DE19910286A1 - Verfahren zur Temperaturmessung - Google Patents
Verfahren zur TemperaturmessungInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Temperaturmessung wird das zu messende Medium (10) durch ein Trennelement (9, 12, 13) von der Umgebung abgetrennt. Ein Temperatursensor (2) wird mit einem weichen und wärmeleitfähigen Kunststoff ummantelt (5) und der ummantelte Temperatursensor (1) wird unter Presswirkung an das Trennelement (9, 12, 13) angekoppelt. Durch die Ankoppelung der Kunststoffummantelung (5) an das Trennelement (9, 12, 13) wird der Temperatursensor (2) unmittelbar wärmeleitend mit dem zu messenden Medium (10) verbunden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Temperaturmessung gemäss Anspruch 1 und auf einen
ummantelten Temperatursensor gemäss dem unabhängigen Vorrichtung-Anspruch.
Temperatursensoren zur Messung von Temperaturen beispielsweise mittels temperaturabhängiger
Widerstandselementen wie Widerstandsdrähte oder Halbleiter vom Kalt- oder Heissleitertyp sind
allgemein bekannt.
Aus der DE 196 21 000 A1 ist ein Temperatursensor mit einem Messwiderstand bekannt, wobei der
Messwiderstand von einem Primärgehäuse aus einem temperaturbeständigen Kunststoff umgeben ist.
Dieses Primärgehäuse ist zusätzlich mit einer harten Kunststoffumspritzung als Aussengehäuse umgeben.
Ein solcher Sensor ist kostengünstig herzustellen und kann in aggressiver Umgebung eingesetzt werden.
Ein solcher Sensor weist jedoch nur dann eine einigermassen genügende Messgenauigkeit auf, wenn der
Sensor direkt in das Messmedium eintaucht. Wird der Temperatursensor auf einen zumessenden
Gegenstand aufgebracht, entsteht ein zwischen Temperatursensor und Gegenstand ein Luftspalt, was
einen schlechten Wärmeübergang und damit ein ungenaues Messergebnis zur Folge hat.
Aus der DE 42 37 039 A1 ist eine Temperaturmesseinrichtung bekannt, bei der in einem ersten
Spritzgiessvorgang ein Steckerflansch und ein mittleres Halterungsteil gespritzt werden und in einem
zweiten Spritzgiessvorgang eine Kappe über eine Heissleitertablette gespritzt wird. Durch die Kappe wird
eine dünne Abdeckungsmöglichkeit geschaffen, die die Temperaturerfassung aufgrund ihrer geringen
thermischen Isolierung nicht beeinträchtigt. Durch die Kunststoffummantelung wird der Temperaturfühler
auch in korrosiven Messmedien sicher vor Korrosion geschützt. Durch Anformen von Einraststegen an
das mittlere Halterungsteil ist es möglich, den Fühler direkt in Heiss- oder Kühlkanäle einzurasten.
Ein grosses Problem stellt jedoch dar, dass bei Ersatz eines solchen, in Heiss- oder Kühlkanäle
eingerasteten Temperaturfühlers das Messmedium aus der Einrastöffnung austreten kann und somit bei
Ersatz des Temperaturfühlers normalerweise die zugehörige Anlage ausser Betrieb gesetzt werden muss.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Temperatursensor bereitzustellen, der zuverlässige
Messwerte der Temperatur liefert und welcher ohne Eingriffe auf das Messmedium oder die zugehörige
Anlage ausgetauscht werden kann.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in den unabhängigen Ansprüche angegebenen
Merkmale gelöst.
Kern der Erfindung ist es somit, dass das zu messende Medium durch ein Trennelement von der
Umgebung abgetrennt wird, dass ein Temperatursensor mit einem weichen und wärmeleitfähigen
Kunststoff ummantelt wird und der ummantelte Temperatursensor unter Presswirkung an das
Trennelement angekoppelt wird und dass durch die Ankoppelung der Kunststoffummantelung an das
Trennelement der Temperatursensor unmittelbar wärmeleitend mit dem zu messenden Medium verbunden
wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1a einen Temperaturfühler im Längsschnitt,
Fig. 1b einen Temperaturfühler im Querschnitt,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung eines Temperaturfühlers mit
Anschlusskontakt,
Fig. 3 einen in eine Sackbohrung eingelassenen Temperaturfühler,
Fig. 4 einen in ein Adapterelement eingefügten Temperaturfühler und
Fig. 5 einen Temperaturfühler als Anlegefühler.
Fig. 1a, 1b und 2 zeigen einen Temperaturfühler 1, umfassend einen Temperatursensor 2,
Verbindungsleitungen 3, 4 und eine Ummantelung 5. Als Temperatursensor 2 können beispielsweise
allgemein bekannte temperaturabhängige Widerstandselemente wie Widerstandsdrähte oder Halbleiter
vom Kalt- oder Heissleitertyp verwendet werden. Der Temperatursensor 2 ist an Verbindungsleitungen 3,
4 angeschlossen, die mit einem äussere Anschlusskontakt 6 verbunden sein können, wobei der
Anschlusskontakt als Stecker ausgebildet werden kann. Der Temperatursensor 2 mit den an ihn
angeschlossenen Verbindungsleitungen 3, 4 ist mit der Ummantelung 5 aus Kunststoff vollständig
ummantelt, wobei die Verbindungsleitungen 3, 4 durch die Ummantelung nach aussen zum
Anschlusskontakt geführt sind. Die Ummantelung kann dabei beispielsweise mittels Umspritzung
erfolgen, wobei die jeweiligen Charakteristiken des Kunststoffes beachtet werden müssen. Als weitere
Verfahren zur Ummantelung kann beispielsweise pressen (Krompessions-, Transferpressverfahren)
verwendet werden.
Der Kunststoff der Ummantelung ist relativ weich und weist eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit λ auf.
Die Härte der Kunststoffummantelung beträgt dabei vorzugsweise weniger als 100 SHORE A, gemessen
nach DIN 53 505. Besonders bevorzugt sind Härten von weniger als 75 SHORE A. Die
Wärmeleitfähigkeit λ sollte bevorzugt grösser als 0.5 W/mK sein, besonders bevorzugt sind
Wärmeleitfähigkeit λ grösser als 1 W/mK. Durch die nachfolgend beschriebene mechanische Koppelung
werden jedoch auch schon bei geringeren Werten als λ < 0.5 W/mK gute Messergebnisse erzielt.
Beispiele solcher Kunststoffe sind thermoplastische Elastomere (Blockpolymere).
Insbesonders geeignet sind wärmeleitfähigen Elastomere wie Silikone und EPDM.
Die äussere Form des Temperaturfühlers 1 ist im wesentlichen zylinderförmig und kann mit
Ausnehmungen 7 und 8 versehen sein.
Durch die obenbeschriebene Ausgestaltung des Temperaturfühlers wird der Temperatursensor sehr gut
vor Umwelteinflüssen geschützt.
Fig. 3 zeigt eine Trennwandung 9 einer Anlage, durch die ein zu messendes Medium 10, beispielsweise
Heizwasser, von der Umgebung abgetrennt wird. Die Trennwand 9 ragt in das Medium 10 hinein und
bildet so eine Sackbohrung 11, in die der Temperaturfühler 1 eingeführt ist. Der äussere Durchmesser des
Temperaturfühlers 1 wird nun leicht grösser gewählt als der Innendurchmesser der Sackbohrung 11, so
dass der Temperaturfühler gegenüber der Sackbohrung ein Übermass aufweist. Dadurch wird ein
Presssitz zwischen der Sackbohrung und dem Temperaturfühler erzielt und dadurch ein hervorragender
Wärmeübergang vom zu messenden Medium 10 zum Temperatursensor 2 bewirkt. Durch die relativ
weiche Ausführung der Ummantelung 5 werden relativ kleine Kräfte durch den Presssitz auf den
Temperatursensor 2 ausgeübt. Durch die Ausführung des Temperaturfühlers mit den rippenförmigen
Ausnehmungen 7 werden diese Kräfte weiter reduziert. Durch die geringe Krafteinwirkung auf den
Temperatursensor wird insbesondere bei keramischen Temperatursensoren die Lebensdauer des
Temperaturfühlers erhöht. Da der Temperaturfühler mit Übermass hergestellt wird und die
Ummantelung relativ weich ist, werden auch geringe Anforderungen an die Toleranz bei der Fertigung des
Temperaturfühlers gestellt, was die Produktionskosten tief hält.
Fig. 4 zeigt eine andere Stelle der Trennwand 9, wobei in einer Öffnung der Trennwand ein
Adapterelement 12 eingelassen ist. Dieses Adapterelement 12 ragt ebenfalls in das zu messende Medium
10 hinein und ist im wesentlichen hohlzylinderförmig ausgebildet, so dass das Medium 10 ebenfalls von
der Umgebung abgetrennt wird. In das Adapterelement wird nun ebenfalls der Temperaturfühler mit
Übermass eingeführt und ein Presssitz zwischen dem Adapterelement und dem Temperaturfühler erzielt.
Neben den bereits unter Fig. 3 beschriebenen Vorteilen zeigt Fig. 4 einen weiteren Vorteil gegenüber
bisher bekannten Systemen. Bei einem Austausch des Temperaturfühlers 1 kann der Temperaturfühler
einfach aus dem Adapterelement 12 herausgezogen und entkoppelt werden und ein neuer
erfindungsgemässer Temperaturfühler 1 eingeschoben und an das zu messende Medium angekoppelt
werden. Dies ohne dass das zu messende Medium 10 aus der Öffnung in der Trennwand 9 austreten kann.
Dies im Gegensatz zu bisher bekannten Systemen, bei denen der Temperatursensor nicht lösbar mit dem
Adapterelement verbunden war und bei Ersatz des Temperaturfühlers das Adapterelement entnommen
werden musste und aus der Öffnung in der Trennwand das zu messende Medium austrat.
Fig. 5 zeigt eine weitere Anwendung des Temperaturfühlers 1 als Anlegefühler bei geringen
Leitungsdurchmessern einer Rohrleitung 13, durch die ebenfalls ein zu messendes Medium 10 fliesst. Der
Temperaturfühler kann dazu eine sektorförmige Ausnehmung 8 (siehe Fig. 1b) aufweisen, die in etwa
der Kontur der Rohrleitung 13 entspricht. Der Temperaturfühler wird mit der sektorförmigen
Ausnehmung auf die Rohrleitung aufgelegt und mit einem Rohranlegeclip 14 lösbar mit der Rohrleitung
verbunden. Die weiche Ausführung des Temperaturfühler bewirkt einen hervorragenden Wärmeübergang
vom zu messenden Medium 10 über die Trennwand zum Temperatursensor. Durch die relativ weiche
Ausführung der Ummantelung werden relativ kleine Kräfte durch den Presssitz auf den Temperatursensor
ausgeübt.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Claims (12)
1. Verfahren zur Temperaturmessung, bei dem das zu messende Medium (10) durch ein Trennelement
(9, 12, 13) von der Umgebung abgetrennt wird, dass ein Temperatursensor (2) mit einem weichen und
wärmeleitfähigen Kunststoff ummantelt (5) wird und der ummantelte Temperatursensor (1) unter
Presswirkung an das Trennelement (9, 12, 13) angekoppelt wird und dass durch die Ankoppelung der
Kunststoffummantelung (5) an das Trennelement (9, 12, 13) der Temperatursensor (2) unmittelbar
wärmeleitend mit dem zu messenden Medium (10) verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem Austausch des ummantelten Temperatursensors (1) der ummantelte Temperatursensor vom
Trennelement (9, 12, 13) abgekoppelt wird und ein neuer ummantelter Temperatursensor (1) angekoppelt
wird, ohne dass das zu messende Medium (10) beeinträchtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ummantelung (5) des Temperatursensors (1) ein Elastomer verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das Trennelement (9, 12) so ausgebildet wird, dass es vom zu messenden Medium (10) umflossen
wird und dass der ummantelte Temperatursensor (1) in den so gebildeten Hohlraum (11, 12) eingeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der ummantelte Temperatursensor (1) mit einem Übermass gegenüber dem Hohlraum (11, 12)
ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der ummantelte Temperatursensor (1) auf dem Trennelement (13) befestigt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der ummantelte Temperatursensor (1) mittels eines Rohranlegeclips (14) auf dem Trennelement (13)
befestigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kunststoffummantelung (5) entsprechend der Oberfläche des Trennelementes (13) als
Negativform ausgeformt wird.
9. Ummantelter Temperatursensor (1, 2, 5) nach einem der Verfahrensansprüchen 1 bis 8.
10. Temperatursensor (2) mit an ihn angeschlossenen Verbindungsleitungen (3, 4), dadurch
gekennzeichnet,
dass der Temperatursensor (2) mit den an ihn angeschlossenen Verbindungsleitungen (3, 4) vollständig
mit einer Ummantelung (5) aus einem weichen und wärmeleitfähigen Kunststoff ummantelt ist und dass
die Verbindungsleitungen (3, 4) durch die Ummantelung (5) nach aussen geführt sind.
11. Temperatursensor (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ummantelung (5) aus einem Elastomer besteht.
12. Temperatursensor (2) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche der Ummantelung mit Ausnehmungen (7, 8) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999110286 DE19910286A1 (de) | 1999-03-09 | 1999-03-09 | Verfahren zur Temperaturmessung |
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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DE1999110286 Withdrawn DE19910286A1 (de) | 1999-03-09 | 1999-03-09 | Verfahren zur Temperaturmessung |
Country Status (1)
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