DE19925377A1

DE19925377A1 - Verstellbare Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE19925377A1
Application number: DE19925377A
Authority: DE
Inventors: Thomas Wohllebe; Ruprecht Sinnhuber
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1999-06-02
Filing date: 1999-06-02
Publication date: 2000-12-07

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug, die mittels einer Positioniereinrichtung (P1) in unterschiedliche Positionen verstellbar ist. Die Airbaganordnung (2) befindet sich in einer verstellbaren Beifahrerkonsole (1), die zur Positionierung der Beifahrerkonsole (1) mit Verstelleinrichtungen des Beifahrersitzes (3) gekoppelt ist. Wird der Beifahrersitz (3) nach hinten verstellt, so wird über die Positioniereinrichtung (P1), die im wesentlichen aus einen Gestänge (6) bestehen kann, eine entsprechende Verstellung der Beifahrerkonsole (1) vorgenommen.

Description

Die Erfindung betrifft eine verstellbare Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist allgemein bekannt, Lenkräder in Kraftfahrzeugen mit einer Positioniereinrichtung auszurüsten, wodurch der Fahrer die Möglichkeit hat, das Lenkrad in eine für ihn optimale Lenkposition zu bringen. Weiterhin ist es auch allgemein bekannt, eine Airbaganordnung in einem derart verstellbaren Lenkrad anzuordnen, so daß mit der Verstellung des Lenkrades auch die Airbaganordnung in ihrer Position verändert wird.

Aus der DE 295 21 414 U1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem lageveränderlich angeordneten Lenkrad und einer lageveränderlich angeordneten Armaturentafel bekannt. Der zusammen mit dem Lenkrad verschwenkbare Teil der Armaturentafel befindet sich unmittelbar oberhalb der Lenksäule, so daß der Fahrer entsprechend seiner gewählten Sitzposition eine ergonomisch optimale Einstellung von Lenkrad und zugehöriger Armaturentafel vornehmen kann.

In der DE 197 01 503 C1 ist eine Lenkanlage für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die innerhalb des Lenkradkranzes eine Airbaganordnung aufweist. Um Aufprallgefährdungen in einer Unfallsituation für den Fahrer zu verringern, wird die Airbaganordnung in der Unfallsituation in eine günstige Position verstellt. Dabei können die Sitzposition und die Größe des Fahrers sowie weitere Parameter Berücksichtigung finden, um in der Unfallsituation eine optimale Positionierung der Airbaganordnung vornehmen zu können. Der dafür erforderliche Verstellmechanismus muß äußerst schnell reagieren, da für die Positionierung der Airbaganordnung und auch für die Entfaltung des Airbags in einer Unfallsituation nur eine sehr geringe Zeitspanne zur Verfügung steht. Die technische Ausführung einer erst in einer Unfallsituation reagierenden Positioniereinrichtung ist mit einem entsprechend hohen technischen Aufwand verbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verstellbare Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug zu schaffen, mit der sich der Abstand des Beifahrerairbags zum Beifahrer selbsttätig auf einen günstigen Abstandswert einstellen läßt.

Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale. Die Airbaganordnung befindet sich in einer verstellbaren Beifahrerkonsole, wobei die Position der Beifahrerkonsole über eine Positioniereinrichtung mit der Position des Beifahrersitzes gekoppelt ist. Die Kopplung zwischen Beifahrersitz und der Beifahrerkonsole kann in der Weise erfolgen, daß der Abstand zwischen Beifahrersitz und Beifahrerkonsole für jede mögliche Position des Beifahrersitzes wenigstens annähernd gleich groß ist. Dieser Abstand kann aber auch unter Berücksichtigung mehrerer Parameter optimiert sein, beispielsweise unter Berücksichtigung der Längseinstellung und der Höheneinstellung sowie der Rückenlehneneinstellung des Beifahrersitzes. Es besteht auch die Möglichkeit, das Körpergewicht des Beifahrers zu messen und in die Bestimmung des optimalen Abstandes zwischen Airbaganordnung und dem Beifahrersitz mit einzubeziehen.

Im einfachsten Fall besteht eine Kopplung zwischen dem längsverstellbaren Sitzgestell des Beifahrersitzes und der verstellbaren Beifahrerkonsole, die in Form eines Gestänges oder mittels eines Bowdenzugs realisiert sein kann.

Wird die Beifahrerkonsole mittels eines Elektroantriebs in die jeweils optimale Position in Abhängigkeit von der Position des Beifahrersitzes verstellt, so können zu diesem Zweck am Beifahrersitz entsprechende Sensoren angebracht sein, die Sitzeinstellungen des Beifahrersitzes an eine Steuerung melden, die daraufhin die zugehörige Positionierung für die Beifahrerkonsole veranlaßt. Dabei ist es besonders vorteilhaft, die bei einem elektrisch einstellbaren Beifahrersitz ohnehin vorhandenen Einstellinformationen zur Positionierung der Beifahrerkonsole auszuwerten.

Der Abstand zwischen Beifahrerkonsole und dem Beifahrersitz kann auch durch einen, beispielsweise in der Beifahrerkonsole angeordneten Abstandssensor gemessen und zur Positionierung der Airbaganordnung bzw. der Beifahrerkonsole ausgewertet werden. In diesem Zusammenhang kann gegebenenfalls auch der Abstand von der Beifahrerkonsole bis zum Beifahrer ausgewertet werden.

Die verstellbare Beifahrerkonsole, in der sich die Airbaganordnung befindet, kann unmittelbar an eine ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnete Beifahrerkonsole anschließen. Die angrenzenden Wandabschnitte zwischen der ortsfesten und der verstellbaren Beifahrerkonsole können wenigstens teilweise von federnd anliegenden Wandelementen gebildet werden. Auf diese Weise lassen sich auftretende Wandabstände zwischen der verstellbaren Beifahrerkonsole und der ortsfesten Beifahrerkonsole abdecken. Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematisierte Seitenansicht einer verstellbaren Beifahrerkonsole, die über ein Gestänge mechanisch mit dem Sitzgestell eines Beifahrersitzes gekoppelt ist,

Fig. 2 eine Ausführung einer verstellbaren Beifahrerkonsole mit Airbag, bei der die Beifahrerkonsole und der Beifahrersitz über eine elektrische Positioniereinrichtung gekoppelt sind,

Fig. 3 eine verstellbare Beifahrerkonsole, deren Positioniereinrichtung einen Abstandssensor hat,

Fig. 4 und Fig. 5 eine verstellbare Beifahrerkonsole in unterschiedlichen Positionen, an der ein als Klappe ausgebildetes Wandelement federnd anliegt, und

Fig. 6 und Fig. 7 eine verstellbare Beifahrerkonsole in unterschiedlichen Positionen, an der ein Schieber als federndes Wandelement anliegt.

In Fig. 1 ist eine in Längsrichtung eines Kraftfahrzeugs verstellbare Beifahrerkonsole 1 ersichtlich, in welcher sich eine Airbaganordnung 2 befindet. Im Abstand von der Beifahrerkonsole 1 ist ein längsverstellbarer Beifahrersitz 3 angeordnet, dessen Sitzgestell 4 in einer hier nur angedeutete Sitzschiene 5 gelagert ist.

Zwischen der Beifahrerkonsole 1 und dem Beifahrersitz 3 besteht eine mechanische Kopplung in Form eines Gestänges 6, das die gelenkig miteinander verbundenen Gelenkstangen 7 bis 9 umfaßt. Die Gelenkstange 8 ist um ein Gelenk 10 aus einer vertikalen, mit unterbrochenen Linien angedeuteten Position in die dargestellte geneigte Position verschwenkbar. Das Verschwenken der Gelenkstange 8 erfolgt bei einer Längsverstellung des Sitzgestells 4, das aus einer mit unterbrochenen Linien dargestellten Position nach hinten verstellt wurde. Dabei wurde die Gelenkstange 8 aus der vertikalen Position in die dargestellte Position verschwenkt, so daß gleichzeitig über die Gelenkstange 9 die Beifahrerkonsole 1 zusammen mit der einliegenden Airbaganordnung 2 aus der mit unterbrochenen Linien dargestellten Position in Richtung Beifahrersitz geringfügig verstellt wurde. Auf diese Weise kann der Abstand zwischen Beifahrersitz 3 und der Beifahrerkonsole 1 für jede mögliche Längsposition des Beifahrersitzes 3 konstant gehalten werden.

Das Gestänge 6 kann aber auch so dimensioniert sein, daß der Abstand zwischen Beifahrerkonsole 1 und Beifahrersitz 3 beispielsweise in einer vorderen Sitzposition geringfügig kleiner ist als wenn der Beifahrersitz 3 in seine maximale rückwärtige Position verstellt worden ist.

Anstelle der mechanischen Positioniereinrichtung P1, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, kann eine elektrische Positioniereinrichtung P2 verwendet werden. Eine solche elektrische Positioniereinrichtung P2 ist in Fig. 2 dargestellt. Ein Sensor 11 dient an dem Sitzgestell 4 zur Ermittlung der Position des Beifahrersitzes 3. In einer Steuerung 12 wird in Abhängigkeit von der Position des Beifahrersitzes 3 ein Elektroantrieb 13 gesteuert, der über eine Antriebsspindel 14 die Beifahrerkonsole 1 und damit auch die darin befindliche Airbaganordnung 2 in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs positioniert.

Der Steuerung 12 können außer über den dargestellten Sensor 11 auch weitere Sensorsignale über die aktuelle Sitzposition zugeführt werden. Beispielsweise kann die Steuerung 12 die Neigung der Rückenlehne 15, die eingestellte Sitzhöhe und weitere Parameter auswerten, um eine optimale Positionierung der Beifahrerkonsole 1 vorzunehmen.

Die in Fig. 3 dargestellte Positioniereinrichtung P3 besitzt eine Kopplung zwischen der Position des Beifahrersitzes und der Position der Beifahrerkonsole 1 über einen Abstandssensor 16. Auch hier wird über eine nicht näher dargestellte Steuerung in Abhängigkeit von der vom Abstandssensor 16 gelieferten Information eine Positionierung der Beifahrerkonsole 1 vorgenommen.

In den Fig. 4 und 5 sind zwei unterschiedliche Positionen einer Beifahrerkonsole 1 dargestellt. Ein sich zwischen der Beifahrerkonsole 1 in Abhängigkeit von ihrer Positionierung und einer angrenzenden Spritzwand 17 verändernder Abstand wird über eine federnde Klappe 18 ausgeglichen. Die Klappe 18 bildet ein federnd an der Beifahrerkonsole 1 anliegendes Wandelement, das eine Zugfeder 19 in jeder Position der Beifahrerkonsole 1 an der Konsolenwandung 20 andrückt. In Fig. 5 ist die Beifahrerkonsole 1 gegenüber der Darstellung von Fig. 4 weiter in den Innenraum des Kraftfahrzeugs verschoben. Auch in dieser ausgefahrenen Position bildet die Klappe 18 einen Übergang zwischen Beifahrerkonsole 1 und der Spritzwand 17.

Bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist anstelle einer Klappe 18 (Fig. 4) ein vertikal federnd angeordneter Schieber 21 vorgesehen, der mittels einer Druckfeder 22 in Anlage an der Wandung 20 der Beifahrerkonsole 1 gehalten wird.

Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Kopplungsmöglichkeiten zwischen Verstelleinrichtungen des Beifahrersitzes und der verstellbaren Beifahrerkonsole. Die Positioniereinrichtung für die Beifahrerkonsole kann auch mit weiteren Verstelleinrichtungen des Beifahrersitzes, beispielsweise mit der für die Rückenlehne vorhandenen Verstelleinrichtung, mechanisch gekoppelt sein. Besitzt der Beifahrersitz elektrische Verstellelemente für die Längsverstellung, Höhenverstellung und die Rückenlehneneinstellung, so können die elektrischen Verstellelemente die gesamte Sitzeinstellung des Beifahrersitzes an die in Fig. 2 dargestellte Steuerung 12 mitteilen, damit diese eine optimale Positionierung der Beifahrerkonsole 1 vornehmen kann.

Denkbar ist, neben der Längsverstellung der Beifahrerkonsole 1 bzw. der einliegenden Airbaganordnung 2, auch deren Verstellung in der Höhe, z. B. in Abhängigkeit von der Insassengröße oder der Sitzhöhenverstellung.

Bezugszeichenliste

1

Beifahrerkonsole

2

Airbaganordnung

3

Beifahrersitz

4

Sitzgestell

5

Sitzschiene

6

Gestänge

7

bis

9

Gelenkstangen

10

Gelenk

11

Sensor

12

Steuerung

13

Elektroantrieb

14

Antriebsspindel

15

Rückenlehne

16

Abstandssensor

17

Spritzwand

18

Klappe

19

Zugfeder

20

Konsolenwandung

21

Schieber

22

Druckfeder
P1 bis P3 Positioniereinrichtungen

Claims

1. Airbaganordnung in einem Kraftfahrzeug, die mittels einer Positioniereinrichtung (P1 bis P3) in unterschiedliche Positionen verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Airbaganordnung (2) in einer verstellbaren Beifahrerkonsole (1) befindet, und daß die Position der Beifahrerkonsole (1) über die Positioniereinrichtung (P1 bis P3) mit der Position des Beifahrersitzes (3) gekoppelt ist.

2. Airbaganordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen Beifahrersitz (3) und Beifahrerkonsole (1) für jede mögliche Position des Beifahrersitzes (3) wenigstens annähernd gleich groß ist.

3. Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Position der Beifahrerkonsole (1) unter Berücksichtigung der Längseinstellung und/oder Höheneinstellung und/oder der Rückenlehneneinstellung des Beifahrersitzes (3) selbsttätig erfolgt.

4. Airbaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Positioniereinrichtung (P1) eine mechanische Kopplung zwischen Verstelleinrichtungen des Beifahrersitzes (3) und der Beifahrerkonsole (1) besitzt.

5. Airbaganordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Positioniereinrichtung (P1) ein am Sitzgestell (4) des Beifahrersitzes (3) angreifendes Gestänge (6) hat, das über Gelenkstangen (7 bis 9) an der Beifahrerkonsole (1) angreift.

6. Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Kopplung zwischen Beifahrersitz (3) und Beifahrerkonsole (1) über einen Bowdenzug besteht.

7. Airbaganordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektroantrieb (13) die Beifahrerkonsole (1) in Abhängigkeit von der jeweiligen Position des Beifahrersitzes (3) in eine zugehörige Position ausrichtet.

8. Airbaganordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren (11) und/oder elektrische Verstellelemente die Sitzeinstellung des Beifahrersitzes (3) an eine Steuerung (12) melden, und daß die Steuerung (12) zur aktuellen Sitzeinstellung eine zugehörigen Positionierung für die Beifahrerkonsole (1) veranlaßt.

9. Airbaganordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitzabstand zur Beifahrerkonsole (1) mittels eines Abstandssensors (16) gemessen und zur Positionierung der Beifahrerkonsole (1) in einer Steuerung ausgewertet wird.

10. Airbaganordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Abstandssensor (16) um einen Ultraschallsensor, Infrarotsensor oder einen kapazitiven Sensor handelt.

11. Airbaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß personenspezifische Parameter des Beifahrers, wie Größe, Gewicht, gemessen und zur Positionierung der Beifahrerkonsole (1) berücksichtigt werden.

12. Airbaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Beifahrerkonsole (1) in eine ortsfest im Kraftfahrzeug angeordnete Beifahrerkonsole und eine verstellbare, die Airbaganordnung (2) aufnehmende Beifahrerkonsole (1), unterteilt ist.

13. Airbaganordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die verstellbare Beifahrerkonsole (1) angrenzende Wandabschnitte wenigstens teilweise von federnd anliegenden Wandelementen gebildet sind.