DE19738154A1 - Durchschußhemmung für Fensterrahmen - Google Patents
Durchschußhemmung für FensterrahmenInfo
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- E06—DOORS, WINDOWS, SHUTTERS, OR ROLLER BLINDS IN GENERAL; LADDERS
- E06B—FIXED OR MOVABLE CLOSURES FOR OPENINGS IN BUILDINGS, VEHICLES, FENCES OR LIKE ENCLOSURES IN GENERAL, e.g. DOORS, WINDOWS, BLINDS, GATES
- E06B5/00—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor
- E06B5/10—Doors, windows, or like closures for special purposes; Border constructions therefor for protection against air-raid or other war-like action; for other protective purposes
- E06B5/106—Frames for bullet-proof windows
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Durchschußhemmung für Fensterrah
men.
Bei der Sicherung von Gebäuden gegen von außen einwirkende Schußwaffen
stellen die im Gebäude vorzusehenden Fenster sicherheitstechnisch die kri
tischsten Schwachstellen dar. Dieses Problem betrifft weniger die aus schußsi
cherem Glas hergestellbaren Fensterscheiben als solche, als vielmehr den
Übergangsbereich von den Fensterscheiben zum Mauerwerk des Gebäudes,
welches gegebenenfalls durch zusätzliche Armierungen zu sichern ist. In einer
Vielzahl von Anwendungsfällen wird dabei nicht nur einfach ein permanentes
Fixieren der schußsicheren Fensterscheiben im Mauerwerk gewünscht. Viel
mehr soll gegebenenfalls auch die Möglichkeit eröffnet werden, daß das Fen
ster im Bedarfsfall noch geöffnet werden kann. Dient das schußsichere Fenster
z. B. der Sicherung von Wohngebäuden, so kann durchaus der Wunsch der Be
wohner bestehen, diese Fenster tagsüber z. B. zur Belüftung der Wohnräume
öffnen zu können, da eine wirkliche Gefährdung durch terroristische Anschläge
oder ähnliches möglicherweise nur bei Dunkelheit anzunehmen ist.
Fenster, die geöffnet werden können und gleichwohl eine ausreichende Dich
tungswirkung gegen äußere Witterungseinflüsse aufweisen, sind jedoch letz
tendlich nur durch ein Paar gegeneinander beweglicher und ineinandergreifen
der Rahmen herstellbar, von denen einer fest mit dem Mauerwerk und der an
dere fest mit der Fensterscheibe verbunden ist.
Zwar ist es grundsätzlich möglich, solche Fensterrahmen ebenfalls aus einem
ausreichend schußsicheren Material wie z. B. Rahmen aus Stahlprofilen herzu
stellen. Diese Lösung ist jedoch aus einer Reihe von Gründen unbefriedigend.
Aufgrund einer innerbetrieblichen Vorbenutzung ist es der Anmelderin weiter
hin bekannt, wie in Fig. 3 gezeigt in den Fensterrahmenprofilen 4, 5 welche
aus einem z. B. aus Kunststoff extrudierten Hohlrahmenprofil bestehen, in die
einzelnen Hohlräume 7, 8 Edelstahlprofile 30 einzuziehen, die in ihrer Gesamt
heit möglichst alle denkbaren Schußkanäle blockieren sollen.
Jedoch weist armierter Stahl ein sehr hohes Gewicht auf und erschwert somit
auch im Falle des in Fig. 3 gezeigten Hohlrahmenprofils mit in den Hohlräu
men 7, 8 eingebrachten Stahlschienen 30 die Handhabung beim Einbau des
Fensterrahmens.
Weiterhin überzeugt diese Lösung auch unter sicherheitstechnischen Aspekten
nicht, da auch nach der Einbringung von Stahlschienen in die Hohlräume nicht
alle theoretisch möglichen Schußkanäle blockiert sind. So verbleibt zum Bei
spiel bei dem in Fig. 3 gezeigten Hohlrahmenprofil 4 ein möglicher Schußkanal
längs der gestrichelt eingezeichneten Linie a , längs der ein Geschoß unter Re
flexion an einer Stahlschiene in das Gebäudeinnere dringen könnte.
Zusätzlich ist zu beachten, daß gerade im privaten Bereich bei der sicherheits
technischen Nachrüstung von Wohngebäuden auch wirtschaftliche Überlegun
gen in besonders starkem Maße zu berücksichtigen sind. Es gilt hierbei einen
vernünftigen Kompromiß zwischen den Sicherheitsbedürfnissen der Bewohner
einerseits und dem dazu zu veranschlagenden finanziellen Aufwand anderer
seits zu finden. So besteht in der Praxis der Wunsch, bei einer sicherheitstech
nischen Nachrüstung eines Wohngebäudes die im Mauerwerk bereits integrier
ten Fensterrahmen nicht mehr durch aufwendige Arbeiten aus dem Mauer
werk entfernen und durch neue schußhemmende Rahmen ersetzen zu müssen.
Vielmehr sollte nach Möglichkeit auf die bereits im Mauerwerk integrierten
Fensterrahmen zurückgegriffen werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb das Problem zugrunde, eine leicht
handbare Durchschußhemmung für Fensterrahmen bereitzustellen, die gege
benenfalls auch nachträglich für bereits in einem Mauerwerk eingesetzte Fen
sterrahmen ohne unverhältnismäßig hohe Umbaukosten nachrüstbar ist und
gleichwohl einen möglichst hohen Sicherheitsstandard bietet.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Maßnahmen des Anspruchs 1
gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen.
Die Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich auch aus
den nachfolgenden Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnun
gen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Durchschußhemmung in einer Einbausituation;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Durchschußhemmung in einer Einbausituation; und
Fig. 3 einen Schnitt durch eine bekannte Durchschußhemmung unter Ver
wendung von Edelstahlprofilen in einem Hohlrahmenprofil.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchschuß
hemmung in einer Einbausituation. Dabei ist ein Schnitt durch ein in einem
Mauerwerk 1 eingesetztes Fenster 2 samt erfindungsgemäßer Durchschußhem
mung 3 gezeigt. Das Fenster besteht aus einem ersten stationären Rahmen 4,
welcher fest mit dem Mauerwerk 1 verbunden ist, einem dazu beweglich gela
gerten zweiten Fensterrahmen 5 sowie einer darin integrierten schußsicheren
Fensterscheibe 6.
Die in der Fig. 1 gezeigten Fensterrahmen 4, 5 sind in der heute üblichen Bau
weise aus extrudierten Kunststoffhohlprofilen gefertigt und umfassen als sol
che keine speziell sicherheitstechnisch relevanten Bauteile. D.h. mit anderen
Worten, es können handelsübliche Hohlrahmenprofile verwendet werden. In
den Hohlräumen 7, 8 im Inneren solcher aus Kunststoff gefertigten Hohlrah
menprofile 4, 5 sind allenfalls Stahlprofile 9, 10 vorgesehen, die eine gewisse
mechanische Biege- und Verwindungssteifigkeit garantieren, ohne eine beson
dere durchschußhemmende Wirkung aufzuweisen.
Da diese konventionellen Hohlrahmenprofile keine spezielle Durchschußhem
mung aufweisen, sind sie durch eine an der Fensteraußenseite anzubringende
erfindungsgemäße Durchschußhemmung 3 speziell zu schützen.
Diese erfindungsgemäße Durchschußhemmung 3 besteht aus einer Außenscha
le 11, die im wesentlichen aus ästhetischen Gründen vorgesehen ist, sowie ei
nem darin eingebetteten und sicherheitstechnisch funktionellen Kern 12. Die
Außenschale 11 besteht idealerweise aus einem leichten und preiswerten Mate
rial, wie z. B. PVC oder Aluminium, welches auf fertigungstechnisch einfache
Weise mit dem Kern 12 verbindbar ist. An der Außenschale 11 können zusätz
lich Dichtungslippen 25 (Fig. 2) vorgesehen sein, um eine wetterfeste Abdich
tung zwischen der schußsicheren Fensterscheibe sowie der Außenschale 11 zu
erzielen.
Bei dem sicherheitstechnisch funktionellen Kern handelt es sich um ein schuß
hemmendes Laminat 12, welches die kinetische Energie eines eindringenden
Geschosses in einer Vielzahl von übereinanderliegenden Lagen schichtweise
absorbiert und neutralisiert. Ein derartiges Laminat hat gegenüber armierten
Stahlplatten oder ähnlichen Materialien den Vorteil, daß es trotz vergleichbar
guter durchschußhemmender Eigenschaften relativ leicht ist und somit vor Ort
beim Zusammenbau des Fensters gut handhabbar ist.
Idealerweise besteht ein solches Laminat aus mehreren Lagen eines faserver
stärkten Gewebes, welche in eine Kunststoffmatrix eingebettet sind. Derartige
durchschußhemmende Laminate sind an sich bekannt. Diese bekannten Lami
nate zeichnen sich auch durch gute fertigungstechnische Eigenschaften aus.
Die PVC-Außenschale kann in verschiedenen Farbtönungen auf die Farbe der
Fensterrahmen abgestimmt werden. Weiterhin bestehen herkömmliche Fen
sterrahmen heutzutage ebenfalls meist aus Kunststoff, bevorzugterweise ex
trudiertem PVC, so daß sich hierbei durch Verwendung von PVC für die Au
ßenschale der erfindungsgemäßen Durchschußhemmung ebenfalls ein ästhe
tisch ansprechender einheitlicher Gesamteindruck ergibt.
Die Außenschale 11 der in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen Durchschuß
hemmung 3 weist einen unteren Schenkel 23, ein im wesentlichen senkrecht
daran angesetztes Mittelteil 22 sowie ein dem unteren Schenkel 23 gegenüber
liegenden und am Mittelteil 22 im wesentlichen senkrecht angesetzten oberen
Schenkel 21 auf. Zwischen den beiden Schenkeln 21, 23 ist das schußhemmen
de Laminat 12 an der Innenseite der Außenschale 11 angebracht.
Die erfindungsgemäßen Durchschußhemmungen können auch ohne einen Aus
bau der im Mauerwerk befestigten stationären Fensterrahmen eingebaut wer
den.
In Fig. 1 ist schematisch dargestellt, wie ein stationärer Fensterrahmen 4 im
umgebenden Mauerwerk 1 dadurch befestigt ist, daß der Hohlraum zwischen
Fensterrahmen und Mauerwerk mit einer Dichtungsmasse 13 vergossen ist.
Diese Dichtungsmasse kann abschnittsweise entfernt werden, so daß beim
nachträglichen Einbau einer erfindungsgemäßen Durchschußhemmung zu
nächst längs einer Rahmenseite ein Spalt zwischen Mauerwerk 1 und Rahmen
4 angebracht wird, in den der untere Schenkel 23 der Außenschale 11 einge
führt werden kann. Dieser Schenkel 23 wird zunächst im Spalt durch von au
ßen eingeführte Keile verklemmt, um den Fensterrahmen 4 während des nach
träglichen Einbaus der erfindungsgemäßen Durchschußhemmung 3 im Mauer
werk 1 zu stützen. Dann wird der Spalt mit einer aushärtenden Dichtungsmas
se 13 ausgefüllt, welche dem Fensterrahmen 4 zusätzlich Halt geben.
Im Gegensatz hierzu muß beim Einbau eines in Fig. 3 gezeigten herkömmli
chen Fensterrahmens 4, 5, mit in den Hohlrahmen 7, 8 integrierten armierten
Stahlschienen 30 zunächst ein gegebenenfalls vorhandener alter Fensterrah
men ohne besondere Durchschußhemmung aus dem Mauerwerk herausgeris
sen werden, und dann der neue Fensterrahmen eingesetzt werden.
Im folgenden sei angenommen, daß ein bestimmtes Mauerwerk gegenüber ei
nem bestimmten Geschoß eine kritische Wandstärke x aufweisen muß, damit
das Geschoß darin stecken bleibt und im Inneren des hinter dem Mauerwerks
liegenden Raum keinen Schaden mehr anrichten kann. Weiterhin sei angenom
men, daß die unarmierten Fensterrahmen als solche praktisch keinerlei Durch
schußhemmung zeigen. Wie in Fig. 1 gezeigt, verbleibt dann bei der ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Durchschußhemmung das Pro
blem, daß Geschosse, deren Schußbahnen innerhalb eines bestimmten kriti
schen Abstands h unterhalb der Unterkante des unteren Schenkels 4 sowie in
nerhalb eines bestimmten kritischen Einfallwinkelbereichs 0 - α angesetzt
werden, längs einer strichpunktierten Geraden g schräg nach oben fliegen kön
nen und dabei lediglich eine Wegstrecke y im Mauerwerk durchschlagen müs
sen, die kleiner als die vorgenannte kritische Wandstärke x ist. Solch ein Ge
schoß kann also das Mauerwerk und die dahinterliegenden Fensterrahmenteile
ohne weiteres durchschlagen und für eine Gefährdung in den Innenräume sor
gen.
Hier schafft eine in Fig. 2 gezeigte zweite Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Durchschußhemmung 3 Abhilfe. Dabei ist das Mittelteil 22 mit einer
über den unteren Schenkel 23 hinausgeführten U-förmigen Ausstülpung 24
versehen, welche mit ihrem dem Mittelteil 22 abgewandten Ende in den unte
ren Schenkel 23 der Durchschußhemmung 3 übergeht. Das schußhemmende
Laminat 12 überdeckt dabei die gesamte Höhe des Mittelteils 23 und erstreckt
sich von der Höhe der unteren Auflagefläche des Fensterrahmens 4 soweit
nach unten, daß der für das betreffende Mauerwerk vorhandene kritische Ab
stand h vollständig vom durchschußhemmenden Laminat 12 überdeckt wird.
Somit wird unter allen Umständen bei geschlossen Fenstern eine Gefährdung
in den Innenräumen gegen von außen abgefeuerte Geschosse vermieden.
Claims (7)
1. Durchschußhemmung (3) für Fensterrahmen, bestehend aus einer
Außenschale (11), welche innenseitig mit einem schußhemmenden Laminat
(12) versehen ist, und an einem Fensterrahmen so anbringbar ist, daß der Fen
sterrahmen von der Außenschale samt Durchschußhemmung überdeckt wird.
2. Durchschußhemmung (3) nach Anspruch 1, wobei die Außenschale
(11) aus PVC besteht.
3. Durchschußhemmung (3) nach Anspruch 1, wobei die Außenschale
(11) aus Aluminium besteht.
4. Durchschußhemmung (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Laminat
(12) aus mehreren Lagen eines in einer Kunststoffmatrix eingebetteten Faser
verbundwerkstoffs besteht.
5. Durchschußhemmung (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Außenschale (11) mit Dichtungslippen (25) zum Abdichten der
Durchschußhemmung relativ zum Fensterrahmen (4, 5) und/oder einer darin
eingebrachten Fensterscheibe (6) versehen ist.
6. Durchschußhemmung (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Außenschale (11) einen unteren Schenkel (23), ein im wesentlichen
senkrecht daran angesetztes Mittelteil (22) sowie ein dem unteren Schenkel
(23) gegenüberliegenden und am Mittelteil (22) im wesentlichen senkrecht an
gesetzten oberen Schenkel (21) umfaßt, wobei das schußhemmende Laminat
(12) zwischen den beiden Schenkeln (21, 23) eingeschlossen ist.
7. Durchschußhemmung nach Anspruch 6, wobei das Mittelteil (21) mit
einer über die Höhe des unteren Schenkels (2) hinausgeführten U-förmigen
Ausstülpung (24) versehen ist, welche an der Innenseite der Durchschußhem
mung (3) in den unteren Schenkel (23) übergeht, wobei das schußhemmende
Laminat (12) die gesamte Höhe des Mittelteils (22) überdeckt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997138154 DE19738154A1 (de) | 1997-09-01 | 1997-09-01 | Durchschußhemmung für Fensterrahmen |
PCT/EP1998/004137 WO1999011897A1 (de) | 1997-09-01 | 1998-07-03 | Durchschusshemmung für fensterrahmen |
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DE1997138154 DE19738154A1 (de) | 1997-09-01 | 1997-09-01 | Durchschußhemmung für Fensterrahmen |
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WO (1) | WO1999011897A1 (de) |
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FR2740811B1 (fr) * | 1995-11-03 | 1998-01-02 | Alcan France | Chassis d'ouvrant de fenetre a deux vantaux |
-
1997
- 1997-09-01 DE DE1997138154 patent/DE19738154A1/de not_active Withdrawn
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1998
- 1998-07-03 WO PCT/EP1998/004137 patent/WO1999011897A1/de active Application Filing
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1999011897A1 (de) | 1999-03-11 |
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