DE19640751C2 - Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit in Rich
tung der Arbeitsbreite nebeneinandergereihten, auf- und abgehend antreibbaren
Nadelbalken zur Aufnahme von auswechselbaren Nadelbrettern und mit einer Vlies
führung aus einer Stichunterlage und einem zwischen den Nadelbalken und der
Stichunterlage angeordneten Abstreifer, dem eine entlang der Nadelbalkenreihe
verlaufende Einrichtung zur Nadelbrettförderung zugeordnet ist.
Zur besseren Aufnahme der durch den auf- und abgehenden Hubantrieb der Nadel
balken bedingten Belastungen werden für größere Arbeitsbreiten in Richtung der
Arbeitsbreite nebeneinandergereihte Nadelbalken angeordnet, die entsprechende
Nadelbretter zur Vernadelung des zwischen einer Stichunterlage und einem Abstreifer
geführten Vlieses tragen. Diese Unterteilung in nebeneinandergereihte Nadelbalken
erschwert allerdings einen Nadelbrettwechsel, wenn Nadeln abgenützt bzw. beschä
digt sind oder eine Umrüstung auf eine andere Nadelteilung gefordert wird. Die
Nadelbretter müssen nämlich nach ihrem Lösen vom zugehörigen Nadelbalken entlang
der Nadelbalkenreihe aus der Nadelungsvorrichtung herausgefördert werden, bevor
neue Nadelbretter in umgekehrter Richtung eingesetzt werden können. Zu diesem
Zweck ist es bekannt (DE 42 24 038 A1), dem Abstreifer eine Führung für Montagewagen zuzuordnen, die
eine Aufnahmewanne für die Nadelbretter bilden, so daß die auf den Montagewagen
abgelegten Nadelbretter nach ihrer Verbindung mit den Nadelbalken durch diese von
den Montagewagen abgehoben werden können, um die Montagewagen wieder aus
dem Bereich der Nadelbalken herausziehen zu können. Diese durch Montagewagen
gebildete Einrichtung zur Nadelbrettförderung ist jedoch nicht nur aufwendig, sondern
verlangt vergleichsweise lange Umrüstzeiten, weil ja die Montagewagen nach dem
Einbringen neuer Nadelbretter wieder aus der Vorrichtung gefördert werden müssen,
um eine ernsthafte Beschädigung der Vorrichtung auszuschließen.
Wird auf gesonderte Montagewagen zur Aufnahme der Nadel
bretter verzichtet, so wird eine Montageführung für die Nadelbretter auf den Nadel
balken selbst erforderlich, was jedoch die bewegte Masse der Nadelbalken ver
größert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Nadeln eines
Vlieses der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, daß der Wechsel der
Nadelbretter wesentlich vereinfacht werden kann, und zwar mit einem geringen
konstruktiven Aufwand.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Einrichtung zur Nadelbrett
förderung aus einem Umlaufförderer mit zwei beidseits der Nadelbalkenreihe außer
halb der Nadelbrett- bzw. Nadelbalkenbegrenzung angeordneten, umlaufenden Zug
mitteln besteht, die Mitnehmer für die Nadelbretter in Form von Seitenauflagen tragen,
wobei die Mitnehmer aus der Bewegungsbahn der mit den Nadelbalken verbundenen
Nadelbretter verlagerbar sind.
Aufgrund dieser Maßnahmen brauchen die Nadelbretter lediglich auf die durch die
Mitnehmer der Zugmittel gebildeten Seitenauflagen aufgelegt und mit Hilfe der
Zugmittel zu den Nadelbalken gefördert zu werden, um sie nach ihrer Befestigung an
den Nadelbalken von den Mitnehmern abheben zu können. Eine Rückförderung von
Montagewagen od. dgl. ist überflüssig. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß beim
Vernadeln die Mitnehmer des Umlaufförderers außerhalb der Bewegungsbahn der mit
den Nadelbalken verbundenen Nadelbretter liegen.
Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse ergeben sich, wenn das obere Trum der
Zugmittel als Fördertrum und das untere als Leertrum ausgebildet sind, weil in diesem
Fall das Zuführen der Nadelbretter zum Umlaufförderer sehr einfach gestaltet werden
kann (Anspruch 2). Die Nadelbretter brauchen ja lediglich gegen den Umlaufförderer vorgeschoben
zu werden. Werden die Zugmittel nur über einen Teil ihrer Umfangslänge mit Mit
nehmern für die Nadelbretter versehen, so können durch ein Weiterlaufen der Zug
mittel nach der Übernahme der Nadelbretter durch die Nadelbalken die Mitnehmer aus
dem Bereich des Fördertrumes in den Bereich des Leertrumes und damit außerhalb
der Bewegungsbahn der Nadelbalken bzw. Nadelbretter gelangen, ohne daß hierfür
zusätzliche Maßnahmen erforderlich wären. Für diesen Fall empfiehlt es sich, die
Mitnehmer nur über die halbe Umfangslänge der Zugmittel vorzusehen (Anspruch 3). Es ist aber
auch möglich, die Mitnehmer schwenkbar auf den Zugmitteln zu lagern und nockenge
steuert zwischen einer gegen die Nadelbretter vorragenden Arbeitsstellung und einer
von den Nadelbrettern weggeschwenkten Ruhestellung zu verschwenken (Anspruch 4). Diese
konstruktiv etwas aufwendigere Lösung bringt den Vorteil mit sich, daß der Umlaufför
derer nach der Montage der Nadelbretter nicht mehr für einen halben Umlauf angetrie
ben werden muß. Die Verschwenkung der Mitnehmer über gegenüber dem Umlaufför
derer ortsfeste Steuernocken stellt eine einfache Zwangssteuerung für die Mitnehmer
sicher, so daß Fehlsteuerungen ausgeschlossen werden können.
Das Vorsehen eines Umlaufförderers mit zwei beidseits der Nadelbalkenreihe an
geordneten, umlaufenden Zugmitteln bietet darüberhinaus die Möglichkeit, für eine
einfache Reinigung vor allem des Abstreifers, aber auch der Nadelbretter innerhalb
der Vorrichtung zu sorgen. Zu diesem Zweck können die Zugmittel als Träger für eine
wahlweise anschließbare Reinigungsvorrichtung ausgebildet sein (Anspruch 5). Als Reinigungsvor
richtung kommen sowohl Reinigungsbürsten als auch Druckluftdüsen in Frage, die
mittels des Umlaufförderers für den Reinigungsvorgang über den Abstreifer bzw. unter
die zu diesem Zweck angehobenen Nadelbretter gefördert werden können.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses ausschnittswiese
in einem schematischen Querschnitt,
Fig. 2 diese Vorrichtung in einem vereinfachten Längsschnitt nach der Linie II-II der
Fig. 1 während des Nadelbrettwechsels und
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung der Vorrichtung in einer Arbeitsstel
lung.
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses weist in Richtung
der Arbeitsbreite nebeneinandergereihte Nadelbalken 1 auf, an denen Nadelbretter 2
befestigt werden, und zwar in bewährter Art und Weise über Schraub- oder Klemm
verbindungen, die auch automatisch vorgenommen werden können. Die Nadelbalken
1 sind über Stoßstangen 3 mit einem auf- und abgehenden Hubantrieb, üblicherweise
einem Exzenterantrieb, verbunden, wobei jedem Nadelbalken 1 ein gesondertes, an
einem gemeinsamen, über die Arbeitsbreite durchgehenden Träger 4 befestigtes An
triebsgehäuse zugeordnet ist. Das zu nadelnde Vlies wird zwischen einer Stichunter
lage 5 und einem Abstreifer 6 geführt, der wie die Stichunterlage als Lochplatte
ausgebildet sein kann, um den Nadeldurchtritt zu ermöglichen.
Zum Wechseln der einzelnen Nadelbretter 2, ist dem Abstreifer 6, der über gemeinsam
antreibbare Stelltriebe 7 der Höhe nach verstellt werden kann, ein Umlaufförderer 8
mit beidseits der Nadelbalkenreihe verlaufenden, endlos um Umlenkrollen 9 geführten
Zugmitteln 10, vorzugsweise Laschenketten, zugeordnet, die Mitnehmer 11 für die
Nadelbretter 2 tragen. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß das obere Trum der
außerhalb der Umlenkrollen 9 in einer Führung 12 laufenden Zugmittel 10 als Förder
trum ausgebildet ist, dessen Mitnehmer 11 Seitenauflagen für die Nadelbretter 2
bilden, während das untere Trum ein Leertrum ergibt, wie dies der Fig. 2 entnommen
werden kann. Da diese Mitnehmer 11 nur über die halbe Umfangslänge der Zugmittel
10 verteilt angeordnet sind, können sie mit einem halben Umlauf der Zugmittel 10 aus
dem Bereich des oberen Fördertrumes in den Bereich des unteren Leertrumes und
damit außerhalb der Bewegungsbahn der über die Nadelbalken 1 auf- und abgehend
angetriebenen Nadelbretter 2 gebracht werden, wie dies in der Fig. 3 angedeutet ist.
Zu diesem Zweck ist die Führung 12 für die Zugmittel 10 unmittelbar oberhalb des
Abstreifers 6 mit dessen Trägern 13 verbunden.
Um neue Nadelbretter 2 der Vorrichtung zuzuführen, werden diese über einen Zuför
derer 14, der ähnlich dem Umlaufförderer 8 aufgebaut ist, durch einen der portalartig
ausgebildeten Seitenständer 15 der Vorrichtung an den Umlaufförderer 8 übergeben,
der die Nadelbretter 2 über die Mitnehmer 11 aufnimmt und unter die angehobenen
Nadelbalken 1 fördert. Nach einem Anheben des Abstreifers 6 und damit des Um
laufförderers 8 über die Stelltriebe 7 können die Nadelbretter 2 mit den Nadelbalken
1 verbunden und durch ein nachfolgendes Absenken des Abstreifers 6 von den
Mitnehmern 11 abgehoben werden, um dann den Umlauförderer 8 um einen halben
Umlauf anzutreiben, bis die Mitnehmer 11 im Bereich des unteren Leertrumes der
Zugmittel 10 außerhalb der Bewegungsbahn der Nadelbretter 2 zu liegen kommen. Die
Entnahme der Nadelbretter 2 wird analog in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt.
Ob für den Nadelbrettwechsel ein Brettmagazin vorgesehen ist, das über den Zuförde
rer 14 beschickt und entleert wird, oder die Zu- und Abfuhr der Nadelbretter 2 von
Hand aus erfolgt, ist für den eigentlichen Brettwechsel unerheblich.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Nadeln eines Vlieses mit in Richtung der Arbeitsbreite neben
einandergereihten, auf- und abgehend antreibbaren Nadelbalken zur Aufnahme von
auswechselbaren Nadelbrettern und mit einer Vliesführung aus einer Stichunterlage
und einem zwischen den Nadelbalken und der Stichunterlage angeordneten Abstreifer,
dem eine entlang der Nadelbalkenreihe verlaufende Einrichtung zur Nadelbrettförde
rung zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Nadelbrett
förderung aus einem Umlaufförderer (8) mit zwei beidseits der Nadelbalkenreihe au
ßerhalb der Nadelbrett- bzw. Nadelbalkenbegrenzung angeordneten, umlaufenden
Zugmitteln (10) besteht, die Mitnehmer (11) für die Nadelbretter (2) in Form von
Seitenauflagen tragen, wobei die Mitnehmer (11) aus der Bewegungsbahn der mit den
Nadelbalken (1) verbundenen Nadelbretter (2) verlagerbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Trum
der Zugmittel (10) als Fördertrum und das untere als Leertrum ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zug
mittel (10) nur über einen Teil, vorzugsweise die Hälfte, ihrer Umfangslänge mit
Mitnehmern (11) für die Nadelbretter (2) versehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mitnehmer (11) schwenkbar auf den Zugmitteln (10) gelagert und nockengesteuert
zwischen einer gegen die Nadelbretter (2) vorragenden Arbeitsstellung und einer von
den Nadelbrettern (2) weggeschwenkten Ruhestellung verschwenkbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zugmittel (10) als Träger für eine wahlweise anschließbare Reinigungsvorrichtung
ausgebildet sind.
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