DE19645910C2 - Anlage zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern - Google Patents
Anlage zum Trocknen von feinkörnigen SchüttgüternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Trocknen von feinkörni
gen Schüttgütern mit einem indirekt beheizten Wirbel
schichttrockner gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
In DE 196 20 047 A1 wird eine derartige Anlage beschrieben,
bei welcher der unten im Trockner befindliche Austragsbereich
ein sich nach unten trichterförmig verengendes Austragsrohr
aufweist, das etwa im Bereich des Anströmbodens beginnt und
durch die stirnseitige Wandung des Trockners hindurchgeführt
ist. Der Durchmesser der koaxial zur Längsachse des Trockner
gehäuses angeordneten Eintrittsöffnung dieses Austragsrohres
beträgt etwa ein Drittel des Durchmesser des Trocknergehäu
ses, wobei der ringförmige Zwischenraum im Bereich zwischen
Eintrittsöffnung des Austragsrohrs und der Wandung des Trock
nergehäuses durch einen Zwischenboden verschlossen ist. Es ist
unvermeidbar, daß sich auf diesem Zwischenboden Teile des ge
trockneten Gutes ansammeln. Dies ist nachteilig, da insbeson
dere bei Betriebsunterbrechungen die auf dem Zwischenboden be
findlichen Ablagerungen nicht restlos ausgetragen werden kön
nen. Bei Schüttgütern, die überwiegend kohlenstoffhaltige Sub
stanzen enthalten, beispielsweise Braunkohle und Klärschlamm,
können Selbstentzündungen dieser Ablagerungen auftreten, wenn
diese z. B. eim Abfahren des Trockners mit Luft in Berührung
kommen. Um dies zu verhindern müßte der Trockner in derarti
gen Fällen bei jeder längeren Betriebsunterbrechung mit Wasser
leergespült werden. Dies kann zu betrieblichen Erschwernissen
führen, wenn größere Rückstandsmengen herauszuspülen sind. Zu
dem stellt diese Art der Entleerung durch die großen herauszu
spülenden Feststoffmengen eine Belastung des Abwassersystems
dar. Sie führt zudem zu einer Komplizierung des Betriebes.
Außerdem können Feststoffansammlungen bzw. nicht fluidisier
bare Ablagerungen auf dem Begasungsboden (z. B. Schwerstoffe
der Kohle) zu Störungen der Fluidisierung führen.
Das Entstehen von unkontrollierten Ablagerungen, die nicht
ohne weiteres aus dem unteren Bereich der Austragseinrichtung
entfernt werden können, wird bei Anlagen, in denen sich
trockene Schüttgüter sammeln, die zur Selbstentzündung neigen
können, im allgemeinen dadurch vermieden, daß der untere Be
reich der jeweiligen Anlage einen Fortsatz aufweist, der sich
kegelförmig oder pyramidenförmig kontinuierlich nach unten bis
zur Austragsöffnung verjüngt, wobei der Kegelwinkel so gewählt
ist, daß ein ständiges Nachfließen des feinkörnigen Schütt
gutes in diesem Sammelbereich über den gesamten Querschnitt
desselben gewährleistet ist. Dies bedeutet, daß der Kegelwin
kel kleiner sein muß als der Schüttwinkel des jeweiligen
fließfähigen Schüttgutes. Als Beispiele einer derartigen Aus
gestaltung können Elektrofilter genannt werden, in denen feste
staubförmige Bestandteile aus gasförmigen Medien, beispiels
weise Rauchgas, Brüden oder dgl., entfernt werden. Derartige
kegelförmig od. dgl. sich nach unten verjüngende Sammel- und
Austragsbereiche sind auch bei anderen Behandlungsanlagen,
Bunkern oder dgl. bekannt. Diese Konstruktionen führen jedoch
in jedem Fall dazu, daß die Gesamtanlage höher baut als an
sich für die jeweilige Behandlung oder sonstige Maßnahme er
forderlich ist. Dies gilt auch dann, wenn ein Gehäuse mit re
lativ großer Querschnittsfläche im Sammel- bzw. Austragsbe
reich in mehrere parallele, sich jeweils nach unten verjün
gende Sammel- bzw. Austragsbereiche unterteilt ist, um so die
Gesamtbauhöhe der Anlage zu verringern. Jedoch ist auch hier
die Gesamtbauhöhe in der Regel immer noch deutlich größer als
für die Funktion der eigentlichen Anlage erforderlich. Zudem
verursachen die sich verjüngenden Sammel- und/oder Austragsbe
reiche immer zusätzliche Investitionskosten.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine An
lage gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten,
daß ihre Bauhöhe im wesentlichen nur in Abhängigkeit von der
Funktion der Anlage und nicht durch die Erfordernisse für das
Austragen des getrockneten fließfähigen Fördergutes bestimmt
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch Anwendung der Merkmale
des Anspruches 1 gelöst.
Dabei ist es möglich, die Querschnittsabmessungen des Gehäuses
des Wirbelschichttrockners im wesentlichen unverändert bis zum
Boden des Sammelraumes beizubehalten.
Der Querschnitt des Innenraumes des Gehäuses kann sich somit
bis zur Höhe der Austragsöffnung oder bis zu einer kurz dar
über befindlichen Ebene nach unten erstrecken, wobei die Höhe
des unterhalb des Anströmbodens befindlichen Sammelraums sich
im wesentlichen aus dem erforderlichen Platzbedarf für die
Wartungs- und Instandhaltung ergibt. Der Boden des Gehäuses,
auf dem sich der durch die Austragshilfe in Richtung auf die
Austragsöffnung zu bewegende Feststoff sammelt, kann zu einer
in der Mitte befindlichen Öffnung hin geringfügig kegelförmig
verlaufend ausgebildet sein, wobei der Kegelwinkel lediglich
so bemessen zu sein braucht, daß Wasser, das zur Reinigung des
Wirbelschichttrockners in diesen eingespritzt wird, zu einer
Austrittsöffnung für das Wasser und ggf. in diesem enthaltenen
Feststoff ablaufen kann. Die dazu erforderliche Neigung des.
Bodens kann so gering sein, daß sie auf die Bauhöhe der Anlage
keinen Einfluß hat. Der Boden des Gehäuses kann aber auch im
wesentlichen horizontal verlaufen.
Der Begasungsboden kann von vorteilhafterweise zueinander par
allelen Rohren gebildet sein, die mit Düsen für den Austritt
des Fluidisierungsmediums versehen und zur Bildung der Durch
brechungen für den Durchgang des getrockneten Schüttgutes in
Abständen voneinander angeordnet sind. Beim Trocknen bei
spielsweise von Braunkohle und Klärschlamm können diese Ab
stände verhältnismäßig klein sein, ggf. weniger als 100 mm be
tragen, da diese Schüttgüter zumindest in der Mehrzahl der
Fälle entsprechend feinkörnig sind.
Gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann die Aus
tragshilfe als wenigstens ein Räumarm ausgebildet sein, der
bzw. dessen Antriebswelle um eine im wesentlichen vertikale
Achse rotiert. Dabei kann die Antriebswelle des wenigstens
einen Räumarms im Boden des Gehäuses koaxial zu letzterem an
geordnet sein. Es besteht die Möglichkeit, die Austragsöffnung
im Boden koaxial zur Antriebswelle des wenigstens einen
Räumarmes diese umgebend anzuordnen. Es ist aber auch möglich,
die Austragsöffnung im Boden des Gehäuses exzentrisch, also
gegenüber der Längsachse desselben versetzt, anzuordnen mit
der Folge, daß bei geringfügig kegelförmig begrenztem Boden
ein Teil des auf letzterem liegenden Gutes, nämlich jener,
welcher in dem Bereich liegt, welcher von der Antriebswelle
des Räumarmes und einem dazu koaxialen Kreis, welcher die Aus
tragsöffnung tangiert, begrenzt ist, etwas ansteigend geför
dert werden muß.
Der wenigstens eine Räumarm kann etwas gekrümmt ausgebildet
sein derart, daß der radiale äußere Abschnitt desselben in Ro
tationsrichtung des Räumarmes im wesentlichen parallel zur
Ebene, in welcher der Räumarm rotiert, in Rotationsrichtung
nach vorne gebogen ist. Bei exzentrischer Anordnung der Aus
tragsöffnung kann es darüberhinaus zweckmäßig sein, den an die
Antriebswelle unmittelbar anschließenden Abschnitt des Räumar
mes so auszuführen, daß in dem ringförmigen Bereich zwischen
Austragsöffnung und Welle das vom Räumarm erfaßte Gut in
Richtung auf den äußeren Umfang des den Sammelraum begrenzen
den Bodens verschoben wird, um es so der Austragsöffnung zuzu
führen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer Anlage zum Trocknen von
feinkörnigen Schüttgütern mit einem indirekt
beheizten Wirbelschichttrockner im Längsschnitt,
Fig. 2 im Schema die Draufsicht auf den Boden des
Trocknergehäuses,
Fig. 3 im Schema einen Ausschnitt aus einer zweiten
Ausführungsform in einer der Fig. 1 entsprechen
den Darstellung.
Der Wirbelschichttrockner 10 gemäß den Fig. 1 und 2 weist ein
Gehäuse 12 mit einem bevorzugt kreisförmigen Querschnitt auf,
das an seiner oberen Stirnseite mit einem Zuführungsrohr 16
für das zu trocknende Schüttgut versehen ist. Im folgenden ist
überwiegend von Braunkohle die Rede, ohne daß damit eine Be
schränkung verbunden sein soll. Das Zuführungsrohr 16 ist Teil
einer Zuführungseinrichtung, die z. B. eine außerhalb des Ge
häuses 12 angeordnete und nicht dargestellte Zellenradschleuse
aufweisen kann. Der Durchmesser der einzelnen Partikel des
Schüttgutes wird im allgemeinen im Bereich von 0-7 mm lie
gen. Beim Trocknen von Braunkohle kann es zweckmäßig sein,
einen mittleren Korndurchmesser d50 von maximal 1,5 mm vorzu
sehen.
In einem geringen Abstand vom unteren Ende des Zuführungsroh
res 16 ist unterhalb desselben eine rotierende Verteilerfläche
42 vorgesehen, die zweckmäßigerweise nach Art einer Schurre
ausgebildet und, bezogen auf die Längsachse des Gehäuses 12,
exzentrisch angeordnet ist derart, daß sie vom Bereich unter
halb des Zuführungsrohres 16 schräg nach unten in Richtung auf
die Wandung des Gehäuses 12 verläuft. Die aus dem Zuführungs
rohr 16 austretende Kohle fällt somit auf den oberen Endbe
reich der Verteilerfläche 42, auf welcher sie dann auch auf
grund der Neigung der letzteren nach unten rutscht und so un
ter der Einwirkung der Rotationsbewegung über die Längskante
der Schurre gleichmäßig über die Oberfläche der darunter im
Gehäuse 12 befindlichen Wirbelschicht verteilt wird.
Unten im Trockner 10 ist oberhalb der den Innenraum des Gehäu
ses 12 unterseitig begrenzenden Bodens 18 ein Begasungsboden
20 angeordnet, der aus mehreren zueinander parallelen horizon
talen Rohren 22 besteht, die bei dem in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiel oberseitig mit nach oben gerich
teten Düsen 24 versehen sind. Es kann ggf. auch zweckmäßig
sein, die Düse nach unten weisend an den Rohren 22 anzubrin
gen, da dies den Vorteil hätte, daß im Fluidisierungsmedium
mitgeführter Staub, der in den Rohren 22 sedimentieren könnte,
aus den nach unten gerichteten Düsen leichter ausgetragen
wird.
Oberhalb des Begasungsbodens 20 sind Wärmetauscher 26 vorhan
den, die im wesentlichen aus übereinander angeordneten hori
zontalen Rohren, spiralförmigen Rohrschlangen oder vertikal
verlaufenden Platten 28 bestehen und eine Gesamthöhe von bei
spielsweisse 2-3 m aufweisen, um so die Grundfläche des
Trockners bei gleicher Wärmetauscherfläche, gleicher Wasser
verdampfungsleistung und gleichem Heizdampfdruck kleiner zu
halten als dies bei einem niedrigeren Wärmetauscher möglich
wäre. Bei der Ausführungsvariante des mit horizontalen Rohren
versehenen Wärmetauschers werden die übereinander angeordneten
Wärmetauscherrohre 28 von im wesentlichen vertikal verlaufen
den Halterungen 30, 32 getragen, die jeweils unmittelbar an
der inneren Begrenzungswandung des Gehäuses 12 angeordnet und
als Hohlkörper ausgebildet sind. Die Halterung 30 ist dabei
mit einer Dampfzuführung 34 verbunden, um als Dampfverteiler
für die einzelnen angeschlossenen Rohre 28 zu dienen. Die Hal
terung 32 am anderen Ende der Rohre dient als Kondensatsamm
ler. Sie ist demzufolge mit einer Ableitung 36 verbunden, über
die das Kondensat aus dem Kondensatsammler 32 abgeleitet wer
den kann. In der Zeichnung sind die Rohre 28 sichtbar, die
etwa entlang dem Durchmesser des Gehäuses 12 verlaufen. Die
vor und hinter der Bildebene angeordneten Rohre sind entspre
chend kürzer bemessen. Alternativ können die Wärmetauscher
rohre auch als gerade Rohre in der Wandung des Behälters 12
unmittelbar eingeschweißt werden. Im Bereich der Dampfzufüh
rung und Kondensatsammlung erhält der Trockner dann außen zu
sätzliche Vorkammern, wie sie im Wärmetauscherbau üblich sind.
Zur Erzielung einer großen Wärmetauscherfläche pro m3 Bauvolu
men wird eine möglichst hohe Packungsdichte der Wärmetauscher
rohre 28 oder Wärmetauscherplatten angestrebt. Aufgrund der
geringen Partikelgröße von z. B. maximal 7 mm der über das Zu
führrohr 16 dem Trockner aufgegebenen Kohle besteht ohne wei
teres die Möglichkeit, zwischen den Rohren oder Platten des
Wärmetauschers lediglich kleine Abstände von z. B. 15-20 mm
vorzusehen, wenn eine Gewähr dafür gegeben ist, daß keine Ge
genstände größeren Durchmessers beispielsweise in Form von Ag
glomeraten oder Fremdkörpern mit dem Schüttgut in den Bereich
des Wärmetauschers 26 gelangen, die sich zwischen den Rohren
oder Platten festsetzen könnten. Um dies zu verhindern, ist in
einem geringen Abstand oberhalb der oberen Begrenzung des Wär
metauschers 26 ein Rost 38 in im wesentlichen horizontaler
Ebene angeordnet, der sich über den gesamten oder nahezu den
gesamten Querschnitt des Gehäuses 12 erstreckt und dazu dient,
irgendwelche Körper, insbesondere Fremdkörper, deren Abmessun
gen merklich größer sind als die der Schüttgutpartikel, daran
zu hindern, in den Bereich des Wärmetauschers zu gelangen. Bei
rountinemäßigen Stillständen des Trockners können die auf dem
Rost 38 angesammelten Fremdkörper entfernt werden.
Das Gehäuse 12 weist über seine gesamte Höhe, d. h., zwischen
den beiden stirnseitigen Begrenzungen 14 und 18, einen gleich
bleibenden kreisförmigen Querschnitt auf. Der das Gehäuse 12
unterseitig begrenzende Boden ist schwach kegelförmig ausge
bildet, wobei der Kegelwinkel lediglich so groß zu sein
braucht, daß in das Gehäuse 12 eingeführtes Wasser zum Säubern
des Trockners in Richtung auf eine im mittleren Bereich des
Bodens befindliche verschließbare Entleerungsöffnung 88 ablau
fen kann. Mithin ist der Kegelwinkel des Bodens 18 so klein,
daß er die Bauhöhe des Gehäuses 12 nicht beeinflußt.
Der Teil der getrockneten Braunkohle, der unten aus dem Wir
belschichttrockner 10 ausgetragen wird, fällt zwischen den den
Begasungsboden 20 bildenden Rohren 22 hindurch auf den Boden
18, der sich in einem verhältnismäßig geringen Abstand unter
halb des Begasungsbodens 20 befindet derart, daß zwischen dem
Begasungsboden 20 und der vom Boden 18 gebildeten unteren
stirnseitigen Begrenzung des Gehäuses 12 ein kleiner Sammel
raum 60 für das getrocknete Schüttgut entsteht. In diesem Sam
melraum 60 ist dicht oberhalb der oberen Begrenzungsfläche des
Bodens 20, ggf. an dieser anliegend, ein Räumarm 62 vorgese
hen, der zwar gekrümmt ist, jedoch im wesentlichen radial zur
Mittelachse des Gehäuses 12 verläuft und über eine ihn tra
gende Welle 64 durch einen Motor 66 angetrieben wird. Für den
Durchgang der Welle 64 ist der Boden 20 mit einer entsprechen
den zur Längsachse des Gehäuses koaxialen Durchbrechung verse
hen, die durch geeignete Mittel abgedichtet ist, so daß der
Wirbelschichttrockner 10 auch unter Überdruck betrieben werden
kann, der bis zu 1 oder 2 bar betragen kann.
In einem geringen Abstand von der Welle 64, also gegenüber dem
Mittelpunkt des Bodens 20 versetzt, ist die Austragsöffnung 68
für das getrocknete Gut vorgesehen, an die in üblicher Weise
eine Austragsleitung 70 mit einer Zellenradschleuse 72 ange
schlossen ist. Alternativ können auch mehrere Austragsöffnun
gen, insbesondere bei größeren Trocknern, vorgesehen werden.
Die zwischen den Rohren 22 des Begasungsbodens 20 hindurch
fallende getrocknete Kohle sammelt sich auf dem Boden 18.
Diese Kohle wird durch den während des Betriebs des Trockners
absatzweise oder kontinuierlich rotierenden Räumarm 62 ausge
tragen. Letzterer ist in der in Fig. 2 dargestellten Weise
derart gekrümmt ausgebildet, daß in dem kreisringförmigen Be
reich, der von der Mantelfläche der Welle 64 und außen von ei
nem Kreis begrenzt ist, der etwa die Begrenzung der Austrags
öffnung 68 tangiert, die dort liegende Braunkohle vom Räumarm
62 gegen die Neigung des Bodens 18 etwa in Richtung der Pfeile
74 der Fig. 2, also in Richtung auf den äußeren Umfang des zur
Welle 64 koaxialen Kreisrings bewegt wird, innerhalb dessen
die Austragsöffnung 68 oder ein Teil derselben liegt. Der Ab
schnitt des Räumarmes 62, der sich zwischen dem die Austrags
öffnung 68 enthaltenden Kreisring und der Gehäusewandung 76
des Gehäuses 12 befindet, kann in der in Fig. 2 dargestellten
Weise sichelförmig in Rotationsrichtung 78 gebogen sein, so
daß die vom Räumarm 62 erfaßte Kohle etwas nach unten, also in
Richtung der Pfeile 78 entlang dem Räumarm verschoben wird.
Aufgrund der Tatsache, daß die getrocknete Braunkohle unter
Verwendung einer Austragshilfe, also des Räumarmes 62, aus dem
unteren Bereich des Gehäuses 12 ausgetragen wird, entfällt die
Notwendigkeit, an das Gehäuse nach unten einen längeren Sam
melraum anzuschließen, der kegel- oder pyramidenförmig sich
bis auf den Einlauf der Zellenradschleuse verjüngt, wobei der
Kegelwinkel zur Vermeidung von unkontrollierbaren Ablagerungen
und zur Erzielung eines ungestörten Austrags größer sein müßte
als der Schüttwinkel des jeweiligen Schüttgutes.
Fig. 3, in welcher Teile, die mit der Ausführungsform gemäß
den Fig. 1 und 2 übereinstimmen, mit gleichen, jedoch um je
weils 100 höheren Bezugszeichen versehen sind, zeigt eine an
dere Anordnung der Austragsöffnung 168. Letztere ist koaxial
zur Welle 164 angeordnet, die den Räumarm 162 trägt. Dabei ist
das die Zellenradschleuse 172 aufweisende Austragsrohr 170 im
Anschluß an die Austragsöffnung 168 schräg verlaufend derart
angebracht, daß die Welle 164 durch die Wandung des Austrags
rohres 170 hindurchgeführt werden kann, wie dies Fig. 3 zeigt.
Hier kann der Räumarm 162 ggf. auch genau radial verlaufend
ausgebildet sein. Jedenfalls ist es nicht erforderlich, den im
mittleren Bereich des Bodens 118 sich sammelnden Schüttgutan
teil aufwärts in Richtung auf die Austragsöffnung zu bewegen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 und 2 ist die
obere stirnseitige Begrenzung 14 mit z. B. zwei Austrittsöff
nungen für den bei der Trocknung entstehenden Dampf versehen.
An jeder dieser Austrittsöffnungen ist eine Leitung 44 bzw. 46
angeschlossen. In jeder der beiden Leitungen 44, 46 ist ein
Abscheider 48 bzw. 54 eingeschaltet, in welchem die gröberen
Feststoffpartikel, die mit dem Dampf aus dem Trockner ausge
tragen werden, abgeschieden und über eine Rückführleitung 52
bzw. 56 in den unteren Bereich des Trockners 10 oberhalb des
Anströmbodens wieder eingetragen werden. Alternativ können
auch nur ein großer Zyklon und nur eine Rückführleitung vorge
sehen werden.
Der so in den vorzugsweise als Zyklon ausgebildeten Abschei
dern 48 und 54 vorgereinigte Dampf wird über Leitungen 81, 82
einem E-Filter 84 zugeführt und dort auch weitestgehend von
den feinkörnigen Partikeln gereinigt. Ein Teil des den E-Fil
ter verlassenden gereinigten Dampfes wird über die Leitung 45,
in die ein Gebläse 50 eingeschaltet ist, als Fluidisierungsme
dium in den Vergaser 10 zurückgeführt. Die Leitung 45 mündet
in Strömungsrichtung 49 hinter dem Gebläse 50 im Begasungsbo
den 20. Dabei kann die Anordnung so getroffen sein, daß die
Leitung 45 in Strömungsrichtung 49 hinter dem Gebläse 50 ge
teilt ist, so daß der rückgeführte Dampf von beiden Enden in
die Rohre 22 des Vergasungsbodens 20 eingeführt wird. Die bei
den an die Rohre 22 des Begasungsbodens 20 angeschlossene
Zweige der Leitung 45 sind mit 45a, 45b bezeichnet.
Der im E-Filter 84 abgeschiedene Feststoff wird über die Lei
tung 86 dem unten aus dem Trockner ausgetragenen getrockneten
Schüttgut zugegeben. Aufgrund der Feinkörnigkeit des im Elek
trofilter 84 abgeschiedenen Gutes wird dieses selbst bei rela
tiv kurzer Verweilzeit im Trockner eine ausreichende Verringe
rung seines Wassergehaltes erfahren haben. Es ist ohnehin da
von auszugehen, daß, wie bei den meisten Trocknungsvorgängen,
es nicht darauf ankommt, das gesamte Wasser aus dem Schüttgut
zu entfernen, sondern dessen Wassergehalt auf einen bestimmten
Anteil zu verringern, bei Braunkohle beispielsweise auf einen
Restwassergehalt von 12% bei einem Ausgangswassergehalt in der
Größenordnung von etwa 60%.
Abweichend von der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispiel kann die Anordnung aber auch analog der in
der älteren Anmeldung DE 196 20 047 A1 beschriebenen Weise
getroffen sein, bei welcher der Ausgang für den vorgereinigten
Dampf des Abscheiders 48 direkt mit der Leitung 45 verbunden
ist, so daß der lediglich vorgereinigte Dampf wieder als Wir
belmedium in den Trockner zurückgeführt wird. Diese Ver
fahrensführung, d. h. das Vorhandensein einer besonderen Rück
führung für eine erste Teilmenge des aus dem Trockner kommen
den Dampfes zur Verwendung als Fluidisierungsmedium, hat den
Vorteil, daß die Entstaubungsleistung bzw. der Abscheidegrad
des in dieser Rückführung vorhandenen Abscheiders, z. B. eines
Zyklons, nicht durch den Lastzustand des Trockners, d. h. durch
die Verdampfungsleistung hinsichtlich der Verdampfung des Koh
lewasssers beeinflußt wird. Bei der Verfahrensführung gemäß
Fig. 1 ist es natürlich möglich, die gesamte, den Trockner
verlassende Dampfmenge durch lediglich einen Zyklon 48 bzw. 54
zu führen, da ohnehin die Abzweigung der für die Rückführung
durch die Leitung 45 erforderlichen Dampfmenge erst nach dem
gemeinsamen E-Filer 84 erfolgt.
Schließlich kann dies Beheizung des Wärmetauschers 26 auch in
der in EP 0 273 406 A2 beschriebenen Weise erfolgen, bei welcher
eine Teilmenge des aus dem Trockner herausgeführten Dampfes
verdichtet und als Heizmedium durch den Wärmetauscher geführt
und darin kondensiert wird.
Claims (12)
1. Anlage zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern mit einem
indirekt beheizten Wirbelschichttrockner (10), bei welchem das
gasförmige Fluidisierungsmedium durch einen Begasungsboden
(20) in den Wirbelschichttrockner (10) eingeführt wird und
der Begasungsboden (20) mit Durchbrechungen versehen ist,
durch welche wenigstens ein Teil des getrockneten Schüttgutes
in einen unterhalb des Begasungsbodens befindlichen Bereich
gelangt, der mit einer Austragsöffnung (68) versehen ist, da
durch gekennzeichnet, daß der Bereich unterhalb des Begasungs
bodens (20) als Sammelraum (60) ausgebildet ist, der untersei
tig durch einen Boden (18) begrenzt ist, und eine mechanische
Austragshilfe (62) vorgesehen ist, die das auf dem Boden (18)
des Sammelraumes (60) sich sammelnde getrocknete Material ver
schiebt derart, daß es in den Bereich der Austragsöffnung (68)
gelangt.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsabmessungen des Gehäuses (12) des Wirbel
schichttrockners (10) sich im wesentlichen unverändert bis zum
Boden des Sammelraumes (60) fortsetzen.
3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austragshilfe (62) während des normalen Betriebes der Anlage
wirksam ist.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ge
samte Boden des Sammelraumes (60) der Einwirkung der Austrags
hilfe (62) ausgesetzt ist.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austragshilfe als wenigstens ein Räumarm (62) ausgebildet ist,
dessen Antriebswelle (64) um eine im wesentlichen vertikale
Achse rotiert.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebswelle (64) des wenigstens einen Räumarms (62) im Boden
(18) des Gehäuses (12) koaxial zu letzterem angeordnet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austragsöffnung (168) koaxial zur Antriebswelle (164) des
wenigstens einen Räumarms (162) diese umgebend im Boden des
Gehäuses angeordnet ist.
8. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Austragsöffnung (68) im Boden (18) des Gehäuses (12) exzen
trisch zu der koaxial zum Gehäuse (12) verlaufenden Antriebs
welle (64) des wenigstens einen Räumarmes (62) angeordnet
ist.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Boden (18) des Gehäuses (12) leicht ko
nisch ausgebildet ist.
10. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Begasungsboden (20) von vorteilhafterweise zueinander paral
lelen Rohren (22) gebildet wird, die mit Düsen (24) für den
Austritt des Fluidisierungsmediums versehen und zur Bildung
der Durchbrechungen für den Durchgang des getrockneten Schütt
gutes in Abständen voneinander angeordnet sind.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
obere Begrenzung zumindest eines Teils der Rohre (22) des Be
gasungsbodens so ausgeführt ist, daß sich im wesentlichen
kein Feststoff auf den Rohren (22) sammeln kann.
12. Verfahren zum Betreiben eines indirekt beheizten Wirbel
schichttrockners zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern,
bei welchem das gasförmige Fluidisierungsmedium durch einen
Begasungsboden (20) in den Wirbelschichttrockner (10) einge
führt wird und wenigstens ein Teil des getrockneten Schütt
gutes in einem unterhalb des Begasungsbodens befindlichen Be
reich gelangt, der mit einer Austragsöffnung versehen ist, da
durch gekennzeichnet, daß die im Bereich unterhalb des Be
gasungsbodens (20) sich sammelnde getrocknete Kohle durch eine
mechanische Austragshilfe (62) in Richtung auf eine im Boden
(18) befindliche Austragsöffnung verschoben und diese mecha
nische Austragshilfe (62) während des normalen Betriebs des
Wirbelschichttrockners betrieben wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145910 DE19645910C2 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Anlage zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996145910 DE19645910C2 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Anlage zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19645910A1 DE19645910A1 (de) | 1998-05-14 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996145910 Expired - Lifetime DE19645910C2 (de) | 1996-11-07 | 1996-11-07 | Anlage zum Trocknen von feinkörnigen Schüttgütern |
Country Status (1)
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DE102011015808B4 (de) * | 2011-04-01 | 2013-09-19 | h s beratung GmbH & Co. KG | Trockner sowie Verfahren zum Trocknen von nassen Produkten |
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EP0273406A2 (de) * | 1986-12-31 | 1988-07-06 | Rheinbraun Aktiengesellschaft | Verfahren und Anlage zum Trocknen von Rohbraunkohle in einem Wirbelbett-Trockner |
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1996
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