DE19916190C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Brammen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von BrammenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stranggießen von
Brammen, insbesondere aus Stahl, wobei schmelzflüssiges Material über ein
Gießrohr in eine Kokille als Primärkühlzone gegossen wird und anschließend ein
Strang aus der Kokille abgezogen und über einen Rollenstrang als Sekundärkühl
zone geführt wird, der Mittel zum Aufbringen eines Kühlmittels auf die Strangober
fläche aufweist.
Grundsätzlich wird beim Gießen von Brammen zwischen Standardbrammen und
Dünnbrammen unterschieden. Die Brammenformate betragen für Standardbram
men ca. 3.500-600 × 150-400 mm und und für Dünnbrammen ca. 3.500-600 ×
30-150 mm. Die Gießgeschwindigkeiten bewegen sich bei Standardbrammen
zwischen 0,3-2,5 m/min und für Dünnbrammen bis max. 10 m/min. Bedeutend für
ein oberflächenfehlerfreies Gießen ist eine gleichmäßige Wärmeabfuhr, insbeson
dere in der Kokille. Folge einer ungleichmäßigen Wärmeabfuhr sind beispielswei
se Längsrisse auf den beiden Breitseiten einer Bramme in der Kokille unmittelbar
unter dem Gießspiegel.
Eine herkömmliche Stranggießmaschine (Fig. 2) setzt sich im wesentlichen zu
sammen aus der Kokille 1 mit der Kokillenlänge 4.1, die für die Primärkühlung 1.1
des Stranges erforderlich ist, und aus der Rollenstrangführung 4.2, die nach dem
Stand der Technik mit einer symmetrischen Spritzkühlung 5.1 ausgestattet ist, die
für die Sekundärkühlung des Stranges notwendig ist. Symmetrische Spritzkühlung
bedeutet, daß die Spritzdüsen zum Aufbringen des Kühlwassers symmetrisch zur
Mittenachse über die Strangbreite mit gleichem Druck und gleicher Kühlwasser
menge arbeiten. Es ist festzuhalten, daß in der Kokille ca. 20-30% der Energie
frei wird, die bis zur Durcherstarrung der Bramme am Maschinenende abgeführt
werden muß. Diese 20-30% der Energie werden über die Kupferplatten an das
Kokillenkühlwasser abgegeben. Die restliche Energie wird frei im Sekundärkühlbe
reich, der aus einem Rollenkäfig, der Rollenstrangführung auf der Los- und Fest
seite und der Spritzkühlung besteht, die die Strangoberfläche und die Strang
schale mit Spritzwasser symmetrisch zur Mittenachse über die Breite in der Regel
bis zum Maschinenende kühlt.
Die Erstarrungszeit einer Standardbramme mit einer Dicke von beispielsweise 200
mm beträgt ca. 16 min, eine Dünnbramme mit einer Erstarrungsdicke von bei
spielsweise 50 mm benötigt ca. 1 min für ihre Erstarrung. Somit sind die Anlagen
längen zum Gießen der Standardbramme im Vergleich zu denen der Dünnbram
me bei gleicher Gießleistung und einer Gießgeschwindigkeit von 1 m/min im Falle
der 200 mm dicken Standardbramme 16 m bzw. im Falle der 50 mm dicken Dünn
bramme 4 m. Dieses Beispiel zeigt, daß die spezifische Energiedichte im Falle der
Dünnbramme pro m2 Strangführung in erster Näherung 4 mal größer ist als bei der
Standardbramme. Diese Beispiele machen deutlich, daß die Energiedichten und
die Gleichmäßigkeit der Energieverteilung eine bedeutende Rolle für die Stran
goberflächenqualität, Stranginnenqualität, koaxiale Führung des Stranges in der
Rollenstrangführung, Stranggeometrie und Gießsicherheit spielen.
Zudem ist bekannt, daß die Wärmeströme in der Kokille mit steigender Gießge
schwindigkeit und sinkender Strangdicke ansteigen und auch die Kokillenplatten
auf der Heißseite belasten.
Beim Gießen von Brammen sowohl im Falle der Standardbramme als auch im
Falle der Dünnbramme sind Fehler wie Längsrisse oder Schräglauf der Bramme
innerhalb der Strangführung möglich. Ein Schräglauf führt zu Störungen in der
Brammengeometrie - ausgedrückt als Abweichung von einer mittensymmetrischen
(Keiligkeit) und konvexen (max. 2% seiner Banddicke 40 mm neben der Schmal
seite) Brammenform, die die Ursache für die Minderung sowohl der Gießsicherheit
als auch der Walzsicherheit und Warmbandqualität darstellen.
Weiterhin ist am Innenleben einer Bramme mit Hilfe von Untersuchungen im Be
reich der Enderstarrungsstruktur anhand von Kernlockerungen bzw. der Seigerun
gen häufig festzustellen, daß die Bramme nicht gleichförmig über die Brammen
breite zur Enderstarrung kommt. Begleitet wird diese zur Mittenachse in Gießrich
tung (Z) (vgl. Fig. 2) unsymmetrische Sumpfspitzenlage 6.1 von einer Auslen
kung 7 des Brammenverlaufs aus der Maschinenmittenachse in Breitenrichtung
(X) am Ende der Strangführung.
Es ist bekannt, die Wärmestromverteilung in der Kokille zu messen. Eine dieser
Methoden der Wärmestrommessung ist die integrale Messung jeder einzelnen
Kokillenplatte (DE 41 17 073 A1). Allerdings geben diese Messungen keine über die
Breite einer Breitseitenplatte 1.2 differenzierte und über die Kokillenlänge 4.1 inte
gralen Meßwerte wieder.
Es ist auch bekannt, mit Hilfe von Thermoelementen, die in die Kokillenplatte
gleichförmig verteilt eingelassen sind, diskrete Temperaturen und Wärmeströme
zu messen. Allerdings handelt es sich um diskrete Messungen, die nur mit hohem
Aufwand integrale und über die Kokillenbreite differenzierte Meßwerte zulassen.
Ein anderes, relativ einfaches Meßsystem stellt die Messung der Wärmeströme
bzw. der Temperaturanstiege an den Auslauföffnungen zwischen der Kokillen
platte und dem Wasserkasten (DE 197 22 877 A1) dar, in Fig. 2 schematisch darge
stellt. Hier werden mit Wassertemperatur-Meßfühlern 9.1 die Temperaturanstiege
über die Breitseiten 1.2 der Kokille 1 einzeln gemessen und mit Hilfe der jeweili
gen partiellen Wassermenge 10.1 die partiellen Wärmeströme 11.1 ermittelt. Die
Summe dieser Meßwerte 10.1 und 11.1 ist gleich den Gesamtwerten, die am Ko
killeneingang und -ausgang gemessen werden.
Aus der DE 196 12 420 A1 ist ein Verfahren und eine Steuerung der Kühlung eines
Stranges einer Stranggießanlage bekannt, bei der die Kühlung bzw. das
Erstarrungsverhalten des Stranges durch die zur Kühlung des Stranges verwendete
Kühlmittelmenge sowie durch die Art der Kühlmittelaufbringung beeinflußt werden
kann, wobei die notwendige Kühlmittelmenge bzw. -aufbringungsart in Abhängigkeit
von einer vorgegebenen Solltemperaturverteilung im Strang ermittelt wird.
Ausgehend von einem derartigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufga
be zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stranggießen von Brammen
vorzuschlagen, mit denen es möglich wird, eine symmetrische Enderstarrung bzw.
symmetrische Brammengeometrie und eine über die Breite mittensymmetrische
Energie- und Temperaturverteilung sicherzustellen.
Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen der Anspruchs 1
sowie einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen offenbart.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß die Ursachen der Fehler, wie der un
symmetrische Enderstarrungsverlauf, d. h. eine unsymmetrische Sumpfspitzenla
ge, und die Auslenkung der Bramme aus der Mittenachse (Z), die auch eine un
symmetrische Geometrie der Bramme in Form einer Keilbildung nach sich zieht,
bereits in einer unsymmetrischen Wärmeabfuhr über die Breite der Kokille zu su
chen sind. Diese Störungen beim Gießen von Brammen sind auf die ungleichför
mige Wärmeabfuhr über die Kokillenbreite, ausgedrückt als 'hot spots' oder 'cold
spots' zurückzuführen, die beispielsweise durch ungleichförmige Schlackenbildung
und/oder Schmelzeturbulenzen in der Kokille und im Gießspiegel speziell im Be
reich des Tauchausgusses verursacht werden.
Es ist nun die unerwartete erfinderische Lösung der oben gestellten Aufgabe, Ab
weichungen dieser ungleichmäßigen Energieverteilungen, insbesondere Wär
mestromverteilungen, von einer symmetrischen Wärmestromverteilung vorzugs
weise am Kokillenaustritt zur Regelung eines dynamischen Spritzsystems, das
über die Strangbreite der Rollenstrangführung frei wählbare Wasserverteilungen
realisieren kann, zu nutzen.
Durch Regelung der Kühleinrichtung der Sekundärkühlzone in Abhängigkeit der
Wärmestromverteilung in der Primärkühlzone ist eine symmetrische Energie- und
Temperaturverteilung über die Brammenbreite einstellbar. Hieraus ergibt sich eine
symmetrische Brammenform. Die unerwünschte Keiligkeit der Bramme wird un
terdrückt, ebenso wie der Schräglauf (Säbeligkeit). Es ist ein koaxialer Lauf der
Bramme mit der Strangführung in Z-Richtung erreichbar. Zudem ist eine hohe
Gießsicherheit und eine verbesserte Strangoberflächen- und Stranginnenqualität
möglich.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung: Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht einer Stranggießvorrichtung beste
hend aus Kokille und Rollenstrangführung mit der erfindungsgemäß
geregelten Kühlung der Sekundärkühlzone;
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht einer Stranggießvorrichtung nach
dem Stand der Technik;
Fig. 3a, b Darstellungen von Wärmestromverteilungen über die Kokillenbreite
über die Zeit der Fest- und Losseite der Kokille.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Stranggießkokille 1 mit der Kokillenlänge 4.1, die
der Primärkühlzone 4.1 entspricht, sowie eine Rollenstrangführung 4.2 als Sekun
därkühlzone.
Die Stranggießkokille 1 besteht aus zwei Breitseiten 1.2 und zwei Schmalseiten
1.3, in die flüssiger Stahl mit Hilfe eines Tauchausgusses 2 unter Einsatz von
Gießpulver 3 eingeleitet wird. Mit 1.1. sind eine Wasserzu- und ableitung für die
Primärkühlung bezeichnet, mit 1.4 der Gießspiegel. Der Kokillenaustritt ist mit 1.5
gekennzeichnet.
Beim Gießprozeß und den Erstarrungsvorgängen in der Strangkokille kommt es
zu einer ungleichmäßigen Wärmestromverteilung. Wärmestromspitzen in der Ko
killenplatte oder 'hot spots' 12, (hier beispielhaft gezeigt) bzw. Wärmestromsenken
('cold spots'), führen zu einer Unterkühlung bzw. zu einer Überhitzung sowohl in
der Strangschale als auch im Stranginneren, das aus flüssigem Stahl besteht.
Diese lokalen Temperaturunterschiede werden mittels Wassertemperatur-
Meßfühlern 9.1 gemessen und mit Hilfe der jeweiligen partiellen Wassermenge
10.1 die partiellen Wärmeströme 11.1 ermittelt. Es wird die Abweichung der er
mittelten Temperatur- bzw. Wärmestromverteilung von einer zur Strangmittenach
se symmetrischen Temperatur- bzw. Wärmestromverteilung am Kokillenaustritt 1.5
ermittelt. In Abhängigkeit von diesem Wert kommt es zu einer Regelung der Se
kundärkühlung über die Breite und Länge der Rollenstrangführung durch individu
elle Ansteuerung der Spritzdüsen hinsichtlich Menge und Verteilung. Somit kann
die ungleichmäßige Wärmestromverteilung durch eine dynamische Spritzkühlung
5.2, die über die Breite variabel arbeiten kann, im Bereich der Rollenstrangführung
4.2 wieder abgebaut werden. Hierdurch wird sowohl die Brammenenergie als auch
die Brammenoberflächentemperatur über die Brammenbreite symmetrisch zur
Brammenmittenachse (Z), womit eine Auslenkung der Bramme 7.1 geringer bzw.
unterdrückt wird und der Strang koaxial zur Mittenachse der Strangführung ver
läuft. Gleichzeitig weist die Bramme eine symmetrische Geometrie 8.1 ohne eine
störende Keiligkeit bei symmetrischer Strangführung auf.
Die Sekundärkühlzone der Rollenstrangführung 4.2 ist in unabhängig arbeitende
Spritzzonen 5.2.1 eingeteilt, die sich entlang der Längsachse der Rollenstrangfüh
rung erstrecken. In Bereichen von hot spots in der Kokillenplatte der Primärkühl
zone kommt es zu Unterkühlungen im Strang, diese Bereiche werden in der Se
kundärkühlzone weniger gekühlt. Aufgrund der geregelten Kühlung in der Sekun
därkühlzone ergibt sich eine Bramme mit einem symmetrischen Erstarrungsverlauf
6.2.
Folgende Einrichtungen sind zur Durchführung des Verfahrens notwendig: Wär
mestrommessung oder Temperaturmessung über die Kokillenbreite über die Zeit
am Kokillenausgang, unabhängige Spritzzonen über die Kokillenbreite 5.2.1 in der
Rollenstrangführung 4.2 bzw. Sekundärkühlzone, eine Meßeinrichtung 14, vor
zugsweise am Ende der Sekundärkühlzone, zur Bestimmung der Strangauslen
kung 7.1 von der Strangführungsmittenachse in X-Richtung und/oder zur Bestim
mung der Stranggeometrie 8.1 (Keiligkeit/Balligkeit) und/oder eine Meßeinrichtung
14 zur Bestimmung der Brammentemperatur 14.1 über die Brammenbreite. Eine
Auslenkung des Brammenverlaufs (7.1) wird vorzugsweise mittels eines optischen
Systems oder mittels einer Zeilenkamera ermittelt. Die Brammengeometrie 8.1,
wie Keiligkeit und Balligkeit, wird vorzugsweise mittels eines Systems bestimmt,
das auf dem Prinzip elektromagnetischer Wellen arbeitet. Zur Aufnahme der
Brammengeometrie sind auch mechanische Systeme denkbar. Die Temperatur
verteilung 14.1 wird ebenfalls mittels optischer Systeme bzw. einer Zeilenkamera
ermittelt.
Die Energie- bzw. Temperaturverteilung in Breitenrichtung (X) am Kokillenaus
gang 1.5 über die Zeit wird vorzugsweise mittels Thermoelementen, die gleichför
mig verteilt in den Kupferplatten der Schmal- und Breitseiten 1.2 und 1.3 der Ko
kille 1 eingebracht sind, diskret gemessen und über eine "online"-
Datenverarbeitung bestimmt.
Des weiteren sind zwischen den Strangführungsrollen 4.3 der Rollenführung 4.2
Meßeinrichtungen zur Bestimmung der Strangoberflächentemperatur über der
Strangbreite angeordnet.
Fig. 2 zeigt im Vergleich hierzu eine Kokille 1 mit einer Rollenstrangführung 4.2
und einer symmetrisch über die Brammenbreite (X) spritzenden Spritzkühlung 5.1
nach dem Stand der Technik. Entsprechende Bauteile der Fig. 2 sind mit den
gleichen Bezugszeichen der Fig. 1 bezeichnet. Aufgrund der symmetrischen
Spritzkühlung kommt es zu einem unsymmetrischen Enderstarrungsverlauf 6.1.
Die Brammengeometrie ist unsymmetrisch.
Fig. 3 stellt die im Produktionsbetrieb gemessene, über die Kokillenlänge 4.1 in
tegrale und über die Kokillenbreite (Y) partielle Wärmestromverteilung in Abhän
gigkeit von der Gießzeit sowohl für die Festseite (Fig. 3a) als auch für die
Losseite (Fig. 3b) dar. Diese dreidimensionalen Wärmestrombilder der Los- und
Festseite, die die partiellen Wärmeströme 11.1 als 'online'-Bilder über die Gießzeit
(t) darstellen, lassen erkennen, daß die Wärmestromdichte einer Kokillenplatte
nicht gleichförmig über die Kokillenbreite (Y) und gleichzeitig sich nicht stetig über
die Gießzeit (t) verhält, sondern ständig über Ort und Zeit wechselt. So entstehen
sowohl über die Breite (Y) als auch über die Zeit (t) 'hot spots' oder Wärmestrom
spitzen 12 in der Kokillenplatte bzw. 'cold spots' oder Wärmestromsenken 13, die
beim Stand der Technik durch die symmetrische Spritzkühlung 5.1 in der Rol
lenstrangführung 4.2 eingefroren werden und in der Konsequenz zu einer unsym
metrischen Enderstarrung 6.1 und einer unsymmetrischen Sumpfspitze und Tem
peraturverteilung, in Breitenrichtung (X) gesehen, führen.
(
1
) Kokille
(
(
1.1
) Primärkühlung
(
(
1.2
) Breitseiten
(
(
1.3
) Schmalseiten
(
(
1.4
) Gießspiegel
(
(
1.5
) Kokillenaustritt
(
(
2
) Tauchausguß
(
(
3
) Gießpulver
(
(
4.1
) Kokillenlänge
(
(
4.2
) Rollenstrangführung
(
(
4.3
) Strangführungsrollen
(
(
5.1
) symmetrische Spritzkühlung über die Brammenbreite
(
(
5.2
) dynamische Spritzkühlung über die Brammenbreite
(
(
5.2.1
) unabhängig arbeitende Spritzzonen über die Brammenbreite
(X) Breitenrichtung
(Z) Gießrichtung, Mittenachse der Strangführung
(
(X) Breitenrichtung
(Z) Gießrichtung, Mittenachse der Strangführung
(
6.1
) unsymmetrischer Enderstarrungsverlauf
(
(
6.2
) symmetrischer Enderstarrungsverlauf
(
(
7
) Auslenkung des Brammenverlaufs in Breitenrichtung (X)
(
(
7.1
) minimierte Auslenkung des Brammenverlaufs in Breitenrichtung (X)
(
(
8
) unsymmetrische Brammengeometrie aufgrund von Keilbildung der Bram
menquerschnittsform
(
(
8.1
) symmetrische Brammengeometrie aufgrund minimierter Keilbildung der
Brammenquerschnittsform
(
(
9.1
) Wassertemperatur-Meßfühler an den Übergängen Kokillenplat
te/Wasserkasten
(
(
10.1
) partielle Wassermenge pro Übergang Kokillenplatte/Wasserkasten
(
(
11.1
) partielle Wärmeströme an den Übergängen Kokillenplatte/Wasserkasten
(t) Gießzeit
(
(t) Gießzeit
(
12
,
13
) "hot spots" oder Wärmestromspitzen in der Kokillenplatte bzw. "cold spots"
(
(
14
) Meßeinrichtung
(
(
14.1
) Brammentemperatur
Claims (6)
1. Verfahren zum Stranggießen von Brammen, insbesondere aus Stahl, wobei
schmelzflüssiges Material über ein Gießrohr in eine Kokille als Primärkühl
zone gegossen wird und anschließend ein Strang aus der Kokille abgezo
gen und über einen Rollenstrang als Sekundärkühlzone geführt wird, der
Mittel zum Aufbringen eines Kühlmittels auf die Strangoberfläche aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß folgende Schritte ablaufen:
Ermittlung einer über die Kokillenbreite differenzierten Energie- bzw. Tempe raturverteilung der Primärkühlungszone an einer definierten Stelle der Ko kille als ein erster Istwert eines Regelkreises,
Bestimmung der Abweichung des Istwertes von einer zur Strangmittenach se symmetrischen Energie- bzw. Temperaturverteilung als Sollwert,
Regelung der Sekundärkühlung über die Breite und Länge der Rol lenstrangführung (4.2) in Abhängigkeit der Abweichung von Ist- zu Sollwert durch individuelle Ansteuerung der Mittel zum Aufbringen des Kühlmittels hinsichtlich der Menge des Kühlmittels
sowie Ermittlung von physikalischen Eigenschaften der Bramme (14.1) und/oder der Auslenkung des Brammenverlaufs (7.1) und/oder der Bram mengeometrie (8.1) in der Sekundärkühlzone als ein zweiter Istwert, der in den Regelkreis eingeht.
Ermittlung einer über die Kokillenbreite differenzierten Energie- bzw. Tempe raturverteilung der Primärkühlungszone an einer definierten Stelle der Ko kille als ein erster Istwert eines Regelkreises,
Bestimmung der Abweichung des Istwertes von einer zur Strangmittenach se symmetrischen Energie- bzw. Temperaturverteilung als Sollwert,
Regelung der Sekundärkühlung über die Breite und Länge der Rol lenstrangführung (4.2) in Abhängigkeit der Abweichung von Ist- zu Sollwert durch individuelle Ansteuerung der Mittel zum Aufbringen des Kühlmittels hinsichtlich der Menge des Kühlmittels
sowie Ermittlung von physikalischen Eigenschaften der Bramme (14.1) und/oder der Auslenkung des Brammenverlaufs (7.1) und/oder der Bram mengeometrie (8.1) in der Sekundärkühlzone als ein zweiter Istwert, der in den Regelkreis eingeht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Energie- bzw. Temperaturverteilung der Primärkühlungszone am
Kokillenaustritt (1.5) ermittelt wird.
3. Vorrichtung zum Stranggießen von Brammen, insbesondere aus Stahl,
umfassend eine Stranggießkokille als Primärkühlzone, in die schmelzflüssi
ges Material mittels eines Gießrohrs gießbar ist, sowie einen Strangab
zugrollenstrang als Sekundärkühlzone mit Mittel zum Aufbringen eines
Kühlmittels auf die Strangoberfläche, wobei die Kokille Mittel aufweist zur
Ermittlung der Energie- bzw. Temperaturverteilung über die Kokillenbreite
über die Zeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Aufbringen des Kühlmittels in der Sekundärkühlzone in dividuell in Abhängigkeit der Abweichung der Energie- bzw. Temperatur verteilung über die Kokillenbreite über die Zeit als Istwert von einer zur Strangmittenachse symmetrischen Energie- bzw. Temperaturverteilung als Sollwert regelbar sind
und daß zur Ermittlung der physikalischen Eigenschaften der Bramme (14.1) und/oder der Auslenkung des Brammenverlaufs (7.1) und/oder der Brammengeometrie (8.1) in der Sekundärkühlzone Meßsysteme (14) vor gesehen sind, deren Meßwerte ebenfalls in den Regelkreis eingehen.
daß die Mittel zum Aufbringen des Kühlmittels in der Sekundärkühlzone in dividuell in Abhängigkeit der Abweichung der Energie- bzw. Temperatur verteilung über die Kokillenbreite über die Zeit als Istwert von einer zur Strangmittenachse symmetrischen Energie- bzw. Temperaturverteilung als Sollwert regelbar sind
und daß zur Ermittlung der physikalischen Eigenschaften der Bramme (14.1) und/oder der Auslenkung des Brammenverlaufs (7.1) und/oder der Brammengeometrie (8.1) in der Sekundärkühlzone Meßsysteme (14) vor gesehen sind, deren Meßwerte ebenfalls in den Regelkreis eingehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Meßsystemen (14) um optische oder elektromagneti
sche Systeme handelt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Aufbringen eines Kühlmittels in der Sekundärkühlzone
zu sich längs der Kokillenachse erstreckenden Kühlmittelzonen (5.2.1) zu
sammengefaßt sind, wobei jede Zone individuell regelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Ermittlung der Temperatur- bzw. Energieverteilung Ther
moelemente sind, die gleichförmig verteilt in den Kupferplatten der Schmal-
und Breitseiten (1.2, 1.3) der Kokille eingebracht sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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