DE19623611A1 - Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und Wasserstoffperoxid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und WasserstoffperoxidInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und Wasserstoffperoxid
unter Verwendung eines Oxidationskatalysators auf Basis von
Titan- oder Vanadiumsilikaliten mit Zeolith-Struktur.
Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und wäßrigem
Wasserstoffperoxid unter Verwendung von Titansilikaliten als
Epoxidierungskatalysatoren sind aus der EP-A 100 119 (1) und der
US-A 5 384 418 bzw. US-A 5 463 090 (2) bekannt.
Gemäß (1) wird die Epoxidierung von Ethylen, Propen, Allyl
chlorid, 2-Buten, 1-Octen, 1-Tridecen, Mesityloxid, Isopren,
Cycloocten und Cyclohexen mittels 36 gew.-%igem wäßrigem H₂O₂ in
Gegenwart eines Titansilikalits, welcher in gepulverter Form oder
mit einer Teilchengrößenverteilung von 25 bis 60 mesh (ent
sprechend einer Siebmaschenweite von 0,25 mm bis ca. 0,7 mm) vor
liegt, in einem Autoklaven durchgeführt.
Aus (2) ist bekannt, daß man Titansilikalite, welche als Pulver,
Kugeln, Extrudate oder Monolithe vorliegen können, in Kombination
mit speziellen Anthrahydrochinon/Anthrachinon-Redoxsystemen zur
Epoxidierung von Olefinen wie Propen mittels Sauerstoff, welcher
intermediär zu H₂O₂ umgewandelt wird, verwenden kann. Die Titan
silikalite können 1 bis 99 Gew.-% an Bindemitteln wie Silicium-
oder Aluminiumoxid enthalten.
Derartige aus dem Stand der Technik bekannte Epoxidierungsver
fahren weisen jedoch Nachteile auf. Bei Verwendung von nicht ge
formten Epoxidierungskatalysatoren wie in (1) sind diese zu fein
körnig, so daß sie mechanische Probleme, beispielsweise bei deren
Abtrennung, verursachen. Auch ist die Verwendung zusätzlicher
Hilfsmittel wie der Anthrahydrochinon/Anthrachinon-Redoxsysteme
in (2) oft unerwünscht, da solche Hilfsmittel zusätzlich Kosten
und Aufwand verursachen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine einfaches
und effizientes Epoxidierungsverfahren von Olefinen bereitzu
stellen, das die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr
aufweist.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus
Olefinen und Wasserstoffperoxid unter Verwendung eines Oxida
tionskatalysators auf Basis von Titan- oder Vanadiumsilikaliten
mit Zeolith-Struktur und in Abwesenheit eines Anthrahydrochinon/
Anthrachinon-Redoxsystems gefunden, welches dadurch gekennzeich
net ist, daß der Oxidationskatalysator durch verfestigende Form
gebungsprozesse geformt worden ist.
Als verfestigende Formgebungsprozesse können im Prinzip alle Me
thoden zur einer entsprechenden Formung verwendet werden, wie sie
bei Katalysatoren allgemein üblich sind. Bevorzugt werden Pro
zesse, bei denen die Formgebung durch Extrusion in üblichen Ex
trudern, beispielsweise zu Strängen mit einem Durchmesser von
üblicherweise 1 bis 10 mm, insbesondere 2 bis 5 mm, erfolgt. Wer
den Bindemittel und/oder Hilfsmittel benötigt, ist der Extrusion
zweckmäßigerweise ein Mischungs- oder Knetprozeß vorgeschaltet.
Gegebenenfalls erfolgt nach der Extrusion noch ein Kalzinierungs
schritt. Die erhaltenen Stränge werden gewünschtenfalls zerklei
nert, vorzugsweise zu Granulat oder Splitt mit einem Partikel
durchmesser von 0,5 bis 5 mm, insbesondere 0,5 bis 2 mm. Dieses
Granulat oder dieser Splitt und auch aufanderem Wege erzeugte
Katalysatorformkörper enthalten praktisch keine feinkörnigeren
Anteile als solche mit 0,5 mm Mindestpartikeldurchmesser.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der eingesetzte ge
formte Oxidationskatalysator bis zu 10 Gew.-% Bindemittel,
bezogen auf die Gesamtmasse des Katalysators. Besonders bevor
zugte Bindemittelgehalte sind 0,1 bis 7 Gew.-%, insbesondere
1 bis 5 Gew.-%. Als Bindemittel eignen sich im Prinzip alle für
derartige Zwecke eingesetzte Verbindungen; bevorzugt werden
Verbindungen, insbesondere Oxide, des Siliciums, Aluminiums,
Bors, Phosphors, Zirkoniums und/oder Titans. Von besonderem In
teresse als Bindemittel ist Siliciumdioxid, wobei das SiO₂ als
Kieselsol oder in Form von Tetraalkoxysilanen in den Formgebungs
schritt eingebracht werden kann. Auch als Bindemittel verwendbar
sind Oxide des Magnesiums und Berylliums sowie Tone, z. B. Mont
morillonite, Kaoline, Bentonite, Halloysite, Dickite, Nacrite und
Ananxite.
Als Hilfsmittel für die verfestigenden Formgebungsprozesse sind
beispielsweise Verstrangungshilfsmittel für die Extrusion zu
nennen, ein übliches Verstrangungshilfsmittel ist Methyl
cellulose. Derartige Mittel werden in der Regel in einem nach
folgenden Kalzinierungsschritt vollständig verbrannt.
Die so hergestellten geformten Oxidationskatalysatoren weisen
eine hohe massenspezifische Aktivität und eine für alle Umset
zungsfahrweisen und Reaktortypen ausreichende Härte und Abrieb
festigkeit auf.
Die beschriebenen geformten Oxidationskatalysatoren sind im Prin
zip aus der Schrift (2) bekannt.
Die geformten Oxidationskatalysatoren basieren auf Titan- oder
Vanadiumsilikaliten mit Zeolith-Struktur. Zeolithe sind bekann
termaßen kristalline Alumosilikate mit geordneten Kanal- und Kä
figstrukturen, deren Porenöffnungen im Bereich von Mikroporen,
die kleiner als 0,9 nm sind, liegen. Das Netzwerk solcher Zeo
lithe ist aufgebaut aus SiO₄- und AlO₄-Tetraedern, die über ge
meinsame Sauerstoffbrücken verbunden sind. Eine Übersicht der be
kannten Strukturen findet sich beispielsweise bei W.M. Meier und
D.H. Olson, "Atlas of Zeolite Structure Types", Butterworth,
2nd Ed., London 1987.
Es sind nun auch Zeolithe bekannt, die kein Aluminium enthalten
und bei denen im Silikatgitter anstelle des Si(IV) teilweise
Titan als Ti(IV) steht. Diese Titanzeolithe, insbesondere solche
mit einer Kristallstruktur vom MFI-Typ, sowie Möglichkeiten zu
ihrer Herstellung sind beschrieben, beispielsweise in der
EP-A 311 983 oder der EP-A 405 978. Außer Silizium und Titan kön
nen solche Materialien auch zusätzliche Elemente wie Aluminium,
Zirkonium, Zinn, Eisen, Kobalt, Nickel, Gallium, Bor oder geringe
Mengen an Fluor enthalten.
Im beschriebenen Oxidationskatalysator kann das Titan des Zeo
liths teilweise oder vollständig durch Vanadium ersetzt sein. Das
molare Verhältnis von Titan und/oder Vanadium zur Summe aus Sili
cium plus Titan und/oder Vanadium liegt in der Regel im Bereich
von 0,01 : 1 bis 0,1 : 1.
Titanzeolithe mit MFI-Struktur sind dafür bekannt, daß sie über
ein bestimmtes Muster bei der Bestimmung ihrer Röntgenbeugungs
aufnahmen sowie zusätzlich über eine Gerüstschwingungsbande im
Infrarotbereich (IR) bei etwa 960 cm-1 identifiziert werden können
und sich damit von Alkalimetalltitanaten oder kristallinen und
amorphen TiO₂-Phasen unterscheiden.
Typischerweise stellt man die genannten Titan- und auch Vanadium
zeolithe dadurch her, daß man eine wäßrige Mischung aus einer
SiO₂-Quelle, einer Titan- bzw. Vanadium-Quelle wie Titandioxid
bzw. einem entsprechenden Vanadiumoxid und einer stickstoffhalti
gen organischen Base ("Schablonen-Verbindung"), z. B. Tetrapropyl
ammoniumhydroxid, gegebenenfalls noch unter Hinzufügen von
Alkalimetallverbindungen, in einem Druckbehälter unter erhöhter
Temperatur im Zeitraum mehrerer Stunden oder einiger Tage um
setzt, wobei das kristalline Produkt entsteht. Dieses wird ab
filtriert, gewaschen, getrocknet und zur Entfernung der organi
schen Stickstoffbase bei erhöhter Temperatur gebrannt. In dem so
erhaltenen Pulver liegt das Titan bzw. das Vanadium zumindest
teilweise innerhalb des Zeolithgerüsts in wechselnden Anteilen
mit vier-, fünf- oder sechsfacher Koordination vor. Zur Verbesse
rung des katalytischen Verhaltens kann sich noch eine mehrmalige
Waschbehandlung mit schwefelsaurer Wasserstoffperoxidlösung an
schließen, worauf das Titan- bzw. Vanadiumzeolith-Pulver erneut
getrocknet und gebrannt werden muß; daran kann sich eine Behand
lung mit Alkalimetallverbindungen anschließen, um den Zeolith von
der H-Form in die Kation-Form zu überführen. Das so hergestellte
Titan- bzw. Vanadiumzeolith-Pulver wird dann im Sinne der vorlie
genden Erfindung wie oben beschrieben geformt.
Bevorzugte Titan- oder Vanadiumzeolithe sind solche mit Pentasil-
Zeolith-Struktur, insbesondere die Typen mit röntgenographischer
Zuordnung zur BEA-, MOR-, TON-, MTW-, FER-, MFI-, MEL- oder MFI/
MEL-Mischstruktur. Zeolithe dieses Typs sind beispielsweise in
W.M. Meier und D.H. Olson, "Atlas of Zeolite Structure Types",
Butterworths, 2nd Ed., London 1987, beschrieben. Denkbar sind für
die vorliegende Erfindung weiterhin titanhaltige Zeolithe mit der
Struktur des ZSM-48, ZSM-12, Ferrierit oder β-Zeolith und des Mor
denits.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Epoxiden kann
im Prinzip mit allen üblichen Umsetzungsfahrweisen und in allen
üblichen Reaktortypen durchgeführt werden, beispielsweise in Sus
pensionsfahrweise oder in einer Festbettanordnung. Man kann
kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeiten. Vorzugsweise wird
die Epoxidierung jedoch in einer Festbettapparatur durchgeführt.
Die erfindungsgemäße Epoxidierung wird zweckmäßigerweise in flüs
siger Phase mit wäßrigem Wasserstoffperoxid, welches üblicher
weise eine Konzentration von 10 bis 50 Gew.-% aufweist, durchge
führt. Man arbeitet vorteilhafterweise bei einer Temperatur von
-20 bis 70°C, insbesondere -5 bis 50°C, bei einem Druck von 1 bis
10 bar und in Gegenwart von Lösungsmitteln. Als Lösungsmittel
eignen sich Alkohole, z. B. Methanol, Ethanol, iso-Propanol oder
tert.-Butanol oder Mischungen hieraus, und insbesondere Wasser.
Man kann auch Mischungen der genannten Alkohole mit Wasser ein
setzen.
Das eingesetzte Olefin kann eine beliebige organische Verbindung
sein, die mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung
enthält. Sie kann aliphatischer, aromatischer oder cycloali
phatischer Natur sein, sie kann aus einer linearen oder einer
verzweigten Struktur bestehen. Vorzugsweise enthält das Olefin 2
bis 30 C-Atome. Mehr als eine ethylenisch ungesättigte Doppelbin
dung kann vorhanden sein, so etwa in Dienen oder Trienen. Das
Olefin kann zusätzlich funktionelle Gruppe wie Halogenatome,
Carboxylgruppen, Carbonesterfunktionen, Hydroxylgruppen, Ether
brücken, Sulfidbrücken, Carbonylfunktionen, Cyanogruppen, Nitro
gruppen oder Aminogruppen enthalten.
Typische Beispiele für derartige Olefine sind Ethylen, Propen,
1-Buten, cis- und trans-2-Buten, 1,3-Butadien, Pentene, Isopren,
Hexene, Octene, Nonene, Decene, Undecene, Dodecene, Cyclopenten,
Cyclohexen, Dicyclopentadien, Methylencyclopropan, Vinylcyclo
hexan, Vinylcyclohexen, Allylchlorid, Acrylsäure, Methacrylsäure,
Crotonsäure, Vinylessigsäure, Allylalkohol, Alkylacrylate, Alkyl
methacrylate, Ölsäure, Linolsäure, Linolensäure, Ester und Glyce
ride derartiger ungesättigter Fettsäuren, Styrol, (1-Methylstyrol,
Divinylbenzol, Inden und Stilben. Auch Mischungen der genannten
Olefine können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren epoxidiert
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderem Maße für
die Epoxidierung von Propen zu Propylenoxid.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Epoxiden sowie
die darin verwendeten geformten Oxidationskatalysatoren weisen
eine Reihe von Vorteilen auf. Wie schon erwähnt besitzen die
Oxidationskatalysatoren eine hohe massenspezifische Aktivität,
welche sich auch im Laufe der Zeit nicht wesentlich vermindert,
und eine ausreichende Härte und Abriebfestigkeit, was sie ins
besondere für den Einsatz in Festbettapparaturen interessant
macht. Dadurch, daß die Katalysatorformkörper keine klein- und
kleinstteiligen Anteile besitzen, welche durch Rückhaltungsef
fekte negative Einflüsse ausüben können, ist das Neben- und Fol
geproduktspektrum bei der Epoxidierung gering und eine damit ver
bundene Aktivitätsminderung über die Zeit praktisch nicht fest
stellbar.
Auch von Vorteil ist der nur geringe Anteil an benötigtem Binde
mittel, d. h. maximal 10 Gew.-%, im geformten Oxidationskataly
sator, üblicherweise enthalten solche Katalysatoren bis zu
20 Gew.-% an Bindemittel. Derart hohe Bindemittelgehalte beein
trächtigen naturgemäß die Aktivität des Katalysators.
Weiterhin ist von Vorteil, daß keine zusätzlichen kosteninten
siven oder Aufwand verursachenden Hilfsstoffe wie Anthrahydro
chinon/Anthrachinon-Redoxsysteme beim erfindungsgemäßen Verfahren
mitverwendet werden müssen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Herstellung der
Katalysatoren sowie die erfindungsgemäße Epoxidierung erläutern,
ohne daß dadurch jedoch eine Beschränkung zu verstehen wäre.
In einem Vierhalskolben (2 l Inhalt) wurden 455 g Tetraethyl
orthosilikat vorgelegt und aus einem Tropftrichter innerhalb von
30 min mit 15 g Tetraisopropylorthotitanat unter Rühren
(250 U/min, Blattrührer) versetzt. Es bildete sich eine farblose,
klare Mischung. Abschließend versetzte man mit 800 g einer 20
gew.-%igen Tetrapropylammoniumhydroxid-Lösung (Alkaligehalt
< 10 ppm) und rührte noch eine Stunde nach. Bei 90°C bis 100°C
wurde das aus der Hydrolyse gebildete Alkoholgemisch (ca. 450 g)
abdestilliert. Man füllte mit 1,5 l deionisiertem Wasser auf und
gab das mittlerweile leicht opaque Sol in einen 2,5 l fassenden
Rührautoklaven aus Edelstahl.
Mit einer Heizrate von 3°/min wurde der verschlossene Autoklav
(Ankerrührer, 200 U/min) auf eine Reaktionstemperatur von 175°C
gebracht. Nach 92 Stunden war die Reaktion beendet. Das erkaltete
Reaktionsgemisch (weiße Suspension) wurde abzentrifugiert und
mehrfach mit Wasser neutral gewaschen. Der erhaltene Feststoff
wurde bei 110°C innerhalb von 24 Stunden getrocknet
(Auswaage 149 g).
Abschließend wurde unter Luft bei 550°C in 5 Stunden das im Zeoli
then noch verbliebene Templat abgebrannt (Kalzinierungsverlust:
14 Gew.-%).
Das reinweiße Produkt hatte nach naßchemischer Analyse einen
Ti-Gehalt von 1,5 Gew.-% und einen Gehalt an Restalkali unterhalb
100 ppm. Die Ausbeute auf eingesetztes SiO₂ betrug 97%. Die Kri
stallite hatten eine Größe von 0,05-0,25 µm und das Produkt
zeigte im IR eine typische Bande bei ca. 960 cm-1.
1000 g Titansilikalit aus Beispiel 1 wurden in einer Mischung aus
6 l einer 5 gew.-%igen Schwefelsäure und 600 g 30 gew.-%iger
Wasserstoffperoxidlösung suspendiert und bei 80°C 2h lang gerührt.
Danach wurde der so behandelte Titansilikalit abgesaugt und wei
tere dreimal wie beschrieben behandelt. Danach wurde der Titansi
likalit in 6 l Wasser suspendiert, bei 80°C 2h lang gerührt und
abgesaugt. Dieser Vorgang wurde einmal wiederholt. Danach wurde
der so behandelte Festkörper bei 150°C getrocknet und anschließend
bei 500°C 5h lang unter Luft kalziniert.
950 g Titansilikalit aus Beispiel 2 wurden in 6 l einer
1 gew.-%igen Natriumacetatlösung in Wasser suspendiert und für
20 min unter Rückfluß gekocht, danach wurde der Titansilikalit
abgesaugt. Dieser Vorgang wurde noch zweimal wiederholt. An
schließend wurde der so behandelte Titansilikalit in 6 l Wasser
suspendiert, 30 min unter Rückfluß gekocht und abgesaugt. Auch
dieser Vorgang wurde wiederholt. Der Titansilikalit wurde dann
bei 150°C getrocknet und bei 500°C kalziniert.
100 g Titansilikalit aus Beispiel 3 wurden mit 5 g Methylcellulose
trocken gemischt. Dieses Gemisch wurde im Kneter unter Zugabe von
95 ml Wasser verdichtet und bei einem Preßdruck von 30 bar zu
Strängen mit 2 mm Durchmesser verarbeitet. Diese Stränge wurden
über Nacht bei 110°C getrocknet und bei 500°C 5h lang kalziniert.
Die Seitendruckfestigkeit der Stränge ohne Binder betrug 9,5 N.
100 g Titansilikalit aus Beispiel 3 wurden mit 5 g Methylcellulose
trocken gemischt. Dieses Gemisch wurde im Kneter unter Zugabe von
70 ml Wasser und 12,5 g ammoniumstabilisiertem Kiesesol
(Ludox® AS-40, DuPont, 40 Gew.-% SiO₂) verdichtet und bei einem
Preßdruck von 30 bar zu Strängen mit 2 mm Durchmesser verarbei
tet. Diese Stränge wurden über Nacht bei 110°C getrocknet und bei
500°C 5 h lang kalziniert. Die Seitendruckfestigkeit der Stränge
mit 4,8 Gew.-% an Binder betrug 22,5 N.
120 g Titansilikalit aus Beispiel 3 wurden mit 6 g Methylcellulose
trocken gemischt. Dieses Gemisch wurde im Kneter unter Zugabe von
40 ml Wasser und 60g Ludox AS-40 verdichtet und bei einem Preß
druck von 30 bar zu Strängen mit 2 mm Durchmesser verarbeitet.
Diese Stränge wurden über Nacht bei 110°C getrocknet und bei 500°C
5h lang kalziniert. Die Druckfestigkeit der Stränge mit 20 Gew.-%
an Binder betrug 36,7 N.
In einen 250 ml Glasautoklaven wurden 45 ml Methanol und 1,5 g
geformter Titansilikalit (Splitt mit einem Durchmesser zwischen
0,5 mm und 1 mm) aus Beispiel 4 eingefüllt und die Suspension
wurde mit einem Magnetrührer gerührt. Der verschlossene Glasauto
klav wurde danach auf -30°C abgekühlt und 20,2 g Propen wurden
aufgepreßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt und
32,5 g 30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden zudosiert. Die
Reaktionsmischung wurde 5 h bei 0°C unter Eigendruck gerührt. Da
nach wurde der Katalysator abzentrifugiert und der Gehalt an
Propylenoxid gaschromatographisch bestimmt. Der Gehalt an
Propylenoxid betrug 7,9 Gew.-%.
In einen 250 ml Glasautoklaven wurden 45 ml Methanol und 1,5 g
geformter Titansilikalit (Splitt mit einem Durchmesser zwischen
0,5 mm und 1 mm) aus Beispiel 5 eingefüllt und die Suspension
wurde mit einem Magnetrührer gerührt. Der verschlossene Glasauto
klav wurde danach auf -30°C abgekühlt und 21,0 g Propen wurden
aufgepreßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt und
31,0 g 30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden zudosiert.
Die Reaktionsmischung wurde 5h bei 0°C unter Eigendruck gerührt.
Danach wurde der Katalysator abzentrifugiert und der Gehalt an
Propylenoxid gaschromatographisch bestimmt. Der Gehalt an
Propylenoxid betrug 6,9 Gew.-%.
In einen 250 ml Glasautoklaven wurden 45 ml Methanol und 1,5 g
geformter Titansilikalit (Splitt mit einem Durchmesser zwischen
0,5 mm und 1 mm) aus Vergleichsbeispiel A eingefüllt und die Sus
pension wurde mit einem Magnetrührer gerührt. Der verschlossene
Glasautoklav wurde danach auf -30°C abgekühlt und 20,2 g Propen
wurden aufgepreßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt
und 38,3 g 30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden
zudosiert. Die Reaktionsmischung wurde 5h bei 0°C unter Eigendruck
gerührt. Danach wurde der Katalysator abzentrifugiert und der
Gehalt an Propylenoxid gaschromatographisch bestimmt. Der Gehalt
an Propylenoxid betrug nur 0,9 Gew.-%.
In einen 250 ml Glasautoklaven wurden 45 ml Methanol und 1,5 g
nicht geformter Titansilikalit aus Beispiel 3 eingefüllt und die
Suspension mit einem Magnetrührer gerührt. Der verschlossene
Glasautoklav wurde danach auf -30°C abgekühlt und 23,2 g Propen
wurden aufgepreßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt
und 34,0 g 30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden
zudosiert. Die Reaktionsmischung wurde 24h bei 0°C unter Eigen
druck gerührt. Danach wurde der Katalysator abzentrifugiert und
der Gehalt an Propylenoxid gaschromatographisch bestimmt. Der
Gehalt an Propylenoxid betrug 12,6 Gew.-%.
Der abzentrifugierte Katalysator wurde mit 10 ml Methanol
gewaschen, erneut abzentrifugiert und mit 45 ml Methanol wieder
in den Glasautoklaven gefüllt. Der verschlossene Glasautoklav
wurde danach auf -30°C abgekühlt und 20,4 g Propen wurden aufge
preßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt und 26,0 g
30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden zudosiert. Die Reak
tionsmischung wurde 24 h bei 0°C unter Eigendruck gerührt. Danach
wurde der Katalysator abzentrifugiert und der Gehalt an Propylen
oxid gaschromatographisch bestimmt. Der Gehalt an Propylenoxid
betrug 9,6 Gew.-%.
Der erneut abzentrifugierte Katalysator wurde mit 10 ml Methanol
gewaschen, wiederum abzentrifugiert und mit 45 ml Methanol wieder
in den Glasautoklaven gefüllt. Der verschlossene Glasautoklav
wurde danach auf -30°C abgekühlt und 19,7 g Propen wurden aufge
preßt. Danach wurde der Glasautoklav auf 0°C erwärmt und 31,5 g
30 gew.-%ige Wasserstoffperoxidlösung wurden zudosiert. Die Reak
tionsmischung wurde 22,5 h bei 0°C unter Eigendruck gerührt. Da
nach wurde der Katalysator abzentrifugiert und der Gehalt an
Propylenoxid gaschromatographisch bestimmt. Der Gehalt an
Propylenoxid betrug 7,8 Gew.-%.
In ein doppelwandiges Druck-Reaktionsrohr aus Glas (Innendurch
messer 17 mm, Länge 200 mm) wurden 10 g Katalysator-Stränge aus
Beispiel 4 eingefüllt. Mit einer Kreislaufpumpe wurde der Reaktor
in aufsteigender Fahrweise mit Methanol geflutet, wobei zunächst
150 ml des Lösungsmittels in geradem Durchgang gefahren wurden,
um evtl. noch anhaftenden Katalysatorstaub zu entfernen.
Danach schaltete man den Lösungsmittelstrom als Rückführung mit
einem Volumenstrom von ca. 5000 ml/h und kühlte den Reaktor
mittels eines angeschlossenen Kryostaten auf eine Kühlmittel-Tem
peratur von ca. 0-5°C.
Mittels eines direkt unter dem Reaktorzufluß angeordneten Bega
sungsrührers wurde Propen druckgeregelt bei 5 bis 7 bar zuge
fahren und innerhalb einer Stunde wurden über eine weitere Pumpe
1900 ml Wasserstoffperoxid (30 Gew.-% in Wasser) dem Kreislauf-
Methanol zugesetzt.
Nach ca. 3 Stunden wurde mittels einer Probeschleife das Lösungs
mittel analysiert. Die gaschromatographische Analyse zeigte einen
Gehalt von 1,3 Gew.-% Propylenoxid entsprechend einer Ausbeute
von 0,54 Mol. Die Lösungsmittelmenge im Umlauf betrug nach Reak
tionsende ca. 3400 g.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und
Wasserstoffperoxid unter Verwendung eines Oxidationskatalysa
tors auf Basis von Titan- oder Vanadiumsilikaliten mit Zeo
lith-Struktur und in Abwesenheit eines Anthrahydrochinon/
Anthrachinon-Redoxsystems, dadurch gekennzeichnet, daß der
Oxidationskatalysator durch verfestigende Formgebungsprozesse
geformt worden ist.
2. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und
Wasserstoffperoxid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der geformte Oxidationskatalysator einen Mindestpartikel
durchmesser von 0,5 mm aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und
Wasserstoffperoxid nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der geformte Oxidationskatalysator bis zu
10 Gew.-% Bindemittel, bezogen auf die Gesamtmasse des Kata
lysators, enthält.
4. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und
Wasserstoffperoxid nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der geformte Oxidationskatalysator als Bindemittel
Verbindungen des Siliciums, Aluminiums, Bors, Phosphors, Zir
koniums und/oder Titans enthält.
5. Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und
Wasserstoffperoxid nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Epoxidierung in einer Festbettapparatur
durchgeführt.
6. Verfahren zur Herstellung von Propylenoxid aus Propen und
Wasserstoffperoxid nach den Ansprüchen 1 bis 5.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
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DE1996123611 DE19623611A1 (de) | 1996-06-13 | 1996-06-13 | Verfahren zur Herstellung von Epoxiden aus Olefinen und Wasserstoffperoxid |
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