DE19817860A1 - Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von Schienenfahrzeugen - Google Patents
Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von SchienenfahrzeugenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von Schienenfahrzeugen, bestehend aus einer Knautschzone im Bereich des Führerraumes, einem Führerpult, einem Sitzgestell und einem Führersitz. Erfindungsgemäß wird das Problem des Schutzes für den Fahrzeugführer im Falle der Kollision dadurch gelöst, indem der Kopfträger (2), die Rammschutzkonstruktion (3), das Führerpult (6), das Sitzgestell (7) und der Fahrersitz in derartiger Wirkverbindung zueinander stehen, daß sie bei Deformation der Knautschzone (4) ihre Position zueinander nicht in einer den Fahrzeugführer gefährdenden Weise verändern, wobei das Sitzgestell (7) und der Führersitz (8) gegenüber dem Höhenniveau der Knautschzone (4) soweit angehoben sind, daß sich einerseits die Knautschzone (4) unterhalb des Führersitzes (8) ungehindert verformen kann und andererseits eine ungehinderte Längsverschiebung zwischen Sitzgestell (7) und Knautschzone (4) ermöglicht wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von
Schienenfahrzeugen, bestehend aus ein er Knautschzone im Bereich des Führerrau
mes, einem Führerpult, einem Sitzgestell und einem Führersitz.
Der Schutz von Schienenfahrzeugen und deren Insassen wird durch die Verwendung
von Kollisionsschutzeinrichtungen realisiert, die in bekannter Weise durch den Einbau
von Mittelpufferkupplungen mit reversiblen und irreversiblen Absorbern in den Kuppel
stangen, vor dem Kopfträger befestigten Energieabsorptionselementen und Knautsch
zonen im Bereich der Fahrzeugkästen bestehen. In der EP 0 621 416 A1 wird eine
Einrichtung vorgeschlagen, die beim doppelstöckigen Hochgeschwindigkeitszug TGV
der SNCF verwirklicht ist. Nachteilig hierbei ist die Anordnung der Knautschzonen an
den hinteren Enden der Kopfwagen bzw. den vorderen Enden der jeweils ersten Zwi
schenwagen, da diese Konfiguration nur bei bestimmten Fahrzeugen anwendbar ist,
diese Bauweise eine besonders hohe Festigkeit des Kopfwagens erfordert, sich die
Räume für die Anordnung von Knautschzonen nur eingeschränkt anderweitig nutzen
lassen, die Räume für die Anordnung von Knautschzonen den Fahrgästen zugänglich
sind (beispielsweise Türräume zum Fahrgastwechsel) sowie der Aufwand für die In
standsetzung nach Unfällen hoch ist. Diese Nachteile können durch an sich bekannte
Kollisionsschutzeinrichtungen mit einer Anordnung der Knautschzonen im Bereich der
Führerstände vermieden werden. Als nachteilig erweist sich dann aber die Gefahr, daß
der Fahrzeugführer zwischen dem Führerpult und dem Führersitz eingeklemmt werden
kann. Alle bekannten Anordnungen weisen den gemeinsamen Nachteil auf, daß dem
Fahrzeugführer keinerlei Schutz gegen den Aufprall auf das Führerpult zur Verfügung
gestellt wird.
Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zu Grunde, eine uni
versell anwendbare Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von Schienenfahrzeu
gen zu schaffen, die die Gefahr des Einklemmens des Fahrzeugführers bei Anordnung
von Knautschzonen im Bereich der Führerräume reduziert, einen gegenüber bekann
ten Anordnungen erhöhten Schutz gegen den Aufprall des Fahrzeugführers auf das
Führerpult bietet, den Fluchtweg des Fahrzeugführers nicht behindert sowie modular
aufgebaut ist und daher neben der fahrzeugspezifischen Anpassung eine einfache
Unfallinstandsetzung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei zeigen die Zeichnungen in:
Fig. 1 einen Schnitt durch die Sicherheitseinrichtung in der Seitenansicht,
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung der Sicherheitseinrichtung im
Führerraum.
Die vorgeschlagene Sicherheitseinrichtung besteht gem. den Fig. 1 und 2 aus einer an
sich bekannten Kollisionsschutzeinrichtung 1 vor dem Kopfträger 2 und der Ramm
schutzkonstruktion 3, einer Knautschzone 4 im Bereich des Führerraumes 5, einem
Führerpult 6, einem Sitzgestell 7, das in Wirkverbindung mit der Rammschutzkonstruk
tion 3, dem Kopfträger 2 und dem Führerpult 6 steht, sowie einem am Sitzgestell 7 be
festigten Führersitz 8 bzw. einem Schutz gegen den Aufprall des Fahrzeugführers auf
das Führerpult 6. Der Kopfträger 2, die Rammschutzkonstruktion 3, das Führerpult 6,
das Sitzgestell 7 und der Führersitz 8 sind derart miteinander verbunden, daß die ge
nannten Bauteile bei Deformation der Knautschzone 4 gemeinsam in Richtung Fahr
gastraum verschoben werden. Damit wird ein Einklemmen des Fahrzeugführers zwi
schen dem Führerpult 6 und dem Führersitz 8 während der Deformation der
Knautschzone 4 verhindert. Der auf die Verschiebung abgestimmte Raum hinter dem
Führersitz 8 wird freigehalten. Sitzgestell 7 und Führersitz 8 sind soweit erhöht ange
ordnet, daß sich die Knautschzone 4 unterhalb des Führersitzes 8 ungehindert verfor
men kann. Das Sitzgestell 7 kann verkleidet werden. Eine längsverschiebbare zusätzli
che Lagerung am hinteren Ende des Sitzgestells 7 zwischen Sitzgestell 7 und Unter
gestell 9 ist möglich.
Zum Schutz des Fahrzeugführers vor dem Aufprall auf das Führerpult 6 und zur Redu
zierung der auf ihn einwirkenden Beschleunigungen sind ein Aufprallschutz für den
Fahrzeugführer durch ein an sich bekanntes Rückhaltesystem (z. B. Beckengurt, Air
bag), ein Aufprallschutz für den Fahrzeugführer durch Flächen- und Kantenabpolste
rung im Bereich des Führerpultes 6 und eine definierte relative Verschiebbarkeit des
Führersitzes 8 gegenüber dem Führerpult 6 im Falle einer stoßartigen Längsbeanspru
chung vorgesehen. Der Verschiebeweg S ist dabei so begrenzt, so daß der Fahrzeug
führer nicht zwischen dem Führerpult 6 und dem Führersitz 8 eingeklemmt wird und
dessen ungehinderte Flucht in den Fahrgastraum auch nach der relativen Verschie
bung zwischen dem Führersitz 8 und dem Führerpult 6 möglich ist. Die Dämpfung und
Begrenzung der relativen Verschiebung erfolgt über ein Dämpfungs- oder Deformati
onselement 10 oder in anderer geeigneter Weise innerhalb des Sitzgestells 7. Durch
diese konstruktive Maßnahme wird die im Moment des Verformungsbeginns der
Knautschzone 4 auf den Fahrzeugführer wirksame Beschleunigungsspitze abgebaut.
1
Kollisionsschutzeinrichtung
2
Kopfträger
3
Rammschutzkonstruktion
4
Knautschzone
5
Führerraum
6
Führerpult
7
Sitzgestell
8
Führersitz
9
Untergestell
10
Dämpfungs- oder Deformationselement
11
Verkleidung
Claims (6)
1. Sicherheitseinrichtung für Fahrzeugführer von Schienenfahrzeugen, bestehend aus
einer Knautschzone im Bereich des Führerraumes, einem Führerpult, einem Sitz
gestell, und einem Führersitz, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopfträger (2), die
Rammschutzkonstruktion (3), das Führerpult (6), das Sitzgestell (7) und der Fah
rersitz in derartiger Wirkverbindung zueinander stehen, daß sie bei Deformation
der Knautschzone (4) ihre Position zueinander nicht in einer den Fahrzeugführer
gefährdenden Weise verändern, wobei das Sitzgestell (7) und der Führersitz (8)
gegenüber dem Höhenniveau der Knautschzone (4) soweit angehoben sind, daß
sich einerseits die Knautschzone (4) unterhalb des Führersitzes (8) ungehindert
verformen kann und andererseits eine ungehinderte Längsverschiebung zwischen
Sitzgestell (7) und Knautschzone (4) ermöglicht wird.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Fahrzeugführer ein Schutz gegen den Aufprall auf das Führerpult (6) vorhanden
ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufprallschutz durch ein an sich bekanntes Rückhaltesystem, wie Zwei- oder
Dreipunktgurt und/oder Airbag realisierbar ist.
4. Sicherheitseinrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufprallschutz durch elastisch oder plastisch deformierbare Abdeckungen am
Führerpult (6) realisierbar ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füh
rersitz (8) gegenüber dem Führerpult (6) relativ verschiebbar angeordnet, und der
Verschiebeweg S so begrenzt ist, daß der Fahrzeugführer nicht zwischen Führer
pult (6) und Führersitz (8) eingeklemmt werden kann und eine ungehinderte Flucht
in den Fahrzeugraum möglich ist.
6. Sicherheitseinrichtung nach Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
innerhalb des Sitzgestells (7) Dämpfungs- oder Deformationselemente (10) ange
ordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DWA DEUTSCHE WAGGONBAU GMBH, 12526 BERLIN, DE Owner name: DB REISE & TOURISTIK AG, 60326 FRANKFURT, DE |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DWA DEUTSCHE WAGGONBAU GMBH, 12526 BERLIN, DE Owner name: DB FERNVERKEHR AG, 60326 FRANKFURT, DE |
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8131 | Rejection |