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Die
Erfindung betrifft ein Schieberventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und einen dafür
vorgesehenen Ventilschieber.
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Derartige
Schieberventile können
beispielsweise als 3/2-Wegeventil
ausgeführt
sein, um einen an einen Arbeitsanschluß angeschlossenen Verbraucher,
beispielsweise einen Hubzylinder mit einer Pumpe oder einem Tank
zu verbinden.
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Bei
einer derartigen, beispielsweise aus dem Datenblatt "DMDA Data Sheet (4/99)
# 999-901-185" der
Fa. Sunhydraulik GbmH bekannten Lösung ist der Ventilschieber
in einem patronenartigen Gehäuse
geführt,
wobei der Druckanschluß als
Axialanschluß ausgeführt ist,
während
der Arbeitsanschluß und
der Tankanschluß durch
Radialbohrungssterne im Ventilgehäuse ausgebildet sind. Der Ventilschieber
ist an seinem Außenumfang
mit umlaufenden Steuerkanten versehen, so daß durch dessen Axialverschiebung
die drei Anschlüsse
(Druckanschluß, Arbeitsanschluß, Tankanschluß) wahlweise
miteinander verbindbar sind. Je nach Ausbildung des Ventilschiebers
können
dabei in einer Grundstellung der Arbeitsanschluß mit dem Tankanschluß, mit dem Pumpenanschluß oder der
Pumpenanschluß mit dem
Tankanschluß verbunden
sein.
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Problematisch
ist, daß derartige
3/2-Wegeventile wegen der bei größeren Durchflußmengen
erhebliche Strömungskräfte nur
für die
Steuerung relativ kleiner Durchflußmengen geeignet sind.
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Darüber hinaus
sind aus dem Stand der Technik weitere vorgesteuerte Hydraulikventile
bekannt, welche zum Umschalten des Ventileingangsdrucks zwischen
dem Arbeitswert und einem niedrigeren Umlaufdruckwert dienen. In
der
EP 0 642 068 A2 beispielsweise öffnet und
schließt
das Vorsteuerventil durch den Ventilkegel den Druckstrom an der Ventilbohrung.
In Flussrichtung vor dem Vorsteuerventil befindet sich eine Ventilbüchse, die
ein schieberförmiges
Hauptventilglied, ein Rückstellglied
und einen Steuerkolben aufnimmt. Dabei weist das Hauptventilglied
eine Bypassdrossel auf, durch die sich der Druck auf die diametrale
Stirnseite des Steuerkolbens erstrecken kann und so das Hauptventilglied
gegen den Ventileingangsdruck vorspannt. Dieser Aufbau ermöglicht eine
Vorspannung des als Federelement ausgeführten Rückstellglieds des Sitzventils.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schieberventil und einen
dafür geeigneten
Ventilschieber zu schaffen, die auch bei hohen Durchflußmengen
einsetzbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Schieberventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und einen Ventilschieber gemäß Patentanspruch
11 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird der
Ventilschieber mit einer Flächendifferenz
ausgeführt,
wobei die mit einer größeren Fläche ausgeführte, rückwärtige Stirnfläche des
Ventilschiebers über
eine Vorsteuerventilanordnung mit etwa dem gleichen Druck wie die
andere Stirnfläche
beaufschlagbar ist, so daß der
Ventilschieber durch die Kraftresultierende in eine Schaltposition
bewegt wird. Eine weitere Schaltposition läßt sich einstellen, in dem
der an die größere Stirnfläche angrenzende
Druckraum über
die Vorsteuerventilanordnung entlastet wird, so daß der Ventilschieber
durch den auf seiner kleinere Stirnfläche wirkenden Druck in die
andere Schaltposition bewegt wird.
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Durch über die
Vorsteuerung gesteuerte hydraulische Betätigung des Ventilschiebers
werden auch große
Strömungskräfte überwunden,
so daß das
Schieberventil auch bei sehr großen Durchflußmengen
in seine Schaltstellungen bringbar ist und darin gehalten wird.
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Der
Endabschnitt des Ventilschiebers mit der größeren Stirnfläche kann
beispielsweise durch einen Radialbund oder durch einen Führungsring
begrenzt werden, der auf einen Endabschnitt des Ventilschiebers
aufgesetzt ist.
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Die
erstgenannte Lösung
mit dem einstückig am
Ventilschieber ausgebildeten Radialbund hat den Nachteil, daß das der
Ventilschieber bei der Herstellung über eine große Axiallänge abgedreht
werden muß,
so daß ein
erheblicher fertigungstechnischer Aufwand erforderlich ist.
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Um
ein Verklemmen eines derartigen, eine erhebliche Axiallänge aufweisenden
Ventilschiebers in der Ventilbohrung zu vermeiden ist es erforderlich, die
die Flächendifferenz
ausbildende Abstufung des Ventilschiebers und die entsprechenden
Führungsabschnitte
der Ventilbohrung mit geringer Toleranz auszuführen.
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Dieser
Nachteil läßt sich
durch die Ausbildung der größeren Stirnfläche über den
vorgenannten Führungsring
beseitigen. Der Führungsring
bildet gemeinsam mit dem zugeordneten Endabschnitt des Ventilschiebers
die größere Stirnfläche aus,
wobei der Außenumfang
des Führungsrings
in einem radial aufgeweiteten Teil der Ventilbohrung geführt ist.
Bei der Fertigung des erfindungsgemäßen Schieberventils muß dann der
Außendurchmesser
des Ventilschiebers im wesentlichen nur an den kleineren Durchmesser
der Ventilbohrung angepaßt
werden, während
der Außendurchmesser
des Führungsrings an
den größeren Durchmesser
der Ventilbohrung angepaßt
wird.
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Eventuelle
Fertigungstoleranzen können dann
im Dichtspalt zwischen der Innenumfangsfläche des Führungsrings und dem Außenumfang
des in diesen eintauchenden Endabschnittes des Ventilschiebers ausgeglichen
werden. Ein derartiger Ausgleich der Toleranzen kann beispielsweise über eine elastische
Dichtung erfolgen, die in den Dichtspalt zwischen Führungsring
und Ventilschieber eingesetzt ist.
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Aufgrund
der einfacheren Herstellbarkeit wird es bevorzugt, diese Dichtung
in eine Umfangsnut des Ventilschiebers einzusetzen.
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Durch
Verlängerung
des Führungsrings über den
Ventilschieber hinaus kann die Ringstirnfläche des Führungsrings als Anschlagfläche für den Ventilschieber
zur Begrenzung einer Schaltposition verwendet werden. Die Axialfestlegung
in Anschlagrichtung erfolgt dabei über eine Radialschulter des
Führungsrings,
die an der benachbarten Stirnseite des Ventilschiebers anliegt.
Zusätzlich
kann der Führungsring über einen
Sicherungsring axial auf dem Ventilschieber festgelegt sein.
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Eine
besonders kompakte Konstruktion erhält man, wenn eine den Ventilschieber
beaufschlagende Druckfeder an der ventilschieberseitigen Ringstirnfläche des
Führungsrings
angreift. Das heißt,
bei dieser Variante umgreift die Druckfeder einen Axialabschnitt
des Ventilschiebers und ist an einer Gehäuseschulter abgestützt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Variante ist der Ventilschieber mit
einer Axialdrosselbohrung versehen, über die Druckmittel vom Druckanschluß zu der
vom Führungsring
begrenzten größeren Stirnfläche führbar ist.
Diese Axialdrosselbohrung mündet
in einem Vorsteuerventilsitz, der von einem Ventilkörper eines
Vorsteuerventils verschließbar
ist. In der Schließposition
wird vom Ventilkörper
eine Verbindung zwischen dem an die größere Stirnfläche angrenzenden
Druckraum mit dem Tankanschluß hergestellt,
so daß die
Rückseite
des Ventilschiebers entlastet und dieser durch den Druck am Druckanschluß P in seine
andere Schaltstellung gebracht wird.
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Eine
zweiteilige Ausbildung des Ventilgehäuses ermöglicht eine einfache Bearbeitung
der Führungsflächen.
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Die
erfindungsgemäße Konstruktion
läßt sich
besonders vorteilhaft bei 3/2-Schieberventilen mit einem Pumpenanschluß, einem
Tankanschluß und
einem Druckanschluß einsetzen.
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Eine
Druckfeder kann den Ventilschieber mit einer Kraft beaufschlagen,
die parallel oder entgegengesetzt zur Druckkraft resultierenden
an den Stirnflächen
wirkt.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Unteransprüche.
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Im
folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Schaltschema eines ersten Ausführungsbeispiels
eines vorgesteuerten 3/2-Wege-Schieberventils;
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2 einen
Schnitt durch ein Schieberventil gemäß 1 in einer
ersten Schaltstellung;
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3 das
Schieberventil aus 2 in einer zweiten Schaltstellung;
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4, 5 zwei
weitere Ausführungsbeispiele
eines vorgesteuerten 3/2-Wege-Schieberventils und
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6 ein
Ausführungsbeispiel
mit einstückigem
Ventilschieber.
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1 zeigt
ein Hydraulikschaltbild der erfindungsgemäßen Ventilanordnung mit einem
3/2-Wegeventil 2 das über
ein Vorsteuerventil 4 angesteuert wird.
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Das
in Ventilschieberbauweise ausgeführte Wegeventil 2 hat
einen Druckanschluß P,
einen Tank- oder Tankanschluß T
und einen Arbeitsanschluß A. Der
Druckanschluß P
ist über
eine Druckleitung 6 an eine Hydropumpe 8 angeschlossen.
Der Verbraucheranschluß A
ist über
eine angedeutete Arbeitsleitung 10 mit einem nicht dargestellten
Verbraucher verbunden, während
der Tankanschluß T über eine Rücklaufleitung 12 mit
einem Tank T verbunden ist. In der mit (a) gekennzeichneten Schaltposition
ist der Druckanschluß P
mit dem Arbeitsanschluß A
verbunden, der Tankanschluß T
ist abgesperrt. In der anderen Schaltstellung (b) sind die Anschlüsse A und
T miteinander verbunden, so daß das
Druck mittel vom Verbraucher zum Tank T zurückströmen kann. Der Druckanschluß P ist
dann abgesperrt.
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Das
Vorsteuerventil 4 hat einen Pumpenanschluß R, einen
Rücklaufanschluß U und
einen Steueranschluß X.
Letzterer ist über
eine Steuerleitung 14 zu derjenigen Stirnfläche eines
Ventilschiebers des Wegeventils 2 geführt, über den eine Druckbeaufschlagung
in Richtung der mit (b) gekennzeichneten Schaltposition ermöglicht ist.
Die in Gegenrichtung (Schaltposition (a)) wirkende Stirnfläche des
Ventilschiebers ist mit dem Druck in der Druckleitung 6 und der
Kraft einer Druckfeder 16 beaufschlagt.
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Das
Vorsteuerventil 4 ist über
eine Vorsteuerfeder 18 in eine mit (c) gekennzeichnete
Schaltposition vorgespannt, in der der Steueranschluß X mit dem
Pumpenanschluß R
verbunden ist und der mit der Rücklaufleitung 12 verbundene
Rücklaufanschluß U abgesperrt
ist. Durch Ansteuerung eines Elektromagneten 20 läßt sich
das Vorsteuerventil 4 in die mit (d) gekennzeichnete Schaltposition
bringen, in der der Pumpenanschluß R abgesperrt und der Steueranschluß X mit
dem Rücklaufanschluß U verbunden
sind, so daß die
in Schaltposition (b) des Wegeventil-Ventilschiebers wirkende Stirnfläche entlastet
wird.
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Wie
im folgenden noch näher
beschrieben wird, sind die Stirnflächen des Wegeventil-Ventilschiebers
mit einer Flächendifferenz
ausgeführt,
so daß bei
Anlegen des gleichen Druckes an die beiden Stirnflächen eine
gegen die Kraft der Druckfeder 16 wirkende Kraftresultierende
den Wegeventil-Ventilschieber
in die mit der Schaltposition (b) gezeigte Grundstellung vorspannt.
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Das
heißt,
bei nicht angesteuertem Elektromagneten 20 liegt der Druck
in der Pumpenleitung 6 an beiden Stirnflächen des
Wegeventil-Ventilschiebers an, so daß dieser gegen die Kraft der
Druckfeder 16 in die mit (b) gekennzeichnete Grundposition vorgespannt
und vom Verbraucher über
die Anschlüsse
A und T mit Druckmittel abfließt.
Bei Bestromung des Elektromagneten 20 wird das Vorsteuerventil 4 in
die mit (d) gekennzeichnete Schaltposition gebracht, so daß das Druckmittel
aus der Steuerleitung 14 in den Tank T abströmen kann – die in 1 rechte
Stirnfläche
des Wegeventil-Ventilschiebers wird
entlastet, so daß dieser
aus der Grundposition (b) in die mit (a) gekennzeichnete Schaltposition
gebracht wird, in der der Arbeitsanschluß A mit dem Druckanschluß P verbunden
ist. Druckmittel kann dann zum Verbraucher, beispielsweise einem
Hydrozylinder strömen.
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In
den 2 und 3 ist ein Schnitt durch eine
Ventilanordnung 1 dargestellt, mit der die in 1 dargestellte
Schaltung realisiert ist.
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Die
in 1 gezeigte Ventilanordnung 1 ist als
Einbauventil ausgeführt,
das in eine abgestufte Aufnahmebohrung 22 eines Ventilblocks 24 eingesetzt
ist. In der Aufnahmebohrung 22 des Ventilblocks 24 münden desweiteren
der Druckanschluß P, der
Arbeitsanschluß A
und der Tankanschluß T,
wobei die beiden letztgenannten Anschlüsse A, T als Radialanschlüsse ausgeführt sind,
während
der Druckanschluß P
ein Axialanschluß ist.
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Die
Ventilanordnung 1 hat ein mehrteiliges Ventilgehäuse 26,
das in die Aufnahmebohrung 22 eingeschraubt ist und sich
zum Druckanschluß P
hin stufenförmig
verjüngt.
Die Abdichtung der drei Anschlüsse
P, A und T gegeneinander erfolgt über O-Ringdichtungen 28,
auf die hier nicht näher
eingegangen werden soll.
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Das
Ventilgehäuse 26 besteht
im wesentlichen aus einer Innenhülse 30 und
einer diese abschnittsweise umgreifenden Außenhülse 32. Letzere hat
ein Außengewinde,
mit dem sie in die Aufnahmebohrung 22 eingeschraubt ist.
Der aus dem Ventilblock 24 hervorstehende Teil der Außenhülse 32 ist zu einem
Aufnahmeabschnitt 34 aufgeweitet, in den der Elektromagnet 20 eingeschraubt
ist. Dieser hat einen herkömmlichen
Aufbau, so daß in
der Darstellung gemäß 2 nur
der in den Aufnahmeabschnitt 34 eingeschraubte Teil des
Gehäuses
und ein Stößel 36 dargestellt
ist – auf
eine Darstellung der sonstigen Bauelemente, wie beispielsweise Anker,
Spulenkörper,
Polrohr etc. kann unter Hinweis auf den Stand der Technik verzichtet
werden.
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Die
Innenhülse 30 bildet
eine Ventilbohrung 38, in der ein Ventilschieber 40 axial
verschiebbar geführt
ist.
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Die
Innenhülse 30 hat
zwei axial beabstandete Ringnuten 42, 44, wobei
die Ringnut 42 im Bereich des Arbeitsanschlusses A gemeinsam
mit der Innenumfangswandung der Aufnahmebohrung 22 einen
Ringraum 46 bildet. Die andere Ringnut 44 bildet gemeinsam
mit der Innenumfangswandung der Außenhülse 32 einen weiteren
Ringraum 48.
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Diese
beiden Ringräume 46, 48 sind über einen
ersten Radialbohrungsstern 50 bzw. einen zweiten Radialbohrungsstern 52 mit
der Ventilbohrung 38 der Innenhülse 30 verbunden.
Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der erste Radialbohrungsstern 50 durch zwei im Axialabstand
zueinander stehende Bohrungssterne mit vergleichsweise geringem
Durchmesser ausgebildet.
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Der
Ventilschieber 40 hat einen stirnseitigen Ringbund 54 und
einen rückseitigen
Ringbund 56, so daß der
Mittelabschnitt radial zurückgesetzt
ist. An dem in 2 links angeordneten stirnseitigen
Ringbund 54 sind zwei Steuerkanten 58, 60 ausgebildet. Über die
an der Stirnfläche
ausgebildete Steuerkante 58 kann die Verbindung zwischen
dem stirnseitigen Druckanschluß P
und dem ersten Radialbohrungsstern 50 auf- bzw. zugesteuert
werden, während über die
andere Steuerkante 60 des Ringbundes 54 die Verbindung
zwischen dem ersten Radialbohrungsstern 50 und dem zweiten Radialbohrungsstern 52 auf-
bzw. zugesteuert werden kann. Diese Verbindung erfolgt über den
radial zurückgesetzten
Bereich zwischen den Ringbünden 54, 56.
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Die
Außenhülse 32 ist
im Bereich des Ringraums 48 mit Radialdurchbrüchen 62 versehen,
so daß der
Tankanschluß T
mit dem Ringraum 48 verbunden ist.
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Die
Innenhülse 32 wird
desweiteren noch mit Schrägbohrungen 64 versehen, über die
der Tankanschluß T
mit einem Federraum 66 verbunden ist, der stirnseitig von
der Innenhülse 30 einerseits
und von einer im folgenden noch näher beschriebenen Stirnfläche des
Ventilschiebers 40 begrenzt ist.
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Der
Ventilschieber 40 hat eine Axialbohrung 68, die
im Mittelbereich zu einer Drosselbohrung 70 verengt ist.
Diese Drosselbohrung 70 mündet in einer radial erweiteren
Führungsbohrung 72,
in der ein Vorsteuer-Ventilkörper 74 axial
verschiebbar geführt
ist. Dieser hat einen Kegel, über
den ein Ventilsitz 76 im Mündungsbereich der Drosselbohrung 70 verschließbar ist.
In der in 2 dargestellten Grundposition
ist der Vorsteuer-Ventilkörper 74 über die
Vorsteuerfeder 18 in Öffnungsstellung
vorgespannt, in der der Kegel vom Ventilsitz 76 abgehoben
ist. An dem vom Ventilsitz 76 entfernten Endabschnitt des Vorsteuerventilkörpers 74 ist
ein Axialvorsprung 78 ausgebildet, der am Endabschnitt
des Stößels 36 anliegt.
Im Übergangsbereich
zum Axialvorsprung 78 ist eine Steuerkante 80 ausgebildet, über die
eine Verbindungsbohrung 93 zum Federraum 66 aufsteuerbar
ist.
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Der
Vorsteuer-Ventilkörper 74 hat
eine Durchgangsbohrung 98, über die der die Vorsteuerfeder 18 aufnehmende
Raum mit der Rückseite
des Ventilschiebers verbunden ist.
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Auf
den aus der Innenhülse 30 hervorstehenden
Endabschnitt des Ventilschiebers 40 ist ein Führungsring 82 auf gesetzt, über den
der Außendurchmesser
des Ventilschiebers 40 gegenüber der druckanschlußseitigen
Stirnfläche
vergrößert ist.
Der Außenumfang
des Führungsrings 82 ist
spielfrei an der Umfangswandung einer Innenbohrung 84 der
Außenhülse 32 geführt, das
heißt,
diese Innenbohrung 84 bildet einen Teil der Ventilbohrung 38,
in der der Ventilschieber 40 axial verschiebbar gelagert
ist.
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Der
Führungsring 32 hat
eine Innenschulter 86, die an der in 2 rechten
Stirnfläche
des Ventilschiebers 40 anliegt. Die über den Ventilschieber 40 hinausstehende
Stirnfläche 88 ist
im Abstand zu einem Anschlag 90 angeordnet, der beispielsweise am
Gehäuse
des Magnetventils vorgesehen ist.
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Der
Ventilschieber 40 ist, wenn im Druckanschluß P kein
Druck ansteht, über
die im Federraum 66 aufgenommene Druckfeder 16 in
seine Position (a) vorgespannt. Diese Druckfeder 16 stützt sich
einerseits an der benachbarten Stirnfläche der Innenhülse 30 und
andererseits an der Ringstirnfläche
des Führungsrings 32 ab,
so daß der
Ventilschieber 40 mit seiner Anschlagschulter 92 an
der Innenhülse 30 anliegt
und die Stirnfläche 88 zum
Anschlag 90 beabstandet ist.
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Am
Außenumfang
des Ventilschiebers 40 ist desweiteren eine Anschlagschulter 92 ausgebildet, die
in der in 2 dargestellten Grundposition
(b) auf die Stirnfläche
der Innenhülse 30 aufläuft und
somit eine Endposition des Ventilschiebers 40 festlegt, während die
andere Endposition (a) durch Auflaufen der Stirnfläche 88 auf
den Anschlag 90 vorgegeben ist.
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Im Überlappungsabschnitt
zwischen dem Führungsring 32 und
dem Ventilschieber 40 ist eine O-Ringdichtung 94 ausgebildet,
die über
einen Stützring
in einer Umfangsnut 96 des Ventilschiebers 40 festgelegt
ist. Dabei ist ein gewisses Spiel zwischen dem Außenumfang
des Ventilschiebers 40 und der diesen umgreifenden Innenumfangswandung
des Führungsrings 82 vorgesehen,
so daß Fertigungstoleranzen
hinsichtlich der Koaxialität
der Ventilbohrung 38 in der Innenhülse 30 und der Innenbohrung 84 in
der Außenhülse 32 ausgleichbar
sind. Die Dichtung 94 sorgt dafür, daß der Spalt zwischen Führungsring 32 und
Ventilschieber 40 abgedichtet ist, so daß kein Kurzschluß zwischen
dem Federraum 66 und der Rückseite des Ventilschiebers 40 auftreten kann.
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Durch
die erfindungsgemäße Aufteilung
der Ventilschieberführung
in zwei Teilabschnitte mit geringer axialer Länge, das heißt, dem
in der Ventilbohrung 38 geführten Endabschnitt des Ventilschiebers 40 mit
geringerem Durchmesser und dem in der größeren Innenbohrung 84 geführten Führungsring 82 ist
eine wesentlich vereinfachte Fertigung möglich, wobei eventuelle Fertigungsungenauigkeiten über die
O-Ringdichtung 94 ausgeglichen werden.
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In
der in 2 dargestellten Grundposition, das heißt bei unbestromtem
Elektromagneten 20 ist der Vorsteuer-Ventilkörper 74 vom
Ventilsitz 76 abgehoben. Das Druckmittel kann somit vom
Druckanschluß P über die
Axialbohrung 6.8, die Drosselbohrung 70, den Federraum
der Vorsteuerfeder 18 und die Verbindungsbohrung 98 zur
Rückseite
des Ventilschiebers 40 gelangen, so daß beide Stirnflächen des
Ventilschiebers 40 im wesentlichen mit dem gleichen Druck
beaufschlagt sind. Da die in 2 rechte Stirnfläche des
Ventilschiebers 40 über
den Führungsring 82 vergrößert ist,
wirkt entsprechend dieser Flächendifferenz
eine Kraft auf den Ventilschieber 40, die diesen gegen
die Kraft der Druckfeder 16 nach links (2)
beaufschlagt. Die Flächenverhältnisse
und die Federrate der Druckfeder 16 sind dabei so aufeinander
abgestimmt, daß der
Ventilschieber 40 bei Erreichen eines vorbestimmten Druckes
in seine dargestellte Grundposition (b) gebracht wird. Dabei ist
die Verbindung vom Druckanschluß P
zum Arbeitsanschluß A
unterbrochen. Der erste Radialbohrungsstern 50 ist in dieser
Posi tion durch die Steuerkante 16 aufgesteuert, so daß der Arbeitsanschluß A über den
ersten Radialbohrungsstern 50 und den zweiten Radialbohrungsstern 52,
den Ringraum 48 und die Radialdurchbrüche 62 mit dem Tankanschluß T verbunden
ist. Der Federraum 66 ist über die Schrägbohrungen 64 ebenfalls
zum Tankanschluß T hin
entlastet. Das heißt,
das Druckmittel kann vom Verbraucher zum Tank T zurückströmen.
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Bei
Bestromen des Elektromagneten wird der Stößel 36 in der Darstellung
gemäß 2 nach links
bewegt, so daß der
Vorsteuer-Ventilkörper 74 den
Ventilsitz 76 verschließt. Gleichzeitig wird durch die
Axialverschiebung des Vorsteuer-Ventilkörpers 74 über seine
Steuerkante 80 die Verbindungsbohrung 93 aufgesteuert,
so daß die
Rückseite
des Ventilschiebers 40 über
die Verbindungsbohrung 93, den Federraum 66 und
die Schrägbohrungen 64 mit
dem Tankanschluß T
verbunden ist – die
in 2 rechte Stirnfläche des Ventilschiebers 40 wird
entlastet.
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Da
auf die kleinere Stirnfläche
weiterhin der Druck am Druckanschluß P wirkt, wird dieser in der Darstellung
gemäß 2 nach
rechts verschoben bis die Stirnfläche 88 auf den Anschlag 90 aufläuft. Durch
diese Axialverschiebung des Ventilschiebers 40 wird die
Verbindung zwischen dem Tankanschluß T und dem Arbeitsanschluß A über die
Steuerkante 60 zugesteuert, während die Steuerkante 58 die
Verbindung zum Druckanschluß P
zum Arbeitsanschluß A
aufsteuert, so daß der
Verbraucher mit Druckmittel versorgt wird, während der Tankanschluß T abgesperrt
ist.
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Diese
Schaltposition der erfindungsgemäßen Ventilanordnung
ist in 3 dargestellt. Bei Abschalten des Elektromagneten 20 hebt
der Vorsteuerventilkörper 74 wieder
vom Ventilsitz 76 ab, so daß auf beide Stirnseiten des
Ventilschiebers wieder der Druck am Druckanschluß P wirkt und dieser aufgrund der
Flächendifferenz
gegen die Kraft der Druckfeder 16 in die in den 1 und 2 dargestellte
Schaltposition zurückbewegt
wird.
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Bei
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel
ist in der durchströmten
Grundposition (b) des 3/2-Wegeventils 2 der Arbeitsanschluß A mit
dem Tankanschluß T
verbunden, während
der Druckanschluß P
abgesperrt ist.
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Durch
die Druckfeder 16 ist für
den Ventilschieber im Falle, daß am
Anschluß P
kein Druck ansteht, eine Position vorgegeben, in der die Anschlüsse P und
A miteinander verbunden sind. Denkbar ist es auch, anstelle der
gezeigten Anordnung eine Druckfeder in Gegenrichtung auf den Ventilschieber 40 wirken
zu lassen. Bei nicht vorhandenem Druck in P würde der Ventilschieber 40 dann
eine Position einnehmen, in der die Anschlüsse A und T miteinander verbunden
sind. Die Druckfeder könnte
sich zwischen der Führungshülse 82 und
dem Elektromagneten 20 in dem Raum um den Stapel 36 herum
befinden.
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Selbstverständlich sind
mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Ventilschiebers auch andere Ventilkonstruktionen realisierbar.
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In 4 ist
ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem der Ventilschieber 40 mit Manteldurchbrüchen 100 ausgebildet
ist, die in dem Bereich stromaufwärts des Ventilsitzes 76 in
der Axialbohrung 68 münden.
In der dargestellten Grundposition, das heißt bei unbestromtem Elektromagneten 20 wird über die
Manteldurchbrüche 100 die
Axialbohrung 68 mit dem zweiten Radialbohrungsstern 52 verbunden.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind die beiden im Axialabstand zueinander angeordneten Ringbünde 54, 56 nicht
ausgebildet, so daß keine
Steuerkante 60 vorhanden ist. Entsprechend ist auch keine Verbindung
vom Arbeitsanschluß A
zum Tankanschluß T
vorgesehen. Der Durchmesser der Axial bohrung 68 ist dabei
abschnittsweise wesentlich größer als
beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel ausgeführt, so
daß das
Druckmittel ohne erheblichen Druckverlust vom Druckanschluß P zum
Tankanschluß T
abströmen
kann. Die sonstigen Bauelemente des in 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel entsprechen
im wesentlichen der im Zusammenhang mit 2 beschriebenen
Konstruktion, so daß weitere
Erläuterungen
zum Aufbau entbehrlich sind.
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Bei
unbestromtem Elektromagneten 20 ist der Vorsteuer-Ventilkörper 74 von
seinem Ventilsitz 76 abgehoben, so daß der Ventilschieber 40 aufgrund
der auf seine Stirnflächen
wirkenden Druckkräfte
in seine in 4 dargestellte Schaltposition gebracht
ist. In dieser ist die Verbindung vom Druckanschluß P zum
Arbeitsanschluß A über die
Steuerkante 58 versperrt, während die Verbindung vom Druckanschluß P zum
Tankanschluß T über die
Axialbohrung 68, die Manteldurchbrüche 100, den zweiten
Radialbohrungsstern 52, die Ringnut 44 und die Radialdurchbrüche 62 geöffnet ist,
so daß das
Druckmittel zum Tank T zurückgeführt wird.
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Bei
Bestromung des Elektromagneten 20 verschließt der Vorsteuer-Ventilkörper 74 die
Axialbohrung 68, so daß die
größere Stirnfläche des
Ventilschiebers 40 entlastet und dieser in der Darstellung gemäß 4 nach
rechts bewegt wird. Dabei steuert die Steuerkante 58 die
Verbindung zwischen dem Druckanschluß P und dem Arbeitsanschluß A auf, während eine
Steuerkante 102 den zweiten Radialbohrungsstern 52 zusteuert,
so daß die
Verbindung zwischen dem Arbeitsanschluß A und dem Tankanschluß T unterbrochen
ist. In dieser Schaltposition wird der Verbraucher mit Druckmittel
versorgt.
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Das
zugehörige
Schaltbild dieser Ventilanordnung ist in 4 links
unten dargestellt.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem gemäß dem links
unten dargestellten Schaltsymbol der Ventilschieber in der Grundposition
den Druckanschluß P
mit dem Arbeitsanschluß A
verbindet, während
bei bestromtem Elektromagneten die Verbindung zwischen dem Arbeitsanschluß A und dem
Tankanschluß T
aufgesteuert ist.
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Dazu
ist der Ventilschieber 40 mit Mantelbohrungen 104 versehen, über die
die Axialbohrung 68 in der Grundposition des Ventilschiebers
mit dem ersten Radialbohrungsstern 50 verbunden ist. Der Ventilschieber 40 ist
in ähnlicher
Weise wie das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
mit zwei axial beabstandeten Ringbünden 54, 56 ausgeführt, so daß durch
den dazwischen liegenden radial zurückgesetzten Abschnitt eine
Steuerkante 105 ausgebildet wird, über die die Verbindung vom
Arbeitsanschluß A
zum Tankanschluß T
oder genauer gesagt zum zweiten Radialbohrungsstern 52 aufsteuerbar ist.
Der Durchmesser der Axialbohrung 68 ist im Bereich zwischen
Druck- und Tankanschluß zur
Minimierung der Druckverluste groß ausgebildet.
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Bei
Bestromung des in 5 nicht dargestellten Elektromagneten 20 wird
der Ventilschieber 40 durch die Druckentlastung der rückseitigen
Stirnfläche
nach rechts bewegt, so daß die
Steuerkante 105 die Verbindung zwischen dem ersten Radialbohrungsstern 50 und
dem zweiten Radialbohrungsstern 52 aufsteuert und der Arbeitsanschluß A mit
dem Tankanschluß T
verbunden ist. Über
eine durch die Mantelbohrung 104 ausgebildete Steuerkante 106 wird
die Verbindung zwischen dem Druckanschluß P und dem ersten Radialbohrungsstern 50 zugesteuert,
so daß der
Druckanschluß P
abgesperrt ist.
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Prinzipiell
läßt sich
die erfindungsgemäße Konstruktion
mit der Ausbildung einer vergrößerten Stirnfläche über einen
Führungsring
auch bei anderen Ventilkonstruktionen mit mehreren Schaltpositionen
und Anschlüssen
einsetzen. Auch der Einsatz bei Proportionalventilen oder bei direktgesteuerten Ventilen
ist vorstellbar.
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Bei
den anhand der 2 bis 5 beschriebenen
Ausführungsbeispielen
ist die größere Stirnfläche des
Ventilschiebers 40 durch einen Führungsring 82 begrenzt,
der auf den rückwärtigen Endabschnitt
des Ventilschiebers aufgesetzt ist.
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Bei
kürzeren
Axiallängen
des Ventilschiebers 40 oder in Fällen, in denen der fertigungstechnische
Aufwand eine untergeordnete Bedeutung spielt, kann die vergrößerte Stirnfläche des
Ventilschiebers 40 auch durch einen Radialbund 110 des
Ventilschiebers 40 ausgebildet werden. D. h., in diesem
Fall ist der Ventilschieber 40 einstückig ausgebildet. Dies setzt
voraus, daß der
Ventilschieber nahezu entlang seiner gesamten Axiallänge von
der vorderen Stirnfläche
(links in 6) bis zum Radialbund 110 abgedreht
wird. Die Druckfeder 16 greift dann an der durch den Radialbund 110 gebildeten
Ringstirnfläche an.
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Bei
dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die den
Federraum 66 mit der Rückseite des
Ventilschiebers 40 verbindende Radialbohrung 93 als
Schrägbohrung
ausgebildet, so daß der
Mündungsbereich
in der Führungsbohrung 72 gegenüber den
vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen
axial nach hinten (nach rechts in 6) versetzt
ist. Entsprechend ist auch der Vorsteuerventilkegel 74 mit der
Steuerkante 80 mit einer größeren Axiallänge ausgeführt. Im übrigen entspricht
das in 6 dargestellte Ausführungsbeispiel der in 4 dargestellten Variante,
so daß weitere
Ausführungen
entbehrlich sind.
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Selbstverständlich können auch
die in den 2, 3 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiele
mit einem Ventilschieber 40 ausgeführt werden, der in der vorbeschriebenen
Weise mit einem Radialbund 110 versehen ist.
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Offenbart
ist ein vorgesteuertes Wegeventil in Ventilschieberbauweise, bei
dem der Ventilschieber mit einer Flächendifferenz ausgeführt ist,
so daß er
bei Anlegen eines Druckes an beide Stirnflächen durch eine aus der Flächendifferenz
resultierende Kraft in eine Steuerposition bewegbar ist.