DE19937962A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Einspritzsystems - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines EinspritzsystemsInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung eines Einspritzsystems, insbesondere für eine Brennkraftmaschine mit einem Common-Rail-System beschrieben. Ein Ventil ist zwischen einem Hochdruckbereich und einem Niederdruckbereich angeordnet. Bei Überschreiten eines ersten Druckwerts wird ein Fehler erkannt, wenn nach Ablauf einer Wartezeit der Druck nicht wie erwartet abfällt. Ein Fehler wird ferner erkannt, wenn ein Sollwert und/oder ein Istwert für eine Zumeßeinheit unplausible Werte annehmen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung eines Einspritzsystems.
Aus der DE 196 26 689 ist ein Verfahren zur Steuerung eines
Einspritzsystems, insbesondere für eine Brennkraftmaschine
mit einem Common-Rail-System, bekannt. Dabei ist ein Ventil
zwischen einem Hochdruckbereich und einem Niederdruckbereich
angeordnet. Bei dem Ventil handelt es sich vorzugsweise um
ein sogenanntes Druckbegrenzungsventil, daß bei Überschrei
ten eines bestimmten Druckwertes die Verbindung zwischen dem
Hochdruckbereich und dem Niederdruckbereich freigibt.
Es sind Ventile, insbesondere Druckbegrenzungsventile be
kannt, die bei Überschreiten eines ersten Druckwertes in ei
nen Zustand übergehen, bei dem sich im Hochdruckbereich ein
zweiter Druckwert einstellt, mit dem das Einspritzsystem und
damit die Brennkraftmaschine weiter betrieben werden kann.
Das Druckbegrenzungsventil ist in der Regel nur bei Störun
gen im Kraftstoffeinspritzsystem wirksam. Im normalen Be
trieb ist es üblicherweise außer Funktion. Bei Wirksamwerden
des Druckbegrenzungsventils muß dessen Funktion insbesondere
der Abbau des Drucks auf den zweiten Druckwert überwacht
werden. Erfolgt ein entsprechender Druckabbau nicht, muß
dies erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfah
ren und einer Vorrichtung zur Steuerung eines Einspritzsy
stems eine kostengünstige und einfache Überwachung des Ein
spritzsystems, insbesondere des Druckbegrenzungsventils be
reitzustellen.
Dadurch, daß bei Überschreiten eines ersten Druckwerts ein
Fehler erkannt wird, wenn nach Ablauf einer Wartezeit der
Druck nicht wie erwartet abfällt, oder daß ein Fehler er
kannt wird, wenn ein Sollwert und/oder ein Istwert für eine
Zumeßeinheit unplausible Werte annehmen, ist eine einfache
und sichere Überwachung des Einspritzsystems, und insbeson
dere des Druckbegrenzungsventils möglich.
Diese Vorgehensweise ist besonders geeignet für Ventile, die
derart ausgebildet sind, daß bei Überschreiten des ersten
Druckwerts das Ventil einen solchen Zustand annimmt, daß
sich ein zweiter Druckwert einstellt, der kleiner ist als
der erste Druckwert. Dadurch läßt sich auch bei einem Fehler
ein komfortabler Notfahrbetrieb realisieren.
Eine besonders einfache und kostengünstige Lösung ergibt
sich dadurch, daß ausgehend von dem Vergleich eines Stro
mistwerts und eines Stromsollwerts für die Zumeßeinheit ein
Fehler erkannt wird.
Dadurch, daß bei einem erkannten Fehler ein Notfahrbetrieb
eingeleitet wird, ergibt sich eine erhöhte Verfügbarkeit des
Fahrzeugs.
Dadurch, daß im Notfahrbetrieb das Ventil überwacht wird,
kann die Sicherheit weiter erhöht werden, insbesondere las
sen sich auch Fehler, die im Notfahrbetrieb auftreten, er
kennen.
Da im Notfahrbetrieb keine Raildruckplausibilisierung er
folgt, lassen sich Rückwirkungen auf das Steuersystem ver
meiden.
Da im Notfahrbetrieb eine Größe, die die einzuspritzende
Kraftstoffmenge charakterisiert, begrenzt wird, ergibt sich
ein weiterer Sicherheitsgewinn.
Die Fehlererkennung im Rahmen der Wartung läßt sich dadurch
vereinfachen, daß bei einem erkannten Fehler dieser dauer
haft gespeichert und/oder dem Fahrer angezeigt wird.
Besonders sicherheitskritische Zustände lassen sich dadurch
vermeiden, daß ein Defekt des Ventils erkannt wird, wenn der
Druck den ersten Druckwert länger als eine Zeitschwelle
übersteigt, wobei bei einem Defekt des Ventils die Brenn
kraftmaschine abgeschaltet wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2
ein Diagramm, in dem der Druck über der Zeit aufgetragen
ist, Fig. 3 ein Zustandsdiagramm und Fig. 4 ein Flußdia
gramm.
In Fig. 1 sind die für das Verständnis der Erfindung erfor
derlichen Bauteile eines Kraftstoffversorgungssystems einer
Brennkraftmaschine mit Hochdruckeinspritzung dargestellt.
Das dargestellte System wird üblicherweise als Com
mon-Rail-System bezeichnet.
Mit 100 ist ein Kraftstoffvorratsbehälter bezeichnet. Dieser
steht über ein erstes Filter 105, eine Vorförderpumpe 110
mit einem zweiten Filtermittel 115 in Verbindung. Vom zwei
ten Filtermittel 115 gelangt der Kraftstoff über eine Lei
tung zu einer Zumeßeinheit 124 einer Hochdruckpumpe 125. Die
Verbindungsleitung zwischen dem Filtermittel 115 und der
Hochdruckpumpe 125 steht über ein Niederdruckbegrenzungsven
til 145 mit dem Vorratsbehälter 100 in Verbindung. Die Hoch
druckpumpe 125 steht mit einem Rail 130 in Verbindung. Das
Rail 130 wird auch als Speicher bezeichnet und steht über
Kraftstoffleitungen mit verschiedenen Injektoren 131 in Kon
takt. Über ein Druckbegrenzungsventil 136 ist das Rail 130
mit dem Kraftstoffvorratsbehälter 100 verbindbar.
Die Zumeßeinheit ist beispielsweise als Ventil ausgebildet,
das die Kraftstoffmenge beeinflußt, die von der Pumpe 125
gefördert wird. Üblicherweise wird die Zumeßeinheit gere
gelt. Dies bedeutet es wird ein Sollwert vorgegeben, abhän
gig von dem Vergleich mit einem Istwert wird dann das An
steuersignal zur Ansteuerung eines Stellgliedes vorgegeben.
Vorzugsweise wird der Druck im Rail geregelt und ausgehend
von der Regelabweichung des Drucks ein Sollwert IS für den
Strom, der durch das Ventil der Zumeßeinheit fließt, vorge
gebenen. Auf diesen Sollwert IS wird der Istwert II des
Stroms eingestellt.
Die Leitungen zwischen dem Ausgang der Hochdruckpumpe 125
und dem Eingang des Druckbegrenzungsventils 136 werden als
Hochdruckbereich bezeichnet. In diesem Bereich steht der
Kraftstoff unter hohem Druck. Der Druck im Hochdruckbereich
wird mittels eines Sensors 140 erfaßt. Die Leitungen zwi
schen dem Tank 100 und der Hochdruckpumpe 125 werden als
Niederdruckbereich bezeichnet.
Eine Steuerung 160 beaufschlagt die Zumeßeinheit 124 mit ei
nem Ansteuersignal IS, die Injektoren 131 mit einem Ansteu
ersignal A. Die Steuerung 160 verarbeitet verschiedene Si
gnale verschiedener Sensoren 165, die den Betriebszustand
der Brennkraftmaschine und/oder des Kraftfahrzeugs, daß die
Brennkraftmaschine antreibt, charakterisieren. Ein solcher
Betriebszustand ist beispielsweise die Drehzahl N der Brenn
kraftmaschine.
Die Steuerung 160 regelt vorzugsweise den Strom, der durch
die Zumeßeinheit fließt. Dabei wird die Zumeßeinheit mit ei
nem Sollstrom IS beaufschlagt. Ein Signal II, das den tat
sächlich fließenden Strom charakterisiert, wird von der
Steuerung 160 verarbeitet.
Diese Einrichtung arbeitet wie folgt: Der Kraftstoff, der
sich im Vorratsbehälter befindet, wird von der Vorförderpum
pe 110 durch die Filtermittel 105 und 115 gefördert.
Steigt der Druck im Niederdruckbereich auf unzulässig hohe
Wette an, so öffnet das Niederdruckbegrenzungsventil 145 und
gibt die Verbindung zwischen dem Ausgang der Vorförderpumpe
110 und dem Vorratsbehälter 100 frei.
Die Hochdruckpumpe 125 fördert die Kraftstoffmenge Q1 vom
Niederdruckbereich in den Hochdruckbereich. Die Hochdruck
pumpe 125 baut im Rail 130 einen sehr hohen Druck auf. Übli
cherweise werden bei Systemen für fremdgezündete Brennkraft
maschinen Druckwerte von etwa 30 bis 100 bar und bei selbst
zündenden Brennkraftmaschinen Druckwerte von etwa 1000 bis
2000 bar erzielt. Über die Injektoren 131 kann der Kraft
stoff unter hohem Druck den einzelnen Zylinder der Brenn
kraftmaschine zugemessen werden.
Mittels des Sensors 140 wird der Druck P im Rail bzw. im ge
samten Hochdruckbereich erfaßt. Mittels der steuerbaren
Hochdruckpumpe 125 wird der Druck im Hochdruckbereich gere
gelt.
Als Vorförderpumpe 110 werden üblicherweise Elektrokraft
stoffpumpen eingesetzt. Für höhere Fördermengen, die insbe
sondere bei Nutzkraftfahrzeugen erforderlich sind, werden
vorzugsweise Zahnradpumpen verwendet.
Bei einem Fehler und/oder einem Defekt im Bereich des Ein
spritzsystems kann der Fall eintreten, daß der Druck im
Speicher auf sehr große Werte ansteigt. Dies wird dadurch
verhindert, daß das Druckbegrenzungsventil 136 die Verbin
dung zum Niederdruckbereich freigibt und sich dadurch ein
niederer Raildruck einstellt.
Ein solcher Fehler kann beispielsweise vorliegen, wenn die
Zumeßeinheit aufgrund eines Fehlers in einer Position ver
bleibt, bei der ständig Druck aufgebaut wird. Dies kann un
ter anderem auf einen mechanischen Defekt in der Zumeßein
heit und/oder auf einen Defekt oder Fehler bei der Bildung
des Ansteuersignals für die Zumeßeinheit beruhen.
Bei einem solchen Fehler spricht das Druckbegrenzungsventil
136 an und gibt die Verbindung zwischen dem Speicher 130 und
dem Niederdruckbereich frei. Das Druckbegrenzungsventil ist
zweistufig ausgebildet. Dies hat zur Folge, daß bei Über
schreiten des Öffnungsdruckes der Druck im Speicher 130 auf
einen Wert abfällt, der üblicherweise bei Normalbetrieb vor
liegt. Üblicherweise werden Drücke von 800 bar im Normalbe
trieb verwendet. Steigt der Druck auf Druckwerte größer als
ein Schwellenwert PH an, der beispielsweise einen Wert von
1800 bar annehmen kann, so öffnet das Druckbegrenzungsventil
136, wobei der Druck unter einen Schwellenwert PL abfällt,
der beispielsweise Werte im Bereich von 800 +/- 300 bar an
nimmt.
Der Druckverlauf bei einem auftretenden Fehler ist in Fig.
2 über der Zeit t aufgetragen. Im normalen Betrieb befindet
sich der Druck deutlich unter einem Wert PL. Tritt ein Feh
ler auf, so steigt der Druck P rasch auf einen Wert oberhalb
des Wertes PH an. Bei Überschreiten des Wertes PH öffnet das
Druckbegrenzungsventil, und der Druck fällt rasch unter den
Wert PL ab. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Druck auf
einen Wert abfällt, der im Bereich der üblichen Druckwerte
liegt.
Da es sich bei diesem Druckbegrenzungsventil um ein sicher
heitskritisches Bauelement handelt, ist eine Überwachung
beim Öffnen des Druckbegrenzungsventils und der korrekten
Funktion desselben von hoher Bedeutung.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß überprüft wird, ob der
Druck im Speicher, der auch als Raildruck bezeichnet wird,
größer als ein erster Druckwert PH ist. Dieser Druckwert
entspricht dem in Fig. 2 eingezeichneten Wert PH. Dieser
Wert ist so gewählt, daß er im Normalbetrieb nicht erreicht
werden soll. Das Erreichen des Wertes PH deutet auf einen
Fehler hin. Nach Ablauf einer Wartezeit wird überprüft, ob
der Druck abfällt. Hierzu kann zum einen überprüft werden,
ob der Druck nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne oder
nach Ablauf einer bestimmten Anzahl von Programmzyklen klei
ner als ein zweiter Schwellenwert PL ist. Fällt der Druck
unter den zweiten Schwellenwert PL ab, so ist davon auszuge
hen, daß das Druckbegrenzungsventil wie vorgesehen geöffnet
hat. Fällt der Druck nicht unter den Schwellenwert ab, so
wird ein Defekt des Druckbegrenzungsventils erkannt.
Bei einer vereinfachten Ausführungsform kann vorgesehen
sein, daß nach Ablauf der Wartezeit überprüft wird, ob die
Druckänderungsgeschwindigkeit einen bestimmten Wert annimmt.
Nimmt die Druckänderungsgeschwindigkeit einen bestimmten
Wert an, so wird auf geöffnetes Druckbegrenzungsventil er
kannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ist in Fig. 3 als Zustandsdiagramm dargestellt. Die Über
gänge zwischen den einzelnen Zuständen sind mit Zahlenpaaren
bezeichnet, wobei die erste Zahl den Ausgangszustand und die
zweite Zahl den Endzustand kennzeichnet.
Ein erster Zustand 1 ist als Normalbetrieb bezeichnet. Im
zweiten Zustand 2 wird der Ablauf der Wartezeit abgewartet.
Im dritten Zustand 3 wird geprüft, ob das Druckbegrenzungs
ventil geöffnet hat. Im vierten Zustand 4 erfolgt ein Not
lauf mit geöffnetem Druckbegrenzungsventil. Im fünften Zu
stand 5 erfolgt die Prüfung des Druckbegrenzungsventils und
im sechsten Zustand 6 wurde ein defektes Druckbegrenzungs
ventil erkannt.
Wird im Normalbetrieb 1 erkannt, daß der Druck größer als
ein Schwellenwert PH ist, so spricht dies für einen Fehler
im Einspritzsystem. Dies bedeutet, es folgt ein Übergang 1.2
in den Zustand 2. In dem Zustand 2 wird ein Zeitzähler ge
startet. Wird im Zustand 2 erkannt, daß der Druck unter den
Schwellenwert PH abfällt, erfolgt der Übergang 2.3 in den
Zustand 3. Wird dagegen im zweiten Zustand nach Ablauf einer
Wartezeit S1 erkannt, daß der Druck größer als der Schwel
lenwert PH ist, so wird ein Defekt des Druckbegrenzungsven
tils erkannt. Es erfolgt der Übergang 2.6 in den Zustand 6,
in dem das Druckbegrenzungsventil als defekt erkannt ist.
Im Zustand 3 wird geprüft, ob ein Notlauf erforderlich ist.
Wird im Zustand 3 erkannt, daß der Druck P unter den zweiten
Schwellenwert PL gefallen ist, und daß der Inhalt eines Zäh
lers C größer als ein zweiter Schwellenwert ist, bzw. klei
ner als ein erster Schwellenwert ist, so wird davon ausge
gangen, daß es sich um eine Störung der Meßwerterfassung
handelt. Dies hat den Übergang 3.1 in den Normalzustand 1
zur Folge. Wird dagegen im Zustand 3 erkannt, daß der Zähler
C einen Wert zwischen dem ersten und zweiten Wert C1 und C2
annimmt, und der Druck 9 unter den zweiten Schwellenwert PL
abgefallen ist, so erfolgt der Übergang 3.4 in den Zustand
4. Das heißt es erfolgt der Notlaufbetrieb mit Druckbegren
zungsventil.
Wird im Zustand 4 erkannt, daß der Druck P wieder über den
Wert PH ansteigt, erfolgt der Übergang 4.5 in den Zustand 5,
in dem das Druckbegrenzungsventil geprüft wird. In diesem
Zustand wird geprüft, ob der Druck länger als eine Warte
zeit, größer als der Wert PH ist. Ist dies der Fall, so wird
ein Defekt des Druckbegrenzungsventils erkannt und in den
Zustand 6 übergegangen.
Eine entsprechende Vorgehensweise ist anhand eines Flußdia
grammes der Fig. 4a dargestellt. Der Normalbetrieb, der dem
Zustand 1 entspricht, ist mit dem Block 400 gekennzeichnet.
Anschließend an Schritt 400 erfolgt eine erste Abfrage 402,
in der geprüft wird, ob der Druck P größer als der erste
Schwellenwert PH ist. Ist dies nicht der Fall, so wird wei
terhin das Normalprogramm in Schritt 400 abgearbeitet. Ist
der Druck P größer als der erste Schwellenwert PH, so er
folgt Schritt 405, in dem ein Zeitzähler t gestartet wird,
d. h. er wird in der dargestellten Ausführungsform auf den
Wert Null gesetzt. Im Schritt 410 wird der Zeitzähler um 1
erhöht. Die sich anschließende Abfrage 415 überprüft, ob der
Druck P größer als der Schwellenwert PH ist. Ist dies der
Fall, so prüft eine weitere Abfrage 420, ob der Zeitzähler t
größer als ein Schwellenwert S1 ist. Ist dies der Fall, so
erkennt die Vorrichtung in Schritt 425 auf einen Defekt des
Druckbegrenzungsventils.
Erkennt die Abfrage 420, daß der Zeitzähler t nicht größer
als S1 ist, so erfolgt erneut Schritt 410. Dies bedeutet, es
wird ein Defekt des Druckbegrenzungsventils erkannt, wenn
der Druck den ersten Druckwert PH länger als eine Zeit
schwelle S1 überschreitet. In dem dargestellten Ausführungs
beispiel wird der Zeitzähler bei jedem Programmdurchlauf er
höht. Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, daß der
Zeitzähler in festen Zeitabständen erhöht wird.
Erkennt die Abfrage 415, daß der Druck P kleiner oder gleich
dem Druckwert PH ist, so erfolgt der Übergang in den Zustand
3, indem auf Notlauf geprüft wird. Dies entspricht dem
Schritt 430. Anschließend wird in Schritt 435 ein Zähler C
auf den Wert Null gesetzt. Anschließend in Schritt 440 wird
der Zähler C um 1 erhöht. Die sich anschließende Abfrage 445
überprüft, ob der Druck P kleiner als der Wert PL ist. Ist
dies nicht der Fall, so erfolgt erneut Schritt 440. Erkennt
die Abfrage 445, daß der Druck kleiner als der Wert PL ist,
folgt die Abfrage 450, die überprüft, ob der Zähler C klei
ner als ein Wert P1 ist. Ist dies der Fall, so erfolgt er
neut Schritt 400 und das System geht in den Normalbetrieb 1
über.
In diesem Fall, wenn der Druck kleiner als der Wert PL ist
und der Zähler kleiner als ein Wert C1 ist, ist davon auszu
gehen, daß der Druck nur kurzzeitig größer als der Wert PH
war. Solche kurzzeitigen Überschreitungen des Schwellenwerts
können unter anderem auf Signalstörungen beruhen, die nicht
zu berücksichtigen sind.
Erkennt die Abfrage 450, daß der Wert C des Zählers größer
als C1 ist, so erfolgt die Abfrage 455, die überprüft, ob
der Wert des Zählers C größer als der Wert T2 ist. Ist dies
der Fall, so ist ebenfalls von einer Störung auszugehen. Ist
der Wert nicht größer als der Wert C2, so wird in Schritt
460 der Notlauf des Druckbegrenzungsventils eingeleitet.
Dies bedeutet, steigt der Druck P über den Schwellenwert PH
an, fällt der Druck P dann innerhalb der Wartezeit S1 unter
den Schwellenwert PH ab und fällt der Druck P innerhalb ei
ner zweiten Wartezeit unter dem Wert PL, so wird ein Not
laufbetrieb mit geöffneten Druckbegrenzungsventil eingelei
tet. Dabei können die beiden Wartezeiten gleichzeitig star
ten, in diesem Fall ist die zweite Wartezeit länger als die
erste Wartezeit. Alternativ kann die zweite Wartezeit erst
nach Ablauf der ersten Wartezeit starten.
Steigt der Druck P über den Schwellenwert PH an, fällt dann
innerhalb der Wartezeit S1 nicht unter den Schwellenwert PH
ab oder steigt wieder über den Schwellenwert PH an, so wird
ein defektes Druckbegrenzungsventil erkannt.
Anschließend erfolgt die Abfrage 465, die überprüft, ob der
Druck P größer als der Wert PH ist. Ist dies nicht der Fall,
so erfolgt erneut der Schritt 460. Ist dies der Fall, wird
in Schritt 470 das Prüfen des Druckbegrenzungsventils einge
leitet. D. h. es erfolgt der Übergang in den Zustand 5. An
schließend wird in Schritt 475 der Zeitzähler t wieder auf
Null gesetzt. Im anschließenden Schritt 480 erfolgt die Er
höhung des Zeitzählers t um den Wert 1. Die sich anschlie
ßende Abfrage 485 überprüft, ob der Druck P größer als der
Wert PH ist. Ist dies nicht der Fall, so verbleibt das Sy
stem im Zustand 5, d. h. es erfolgt der Übergang zum Zustand
470. Ist der Druck P größer als der Wert PH, so überprüft
die Abfrage 490, ob der Inhalt des Zeitzählers t größer als
der Schwellenwert S1 ist. Ist dies nicht der Fall, so er
folgt erneut Schritt 480. Ist dies der Fall, so folgt
Schritt 425 in dem der Zustand 6, d. h. daß Druckbegrenzungs
ventil ist defekt, vorliegt.
Dies bedeutet, steigt der Druck im Betrieb mit geöffneten
Druckbegrenzungsventil über einen Schwellenwert an, so wird
ein Defekt des Druckbegrenzungsventils erkannt. Dies erfolgt
vorzugsweise erst nach Ablauf einer Wartezeit, d. h. wenn
der Druck länger als eine Wartezeit den Schwellenwert über
steigt.
Die Schritt 435 bis 455 entsprechen dem Zustand 3, durch die
Schritte 405, 410, 415 und 420 wird der Zustand 2 charakte
risiert. Der Schritt 425 entspricht dem Zustand 6. Der
Schritt 460 entspricht dem Zustand 4 und die Abfragen 470
bis 490 entsprechen dem Zustand 5.
Wird der Schritt 460 erreicht, d. h. es erfolgt ein Notlauf
mit geöffnetem Druckbegrenzungsventil, wird in besonders
vorteilhafter Weise ein Notfahrbetrieb eingeleitet.
Üblicherweise wird im Normalbetrieb überprüft, ob der
Raildruck plausible Werte annimmt. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn im Notfahrbetrieb diese Plausibilisierung des
Raildruckes nicht erfolgt, da sie im Notfahrbetrieb keine
zuverlässigen Ergebnisse liefert.
Ferner ist es besonders vorteilhaft, wenn zusätzlich oder
alternativ im Notfahrbetrieb eine Größe, die die einzusprit
zende Kraftstoffmenge charakterisiert, begrenzt wird. Beson
ders vorteilhaft ist es, wenn es sich bei dieser Größe um
die einzuspritzende Kraftstoffmenge oder um die Ansteuerdau
er für ein mengenbestimmendes Stellglied, wie beispielsweise
ein Magnetventil oder um einen Piezoaktor handelt. Desweite
ren ist es besonders vorteilhaft, wenn bei einem erkannten
Fehler dieser im Steuergerät dauerhaft abgespeichert wird
und/oder dem Fahrer mittels einer Kontrollampe angezeigt
wird. Besonders vorteilhaft ist es, daß bei einer dauerhaf
ten Abspeicherung dies im Rahmen des Kundendienstes ausgele
sen und der Fehler unmittelbar erkannt werden kann. Bei ei
nem erkannten Defekt des Druckbegrenzungsventils wird beson
ders vorteilhaft die Brennkraftmaschine abgeschaltet, da in
diesem Fall die Sicherheit der Brennkraftmaschine und/oder
des Einspritzsystems nicht mehr gewährleistet ist.
Eine weitere erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Überwachung
der Zumeßeinheit ist in Fig. 4b dargestellt. Üblicherweise
sind Fehler im Bereich der Zumeßeinheit Auslöser für den
Druckanstieg im Rail. Um auch bei einem Ausfall oder Defekt
des Drucksensors einen entsprechenden Fehler zu erkennen,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Zumeßeinheit separat
überwacht wird.
Bei einem Fehler im Bereich der Zumeßeinheit, insbesondere
einem Fehler, der zu einem Druckaufbau führt, wird ein Not
laufbetrieb mit geöffnetem Druckbegrenzungsventil eingelei
tet. D. h. es wird in den Zustand 4 übergegangen. Ein solcher
Fehler der Zumeßeinheit wird beispielsweise erkannt, wenn
die Stromwerte unplausible Werte annehmen. Hierzu werden
vorzugsweise der Sollwert und/oder der Istwert für den Druck
im Rail und/oder den Strom, der durch die Zumeßeinheit
fließt, mit vorgegebenen Schwellenwerten verglichen.
Eine entsprechende Ausführungsform ist in Fig. 4a als Fluß
diagramm dargestellt. Eine erste Abfrage 500 prüft, ob der
gemessene Strom II, der durch die Zumeßeinheit fließt, grö
ßer als ein Schwellenwert ist. Ist dies der Fall, so folgt
die Abfrage 510, die überprüft, ob der Sollwert IS des
Stroms durch die Zumeßeinheit kleiner als ein Schwellenwert
ISS ist. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 520 ein Zeit
zähler t auf Null gesetzt und anschließend in Schritt 530
wird der Zeitzähler erhöht. Die sich anschließende Abfrage
540 überprüft, ob der Zeitzähler größer als ein Schwellen
wert S ist. Ist dies nicht der Fall, erfolgt erneut die Ab
frage 500. Ist dies der Fall, so wird in Schritt 550 ein
Fehler im Bereich der Zumeßeinheit erkannt. D. h. überschrei
tet der Istwert des Stromes länger als eine vorgegebene Zeit
S einen Schwellenwert und ist gleichzeitig der Sollwert des
Stromes IS kleiner als ein Schwellenwert, so wird ein Fehler
im Bereich der Zumeßeinheit erkannt.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 4c dargestellt. Im
Normalbetrieb wird überwacht, ob der Raildruck P eine
Schwelle PH überschreitet. Ist dies der Fall, wird ein Zäh
ler gestartet. Parallel zum Starten des Zählers wird die
Druckänderungsgeschwindigkeit ermittelt. Zu wenigstens einem
Zeitpunkt nach Überschreiten der Schwelle wird die Druckän
derungsgeschwindigkeit mit einem vorgebbaren Wert verglichen
und ausgehend von dem Vergleich erkannt, ob das Druckbegren
zungsventil geöffnet oder nicht geöffnet ist. Besonders vor
teilhaft ist es, wenn zu zwei Zeitpunkten die Druckände
rungsgeschwindigkeit gemessen und mit zwei unterschiedlichen
Vergleichswerten verglichen wird.
Nach Erkennen bzw. gezieltem Öffnen des Druckbegrenzungsven
tils wird ein Notfahrbetrieb eingeleitet. In bestimmten Be
triebszuständen, in denen ein Fehler erkennbar ist, kann ei
ne große Zeit vergehen bis das Druckbegrenzungsventil öff
net. Um dies zu vermeiden, kann das Druckbegrenzungsventil
gezielt geöffnet werden. Hierzu wird die Zumeßeinheit
und/oder die Injektoren derart angesteuert, daß der Druck
ansteigt.
Eine entsprechende Vorgehensweise ist als Flußdiagramm in
Fig. 4c dargestellt. Eine Abfrage 600 überprüft, ob der
Druck P größer als ein Schwellenwert PH ist. Ist dies der
Fall, so wird in Schritt 610 ein Zähler t initialisiert. An
schließend in Schritt 620 erfolgt die Erhöhung des Zählers
um den Wert 1. Die Abfrage 630 überprüft, ob der Zähler t
größer als ein erster Wert S1 ist. Ist dies der Fall, so
wird in Schritt 640 die Druckänderungsgeschwindigkeit PD be
stimmt. Die Bestimmung der Druckänderungsgeschwindigkeit er
folgt vorzugsweise gemäß der folgenden Formel:
PD = (P(N) - P(N-1)) / (t (N) - t(N-1))
Ausgehend von der Differenz zwischen zwei Zeitpunkten und
der Differenz zwischen den beiden Druckwerten bei diesen
Zeitpunkten wird die Druckänderungsgeschwindigkeit PD be
stimmt. Anschließend in Schritt 650 wird dieser Wert PD für
die Druckänderungsgeschwindigkeit mit einem Schwellenwert
PD1 verglichen. Ist die Druckänderungsgeschwindigkeit klei
ner als der Grenzwert PD1, wird das Druckbegrenzungsventil
als Offen erkannt und es erfolgt erneut Abfrage 600. Ist die
Druckänderungsgeschwindigkeit PD nicht kleiner als der
Schwellenwert PD1, so wird im Schritt 660 ein geschlossenes
Druckbegrenzungsventil erkannt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zeitschwelle S1 ab
hängig vom Betriebszustand vorgebbar ist. Dadurch wird be
rücksichtigt, daß nach überschreiten des Druckschwellenwer
tes PH ein von der Motordrehzahl und der Einspritzmenge ab
hängige Zeit vergeht, bis das Druckbegrenzungsventil öffnet
und damit der Druck im Rail abfällt.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei zwei aufeinanderfol
genden Zeitpunkten die Druckgradienten bestimmt und mit ver
schiedenen Grenzwerten verglichen werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung eines Einspritzsystems, insbeson
dere für eine Brennkraftmaschine mit einem Common-Rail-
System, wobei ein Ventil vorgesehen ist, daß zwischen ei
nem Hochdruckbereich und einem Niederdruckbereich ange
ordnet ist, daß bei Überschreiten eines ersten Druckwer
tes ein Fehler erkannt wird, wenn nach Ablauf einer War
tezeit der Druck nicht wie erwartet abfällt, oder daß ein
Fehler erkannt wird, wenn ein Sollwert und/oder ein Ist
wert für eine Zumeßeinheit unplausible Werte annehmen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil derart ausgebildet ist, daß bei Überschreiten
des ersten Druckwertes das Ventil einen solchen Zustand
annimmt, daß sich ein zweiter Druckwert einstellt, der
kleiner ist als der erste Druckwert.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ausgehend von dem Vergleich eines
Stromistwertes und eines Stromsollwertes für die Zu
meßeinheit ein Fehler erkannt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem erkannten Fehler ein Not
fahrbetrieb eingeleitet wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Notfahrbetrieb das Ventil über
wacht wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Notfahrbetrieb keine Raildruck
überwachung erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß im Notfahrbetrieb eine Größe, die die
einzuspritzende Kraftstoffmenge charakterisiert, begrenzt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem erkannten Fehler dieser
dauerhaft gespeichert und/oder dem Fahrer angezeigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Defekt des Ventils erkannt wird, wenn der Druck den
ersten Druckwert länger als eine Zeitschwelle übersteigt.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einem Defekt des Ventils die
Brennkraftmaschine abgeschaltet wird.
11. Vorrichtung zur Steuerung eines Einspritzsystems, insbe
sondere für eine Brennkraftmaschine mit einem Common-
Rail-System, mit einem Ventil das zwischen einem Hoch
druckbereich und einem Niederdruckbereich angeordnet ist,
mit Mitteln, die beim Überschreiten eines ersten Druck
werts ein Fehler erkennen, wenn nach Ablauf einer Warte
zeit der Druck nicht wie erwartet abfällt, oder die einen
Fehler erkennen, wenn ein Sollwert und/oder ein Istwert
für eine Zumeßeinheit unplausible Werte annehmen.
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