DE19920562C2 - Gleitschutzvorrichtung für Motorradfahrer - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzvorrichtung für Motorradfahrer.

Beim Fahren eines Motorrades ist es für die Sicherheit eines Motorradfah­ rers von großer Wichtigkeit, daß ein Herabgleiten des Motorradfahrers vom Sattel des Motorrads aufgrund der auf den Motorradfahrer einwirkenden Kräfte, wie Fliehkraft und Fahrtwind verhindert wird. Die Gefahr des Her­ abgleitens vom Sattel entsteht für den Motorradfahrer bei einer starker Be­ schleunigung des Zweirads, schnellen Lenkbewegungen und bei Kurvenfahr­ ten mit Motorrädern mit Beiwagen.

Heute übliche Bekleidung, insbesondere Motorradbekleidung aus Kunststof­ fasern, bietet aufgrund ihrer glatten Oberfläche keinen hinreichenden Schutz gegen ein Herabgleiten vom Motorradsattel.

Aus der DE 44 05 074 A1 ist ein Skianzug zur Verhinderung schwerer Sturzverletzungen auch anwendbar beim Motorradfahren bekannt, der unter anderem an exponierten Stellen mit rutschhemmendem Material bestückt ist.

Nachteilig ist hierbei, zum einen dass ein ganzer Anzug angelegt werden muß, um einen Gleitschutz zu erreichen. Zudem soll dieser Gleitschutz nicht ein Gleiten von einer Sitzfläche eines Motorrades sondern das Gleiten einer gestürzten Person auf dem Boden verhindern.

In der DE 297 09 132 U1 ist eine Hose für Motorradfahrer offenbart, die zur Erhöhung des Tragekomforts innenseitig aus elastischem Material be­ steht. Zur Vermeidung eines Rutschens auf dem Motorradsitz ist im Schritt der Hose ein Anti-Rutsch-Einsatz vorgesehen.

Nachteilig ist hierbei, dass es sich um eine ganze Spezial-Hose handelt, die anstelle einer herkömmlichen Hose getragen werden muß. Zudem handelt es sich aufgrund der vorgesehenen verschiedenen zur Hose vernähten Materia­ lien um ein aufwendig herzustellendes Kleidungsstück. Die Verwendung eines Anti-Rutsch-Einsatzes ist zudem nur im Schritt vorgesehen, wodurch dessen Wirkung nur beschränkt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleitschutzvorrichtung für Motorradfahrer zur Vermeidung des Herabgleitens des Motorradfahrers vom Sattel des Motorrads zu schaffen, die die aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik vermeidet und bei leichter Anlegbarkeit einen hohen Grad an Gleitschutz gewährleistet..

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine etwa gesäßflächengroße Schürze aus Leder oder rutschsicherem Gewebe, die mittels dreier bandförmiger Strei­ fenpaare, welche mit lösbaren Verbindungsmitteln, Klettverschlüssen oder Druckknöpfen, versehenen sind, auf der Gesäßfläche am Motorradfahrer befestigt ist.

Bei einer Ausführungsform der Gleitschutzvorrichtung ist die Schürze als ein geschlitzter Beutel ausgebildet, der im Beutelinnenraum Verbindungs­ mittel, beispielsweise Klettverschlüsse, Druckknöpfe oder dergleichen auf­ weist, an denen eine in den Beutel eingefügte Einlage befestigt ist.

In diesem geschlitzten Beutel sind eine wasser- und winddichte sowie at­ mungsaktive Einlage oder eine plattenförmige flexible elektrisch beheizbare Heizmatte eingefügt und mittels Verbindungsmitteln, beispielsweise Klett­ verschlüssen oder Druckknöpfen, befestigt.

Zweckmäßigerweise ist an der hinteren Kante der Schürze ein Nierengurt befestigt, der mittels lösbarer Verbindungsmittel, beispielsweise Klettver­ schlüssen oder Druckknöpfen über dem Bauch des Motorradfahrers ge­ schlossen wird.

Hierbei kann ein beutelförmiger Nierengurt verwendet werden, der im Beu­ telinnenraum Verbindungsmittel, beispielsweise Klettverschlüsse, Druck­ knöpfe oder dergleichen, aufweist, an denen eine in den Beutel eingefügte Einlage befestigt ist

Bei einer Ausführungsform der Gleitschutzvorrichtung sind an der Schürze zwei Gesäßtaschen angebracht.

Bei einer weiteren Ausführungsform der Gleitschutzvorrichtung sind an der Schürze Gürtelschnallen angebracht.

Nachfolgend soll die erfindungsgemäße Gleitschutzvorrichtung anhand von vier Zeichnungen näher beschrieben werden.

Es zeigen

Fig. 1 Die dem Körper des Motorradfahrers zugewandte Innenseite der Gleitschutzvorrichtung in ausgebreiteter Form in der Ausführung eines geschlitzten Beutels und eines beutelförmigen Nierengurts,

Fig. 2 wasser- und winddichte sowie atmungsaktive Einlagen zum Einfü­ gen in den geschlitzten Beutel und in den beutelförmigen Nieren­ gurt,

Fig. 3 plattenförmige flexible, elektrisch beheizbare Heizmatten zum Einfügen in den geschlitzten Beutel und in den beutelförmigen Nie­ rengurt und

Fig. 4 die am Körper eines Motorradfahrers angebrachte Gleitschutzvor­ richtung.

Auf Fig. 1 sind ein geschlitzter Beutel 1 und ein beutelförmiger Nierengurt 10 in unverbundener Form dargestellt.

Die Einschubschlitze 4, 4 sind an der hinteren Kante des geschlitzten Beu­ tels 1 und der Unterkante des beutelförmigen Nierengurts 10 angeordnet.

Am geschlitzten Beutel 1 sind drei bandförmige Streifenpaare 2 angebracht, welche mit lösbaren Verbindungsmitteln 3, in der Darstellung beispielhaft mit Klettverschlüssen, versehen sind. Am beutelförmigen Nierengurt 10 sind ebenfalls lösbare Verbindungsmittel 3 angebracht.

Im Beutelinnenraum sind Verbindungsmittel 3, beispielsweise Klettver­ schlüsse, so angeordnet, daß sie zusammen mit entsprechend auf den Einla­ gen 5, 6 angeordneten Verbindungsmitteln 3 eine Befestigung der Einlagen im Beutelinnenraum ermöglichen.

Auf der Außenseite des geschlitzten Beutels 1 sind Gesäßtaschen 7 und Gürtelschnallen 8 angeordnet.

Fig. 2 zeigt wasser- und winddichte sowie atmungsaktive Einlagen 5, 5 zum Einfügen in den geschlitzten Beutel 1 und den beutelförmigen Nieren­ gurt 10.

Auf den Einlagen 5, 5 sind Verbindungsmittel 3, beispielsweise Klettver­ schlüsse angeordnet.

Fig. 3 zeigt plattenförmige elektrisch beheizbare Heizmatten 6,6 zum Einfügen in den geschlitzten Beutel 1 und den beutelförmigen Nierengurt 10.

Auf den Heizmatten 6, 6 sind Heizdrähte 11, 11 angeordnet, denen über Steckverbindungen 9, 9 elektrischer Strom zugeführt wird.

Auf den Heizmatten 6, 6 sind Verbindungsmittel 3, beispielsweise Klettver­ schlüsse angeordnet.

Fig. 4 zeigt die am Körper eines Motorradfahrers angebrachte Gleit­ schutzvorrichtung bestehend aus dem geschlitzten Beutel 1 und dem beutel­ förmigen Nierengurt 10.

Die Gleitschutzvorrichtung verhindert durch die Verwendung von Leder oder rutschsicherem Gewebe und die feste Anbringung am Körper des Mo­ torradfahrers eine Herabgleiten des Motorradfahrers vom Sattel seines Motorrades.

Die Gleitschutzvorrichtung ist bei Verwendung von Klettverschlüssen mü­ helos am Körper des Motorradfahrers zu befestigen und ebenso mühelos wieder zu lösen.

Die Gleitschutzvorrichtung kann hierbei über beliebiger Bekleidung getra­ gen werden.

Das Tragen der Gleitschutzvorrichtung bewirkt zusätzlich einen Schutz der von der Gleitschutzvorrichtung bedeckten Körperteile im Falle eines Stur­ zes des Motorradfahrers vom Motorrad.

Die Gleitschutzvorrichtung kann optional ohne Einlagen, mit einer einge­ fügten wasser- und winddichten sowie atmungsaktiven Webstofflage oder einer eingefügten plattenförmigen flexiblen, elektrisch beheizbaren Heiz­ matte benutzt werden. Dies bietet dem Motorradfahrer Schutz vor Feuch­ tigkeit, Zugluft und Kälte und ermöglicht eine der Witterung angepaßte Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Durch auf der Außenseite der Gleitschutzvorrichtung angebrachte Gesäßta­ schen wird es dem Motorradfahrer ermöglicht, kleinere Gegenstände, wie Schlüssel oder Geldbörsen in diesen Gesäßtaschen mit sich zu führen.

Die auf der Außenseite der Gleitschutzvorrichtung angebrachten Gürtel­ schlaufen ermöglichen dem Motorradfahrer das Anbringen eines Gürtels. Dieser kann zur weiteren Befestigung der Gleitschutzvorrichtung am Kör­ per des Motorradfahrers und zum Anhängen von Gegenstände an den Gürtel dienen.

Claims (8)

1. Gleitschutzvorrichtung für Motorradfahrer gekennzeichnet durch
eine etwa gesäßflächengroße Schürze (1) aus Leder oder rutschsiche­ rem Gewebe,
die mittels dreier bandförmiger Streifenpaare (2, 2; 2, 2; 2, 2),
welche mit lösbaren Verbindungsmitteln (3, 3 . . .), Klettverschlüssen oder Druckknöpfen, versehenen sind,
auf der Gesäßfläche am Motorradfahrer befestigt ist.

2. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Schürze als ein geschlitzter Beutel (1, 4) ausgebildet ist,
der im Beutelinnenraum Verbindungsmittel (3, 3 . . .), beispielsweise Klettverschlüsse, Druckknöpfe oder dergleichen aufweist,
an denen eine in den Beutel eingefügte Einlage (5, 6) befestigt ist.

3. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß in dem Beutel (1, 4) eine wasser- und winddichte sowie atmungsaktive Einlage (5) eingefügt und mittels Verbindungsmitteln (3, 3 . . .), bei­ spielsweise Klettverschlüssen oder Druckknöpfen, befestigt ist.

4. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß in dem Beutel (1, 4) eine plattenförmige flexible, elektrisch beheizbare Heizmatte (6, 9, 11) eingefügt und mittels Verbindungsmitteln (3, 3 . . .), beispielsweise Klettverschlüssen oder Druckknöpfen, befestigt ist.

5. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß
an der hinteren Kante der Schürze (1) ein Nierengurt (10) befestigt ist,
der mittels lösbarer Verbindungsmittel (3, 3), beispielsweise Klettver­ schlüssen oder Druckknöpfen,
über dem Bauch des Motorradfahrers geschlossen ist.

6. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
ein beutelförmiger Nierengurt (10) verwendet wird,
der im Beutelinnenraum Verbindungsmittel (3, 3 . . .), beispielsweise Klettverschlüsse, Druckknöpfe oder dergleichen, aufweist,
an denen eine in den Beutel eingefügte Einlage befestigt ist.

7. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß an der Schürze (1) zwei Gesäßtaschen (7, 7) angebracht sind.

8. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß an der Schürze (1) Gürtelschnallen (8, 8 . . .) angebracht sind.