DE19912149A1 - Dekorrohpapier mit verbesserter Trockenfestigkeit - Google Patents
Dekorrohpapier mit verbesserter TrockenfestigkeitInfo
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Abstract
Ein Dekorrohpapier zur Herstellung von Dekorpapieren oder Dekorfolien, das aus einer Zellstoffasern und Füllstoff enthaltenden Papiermasse gebildet ist, enthält als Zellstoffgemisch einen nicht-modifizierten und einen kationisch modifizierten Zellstoff, wodurch eine verbesserte Festigkeit des Dekorrohpapiers erzielt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Dekorrohpapier und unter
Verwendung desselben hergestellte Dekorfolien oder
dekorativen Schichtpreßstoffe.
Dekorative Beschichtungswerkstoffe, sogenannte
Dekorpapiere oder Dekorfolien, werden vorzugsweise zur
Oberflächenbeschichtung bei der Möbelherstellung und im
Innenausbau eingesetzt. Unter Dekorfolie versteht man
eine kunstharzgetränkte oder kunstharzgetränkte und
oberflächenbehandelte, bedruckte oder unbedruckte
Papierbahn. Dekorfolien werden mit einer Trägerplatte
verleimt oder verklebt.
Je nach Art des Imprägniervorgangs unterscheidet man
zwischen Dekorfolien mit durchimprägniertem Papierkern
und Dekorfolien auf Vorimprägnat-Basis, bei denen das
Papier in der Papiermaschine online nur teilweise
imprägniert wird. Schichtpreßstoffe (High Pressure
Laminates) sind Laminate, die durch Verpressen mehrerer
imprägnierter, aufeinander geschichteter Papiere
entstehen. Der Aufbau dieser Schichtpreßstoffe besteht im
allgemeinen aus einem höchste Oberflächenbeständigkeit
erzeugenden transparenten Auflageblatt (Overlay), einem
kunstharzgetränkten Dekorpapier und einem phenolbeharztem
Kraftpapier. Als Unterlage hierfür werden beispielsweise
Hartfaser- und Holzspanplatten sowie Sperrholz
eingesetzt.
Bei den nach dem Kurztaktverfahren hergestellten
Laminaten (Low Pressure Laminates) wird das mit Kunstharz
getränkte Dekorpapier direkt mit einer Unterlage,
beispielsweise einer Spanplatte, unter Anwendung eines
niedrigen Drucks verpreßt.
Das bei den oben genannten Beschichtungswerkstoffen
verwendete Dekorpapier wird weiß oder farbig mit oder
ohne zusätzlichen Aufdruck eingesetzt.
An sogenannte Dekorrohpapiere als Ausgangsmaterialien zur
Herstellung der oben genannten Beschichtungswerkstoffe
werden besondere Anforderungen gestellt wie hohe Opazität
für eine bessere Abdeckung der Unterlage, gleichmäßige
Formation und Grammatur des Blatts für eine gleichmäßige
Harzaufnahme, hohe Lichtbeständigkeit,
hohe Reinheit und Gleichmäßigkeit der Farbe für gute
Reproduzierbarkeit des aufzudruckenden Musters, hohe
Naßfestigkeit für einen reibungslosen Imprägniervorgang,
entsprechende Saugfähigkeit zur Erlangung des
erforderlichen Harzsättigungsgrades, Trockenfestigkeit,
die bei Umrollvorgängen in der Papiermaschine und beim
Bedrucken in der Druckmaschine.
Dekorrohpapiere bestehen im allgemeinen aus hochweißen
Sulfatzellstoffen, überwiegend aus Laubholzzellstoff, bis
zu 45% Pigmenten und Füllstoffen sowie Naßfestmittel,
Retentionsmitteln und Fixiermitteln. Dekorrohpapiere
unterscheiden sich von üblichen Papieren durch den sehr
viel höheren Füllstoffanteil und das Fehlen einer beim
Papier üblichen Masseleimung oder Oberflächenleimung mit
den bekannten Leimungsmitteln wie Alkylketendimeren.
Die Opazität gehört zu den wichtigsten Eigenschaften des
Dekorrohpapiers. Dieses kennzeichnet das Abdeckvermögen
gegenüber der Unterlage. Zur Sicherung ausreichender
Opazität werden dem Faserstoff Füllstoffe in hohen Mengen
zugesetzt. Um eine gute Retention der Füllstoffe im Blatt
zu erreichen, werden der Papiermasse verschiedene
Retentionsmittel zugesetzt. Andererseits mit steigendem
Pigmentanteil und Füllstoffanteil verschlechtern sich die
Festigkeit und das Imprägnierverhalten des Papiers.
Die Festigkeit des Dekorrohpapiers, insbesondere die
Trockenfestigkeit, ist aber für die Weiterverarbeitung,
beim Transport durch die Druckmaschine oder bei
Umrollvorgängen in der Papiermaschine wichtig.
Bei Verwendung wasserlöslicher Harzsysteme zur
Imrägnierung von Dekorpapieren ist die Naßreißfestigkeit
von großer Bedeutung. Unter Naßreißfestigkeit ist die
mechanische Beanspruchbarkeit im nassen Zustand zu
verstehen. Sie wird bei der Papierherstellung gewöhnlich
durch Zugabe von Naßfestmitteln beeinflußt.
Weil es schwierig ist, die an Dekorrohpapiere gestellten
Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen, sind bekannte
Dekorrohpapiere noch verbesserungsfähig. Dies gilt
insbesondere im Hinblick auf die Eigenschaften Opazität
und Festigkeit des Rohpapiers.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Dekorrohpapier
mit hoher mechanischer Festigkeit, hoher Opazität und
ausreichender Saugfähigkeit (Imprägnierfähigkeit)
bereitzustellen.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Dekorrohpapier, das
aus einer Zellstoffasern und Füllstoff enthaltenden
Papiermasse und gegebenenfalls üblichen Hilfsmitteln
gebildet ist und als Zellstoffasern ein Gemisch aus
nicht-modifizierten und kationisch modifizierten
Zellstoff enthält.
Überraschenderweise wurde eine Verbesserung der
Trockenfestigkeit festgestellt, obwohl der
Papiersuspension keine Trockenfestigkeitsmittel
zugegeben wurden. Andere wichtige Eigenschaften des
Dekorrohpapiers wie Imprägnierfähigkeit oder Opazität
werden durch Zugabe des kationisch modifizierten
Zellstoffs nicht beeinträchtigt.
Kationisch modifizierte Zellstoffe sind beispielsweise
aus DAS PAPIER, Heft 12 (1980) S. 575-579 bekannt. Deren
Einsatz in Dekorrohpapieren und die dadurch erhaltene
Festigkeitszunahme läßt sich dem Stand der Technik nicht
entnehmen.
Vorzugsweise enthält das Zellstoffgemisch einen Anteil an
kationisch modifizierten Zellstoffasern von mindestens 5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Zellstoffgemischs,
enthält. Als besonders vorteilhaft hat sich ein Anteil
von 10 bis 50 Gew.-%, insbesondere 10 bis 20 Gew.-%, des
kationisch modifizierten Zellstoffs im Zellstoffgemisch
erwiesen.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist der
in der Papiermasse enthaltene kationisch modifizierte
Zellstoff eine wirksame kationische Ladung von 20 bis 300
mmol/kg Zellstoff auf, bestimmt nach der internen Methode
Nr. 4 der TU Darmstadt. Bevorzugt werden Zellstoffasern
mit einer Ladungsdichte von 30 bis 200 mmol/kg,
insbesondere 30 bis 100 mmol/kg. Unter dem Begriff
"wirksame kationische Ladung" ist eine Ladungsdichte zu
verstehen, die mit der Ladungsdichte des nicht
kationisierten Zellstoffs verrechnet wurde. Die
Ladungsdichte des Zellstoffs hängt von der Menge des
einzusetzenden kationischen Mittels ab. Die Menge des
kationisierenden Mittels kann 0,005 bis 200 g/1 kg
Zellstoff betragen.
Die kationische Modifizierung der Zellstoffasern kann
durch Reaktion der Fasern mit Epichlorhydrin und einem
tertiären Amin erfolgen oder durch Reaktion mit
quaternären Ammoniumchloriden, wie
Chlorhydroxypropyltrimethyl-Ammoniumchlorid oder
Glycidyltrimethyl-Ammoniumchlorid.
Ferner kann die Kationisierung der Zellstoffasern durch
radikalische Pfropfung geladener Monomere, beispielsweise
[2-(Methacryloyloxy)ethyl]trimethyl-Ammoniumchlorid
(TMAEMA) mit neutralen Comonomeren wie Acrylamid
erfolgen.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden
Zellstoffasern eingesetzt, die durch eine
Additionsreaktion von quarternären, glycidylfunktionelle
Gruppen aufweisenden Ammoniumverbindungen mit
Hydroxylgruppen der Cellulose kationisch modifiziert
sind.
Der nicht-modifizierte Zellstoff und der kationisch
modifizierte Zellstoff sind vorzugsweise Kurzfaser-
Zellstoffe mit einer mittleren Faserlänge von 0,5 bis
0,7 mm, aber auch Langfaser-Zellstoffe oder Mischungen
beider Zellstoffarten können eingesetzt werden.
Kurzfaser-Zellstoffe sind beispielsweise Laubholz-
Zellstoffe von Espe, Buche oder Eukalyptus, von denen
letzter besonders bevorzugt wird. Der Zellstoff hat
vorzugsweise einen Mahlgrad von 30 bis 45°SR.
Geeignete Füllstoffe sind beispielsweise Titandioxid,
insbesondere vom Rutiltyp, Zinksulfid, Calciumcarbonat,
Kaolin, Talkum oder deren Gemische. Besonders bevorzugt
ist ein mit Al2O3 oberflächenbehandeltes Titandioxid vom
Rutiltyp. Der Anteil des Füllstoffs im Dekorrohpapier
kann bis zu 55 Gew.-%, insbesondere 20 bis 45 Gew.-%,
betragen.
Als Naßfestmittel können Melamin/Formaldehyd-Harze,
Polyaminderivate oder Polyamidderivate in Mengen von 0,3
bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Zellstoffs,
eingesetzt werden.
Das Dekorrohpapier kann weitere Stoffe wie organische und
anorganische Buntpigmente, Farbstoffe, optische Aufheller
und Dispergiermittel enthalten, die bei der Herstellung
des Dekorrohpapiers der Papiersuspension zugesetzt
werden.
Die erfindungsgemäßen Dekorrohpapiere werden in bekannter
Weise in einer Papiermaschine in einem Grammaturbereich
von 50 bis 200 g/m2 hergestellt. Dazu wird das
Zellstoffgemisch aus kationisch modifiziertem Zellstoff
und nicht modifiziertem Zellstoff bei einer Stoffdichte
von 2 bis 4 Gew.-% bis zu einem Mahlgrad von 30 bis 45°SR
gemahlen werden. In einer Mischbütte werden Füllstoff und
Naßfestmittel zugesetzt und mit dem Zellstoffgemisch gut
vermischt. Der so erhaltene Dickstoff wird bis zu einer
Stoffdichte von etwa 1% verdünnt und soweit erforderlich
weitere Hilfsstoffe wie Retentionsmittel, Entschäumer,
Aluminiumsulfat und gegebenenfalls Naßfestmittel
zugemischt. Dieser Dünnstoff wird über den Stoffauflauf
der Papiermaschine auf die Siebpartie geführt. Es wird
ein Faservlies gebildet und nach Entwässerung das
Dekorrohpapier erhalten, welches anschließend noch
getrocknet wird.
Zur Herstellung von Dekorpapieren werden die
Dekorrohpapiere mit für diesen Zweck üblichen
Kunstharzdispersionen imprägniert oder getränkt. Für
diesen Zweck übliche Kunstharzdispersionen sind
beispielsweise solche auf der Basis von Polyacryl- oder
Polyacrylmethylestern, Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid
oder Kunstharzlösungen auf Basis von Phenol/Formaldehyd-,
Harnstoff/Formaldehyd- oder Melamin/Formaldehyd-
Vorkondensaten oder deren verträgliche Gemische.
Die Imprägnierung kann auch in der Leimpresse der
Papiermaschine erfolgen. Das Dekorrohpapier kann derart
imprägniert werden, daß das Papier nicht vollständig
durch imprägniert wird. Derartige Dekorpapiere werden
auch als Vorimprägnate bezeichnet. Der Anteil des in das
Dekorrohpapier durch Imprägnierung eingebrachten Harzes
beträgt in diesem Fall 25 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Papiers.
Nach Trocknung können die getränkten Papiere noch
lackiert und bedruckt werden und anschließend auf ein
Substrat wie eine Holzplatte aufgebracht werden. Die
lackierten und gegebenenfalls bedruckten Produkte werden
im allgemeinen als Dekorfolien bezeichnet.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter
erläutert. Angaben in Gewichtsprozent beziehen sich auf
das Gewicht des Zellstoffs, sofern nichts anderes
angegeben ist.
Ein Zellstoffgemisch aus 16,7 Gew.-% eines mittels
Glycidyltrimethyl-Ammoniumchlorid (Quab® 151)
modifizierten Eukalyptuszellstoffs mit einer
Ladungsdichte von 34,8 mmol/kg und 83,3 Gew.-% eines
Standard-Eukalyptuszellstoffs mit einer mittleren
Faserlänge von 0,7 mm wurde bei einer Stoffdichte von 3%
bis zu einem Mahlgrad von 33°SR gemahlen. Der
Zellstoffsuspension wurden dann 100 Gew.-% TiO2 (Rutil,
d = 3,9 g/m3) und 2 Gew.-% Polyamid/Polyamin-
Epichlorhydrinharz zugesetzt und daraus ein Rohpapier mit
einem Flächengewicht von 97 g/m2 gefertigt.
Ein Zellstoffgemisch aus 50 Gew.-% eines mittels
Glycidyltrimethyl-Ammoniumchlorid modifizierten
Eukalyptuszellstoffs mit einer Ladungsdichte von 34,8
mmol/kg und 50 Gew.-% eines Standard-Eukalyptuszellstoffs
wurde bei einer Stoffdichte von 3% bis zu einem Mahlgrad
von 33°SR gemahlen. Der Zellstoffsuspension wurden die
weiteren Stoffe wie in Beispiel 1 zugegeben und daraus
ein Rohpapier mit einem Flächengewicht von 95 g/m2
gefertigt.
Ein Zellstoffgemisch aus 16,7 Gew.-% eines mittels
Glycidyltrimethyl-Ammoniumchlorid (Quab® 151)
modifizierten Eukalyptuszellstoffs mit einer
Ladungsdichte von 65,5 mmol/kg und 83,3 Gew.-% eines
Standard-Eukalyptuszellstoffs wurde bei einer Stoffdichte
von 3% bis zu einem Mahlgrad von 38°SR gemahlen. Der
Zellstoffsuspension wurden dann die weiteren Stoffe wie
in Beispiel 1 zugesetzt und daraus Rohpapier mit einem
Flächengewicht von 95 g/m2 gefertigt.
Ein Zellstoffgemisch aus 16 Gew.-% eines mittels 3-Chlor-
2-Hydroxypropyldimethyldodecyl-Ammoniumchlorid (Quab®
342) modifizierten Eukalyptuszellstoffs mit einer
Ladungsdichte von 56,5 mmol/kg und 84 Gew.-% eines
Standard-Eukalyptuszellstoffs wurde bei einer Stoffdichte
von 3% bis zu einem Mahlgrad von 39°SR gemahlen. Der
Zellstoffsuspension wurden dann die weiteren Stoffe wie
in Beispiel 1 zugegeben und daraus ein 95 g/m2 schweres
Papier gefertigt.
Ein Zellstoffgemisch aus 16,7 Gew.-% eines mittels 2-
(Methacryloyloxy)ethyltrimethyl-Ammoniumchlorid und
Acrylamid modifizierten Eukalyptuszellstoffs mit einer
Ladungsdichte von 153,7 mmol/kg und 83,3 Gew.-% eines
Standard-Eukalyptuszellstoffs wurde gemäß Beispiel 1
aufbereitet und mit den gleichen Stoffen (Pigment und
Naßfestmittel) zu einem Rohpapier mit einem
Flächengewicht von 96 g/m2 verarbeitet.
Eine Zellstoffsuspension aus 100 Gew.-% Standard-
Eukalyptuszellstoff mit einer Stoffdichte von 3% und
einem Mahlgrad der Zellstoffasern von 36°SR wurden
Stoffe gemäß Beispiel 1 zugegeben und daraus ein
Rohpapier mit einem Flächengewicht von 94 g/m2 gefertigt.
Zur Bewertung der gefertigten Dekorrohpapiere wurden
folgende Prüfverfahren herangezogen.
Die Bestimmung erfolgt gemäß der Internen Methode Nr. 4
der TU Darmstadt. Die zu Bestimmung kationischer Gruppen
in Zellstoffen entwickelte Meßmethode ist ein
kolorimetrisches Verfahren. Die kolorimetrische Methode
verwendet Farbstoffionen des Farbstoffs Methylorange zum
Neutralisieren der Ladungen in und an der Faser. Die
eingesetzte Lösung verarmt dabei an Farbstoffionen. Diese
Konzentrationsabnahme wird in einem UV-Spektrometer
erfaßt. Die Menge des durch kationische Gruppen
adsorbierten Methylorange errechnet sich aus der
Differenz der in der Blindprobe kolorimetrisch
ermittelten und der im Probenüberstand kolorimetrisch
ermittelten Menge von Methylorange. Der Gehalt an
kationischen Gruppen wird in mmol/kg Zellstoff angegeben.
Zweck der Prüfung ist die Beurteilung der Fähigkeit eines
Dekorpapiers, ein Melaminharz aufzunehmen. Hierzu wurden
2 Probestreifen (15 × 100 mm) in Melaminharz MW 550
getaucht, über einer ebenen Fläche zwischen zwei Streifen
Löschpapier gelegt, mit einem Auflagegewicht 15 s lang
belastet und anschließend zurückgewogen. Die Berechnung
der Harzaufnahme erfolgt in % der Einwaage.
Die Opazität ist ein Maß für die Lichtdurchläßigkeit des
Papiers. Sie wurde an Papier-Prüfstreifen einer Größe von
8 × 8 cm mit Hilfe des Elrepho 2000-Farbmeßgeräts
gemessen.
Diese Prüfung dient der Bestimmung der Zugfestigkeit und
der Dehnfähigkeit von Rohpapieren. Sie wird an
Papierstreifen 15 × 200 mm im Zugprüfer der Firma
Lorentzen & Wettre nach DIN 53112 durchgeführt. Die Werte
werden in N angegeben. Je höher der Zahlenwert, je besser
ist die Trockenfestigkeit.
Diese Prüfung wird zur Beurteilung der Naßfestigkeit der
Rohpapiere durchgeführt. Hierzu wurden Prüfstreifen von
15 mm Breite 5 Minuten lang in destilliertes Wasser
eingetaucht. Anschließend wurden die nassen Streifen in
einer Zugprüfmaschine auf ihre Naßbruchlast geprüft. Die
Meßwerte sind in N angegeben. Je niedriger der
Zahlenwert, je schlechter ist die Naßfestigkeit.
1 g Papier in Streifenform wird mindestens 30 Min. bei
23°C/50% relativer Feuchte konditioniert und anschließend
in das Veraschungsgerät eingebracht und verascht. Die
Asche wird in einen Porzellantiegel überführt und
abgewogen. Die Asche in % ergibt sich aus der Auswaage in
g × 100. Der Aschegehalt kann in g/m2 umgerechnet werden.
Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Trockenfestigkeit der
Dekorrohpapiere durch Einsatz kationisch modifizierter-
Zellstoffe verbessert wird, wobei auf den zusätzlichen
Einsatz von Trockenfestigkeitsmittel verzichtet werden
kann. Imprägnierfähigkeit und Opazität der
erfindungsgemäßen Dekorrohpapiere sind sehr gut. Auch
eine verbesserte Retention des eingesetzten Füllstoffs
konnte beobachtet werden.
Die bei einigen Versuchen beobachtete Verschlechterung
der Naßfestigkeit kann durch Erhöhung des Anteils an
Naßfestmittel oder durch Zugabe anionischer Substanzen
auf das gewünschte Niveau gebracht werden.
Claims (8)
1. Dekorrohpapier, das aus einer Zellstoffasern und
Füllstoff enthaltenden Papiermasse gebildet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Papiermasse ein Zellstoffgemisch
aus einem nicht-modifizierten und einem kationisch
modifizierten Zellstoff enthält.
2. Dekorrohpapier nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der kationisch modifizierte Zellstoff
eine wirksame kationische Ladung von 20 bis 300 mmol/kg
aufweist.
3. Dekorrohpapier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zellstoffasern mit quarternären
Ammoniumverbindungen mit Glycidylfunktion modifiziert
sind.
4. Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des kationisch
modifizierten Zellstoffs im Zellstoffgemisch mindestens 5 Gew.-% beträgt.
5. Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der kationisch modifizierte
Zellstoff ein Kurzfaser-Zellstoff ist.
6. Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Papiermasse Naßfestmittel
in einer Menge von 0,3 bis 2 Gew.-%, bezogen auf den
Zellstoff, enthält.
7. Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff Titandioxid,
Calciumcarbonat, Kaolin, Talkum oder eine Mischung daraus
ist.
8. Dekorpapier oder Dekorfolie, enthaltend ein
Dekorrohpapier nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
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