DE19503745C2 - Druckpapier zur Folienherstellung - Google Patents
Druckpapier zur FolienherstellungInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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- D21H11/18—Highly hydrated, swollen or fibrillatable fibres
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckpapier zur Folienherstellung.
Unter Folien sind hier Oberflächenbeschichtungswerkstoffe zu verstehen, die zur Be
schichtung von Oberflächen wie beispielsweise Wandpaneele, Möbel (Schubladen,
Schrankrückwände) oder Spielbretter eingesetzt werden können.
Sie bestehen in der Regel aus einem "normalen" Papier, das in einem Ein
farben- oder Mehrfarbendruckverfahren beliebig bedruckt werden kann, und einer Lack
schicht aus beispielsweise Polyester, Acrylat, Kieselsäureester oder Polyurethan. Sie wer
den mit Hilfe von Klebstoffen in einem sogenannten Kurztaktverfahren (Kurztaktver
pressen) mit der zu beschichtenden Oberfläche verbunden. Nachteilig an der Verwendung
des oben erwähnten Papiers ist die ungenügende Druckqualität des auf das Papier aufge
brachten Musters, Bildung von Faserstäuben während des Druckvorgangs sowie das Ein
dringen des im weiteren Vorgang aufgebrachten Lacks in das Innere des Papiers (schlech
ter Lackstand) und der damit verbundene Verlust der Opazität.
Ebenfalls bekannt bei der Folienherstellung ist der Einsatz von herkömmlichen Vorimprä
gnaten auf Dekorpapierbasis. Das Dekorpapier ist ein aus Zellstoffasern, Titandioxid (bis
40 Gew.%) und Naßfestmittel bestehendes Papier, welches mit einem Melamin/-Formal
dehyd- oder Harnstoff/Formaldehyd-Harz vorimprägniert ist. Im Zusammenhang mit dem
Einsatz formaldehydhaltiger Imprägnierharze ist dieses Papier aus ökologischer Sicht ver
besserungsbedürftig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Druckpapier zur Folienherstellung
vorzuschlagen, das die oben erwähnten Nachteile nicht aufweist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Druckpapier ein von mindestens einer Seite
mit einer filmbildenden Substanz, ausgewählt aus der aus Stärke, einer modifizierten Stär
ke, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol und Galactomannan bestehenden Gruppe,
beschichtetes Rohpapier enthält, dessen Zellstoffasern einen Mahlgrad von 38 bis 65° SR
aufweisen (Bestimmung des Mahlgrades nach Schopper-Riegler, Zellcheming Merkblatt
V/7/61).
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Mahlgrad 40 bis 55° SR.
Der Zellstoff kann ein Langfaser- (Nadelholz-Zellstoff) oder Kurzfaser-Zellstoff
(Laubholz-Zellstoff) sein. Besonders geeignet ist jedoch eine Mischung aus lang- und
kurzfaserigen Zellstoffen, wobei der Anteil des Langfaser-Zellstoffs 20 bis 50 Gew.% be
trägt.
Eingesetzt werden können auch sekundäre Zellstoffasern aus recyclierten Rohstoffen.
Als filmbildende Substanzen kommen in Frage insbesondere solche Verbindungen wie
Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol, verschiedene Stärken oder modifizierte Stär
ken oder Stärkederivate, sowie Galactomannane oder Mischungen aus diesen Verbindun
gen. Aber auch Latices auf Butadien/Styrol/Acrylat-Basis können hierzu verwendet
werden.
Besonders bevorzugt sind veretherte, veresterte oder oxidierte Stärken.
Die filmbildende Substanz kann vernetzt werden. Als Vernetzungsmittel können alle be
kannten Vernetzungsmittel wie Glyoxal, Chrom- und Zirkoniumsalze, Aziridine oder
Epoxygruppen enthaltende Verbindungen eingesetzt werden.
Die Menge des Vernetzungsmittels beträgt 0,1 bis 10 Gew.%, bezogen auf die Menge der
filmbildenden Substanz.
Die Beschichtung des Rohpapiers mit der filmbildenden Substanz erfolgt aus wäßriger
Dispersion in einer Leimpresse. Aber auch andere Auftragsaggregate können hierzu an
gewandt werden. Die Auftragsmenge beträgt 0,1 bis 6 g/m², vorzugsweise jedoch 0,5 bis
2 g/m², bezogen auf die trockene Schicht.
Der Zellstoffsuspension wird ein hydrophobierend wirkendes Leimungsmittel wie Alkyl
ketendimer beigemischt, das durch Zugabe von Hilfsmitteln auf der Oberfläche der Fasern
abgelagert wird. Ein solches Hilfsmittel ist hier beispielsweise das gleichzeitig als Naß
festmittel fungierende kationische Polyamid/Polyamin-Epichlorhydrin-Harz. Aber auch
andere kationische Substanzen wie kationische Polyacrylamide oder kationisierte Stärken
sowie Füllstoffe wie CaCO₃ können eingesetzt werden.
Der Zellstoffsuspension können aber auch andere übliche Leimungsmittel und Hilfsstoffe
beigemischt werden.
Das Flächengewicht des Rohpapiers beträgt vorzugsweise 60 bis 140 g/m².
Mit dem erfindungsgemäßen Druckpapier können im Vergleich zu den aus dem Stand der
Technik bekannten Druckpapieren folgende Vorteile erzielt werden:
- - eine bessere Oberfläche, die zu besserer Druckqualität und Verminderung von Stäuben (Faserstaub) beim Druckvorgang führt.
- - ein optimaler Lackstand, d. h. der auf die Oberfläche des bedruckten Papiers aufge brachte Lack bleibt an der Oberfläche stehen und dringt nicht ins Innere des Papiers ein (bessere Opazität).
- - Umweltfreundlichkeit - auf formaldehydhaltige Imprägnierharze kann verzichtet werden.
- - Kostengünstigere Herstellung, da der Verarbeitungsschritt des Imprägnierens einge spart und auf den Einsatz von teurem TiO₂ verzichtet werden kann.
Die vorliegende Erfindung kann anhand der folgenden Beispiele näher erläutert werden:
Eine Mischung aus 75 Gew.% Laubholz-Sulfatzellstoff und 25 Gew.% Nadelholz-Sulfat
zellstoff wurde bei einer Stoffdichte von 4% bis zu einem Mahlgrad von 40° SR gemah
len. Der Zellstoffsuspension wurden folgende Stoffe zugesetzt und daraus ca. 80 g/m²
schweres Rohpapier gefertigt:
Das oben beschriebene Rohpapier wurde mit den in der folgenden Tabelle angeführten
wäßrigen Dispersionen in-line in der Leimpresse gestrichen.
Eine Mischung aus 50 Gew.% Laubholz-Sulfatzellstoff und 50 Gew.% Nadelholz-Sulfat
zellstoff wurde bei einer Stoffdichte von 4% bis zu einem Mahlgrad von 50° SR gemah
len. Der Zellstoffsuspension wurden Stoffe wie im Beispiel 1 zugesetzt und daraus ein ca.
100 g/m² schweres Rohpapier gefertigt, das anschließend mit einer wäßrigen Dispersion
gemäß Beispiel 1a gestrichen wurde.
Als Vergleich diente das herkömmliche Druckpapier.
Zur Bewertung wurden folgende Prüfverfahren herangezogen:
Diese Eigenschaft wurde nach TAPPI RC 308 mit einem handelsüblichen Scott Bond Spaltfestigkeitsprü
fer bestimmt. Die Zahlenangaben in der nachfol
genden Tabelle sind jeweils Mittelwerte aus 5 Einzelmessungen. Die Meßwerte werden in
m · kg · 10-3 angegeben.
Die Glättebestimmung wurde nach TAPPI 479 sm 48 mit einem handelsüblichen Glätteprüfer
durchgeführt. Die Meßwerte werden in Bekk-Sekunden angegeben. Sie sind jeweils
Mittelwerte aus 3 Messungen.
Die Opazität ist ein Maß für die Lichtdurchlässigkeit des Papiers. Sie wurde an
Papier-Prüfmustern 8 × 8 cm mit Hilfe des Elrepho-Farbmeßgeräts gemessen.
Hierzu wurden Probestreifen (8 × 6 cm) in eine Decklackflüssigkeit (Foliendeckstrich
Plantag Chemie GmbH Nr. 368013) gelegt.
Die Durchschlagzeit wird gemessen vom Zeitpunkt des Aufsetzens des Papiers in die
Flüssigkeit bis zu dem Zeitpunkt, in dem die ganze Oberfläche des Papiers mit der
Flüssigkeit bedeckt ist.
Die Durchschlagzeit ist ein Maß für den sogenannten Lackstand. Je höher die Werte
umso besser ist der Lackstand.
Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich, weisen die erfindungsgemäß hergestellten Papiere, im Ver
gleich zum herkömmlichen Druckpapier, eine bessere Oberfläche und eine wesentlich hö
here Durchschlagzeit auf. Dadurch sind eine bessere Bedruckbarkeit der Papiere und ein
besserer Lackstand erreicht.
Auch hinsichtlich der Spaltfestigkeit weisen die erfindungsgemäßen Papiere bessere
Werte auf.
Claims (5)
1. Druckpapier zur Folienherstellung, dadurch gekennzeichnet, daß es ein von min
destens einer Seite mit einer filmbildenden Substanz, ausgewählt aus der aus Stärke, einer
modifizierten Stärke, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol und Galactomannanen be
stehenden Gruppe, beschichtetes Rohpapier enthält, dessen Zellstoffasern einen Mahlgrad
von 38 bis 65° SR aufweisen.
2. Druckpapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mahlgrad 40 bis
55° SR beträgt.
3. Druckpapier nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die filmbildende
Substanz ein Stärkeether, ein Stärkeester oder eine oxidierte Stärke ist.
4. Druckpapier nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftrags
menge der filmbildenden Substanz 0, 1 bis 6 g/m², insbesondere 0,5 bis 2 g/m² beträgt.
5. Druckpapier nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die filmbildende
Substanz vernetzt ist.
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