DE19521888A1 - Stützanordnung zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Stützanordnung zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall wie sie im Oberbegriff des Hauptanspruches angegeben ist.

Eine derartige Stützanordnung ist aus der DE 28 16 318 C2 be­ reits als bekannt zu entnehmen, wobei das Verstärkungselement in den Sitzkissenteil des Fahrzeugsitzes eingebaut ist. Bei der be­ kannten Stützanordnung ist es somit erforderlich, daß der Sitz­ kissenteil des Sitzes auf einer vorgesehenen Rammhöhe angeordnet ist. Aus konstruktiven Gründen kann es jedoch bei Fahrzeugkon­ zepten wünschenswert sein, eine tiefere Sitzposition vorzusehen. Auch kann die Stützhöhe der bekannten Stützanordnung nicht ohne weiteres größer gewählt werden als die Dicke des Sitzkissens dies zuläßt. Insbesondere bei Cabriolets, Coup´s oder dgl. mit nicht durchgehender B-Säule wäre eine größere und in Z-Richtung höhere Überdeckung zwischen Seitentür und Stützanordnung zweck­ mäßig, um beim Seitenaufprall ein übermäßiges Eindrücken der Seitenstruktur im Bereich nahe der Bordwandoberkante zu verhin­ dern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stützanordnung der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß eine größere konstruktive Freizügigkeit bei der Sitzanordnung und Ge­ staltung im Fahrzeug gegeben ist und eine Abstützung von Aufprallkräften durch das Verstärkungselement des Fahrzeugsitzes über einen höhenmäßig größeren Aufprallbereich der Seitenstruk­ tur möglich wird.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Merkmale des Hauptanspruchs.

Aus den übrigen Ansprüchen gehen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung hervor.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand ei­ ner zeichnerischen Darstellung näher erläutert.

In der Darstellung zeigen jeweils schematisch:

Fig. 1 einen Sitzplatz einer Fahrgastzelle eines Kraftwagens in Vorderansicht, der mit einer Stützanordnung versehen ist, und

Fig. 2 eine Seitenansicht des Sitzplatzes mit Stützanordnung.

Um die Darstellung zu vereinfachen, ist in Fig. 1 eine Fahrgast­ zelle 1 eines Kraftwagens auf der Fahrerseite gezeigt, wodurch der Breitenschnitt an der Längsmittelebene 2 endet. Die Fahr­ gastzelle 1 selbst sowie deren Einbauten sind bezogen auf die Längsmittelebene 2 jedoch in üblicher Weise spiegelsymmetrisch gestaltet.

Zwischen einer vorderen Seitentür 3 und einem Mitteltunnel 4 ist ein Fahrzeugsitz 5 angeordnet, der über nicht gezeigte Sitz­ schienen verstellbar stabil im Fahrzeugboden 6 verankert ist. Der Sitz 5 umfaßt in üblicher Weise einen gepolsterten Sitzkis­ senteil 7 sowie einen im Bereich der Sitzkissenoberkante an des­ sen Rückseite angelenkten Sitzlehnenteil 8, der in seiner aufge­ richteten Gebrauchsstellung gehalten ist. Die Sitzposition eines Insassen auf dem Sitz 5 ist durch eine eingezeichnete Meßpuppe 9 angedeutet.

Wie im Zusammenhang mit der Seitenansicht nach Fig. 2 zu erken­ nen ist, handelt es sich um eine Coupe-Fahrgastzelle 1 mit le­ diglich zwei Seitentüren 3, wobei die B-Säulen 10 auf Höhe der Fensterbrüstung enden. Um ein Einsteigen von Fahrgästen in den Rücksitzraum zu ermöglichen, ist der Sitzlehnenteil 8 des Fahr­ zeugsitzes 5 nicht nur neigungseinstellbar, sondern nach Lösen einer Verriegelung auch nach vorn umklappbar. Durch die Ein­ stiegserfordernisse bedingt sind die Türöffnung und damit auch die Seitentür 3 entsprechend lang ausgebildet, wodurch beim Sei­ tenaufprall das Risiko einer übermäßigen Eindrückung der Seiten­ tür 3, die mit einem entsprechend hohen Verletzungsrisiko des Insassen einherginge, weiter vergrößert ist. Hinzu kommt, daß der Bug eines aufprallenden Fahrzeugs bzw. die bugähnlich abge­ stufte Barriere 11 bei der Aufprallsimulation häufig erst hinter der ans Dach angebundenen A-Säule seitlich auf der Fahrgastzelle 1 auftreffen wird.

Um beim Seitenaufprall des Kraftwagenbugs bzw. der Barriere 11 eine übermäßige Eindrückung des Bereichs um die B-Säule 10 und besonders nahe der Bordwandoberkante zu verhindern, ist als Sei­ tenaufprallschutz-System eine Stützanordnung vorgesehen, mit der eine Queraussteifung der Fahrgastzelle 1 erreicht wird. Durch die Aussteifungswirkung wird die auftreffende Last mittels der Stützanordnung (idealerweise auf Schwerpunktshöhe der Fahrgast­ zelle 1 und des Unfallpartners) teilweise zur aufprallabgewand­ ten Fahrzeugseite weitergeleitet. Somit wird die Aufprallwucht weniger durch eine Verformung der Fahrgastzelle 1 sondern über­ wiegend durch seitliches Verschieben der Fahrgastzelle in Bewe­ gungsenergie umgewandelt, wodurch die auf Insassen wirkenden Be­ schleunigungskräfte geringer gehalten werden können.

Die Stützanordnung umfaßt eine Rahmenstrebe 12, eine Prallwand 13 einer drucksteifen, auf dem Mitteltunnel 4 befestigten Prall­ box und einen Aufprallbereich der Seitentür 3, in dem ein Hart­ schaumkörper 14 angeordnet ist. Als Rahmenstrebe 12 ist ein etwa trapezförmiger Rohrrahmen vorgesehen, der in die untere Hälfte des Sitzlehnenteils 8 eingebaut ist. Dabei verläuft der untere Rahmenabschnitt 12a unmittelbar oberhalb des Sitzkissenteils 7 horizontal in Breitenrichtung des Sitzlehnenteiles 8. Der obere Rahmenabschnitt 12b erstreckt sich darüber diagonal in Breiten­ richtung des Sitzlehnenteils 8. Die in den Sitzlehnenteil 8 ein­ gebauten Rahmenabschnitte 12a und 12b stehen mit ihren Enden ge­ ringfügig aus den Schmalseiten des Sitzlehnenteils 8 heraus, wo sie jeweils über kürzere Rahmenabschnitte 12c bzw. 12d winkel­ steif miteinander verbunden sind und so eine Prallfläche bilden, die mit dem Aussteifungsteil 14 zusammenwirkt (Überdeckung). Beide Rahmenabschnitte 12c und 12d verlaufen von vorn aus gese­ hen senkrecht in der Neigungsmittelebene des Sitzlehnenteils 8, wie in der Seitenansicht zu erkennen ist. Aufgrund der diagona­ len Erstreckung des Rahmenabschnittes 12b weist der türseitige Rahmenabschnitt 12d dabei Länge auf als der zur Längsmittelebene 2 gewandte Rahmenabschnitt 12c. Die zur Längsmittelebene 2 ge­ wandte Seite des kurzen Rahmenabschnittes 12c liegt der Prall­ wand 13 in jeder vorgesehenen Position des Sitzes 5 in einem ge­ ringen Abstand parallel gegenüber. Anstelle der seitlich der Sitzlehne verlaufenden Rahmenabschnitte 12c und 12d könnten diese auch im Sitzlehnenteil 8 versenkt sein. Statt dessen könn­ ten auf den Seiten des Sitzlehnenteils 8 erhabene Kraftübertra­ gungselemente angebracht sein, um den Abstand zur Prallwand 13 bzw. zur Seitentür 3 zu verkürzen.

Die der Seitentür 3 zugewandte Seite des Rahmenabschnittes 12d liegt dieser ebenfalls in einem geringen Abstand gegenüber, da der Abstand zum Türkörper der Seitentür 3 zusätzlich durch den erhaben von ihrer Innenseite abstehenden Hartschaumkörper 14 verkürzt ist. Es versteht sich, daß dabei der Hartschaumkörper 14 ggf. durch eine dekorative Innenverkleidung der Seitentür 3 verdeckt sein kann.

Der Hartschaumkörper 14 weist insgesamt eine L-Form auf, wobei der obere Schenkel des Hartschaumkörpers 14 in einer Über­ deckungsstellung zur Seite des Sitzlehnenteils 8 und der untere Schenkel in einer Überdeckungsstellung zum unteren Sitzgestell mit seinen queraussteifenden Streben/Prallflächen angeordnet sind. Die Seitenaufprallträger 15 stützen sich beim Intrudieren nach dem Prinzip des dreifach gelagerten Biegeträgers zwischen ihren Einspannstellen an der Lehnenversteifung 12 ab.

Eindrückungen neben der Rahmenstrebe 12 werden somit beim Sei­ tenaufprall über die Rohre 15 auf die Strebe 12 geleitet.

Um eine weitere Verbesserung des Seitenaufprallschutzes zu er­ reichen, ist unterhalb des Fahrzeugsitzes 5 ein Sitzuntergestell mit zwei Rohrstempeln 16 versehen, die sich in Breitenrichtung des Sitzes 5 und in einem Abstand voneinander zueinander paral­ lel erstrecken.

Die Enden dieser Rohrstempel 16 stehen ein- oder auch beiseitig gegenüber dem Sitzkissenteil 7 über, um den Totraum zu reduzie­ ren und sind über ein steifes Sitzuntergestell (z. B. Kastenpro­ fil 17) zu einem Rechteckrahmen miteinander verbunden. Dieser Rechteckrahmen bildet eine weitere Stützanordnung, über die auf einem seitlichen Türschweller 18 wirkende Verformungskräfte bzw. Drucklasten an der Seitenwand des Mitteltunnels 4 abgestützt werden können.

Eine weiter vergrößerte Schutzwirkung wird erreicht, wenn der Hohlquerschnitt des Türschwellers 18 mit Querschotten 19 ausge­ steift ist.

Prinzipiell wäre es auch denkbar, die beulsteifen Kastenprofile 17 anstelle von Sitz schienen für die Längsverstellung des Fahr­ zeugsitzes 5 vorzusehen.

Claims (10)

1. Stützanordnung zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bei einem Seitenaufprall mit einem Drucklasten übertragenden Verstärkungs­ element, das auf einer vorgesehenen Schutzhöhe in einen Sitzteil des Fahrzeugsitze eingebaut ist und sich annähernd über die ge­ samte Breite des Sitzplatzes erstreckt, und mit einer Abstützung des Verstärkungselements beim Seitenaufprall zwischen einem Auf­ prallbereich der Seitentür und einer dem Aufprallbereich gegen­ überliegenden Prallwand im Mittelbereich des Fahrzeugs, wobei die vom Fahrzeugboden oder dgl. gehaltene Prallwand drucksteif ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement (Rahmenstrebe 12) oberhalb des Sitz­ kissenteils (7) in den Sitzlehnenteil (8) des Fahrzeugsitzes (5) eingebaut ist.

2. Stützanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die dem Aufprallbereich der Seitentür (3) zugewandte Endseite des Verstärkungselements (Rahmenstrebe 12) über einen größeren Höhenbereich des Sitzlehnenteils (8) erstreckt als die der Prallwand (13) zugewandte Endseite des Verstärkungselements (Rahmenstrebe 12).

3. Stützanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß-als Verstärkungselement eine Rahmenstrebe (12) vorgesehen ist, wobei ein unterer Rahmenabschnitt (12a) horizontal, ein oberer Rahmenabschnitt (12b) diagonal und die endseitigen Rah­ menabschnitte (12c und 12d) etwa senkrecht verlaufen.

4. Stützanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die endseitigen Rahmenabschnitte (12c und 12d) zumindest mit einem Teilquerschnitt seitlich aus dem Sitzlehnenteil (8) her­ ausstehen.

5. Stützanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Aufprallbereich ein Druckelement (Hartschaumkörper 14) an der Seitentür (3) angeordnet ist, das erhaben von der Innenseite der Seitentür (3) absteht.

6. Stützanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement ein Hartschaumkörper (14) ist.

7. Stützanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckelement (Hartschaumkörper 14) eine längliche L-Form aufweist, wobei ein Schenkel im überdeckungsbereich mit einer Aussteifung (Rohrstreben 15, 15) der Seitentür (3) angeordnet ist.

8. Stützanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Fahrzeugsitzes (5) ein Untergestell mit einem weiteren Verstärkungselement (Rohrstempel 16) vorgesehen ist, dessen Enden seitlich gegenüber dem Sitzkissenteil (7) überste­ hen und beim Seitenaufprall mit Gegenflächen am Türschweller (18) bzw. Mitteltunnel (4) zusammenwirken.

9. Stützanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungselement mindestens einen Rohrstempel (16) aufweist.

10. Stützanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Türschweller (18) im Überdeckungsbereich mit dem Ver­ stärkungselement (Rohrstempel 16) ein Aussteifungselement auf­ weist.