhafterweise von der Stirn
seite her in die Kurbelwelle eingeschraubt wird, erfolgen. Zusätzlich oder bei Verwen
dung des Tilgers an einer einer Stirnseite nicht benachbarten Wange Kann die axiale
Festigkeit durch Ausbildung von parallel zur Kurbelwellenachse ausgebildeten Anlage
flächen zwischen den Schenkeln und dem Flanschbereich erfolgen, wobei vorteilhafter
weise an der Kurbelwelle derart ausgeprägte Vorsprünge vorgesehen sind, die von an
den Schenkeln vorgesehenen Auslegern nahezu vollständig umgriffen werden und die
Anlagefläche ausbilden. Senkrecht zu der Anlagefläche kann nun die Verschraubung
von Tilger und Kurbelwelle vorgesehen sein. Vorteilhaft kann die Ausgestaltung der
Ausleger derart sein, daß sie für die Vorsprüngen Taschen bilden und die Anlagefläche
an den den Schenkeln abgewandten Seiten gebildet werden. Die Anlageflächen können
zur Erhöhung der Wirksamkeit des Formschlusses mit einer Kerbverzahnung versehen
sein.
Zusätzliche Vorteile und Merkmale von erfindungsgemäßen Drehschwingungstilgern
bzw. Kolbenmotoren mit solchen Tilgern gehen aus der folgenden Figurenbeschreibung
hervor.
Anhand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäß angeordneten und aus
gebildeten Drehschwingungstilger, der auf die Kurbelwelle eines
Kolbenmotors montiert ist,
Fig. 2 einen Schnitt mit Ausbruch gem. der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit eines Drehschwingungstil
gers, der ähnlich wie derjenige gem. Fig. 1 angeordnet ist,
Fig. 4 und 5 eine andere Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Dreh
schwingungstilgers, wobei Fig. 5 einem Schnitt gem. der Linie V-V
der Fig. 4 entspricht,
Fig. 5a eine Einzelheit einer anderen Ausführungsvariante eines Dreh
schwingungstilgers,
Fig. 6 bis 12 weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten von erfindungsgemäßen Dreh
schwingungstilgern und
Fig. 13 bis 19 vereinfachte Ausgestaltungsmöglichkeiten von erfindungsgemäßen
Drehschwingungstilgern mit Energiespeichern aus Kunststoff.
In Fig. 1 ist ein Detail einer Brennkraftmaschine 1 dargestellt, welches das Gehäuse 2
der Brennkraftmaschine 1 andeutet, in dem eine Kurbelwelle 3 verdrehbar gelagert ist.
Von der Kurbelwelle 3 ist ein Kurbelzapfen 4 ersichtlich, der in bekannterweise zur La
gerung einer Schubstange (auch Pleuel genannt) dient, welche mit einem Kolben ver
bunden ist.
Fig. 1 ist lediglich eine prinzipielle Darstellung eines möglichen Aufbaus eines Kol
benmotors. Es wird daher bezüglich des genaueren Aufbaus von Kolbenmotoren auf die
Fachliteratur verwiesen, z. B. Dubbel, "Taschenbuch für den Maschinenbau", 18. Aufla
ge, Seiten P 80 - P 87 sowie auf das "Kraftfahrtechnische Taschenbuch", 22. Auflage
von "Bosch", Seiten 382-399.
Beidseits des Kurbelzapfens 4 erstreckt sich jeweils eine Kurbelwange 5, von denen
sich auf der dem Kurbelzapfen 4 abgewandten Seite jeweils ein axialer Wellenzapfen 6,
7 erstreckt. Die Wellenzapfen 6, 7 dienen zur Lagerung der Kurbelwelle 3 in dem Ge
häuse 2. Die Rotationsachse 8 der Kurbelwelle 3 stimmt mit der Rotationsachse der
Wellenzapfen 6, 7 überein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Zapfen
6, 7 über eine Gleitlagerung 8, 9 am Gehäuse 2 gelagert. Anstelle von Gleitlagerungen
können jedoch, wie an sich bekannt, auch Wälzlagerungen verwendet werden. Weiter
hin ist bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel die gezeigte Kurbel beid
seits über einen Zapfen 6, 7 gelagert. Wie jedoch aus dem voran zitierten Stand der
Technik hervorgeht, kann bei Motoren mit mehreren Kolben, in Abhängigkeit der Kur
belfolge eine entsprechende Lagerung auch erst nach jeder zweiten oder dritten Kurbel
erfolgen.
Das Gehäuse 2 des Kolbenmotors 1 nimmt einen Tilger 10 auf. Der Tilger 10 besitzt ein
Eingangsteil 11, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel starr mit der Kurbelwelle
3 verbunden ist, und zwar über eine Verschraubung 12, die mit der Achse 8 fluchtet.
Hierfür hat der Wellenzapfen 6 eine entsprechende Gewindebohrung 13. Das Tilger
eingangsteil 11 kann jedoch auch in anderer Art und Weise mit der Kurbelwelle 3
antriebsmäßig verbunden sein, z. B. über einen Formschluß, der z. B. über am Ein
gangsteil 11 vorgesehene Profilierungen, welche mit an der Kurbelwelle 3 angeord
neten Gegenprofilierungen in Eingriff stehen, gebildet sein kann. Auch könnte das
Eingangsteil 11 mit der Kurbelwelle verstiftet oder verschweißt sein, z. B. mittels
Preßschweißen, Widerstandspreßschweißen, Widerstandsschmelzschweißen,
Strahlschweißen, Schutzgasschweißen oder Lichtbogenschmelzschweißen. Bezüg
lich der möglichen Schweißverfahren wird wiederum auf "Dubbel - Taschenbuch für
den Maschinenbau, 18. Auflage, Seiten G4 - G7" verwiesen.
Das Eingangsteil 11 besitzt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen ring
förmigen, äußeren Bereich 14, der eine Tilgermasse 15 trägt, die bei dem darge
stellten Ausführungsbeispiel durch zwei axial beabstandete und zwischen sich den
ringförmigen Bereich 14 aufnehmende, ringförmige Bauteile 16, 17 gebildet ist. Wie
aus Fig. 1 zu entnehmen ist, ist die dem ringförmigen Bauteil 17 benachbarte Kur
belwange 5 bezüglich ihrer Kontur derart ausgebildet, daß zumindest ein Teil des für
das ringförmige Bauteil 17 erforderlichen Bauraums geschaffen wird. Die beiden
ringförmigen Bauteile 16, 17 sowie der dazwischen aufgenommene Bereich 14 be
sitzen Ausnehmungen 16a, 17a, 14a, in denen Energiespeicher aus Metall in Form
von Schraubenfedern 18 aufgenommen sind. Die Schraubenfedern 18 widersetzen
sich einer relativen Verdrehung zwischen der Tilgermasse 15 und dem Tilgerein
gangsteil 11. Der zwischen der äußeren Gehäusewandung 19 und der Kurbelwange
5 aufgenommene Tilger 10 ist zumindest in radialer Richtung über das Eingangsteil
11 auf dem Endwellenzapfen 6 zentriert und im Gehäuse 2 gelagert. Hierfür besitzt
das Eingangsteil 11 einen sich axial erstreckenden hülsenförmigen Bereich 20, der
sich radial innen an den ringförmigen Bereich 14 anschließt. Der hülsenförmigen
Bereich 20 umgibt den Wellenzapfen 6 vorzugsweise zumindest im wesentlichen
spielfrei. In vorteilhafter Weise ist der Zapfen 6 in den hülsenförmigen Bereich 20
eingepreßt. Der hülsenförmige Bereich 20 ist Bestandteil einer topfförmigen Anfor
mung 21 des Tilgereingangsteils 11. Der Boden 22 der topfförmigen Anformung 21
liegt an der Frontfläche 23 des Wellenzapfens 6 an und ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel über die Verschraubung 12 mit der Kurbelwelle 3 fest verbun
den.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, dient der axiale hülsenförmige Bereich 20 unmittelbar
zur Bildung der Lagerung 8. Der Tilger 10 ist bei dem dargestellten Ausführungsbei
spiel auf der axialen Seite der Kurbelwelle 3 montiert, welche von der über eine
Kupplung mit einem Getriebe verbindbaren Kurbelwellenseite abgewandt ist. Der
bzw. ein Tilger 10 könnte jedoch auch auf dem dem Getriebe zugewandten Ende
bzw. dem Abtriebsende der Kurbelwelle 3 angeordnet werden. Weiterhin könnte
zumindest bei sogenannten zusammengesetzten Kurbelwellen der bzw. ein Tilger 10
einer anderen Wange benachbart und innerhalb des Gehäuses angeordnet werden.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist zur Abdichtung des Gehäuses auf
dessen äußeren Seite ein Deckel 24 vorgesehen. Dieser Deckel 24 kann z. B. mit
dem Gehäuse dicht verschraubt sein, wobei hierfür gegebenenfalls eine Dichtung
zwischengelegt werden kann.
Parallel zu dem Energiespeicher 18 ist zwischen der Tilgermasse 15 und dem Ein
gangsteil 11 eine Hysterese- bzw. Reibeinrichtung 25 vorgesehen, die bei dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel einen radial innerhalb der Energiespeicher 18 ange
ordneten Energiespeicher 26 in Form einer Tellerfeder umfaßt. Die Tellerfeder 26 ist
axial zwischen dem ringförmigen Bauteil 16 und dem Bereich 14 verspannt, wodurch
auch die axial fest mit der Scheibe 16 verbundene andere Seitenscheibe 17 gegen
das Eingangsteil 11 bzw. dessen ringförmigen Bereich 14 gezogen wird. Dadurch
entsteht auch zwischen der Seitenscheibe 17 und dem Eingangsteil 11 ein Rei
bungseingriff. Die Scheiben 16 und 17 sind wie aus Fig. 2 ersichtlich über Ab
standsbolzen bzw. Niete 27 fest verbunden. Die Verbindungsmittel in Form von
Nieten 27 erstrecken sich durch Ausnehmungen 28 des Tilgereingangsteils 11. Die
Ausnehmungen 28 und die Verbindungsmittel 27 sind dabei aufeinander derart ab
gestimmt, daß die Tilgermasse 15 gegenüber dem Eingangsteil 11 die für die Funk
tion des Tilgers 10 erforderliche Relativverdrehung durchführen kann. Die Begren
zung dieser Relativverdrehung kann in vorteilhafter Weise durch auf Block gehen
der Energiespeicher 18 oder aber durch Anschlag der Abstandsmittel 27 an den in
Umfangsrichtung betrachteten Endbereichen der Ausnehmungen 28 erfolgen.
Zur Reduzierung des für die Schraubverbindung 12 erforderlichen Bauraums kann
auch wenigstens eine Senkschraube eingesetzt werden. Zur Bildung der Gleitlage
rung 8 kann die äußere Ringfläche des hülsenförmigen Bereiches 20 mit einer ent
sprechenden Beschichtung versehen werden. Es kann außerdem vorteilhaft sein,
wenn zumindest der hülsenförmige Bereich 20 wenigstens im Bereich seiner äuße
ren Ringfläche gehärtet ist, z. B. durch Induktivhärten oder Strahlhärten.
Die Anordnung des Tilgers axial zwischen der ersten Kurbelwellenwange 5 und der
benachbarten Wandung 19 des Motorgehäuses 2 bringt den Vorteil, daß die
Schwungmasse bzw. Tilgermasse 15 und der Flansch bzw. das Eingangsteil 11 als
geschlossene Blechringe ausgebildet werden können.
Die grundlegende Funktion des Tilgers 10 wird durch die Tilgermasse 15 in Verbin
dung mit den Energiespeichern in Form von Druckfedern bzw. Schraubenfedern 18
bestimmt. Die Druckfedern können zumindest teilweise vorgespannt sein, wobei die
se Vorspannung in vorteilhafter Weise bis zur Hälfte des maximal möglichen Feder
weges der Druckfedern 18 betragen kann. Diese Vorspannung kann jedoch auch
größer oder kleiner sein. Durch entsprechende Vorspannung der Federn 18 kann
die Tilgermasse 15 in Umgangsrichtung spielfrei am Eingangsteil 11 angelenkt wer
den.
Die Energiespeicher 18 können in den ihnen entsprechend zugeordneten Aufnah
men 14a, 16a, 17a derart aufgenommen sein bzw. die entsprechenden Aufnahmen
14a, 16a, 17a in Bezug auf die ihnen zugeordneten Energiespeicher 18 derart aus
gebildet seien, daß eine mehrstufige Federkennlinie entsteht. Dadurch wird erzielt,
daß die Verdrehsteifigkeit durch Zuschalten von Federstufen und in Abhängigkeit
des Relativverdrehwinkels zwischen Tilgermasse 15 und Eingangsteil 11 zunimmt
bzw. vergrößert wird.
Die durch Druckfedern 18 gebildeten Energiespeicher und die Tilgermasse 15 sind
derart bemessen, daß sich eine auf die Kurbelwelleneigenfrequenz abgestimmte
Tilgerfrequenz ergibt.
Zusätzlich oder alternativ zur Reibungsdämpfungseinrichtung 25 kann eine ge
schwindigkeitsproportionale Dämpfung durch Öl in Spalten vorgesehen werden. Ei
ne derartige geschwindigkeitsproportionale Dämpfung kann durch Einstellung eines
entsprechend schmalen Spaltes zwischen wenigstens einer der Seitenscheiben
16, 17 und dem ringförmigen äußeren Bereich 14 des Eingangsteiles 14 erzeugt
werden.
In vorteilhafter Weise kann die vorhandene Motorschmierung zur Verschleißminimie
rung der den Tilger 10 bildenden Bauteile sowie zur Wärmeabfuhr von diesen Bau
teilen herangezogen werden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 unterscheidet sich gegenüber der gemäß den
Fig. 1 und 2 dadurch, daß der das Eingangsteil 111 des Schwingungstilgers 110
bildenden Nabenflansch 111 zweiteilig ausgebildet ist. Das Eingangsteil 111 besteht
hier aus einem ringförmigen Bauteil 114 und einem hülsenförmigen Bauteil 120, das
mit den radial inneren Bereichen des scheibenförmigen Bauteiles 114 fest verbun
den ist, im vorliegenden Falle durch eine Schweißverbindung 121. Diese Schweiß
verbindung 121 kann in besonders vorteilhafter Weise durch Laserstrahlschweißen
hergestellt werden. Es können jedoch auch andere Schweißverfahren verwendet
werden, beispielsweise die bereits weiter oben erwähnten. Die Verwendung einer
separaten Hülse ermöglicht eine bessere Bearbeitung derselben. Die Verbindung
des Tilgers 110 mit der Kurbelwelle 103 kann über eine Schrumpfverbindung zwi
schen dem hülsenförmigen Bereich 120 und dem freien Wellenzapfen 106 erfolgen.
Diese Verbindung kann jedoch auch in einer anderen Art und Weise geschehen,
und zwar wie dies in Verbindung mit den Fig. 1 und 2 beschrieben wurde. Die
äußere Fläche des hülsenförmigen Bereiches 120 wird wiederum als Lagerfläche
genutzt. Zur Bildung der Lagerung 108 kann ähnlich, wie dies in Fig. 1 angedeutet
ist, zwischen dem hülsenförmigen Bereich 120 und der diese aufnehmende Bohrung
102a des Gehäuses 102 ein Gleitlager eingesetzt werden. Es kann jedoch auch
ausreichend sein, wenn die Ringfläche der Bohrung 102a und/oder die äußere
Ringfläche des hülsenförmigen Bereiches 120 mit einer entsprechenden Beschich
tung zur Bildung einer Gleitlagerung versehen ist. Die Bohrung 102a könnte auch
derart ausgebildet werden, daß zwischen dem hülsenförmigen Bereich 120 und die
ser Bohrung 102a bzw. dem Gehäuse 102 ein Wälzlager eingesetzt werden kann.
Zur drehfesten Verbindung zwischen dem Eingangsteil 111 und dem Wellenzapfen
106 kann auch eine Polygonverbindung Verwendung finden. Hierfür brauchen ledig
lich die radial äußere Fläche des Wellenzapfens 106 und die radial innere Fläche
des axialen Ansatzes 120 entsprechend ausgebildet werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist die Gehäusewandung 119 im Bereich
des Wellenzapfens 106 axial geschlossen ausgeführt, wodurch keine zusätzliche
Dichtkappe erforderlich ist.
Die Gehäuse 2, 102 können in vorteilhafter Weise aus mehreren Gehäuseteilen be
stehen, die im Bereich der Wellenzapfen der entsprechenden Kurbelwelle aneinan
der anliegen und verbunden sind. Es sind jedoch auch andere Bauformen möglich,
die aus dem bereits erwähnten Stand der Technik zu entnehmen sind.
Die grundlegende Funktion des in Fig. 4 und 5 dargestellten Tilgers 210 wird durch die
Trägheits- bzw. Tilgermassen 215 in Verbindung mit den als Schraubenfedern ausge
bildeten Druckfedern 218 bestimmt. Die Tilgermassen 215 und die diesen jeweils zuge
ordneten Druckfedern 218 sind in einem Gehäuse 230 aufgenommen, das im vorliegen
den Beispiel im wesentlichen einteilig ausgebildet ist. Hierfür besitzt das Gehäuse 230
entsprechend Aufnahmen bzw. Aufnehmungen 231, die bei dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel in axialer Richtung offen sind. Die Tilgermassen 215 sind als Kreisseg
mente ausgebildet, die bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine verhältnismäßig
große Dicke besitzen. In vorteilhafter Weise können derartige Tilgermassen als Sinter
teile hergestellt werden. Das Gehäuse 230 bildet radial außen bogenartige Abschnitte
232, an denen sich die Trägheitsmassen 215, insbesondere unter Fliehkrafteinwirkung,
abstützen können. Dadurch entsteht eine fliehkraftabhängige Reibungsdämpfung zwi
schen den Trägheitsmassen 215 und dem Gehäuse 230. Die in Umfangsrichtung be
trachtet beidseits einer Tilgermasse 215 angeordneten Druckfedern sind vorgespannt,
und zwar derart, daß bei voller Komprimierung des auf der einen Seite vorgesehenen
Energiespeichers 218 der auf der anderen Seite vorgesehene Energiespeicher 218
noch eine gewisse Vorspannung aufweist. Dadurch wird gewährleistet, daß die Federn
218 einwandfrei sowohl in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung innerhalb der
Ausnehmungen 231 geführt werden können. Weiterhin wird dadurch gewährleistet, daß
die Trägheitsmassen 215 stets spielfrei zwischen den ihnen jeweils zugeordneten
Druckfedern 218 gehaltert bzw. eingespannt sind. Die Druckfedern 218 und die Tilger
massen 215 sind derart bemessen, daß sich eine auf die Kurbelwelleneigenfrequenz
abgestimmte Tilgerfrequenz ergibt.
Die Ausnehmungen 231 des Gehäuses 230 sind seitlich über aufgesetzte Bauteile in
Form von ringförmigen Blechen 233, 234 verschlossen. Die Blechteile 233, 234 können
dabei mit dem Gehäuse 230 verschweißt und/oder vernietet und/oder verstemmt sein.
Wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht, ist der Drehschwingungstilger 210 - in An
sicht bzw. im Querschnitt betrachtet - sattel- bzw. hufeisenförmig ausgebildet und auf
einer Kurbelwange 205 aufgenommen. Der Schwingungstilger 215 ist dabei vor der
dem Kurbelzapfen 204 abgewandten Seite der Kurbelwange 205 her radial aufsteckbar.
Die seitlichen Bereiche des hufeisenförmigen Gehäuses 230 bilden Abschnitte 235, 236,
die seitlich an der Kurbelwange 205 anliegen und auf radialer Höhe des Kurbelzapfens
204 mittels Querschrauben 237 mit der Kurbelwelle 203 fest verbunden sind. Die zu den
Federn 218 parallel wirksame Reibungsdämpfung kann, wie bereits erwähnt, durch Rei
bung der Trägheitsmassen 215 an Gehäusebereichen 232 erfolgen, wobei diese Rei
bung fliehkraftabhängig ist.
Zumindest eine Kammer 231 kann eine Verbindung mit der Motorschmierung bzw. Kur
belwellenlagerschmierung aufweisen, wodurch eine Verschleißminimierung an den rela
tiv zueinander bewegbaren Bauteilen erfolgen kann und darüberhinaus auch noch zu
sätzlich eine geschwindigkeitsproportionale Dämpfung und/oder eine Dämpfung durch
Verdrängung von Öl ermöglicht wird.
Eine weitere Möglichkeit, einen Dämpfungseffekt zu erzielen, besteht in der Anordnung
von Energiespeichern, wie z. B. Blattfedern oder Tellerfedern, zwischen wenigstens einer
Tilgermasse 215 und wenigstens einem der Seitenbleche 233, 234.
In Fig. 5 ist auf der linken Seite eine Alternative zur Anordnung bzw. Abstützung einer
Tilgermasse 215 strichiert angedeutet. Die Tilgermasse 215 kann eine Ausnehmung 240
aufweisen, in der ein Energiespeicher, vorzugsweise eine Schraubenfeder, vorgespannt
aufgenommen ist. Der Energiespeicher 241 ist dabei zwischen der entsprechenden Til
germasse 215 und einem mit der Kurbelwelle 203 fest verbundenen Bauteil, das im vor
liegenden Falle durch das Gehäuse 230 gebildet ist, verspannt. Dadurch wird die Träg
heitsmasse 215 radial nach innen gedrängt, so daß sich diese an dem inneren Bereich
242 des Gehäuses 230 abstützt. Die Ausnehmung 240 und die Feder 241 sind dabei
derart ausgebildet und angeordnet, daß die entsprechende Trägheitsmasse 215 in Um
fangsrichtung den erforderlichen Schwingwinkel ausführen kann. Durch entsprechende
Auswahl der Vorspannung der Feder 241 kann nun die durch die entsprechende Til
germasse 215 erzeugte drehzahl- bzw. fliehkraftabhängige Reibung eingestellt bzw.
variiert werden. So kann z. B. bei geringen Drehzahlen keine oder nur eine geringe Rei
bung durch die Tilgermasse 215 erzeugt werden. Wenn die auf die Tilgermasse 215
einwirkende Fliehkraft zumindest annähernd im Gleichgewicht steht mit der durch die
Feder 241 erzeugte Radialkraft, so ist praktisch keine bzw. nur eine kleine Reibungs
dämpfung vorhanden. Dieses Gleichgewicht stellt sich bei einer bestimmten Drehzahl
bzw. innerhalb eines Drehzahlbereiches ein. Unterhalb dieser Drehzahl bzw. dieses
Drehzahlbereiches kann die Reibungsdämpfung mit zunehmender Drehzahl abnehmen
und oberhalb dieser Drehzahl bzw. dieses Drehzahlbereiches kann die Reibungsdämp
fung mit zunehmender Drehzahl zunehmen.
Obwohl lediglich eine Wange 205 einer Kurbel einen Tilger 210 tragen kann, ist es vor
teilhaft, wenn beide Wangen einer Kurbel einen entsprechenden Tilger 210 tragen. Bei
Kurbelwellen für eine Vielzahl von Kolben können die einzelnen Tilgereinheiten 210 ent
sprechend den Erfordernissen verteilt auf an einzelne Kurbelwangen montiert werden.
Durch gezielte Verteilung der Tilgereinheiten ist auch ein Massenausgleich der Kurbel
welle möglich, wodurch auch deren Unwucht zumindest auf ein vertretbares Maß mini
miert werden kann.
Bei einem Ausführungsbeispiel entsprechend dem Detail gem. Fig. 5a setzt sich das
Gehäuse 330 aus mehreren Teilen zusammen, die erst in Verbindung miteinander ein
stabiles Gehäuse bilden. Die entsprechenden Tilgermassen 315 sind jedoch zumindest
im wesentlichen in ähnlicher Weise im Gehäuse 330 aufgenommen, wie die Tilgerma
ssen 215 gem. den Fig. 4 und 5.
Die Kurbelwelle 303 und das Gehäuse 330 des Tilgers 310 sind derart ausgebildet und
aufeinander abgestimmt, daß der Tilger 310 mit der Kurbelwelle 303 über in Längsrich
tung belastete Schrauben 337 verbunden sind.
Der in den Fig. 6 bis 8 dargestellte Tilger 410 besitzt, wie insbesondere aus Fig. 7
hervorgeht, eine U-förmige Gestaltung und ist mit der Kurbelwelle 403 im Bereich einer
Kurbelwange 405 über Schrauben 437 verbunden und zwar in ähnlicher Weise wie dies
im Zusammenhang mit den Fig. 4 und 5 für den Tilger 210 beschrieben wurde.
An sich bildet der Tilger 410 eine Kurbelwange beziehungsweise ersetzt eine solche
zumindest teilweise. Der Hauptteil der oszillierenden Trägheits- beziehungsweise Til
germassen wird durch zwei Seiten- beziehungsweise Gegenscheiben 415, 416 gebil
det, welche durch aale Niete 450 miteinander verbunden sind. Für diese Verbindung
können jedoch auch Schrauben oder Schweißverbindungen Verwendung finden, wobei
dann zumindest eine der Gegenscheiben 415, 416 aale Laschen aufweisen kann, um
diese Verbindungen herzustellen:
Die Gegenscheiben 415, 416 sind beidseits eines sich radial erstreckenden in Umfangs
richtung kreissegmentförmig ausgebildeten Flansches 451 eines Trägerteiles bezie
hungsweise Gehäuses 430 angeordnet. Das Trägerteil 430 besitzt einen radial inneren
axial sich erstreckenden Bereich 452 und radial äußeren sich axial erstreckenden Be
reich 453. In etwa mittig gegenüber diesen Bereichen 452, 453 erstreckt sich der
Flansch 451. Das Trägerteil 430 bildet somit beidseits des Flansches 451 aale Auf
nahmen, in denen die Gegenscheiben 415, 416 zumindest teilweise enthalten und ge
führt sind. Die Scheiben 415, 416 stützen sich unter Fliehkrafteinwirkung an dem axialen
Bereich 453 ab, und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel unter Zwischenle
gung von Lagerteilen 454, 455, die zum Beispiel aus einem Reib- oder Gleitwerkstoff
hergestellt sein können. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Kunststofflager mit ent
sprechenden Reib- beziehungsweise Gleiteigenschaften. Die Lagerteile 454, 455 sind
hier, wie aus Fig. 7 ersichtlich, über schwalbenschwanzähnliche Verbindungen 456 mit
den Scheiben 415, 416 verbunden. Es ist also eine formschlüssige Verbindung zwi
schen den einander zugeordneten Bauteilen 415, 454 und 416, 455 vorhanden. Zusätz
lich oder alternativ können die einander zugeordneten Bauteile miteinander verklebt,
verstemmt oder verschweißt sein.
Die zwischen dem Trägerteil 430 und den Gegenscheiben 415, 416 wirksamen Druck
federn 418 sind in Aufnahmen- beziehungsweise Ausnehmungen 457, 458 der Gegen
scheiben 415, 416 sowie in Aufnahmen- beziehungsweise Ausnehmungen 459, 460 des
Trägerteils 430 beziehungsweise des Flansches 451 aufgenommen. Durch entspre
chende Ausbildung der Aufnahmen 457, 458, 459, 460 werden die Federn 418 sowohl
in axialer als auch in radialer Richtung im Tilger 410 gesichert. Die Länge der Federn
418 und die längenmäßige Abstimmung der Aufnahmen 457, 458 in bezug auf die ent
sprechend zugeordneten Aufnahmen 459, 460 ist vorzugsweise derart getroffen, das
zumindest die in Fig. 7 in Umfangsrichtung des Tilgers 410 betrachteten beiden Endfe
dern 418 eine Vorspannung aufweisen und zwar vorzugsweise derart, daß bei voller
Komprimierung des auf der einen Seite vorgesehenen Energiespeichers 418 der auf der
anderen Seite vorgesehene Energiespeicher 418 noch eine gewisse Vorspannung auf
weist. Die dadurch erzielbare Wirkung wurde im Zusammenhang mit den Fedem 218
gemäß Fig. 4 und 5 bereits beschrieben. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn
auch die in Fig. 7 - in Umfangsrichtung betrachtet - mittleren Federn 418 gegeneinan
der verspannt sind.
Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß die Ausnehmung 460 im Flansch 451 die beiden mittleren
Federn 418 aufnimmt, wobei zwischen den einander zugewandten Endbereichen dieser
beiden Fedem 418 radiale Bereiche 461 der Gegenscheiben 415, 416 sich erstrecken.
Dadurch sind diese mittleren Federn 418 in Reihe geschaltet. Wie insbesondere aus
Fig. 8 ersichtlich ist, ist zur Erzeugung einer Grundreibung ein Energiespeicher, hier in
Form wenigstens eines axial gewellten Ringes 462, vorgesehen. Der Energiespeicher ist
axial zwischen der Gegenscheibe 416 und dem Flansch 451 verspannt. Zwischen dem
Energiespeicher 462 und dem Flansch 451 ist eine Abstützscheibe beziehungsweise
Reibscheibe 463 vorgesehen. Zwischen der Gegenscheibe 415 und dem Flansch 451
ist ebenfalls eine Zwischenscheibe beziehungsweise Reibscheibe 464 angeordnet.
Durch entsprechende Verdickung des Flansches 451 und/oder der Gegenscheiben 415,
416 können die Scheiben 463, 464 auch entfallen.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Befestigung des Tilgers 410 an der Kurbelwelle 403
mittels Querschrauben 437. Die kurbelwellenseitige Abstützung der auf den Tilger 410
einwirkenden Fliehkraft erfolgt zusätzlich beziehungsweise weitgehend über einen form
schlüssigen Umgriff beziehungsweise Eingriff 465, 466 des Kurbelwellenflansches be
ziehungsweise Kurbelwellennabenkörpers 405 durch das Trägerteil 430. Bei dem dar
gestellten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 und 7 ist dieser formschlüssige
Umgriff beziehungsweise Eingriff 465, 466 als Prismenführung ausgebildet. Hierfür be
sitzen die seitlichen Bereiche des im Querschnitt U-förmigen Trägerteils 430 enspre
chend ausgebildete Vorsprünge 467, welche in entsprechend angepasste Vertiefungen
beziehungsweise Nuten 468 der Kurbelwelle 403 eingreifen. Es können die Vorsprünge
jedoch auch am Bereich 405 angeformt sein und die Vertiefungen bzw. Nuten am Trä
gerteil 430. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 9 ist der die auf den Tilger 510 ein
wirkende Fliehkraft abfangende Umgriff 566 - im Querschnitt betrachtet - rechtwinkelig
ausgebildet. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die Fliehkräfte, welche
auf den Tilger einwirken, praktisch zu keiner Belastung der Schrauben 537 führen. Die
Befestigung des Tilgers 510 gewährleistet eine besonders steife Verbindung mit der
Kurbelwelle 503.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die gemäß der Erfindung ausgestalteten Tilger eine
Zwangsschmierung aufweisen, die beispielsweise mit der Umlaufschmierung des Motors
verbunden sein kann. Eine derartige Schmierung kann jedoch auch alternativ oder zu
sätzlich mit Spritzöl erfolgen.
Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 10 ist das gehäuseförmige Trägerteil 630 mit
Flanschbereichen beziehungsweise radialen Bereichen 605 der Kurbelwelle 603 über
axiale Steckverbindungen 667 verbunden. Die Steckverbindungen 667 sind durch inein
ander greifende Profile 668, 669 gebildet, welche im Querschnitt keilförmig ausgebildet
sein können. Die Profilierungen 668, 669 können sich dabei, in axialer Richtung der
Kurbelwelle 603 betrachtet, verjüngen, wodurch der Tilger 610 in Montagerichtung auf
der Kurbelwelle 603 axial gesichert ist. Zur Sicherung des Tilgers 610 in die andere
aale Richtung kann ein Sicherungsring, der an der Kurbelwelle befestigt wird, verwen
det werden. Ein derartiger Sicherungsring ist einerseits an der Kurbelwelle 603 befestigt
und überdeckt zumindest Bereiche der Profilierungen 669 beziehungsweise Bereiche
des Gehäuses beziehungsweise Trägerteiles 630.
Die in Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebene verspannte Anord
nung der Tilgerdruckfedern hat den Vorteil, daß trotz Fertigungstoleranzen auch im Be
reich der Einbaulage (Verdrehwinkel = 0) eine lineare Verdrehkennlinie ohne Spiel und
Vorspannung vorliegt. Auch bei Verschleiß der Federn oder der Federanschläge bezie
hungsweise Federaufnahmen ist die lineare Kennlinie sichergestellt. Die gegenseitige
Verspannung von Fedem gewährleistet somit eine konstante Federrate und damit auch
eine zumindest annähernd konstante Tilgerfrequenz.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der im Bereich einer Kurbelwellenwange zu mon
tierenden Tilger hat weiterhin den Vorteil, das eine einfache Montage desselben ge
währleistet ist, zum Beispiel durch einfaches Aufschieben und Verschrauben des Tilgers
mit der Kurbelwelle.
Durch den im Bereich einer Kurbelwellenwange vorzusehenden, erfindungsgemäßen
Tilger wird auch der Massenausgleich an der Kurbelwelle gewährleistet. In besonders
vorteilhafter Weise kann ein gemäß der Erfindung ausgebildeter "Wangentilger" ein Ge
gengewicht der ersten Kurbelwellenkröpfung ersetzen.
Das in den Fig. 11 und 12 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Wangentilgers
710 ist dem in den Fig. 6 und 7 beziehungsweise 4 und 5 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel 410 beziehungsweise 210 ähnlich und dort mit Ausnahme der nachfol
genden, unterschiedlichen Merkmalen beschrieben.
Der ebenfalls U-förmige Tilger 710 mit zwei Seitenschenkeln 730a, 730b bildet den radi
al äußeren Teil der Kurbelwange und ist der Stirnseite 703a der Kurbelwelle 703 be
nachbart. Das Trägerteil 730 weist einen radial nach innen gerichteten Flanschbereich
730c auf, der an einer axial in der Kurbelwelle 703 vorgesehenen Schulter 703b ange
legt und mittels der über die Stirnseite 703a durch die Kurbelwelle 703 geführten
Schraube 737a verschraubt und axial gesichert ist. Die beiden Schenkel 730a, 730b
weisen je einen vorwiegend radial ausgerichteten Ausleger 770 auf, der einen in der
Kurbelwelle 703 vorgesehenen Vorsprung 769 an der den Schenkeln 730a, 730b ent
gegengesetzten Seite unter Ausbildung der kurbelwellenseitigen und tilgerseitigen An
lageflächen 768, 767 umgreift. Die einen Formschluß bildenden Anlageflächen 767, 768
sind mit den Schrauben 737 verschraubt und bilden durch ihre Ausrichtung eine zusätz
liche Sicherung gegen axiales Kippen und insbesondere gegen Aalschwingungen in
Form von Schwingungseigenformen, so daß die Schrauben 737 entlastet werden, so
daß bei Einsatz des Wangentilgers 710 an Stellen, an denen wie in diesem Ausfüh
rungsbeispiel eine aale Sicherung wie mit der Schraube 737a nicht möglich ist, den
noch eine genügende Sicherung gegen axial wirkende Schwingungsformen erreicht
werden kann, wobei die Anlageflächen 767, 767 auch mittels einer Kerbverzahnung
einen Formschluß bilden können.
Die Fig. 13 bis 20 zeigen Ausgestaltungsbeispiele von Drehschwingungstilgern, die
insbesondere bezüglich ihrer Form und Befestigung an der Kurbelwelle wie die Dreh
schwingungstilger 1, 110, 210, 410, 610, 710 ausgestaltet sein können und im Unter
schied zu diesen Energiespeicher zwischen dem jeweiligen Eingangsteil und der Til
germasse aus Elastomeren aufweisen.
Die Fig. 13 zeigt dazu einen Drehschwingungstilger 810 im Schnitt, Fig. 14 denselben
Drehschwingungstilger 810 entlang der Linie III-III der Fig. 13. Wie an den Ausfüh
rungsbeispielen der Fig. 11 und 12 näher erläutert, ist das Eingangsteil 830 des
Drehschwingungsdämpfers 810 mittels Befestigungsmitteln und den entsprechenden
Aufnahmen 837, 837a für diese mit der - nicht dargestellten - Kurbelwelle verbunden. In
dem vorzugsweise hufeisenförmigen Eingangsteil 830 sind von beiden Seiten her der
Form des Eingangsteils 830 entsprechende axial eingebuchtete Taschen 830a, 830b
zur Aufnahme je einer im wesentlichen an die Form der Taschen 830a, 830b unter Be
rücksichtigung des Verdrehspiels angeglichene Tilgermasse 851a, 851b vorgesehen,
wobei die Tilgermassen 851a, 851b auch mehrteilig ausgestaltet sein können. Hierzu
kann es vorteihaft sein, zur Kompensation spezieller Schwingungseigenformen einen
Abstand zumindest in der Höhe der Maximalauslenkung der gegebenenfalls mit unter
schiedlicher Phase und damit möglicherweise gegeneinander schwingenden getrennten
Tilgermassen vorzusehen.
Axial zwischen ist zwischen den Böden 830c, 830d der Taschen 830a, 830b und den
Tilgermassen 851a, 851b jeweils ein elastomerer Energiespeicher 818a, 818b angeord
net und fest mit dem Eingangsteil 830 und den Tilgermassen 851a, 851b verbunden.
Die Verbindung erfolgt mittels an sich bekannter Klebe- und/oder Vulkanisierungstech
niken, das Material kann prinzipiell jedes Elastomer mit einem geeigneten Elastizitäts
modul und/oder der entsprechenden shore-Härte sein, wobei sich insbesondere Gummi,
Naturkautschuk, elastische Thermoplaste, die sich insbesondere durch ihre Verarbeit
barkeit mittels Spritzgußtechniken eignen, oder dergleichen vorteilhaft sind. Vorausset
zung für den Einsatz entsprechender Materialien und deren Verbindung mit den Tilger
massen 851a, 851b und dem Eingangsteil 830 ist deren Ölbeständigkeit bei erhöhten
Temperaturen. Allerdings hat es sich in Versuchen auch erwiesen, daß entsprechend
weniger beständige Verbindungen und/oder Elastomere vorteilhaft geschützt werden
können, indem die Taschen 830a, 830b im wesentlichen dicht mittels eines Deckels, der
aus Metall oder Kunststoff bestehen kann, abgedichtet werden. Auf diese Weise können
für die Optimierung der Schwingungseigenschaften des Tilgers 810 auch weniger ölbe
ständige Materialien und Verbindungen genutzt werden. Eine typische Auslenkung der
Tilgermassen 851a, 851 entgegen dem Eingangsteil 830 kann bei diesem Ausführungs
beispiel mit < 3°, vorzugsweise < 1° zur vollen Wirksamkeit des Tilgers 810 ausreichend
sein.
Am Außenumfang der Tilgermassen 851a, 851b können weiterhin radial zwischen die
sen und dem Eingangsteil 830 Gleitlagersegmente 852a, 852b vorgesehen sein, die die
Tilgermassen 851a, 851b und das Eingangsteil 830 vor Verschleiß schützen und/oder
eine über die Wahl des Reibkoeffizienten der Gleitlagersegmente 852a, 852b entspre
chend abgestimmte, fliehkraftabhängige Reibung erzeugen. Es versteht sich, daß diese
Wirkung auch über eine Abdichtung der Taschen 830a, 830b durch einen Deckel vor
teilhaft modifiziert werden kann. Die Gleitlagersegmente 852a, 852b sind axial fixiert,
beispielsweise mittels radial nach innen gezogener Nasen 852. Es versteht sich, daß die
Fixierung der Gleitlagersegmente 852a, 852b auch an dem Eingangsteil 830 erfolgen
kann, indem beispielsweise entsprechende Laschen von radial außen oder innen über
die Taschen 830a, 830b geführt werden. Derartige Laschen können - ebenfalls wie ein
Deckel - auch axial stützende Funktion für die Tilgermassen 851a, 851b aufweisen und
somit eine weniger intensive Verbindung der Energiespeicher 818a, 818b mit den Til
germassen 851a, 851b und dem Eingangsteil 830 kompensieren, wobei axial zwischen
den Tilgermassen 851a, 851b und den Laschen beziehungsweise dem Deckel weitere
Elastomerteile zur Bildung einer axial beidseitigen Dämpfung vorgesehen sein können.
Es versteht sich, daß sämtliche als Elastomere ausgebildete Energiespeicher, bei
spielsweise die Energiespeicher 818a, 818b eine von der Fläche der Tilgermassen
851a, 851b unterschiedliche Gestaltung der Fläche aufweisen können. Beispielsweise
können sie mehrteilig aufgebaut oder einstückig mit vorteilhaften Ausnehmungen sein.
Insbesondere können Energiespeicher 818a, 818b aus einer Anordnung dünner Stege -
vorzugsweise eine oder wenige Stegbreiten voneinander beabstandet - gebildet werden,
bei denen Breite und Dicke in einem ähnlichen Verhältnis, beispielsweise von 5 : 1 bis
1 : 5, vorzugsweise von 2 : 1 bis 1 : 2 stehen, wobei in vorteilhafter Weise die Stege von
einem gemeinsamen Außenumfang aufgenommen sind und durch die Stege auch ein
Netzwerk gebildet werden kann. Weiterhin können die Energiespeicher 818a, 818b ein
Lochmuster aufweisen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Tilgers 180 sieht zusätzlich oder alternativ
zur Verbindung der Tilgermassen 851a, 851b mit den Energiespeichern 818a, 818b und
damit 830 über die Verbindung dieser mit den Energiespeichern mit dem Eingangsteil
eine mechanische Befestigung der Tilgermassen 851a, 851b am Eingangsteil unter Bei
behaltung der Verdrehbarkeit in Umfangsrichtung vor. Hierzu können im Eingangsteil
830, beispielsweise im Bereich der Taschen 830a, 830b axial ausgerichtete Bolzen vor
gesehen sein, die durch in Umfangsrichtung langlochartig erweiterte Öffnungen der Til
germassen 851a, 851b greifen und auf der Außenseite vernietet sind. Weiterhin können
zuvor beschriebene Laschen die axiale Fixierung der Tilgermassen 851a, 851b über
nehmen.
Fig. 15 zeigt einen mit dem Tilger 810 der Fig. 13 und 14 ähnliches Ausführungs
beispiel eines Tilgers 910, bei dem im Eingangsteil 930 nur eine Tasche 930a ausge
nommen ist, die eine bezüglich ihrer Stärke vergrößerte Tilgermasse 951 aufnimmt, die
wiederum mit dem Eingangsteil 930 durch den axial dazwischen angeordneten Energie
speicher 918 verbunden ist. Ein optionales Gleitlagersegment 952 ist radial zwischen
der Tilgermasse 951 und dem Außenumfang der Tasche 930a angeordnet.
In Fig. 16 ist der Tilger 1010 ähnlich dem Tilger 910 in Fig. 15 ausgestaltet, wobei
das Eingangsteil 1030, die Tilgermasse 1051 sowie der axial dazwischenliegende ela
stomere Energiespeicher 1018 im Bereich 1030b des Innenumfangs der in das Ein
gangsteil 1030 eingebuchteten Tasche 1030a konisch ausgebildet sind.
In den Ausführungsbeispielen von Tilgern 1110, 1210, 1310 der Fig. 17 bis 19 sind
die Energiespeicher 1118, 1219, 1319a, 1319b und die Tilgermassen 1151, 1251, 1351
radial zueinander angeordnet. In Fig. 17 ist die Tilgermasse 1151 radial außerhalb des
Energiespeichers 1118 angeordnet und der elastomere Energiespeicher 1118 mit der
Tilgermasse 1151 und dem Eingangsteil 1130 an den Umfängen verbunden, beispiels
weise verklebt oder vulkanisiert. Am Außenumfang der Tilgermasse kann ein Gleitseg
ment 1152 vorgesehen sein.
Der Tilger 1210 in Fig. 18 kommt ohne Gleitlagersegment aus, da unter Fliehkraftein
wirkung der radial außen zwischen der Tilgermasse 1251 und dem Eingangsteil 1230
angeordnete elastomere Energiespeicher 1218 eine Reibung zwischen den beiden Tei
len 1251, 1230 verhindert. Im Unterschied zu dem unter Fliehkrafteinwirkung zugbela
steten Energiespeicher 1118 des Tilgers 1110 in Fig. 17 ist der Energiespeicher 1218
unter Fliehkrafteinwirkung druckbelastet.
In Fig. 19 ist ein Ausführungsbeispiel eines Tilgers 1310 gezeigt der radial innerhalb
und radial außerhalb der Tilgermasse 1351 Energiespeicher 1318a, 1318b aufweist, die
jeweils an ihren der Tilgermasse 1351 abgewandten Fläche mit dem Eingangsteil ver
bunden sind.
Es versteht sich, daß Tilger mit elastomeren Energiespeichern auch in der Weise her
stellbar sind, daß beispielsweise die metallischen Energiespeicher 18, 218, 418 der
Fig. 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8 durch entsprechend dimensionierte und bezüglich ihrer shore-
Härte angepaßte Elastomerelemente wie beispielsweise Gummifedern ersetzt werden.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele der Beschreibung beschränkt. Viel
mehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen mög
lich. Insbesondere umfaßt die Erfindung auch Varianten, die durch Kombination von ein
zelnen beschriebenen Merkmalen bzw. Elementen oder Wirkungsweisen gebildet wer
den können. Weiterhin können einzelne, in Verbindung mit den Figuren beschriebenen
Merkmale bzw. Funktionsweisen für sich alleine genommen eine selbständige Erfindung
darstellen.
Die Anmelderin behält sich also vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung, ins
besondere in Verbindung mit den Figuren sowie in den Unteransprüchen offenbarten
Merkmale, zu beanspruchen. Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche
sind somit lediglich Formulierungsvorschläge ohne Präjudiz für die Erzielung weiterge
henden Patentschutzes.