DE19622140A1 - Überspannungsableiter - Google Patents
ÜberspannungsableiterInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Überspannungs
ableiter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Die Erfindung nimmt dabei auf einen Stand der Technik Bezug,
wie er sich aus EP 0614 198 A2 ergibt. Ein in diesem Stand der
Technik beschriebener Überspannungsableiter enthält mehrere
zylinderförmige Widerstandselemente mit Varistorverhalten,
welche säulenförmig übereinandergestapelt zwischen zwei Strom
anschlußarmaturen angeordnet sind. Ein die Varistoren und die
beiden Anschlußarmaturen unter Bildung einer axial wirkenden
Kontaktkraft zusammenhaltendes Spannteil weist mindestens zwei
mit ihren Enden auf den Anschlußarmaturen aufliegende
Schlaufen auf. Ein Gußgehäuse aus einem witterungsbeständigen
Kunststoff umgibt die Varistoren, die Schlaufen und den
überwiegenden Teil der Anschlußarmaturen.
Die Herstellung eines solchen Überspannungsableiters ist
verhältnismäßig aufwendig, da zwei oder sogar mehr Schlaufen
zur Fixierung des die Varistoren und die Anschlußarmaturen
enthaltenden säulenförmigen Ableiteraktivteils und zur
Erzeugung von Kontaktkraft benötigt werden.
Der Erfindung, wie sie in Patentanspruch 1 angegeben ist,
liegt die Aufgabe zugrunde, einen Überspannungsableiter der
eingangs genannten Art zu schaffen, welcher sich trotz
einfachen Aufbaus durch gute mechanische und elektrische
Eigenschaften auszeichnet und welcher sich zugleich in
besonders kostengünstiger Weise herstellen läßt.
Der Überspannungsableiter nach der Erfindung weist gegenüber
einem Überspannungsableiter nach dem Stand der Technik den
Vorteil auf, daß er lediglich eine einzige Schlaufe zum
Fixieren und Verspannen zweier Anschlußarmaturen und
mindestens eines zwischen den Armaturen gehaltenen Varistors
benötigt. Daher kann der Überspannungsableiter in besonders
wirtschaftlicher Weise hergestellt werden. Zu seiner Montage
wird lediglich eine vorgefertigte und vorübergehend eine
axiale Führung gewährleistende Schablone benötigt, in der die
Anschlußarmaturen und der mindestens eine Varistor zunächst
in Form einer Säule gestapelt und danach durch Anbringen der
Schlaufe unter Bildung einer Vorspannung zum mechanisch
stabilen Aktivteil des Überspannungsableiters verbunden
werden. Da hierbei die Achse des säulenförmig ausgebildeten
Aktivteils die Schlaufenenden im wesentlichen symmetrisch
durchdringt, erzeugt die Schlaufe im gesamten Aktivteil eine
gleichmäßige Kontaktkraft. Beim Auftreten einer Überspannung
ist so eine gleichmäßige Stromdichte eines im Aktivteil
geführten Ableiterstroms sichergestellt und wird daher eine
unzulässig hohe lokale Erwärmung von Kontaktübergängen des
Aktivteils mit großer Sicherheit vermieden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung und die
damit erzielbaren weiteren Vorteile werden nachfolgend anhand
von Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform des
Überspannungsableiter nach der Erfindung, bei der
ein gestrichelt angedeutetes Gußgehäuse transparent
dargestellt ist,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen längs II-II geführten
Schnitt durch den nun perspektivisch dargestellten
Überspannungsableiter gemäß Fig. 1 nach dem
Entfernen des Gußgehäuses, und
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung des Überspannungsablei
ters gemäß Fig. 1 nach dem Entfernen des
Gußgehäuses.
In allen Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen auch gleich
wirkende Teile. Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Über
spannungsableiter weist zwei vorzugsweise aus Aluminium
bestehende und voneinander längs einer Achse z beabstandete
Anschlußarmaturen 1, 2 auf. Die Anschlußarmatur 1 ist mit
einer als Schraubbohrung 11 ausgebildeten Befestigungsvorrich
tung für einen nicht dargestellten auf Hochspannungspotential
führbaren elektrischen Leiter versehen. Die Anschlußarmatur 2
ist mit einer als Schraubbohrung 12 ausgebildeten Befesti
gungsvorrichtung auf Erdpotential führbar. Sie weist eine
axial ausgerichtete Gewindebohrung 3 auf, in der eine Druck
schraube 4 in axialer Richtung verschiebbar geführt ist. Das
Bezugszeichen 5 bezeichnet eine Schlaufe aus einem gewickel
ten, glasfaserverstärkten und in eine Kunststoffmatrix
eingebetteten Band. Die Schlaufe 5 ist mit ihren beiden Enden
in schlitzförmig ausgebildeten Abschnitten von Materialausneh
mungen 6, 7 geführt, welche in die Anschlußarmaturen 1, 2
eingeformt sind.
Zwischen den Anschlußarmaturen 1, 2 ist unter Bildung eines
säulenförmigen Ableiteraktivteils ein zylinderförmiges Vari
storelement 8 aus nichtlinearem Widerstandsmaterial, etwa auf
der Basis von Metalloxid, wie insbesondere von ZnO, angeord
net. Alternativ können statt eines Elementes 8 auch zwei oder
mehr säulenförmig übereinandergestapelte Varistorelemente
vorgesehen sein.
In einer in die Anschlußarmatur 1 eingeformten scheiben
förmigen Aussparung sind elektrisch leitende Teile, nämlich
zwei kontaktdruckerzeugende und jeweils als Tellerfeder
ausgebildete Federelemente 9 und eine vorzugsweise aus
Aluminium oder Kupfer bzw. einer Aluminium- oder Kupfer
legierung bestehende Druckscheibe 10, in axialer Richtung
verschieblich gelagert (Fig. 2). In einer scheibenförmigen
Aussparung der Anschlußarmatur 2 ist eine aus dem gleichen
Material wie das Teil 10 bestehende Druckscheibe 13 ebenfalls
in axialer Richtung verschieblich gelagert (Fig. 2). Zwischen
der Druckscheibe 10 und dem Varistorelement 8 und zwischen der
Druckscheibe 13 und dem Varistorelement 8 sind Stromübergangs
elemente 14 angeordnet, welche jeweils als Scheibe mit
konzentrisch um die Achse geführten und in den beiden Stirn
flächen der Scheibe eingeformten Rillen ausgebildet sind
(Fig. 3). Die Stromübergangselemente 14 sind mit Vorteil aus
weichgeglühtem Aluminium gebildet.
Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß jeder der mit den Bezugszei
chen 15, 16 gekennzeichneten schlitzförmigen Abschnitte im
wesentlichen quer zur Achse z von den Außenfläche der
Stromanschlußarmatur 1 bzw. 2 bis über die Achse z erstreckt
ist. Jedes der beiden Enden der Schlaufe 5 ist über die Achse
z hinaus in den schlitzförmigen Abschnitt 15 bzw. 16
eingeführt und liegt jeweils auf einer den schlitzförmigen Ab
schnitt 15 bzw. 16 begrenzenden Fläche 17 bzw. 18 (Fig. 3) auf.
Dadurch ist sichergestellt, daß die Schlaufe 5 im Bereich der
Achse z zentral gehalten ist und einen gleichmäßigen Kontakt
druck im Ableiteraktivteil gewährleistet. Eine gleichmäßige
Stromdichte des beim Auftreten einer Überspannung im Ableiter
aktivteil geführten Ableiterstroms ist so gewährleistet.
Zugleich werden unzulässig hohe lokale Erwärmungen im
Ableiteraktivteil vermieden.
Erhöhte Sicherheit gegen ein Verschieben der Schlaufe quer zur
Achse z ist dann gegeben, wenn die Schlitze 15, 16 gegenüber
der Achse um etwas mehr als 90°, beispielsweise um bis zu 95°,
geneigt sind und/oder wenn die Schlitze 15, 16 die Schlaufen
enden fixierende Hinterschneidungen aufweisen, welche in die
Auflageflächen 17, 18 eingeformt sein können.
Mit Vorteil weisen die Auflageflächen 17, 18 im wesentlichen
kreisbogenförmiges Oberflächenprofil auf. Die Schlaufenenden
liegen dann mit einer gleichmäßigen, relativ geringen
Krümmung auf den Anschlußarmaturen 1, 2 auf. Hierdurch werden
unerwünscht große Biege- und Scherbeanspruchungen der
Schlaufen weitgehend vermieden.
Ein rechteckiges, insbesondere ein quadratisches, Quer
schnittsprofil der Schlaufe 5 mit einer verhältnismäßig
geringen Breite quer zur Achse z ist besonders vorteilhaft, da
dann der schlitzförmig ausgebildete Abschnitt 15 bzw. 16 nur
unwesentlich über die Achse z hinaus erstreckt werden muß.
Die Anschlußarmatur 1 bzw. 2 weist dann eine hohe mechanische
Festigkeit auf.
Die Anschlußarmaturen 1, 2 sind teilweise, das Varistor
elemente 8, die Druckplatten 10, 13 und die Schlaufe 5 sind
vollständig von einem mit Schirmen versehenen Gußgehäuse 19
aus Isoliermaterial, vorzugsweise aus einem elastomeren
Silikon, umschlossen (Fig. 1).
Zur Herstellung dieses Überspannungsableiters werden der Reihe
nach die Anschlußarmatur 2, die Druckplatte 13, eines der
Stromübergangselemente 14, das Varistorelement 8, ein weiteres
Stromübergangselement 14, die Druckplatte 10, die beiden
Federelemente 9 und die Anschlußarmatur 1 in einer Schablone
übereinandergestapelt und mit einer Vorspannkraft
beaufschlagt. Die Anschlußarmaturen 1, 2 werden hierbei so
ausgerichtet, daß die beiden schlitzförmigen Abschnitte 15,
16 deckungsgleich übereinanderliegen (Fig. 2 und 3). Sodann
wird eine vorgefertigte Schlaufe 5, welche vorzugsweise aus
einem gewickelten, bandförmigen Prepreg besteht, das nach dem
Wickeln ausgehärtet wurde, so tief in die Schlitze 15, 16
eingeschoben, bis die Schlaufenenden von der Achse z
durchdrungen werden. Die Vorspannkraft wird dann aufgehoben
und das Ableiteraktivteil ist damit fertiggestellt. Durch
Verdrehen der Druckschraube 4 kann zusätzlich Kontakt- und
Haltekraft im Ableiteraktivteil erzeugt werden.
Anstelle einer vorgefertigten Schlaufe kann auch eine Schlaufe
verwendet werden, die während der Herstellung des Überspan
nungsableiters gebildet wird. Zu diesem Zweck wird ein mit
einer Vorspannkraft beaufschlagtes Band um das Ableiteraktiv
teil gewickelt und auf den beiden Auflageflächen 17, 18
abgelegt. Hierbei werden die beiden Anschlußarmaturen 1, 2
unter Bildung von Kontaktkraft fest miteinander verspannt und
dadurch ein mechanisch stabiler Aktivteil des herzustellenden
Überspannungsableiters gebildet. Für eine gute mechanische
Festigkeit des Ableiteraktivteils reicht diese Verspannung im
allgemeinen bereits vollständig aus. Bei der Verwendung eines
Bandes mit ausreichender Elastizität, wie sie etwa ein aus
Glasfasern gefertigtes Band aufweist, können daher gegebenen
falls die Federelemente 9 entfallen.
Vorzugsweise ist ein solches Band ein Prepreg, insbesondere
auf der Basis von Glasfasern und Epoxid. Ein Prepreg weist
eine gute Haftwirkung auf. Eine aus einem vorgespannten
Prepreg gewickelte Schlaufe ist daher nach dem Wickeln auch
ohne zusätzliche Befestigungsvorrichtung stabil und kann dann
bei erhöhten Temperaturen ausgehärtet werden. Hierbei bildet
sich dann eine aus Glasfasern und einer die Glasfasern
einbettenden, gehärteten Kunststoffmatrix bestehende Schlaufe.
Durch Verspannung der beiden Anschlußarmaturen 1, 2 wird
neben einer guten Kontaktierung der einzelnen im Strompfad
zwischen den beiden Anschlußarmaturen befindlichen Teile
zugleich auch ein Anschmiegen der Rillen der Stromübergangs
elemente 14 an die Stirnflächen des Varistorelements 8 und der
Druckscheiben 10, 13 erreicht. Beim nachfolgenden Umgießen
des Ableiteraktivteils mit Isoliermaterial, vorzugsweise auf
der Basis eines elastomeren Silikons, wird das Eindringen von
flüssigem Isolierstoff zwischen die einzelnen im Strompfad
befindlichen Teile so vermieden.
Bezugszeichenliste
1, 2 Anschlußarmaturen
3 Gewindebohrung
4 Druckschraube
5 Schlaufe
6, 7 Materialausnehmungen
8 Varistorelement
9 Federelemente
10 Druckscheibe
11, 12 Schraubbohrungen
13 Druckscheibe
14 Stromübergangselemente
15, 16 schlitzförmige Abschnitte
17, 18 Auflageflächen
19 Gußgehäuse
z Achse
3 Gewindebohrung
4 Druckschraube
5 Schlaufe
6, 7 Materialausnehmungen
8 Varistorelement
9 Federelemente
10 Druckscheibe
11, 12 Schraubbohrungen
13 Druckscheibe
14 Stromübergangselemente
15, 16 schlitzförmige Abschnitte
17, 18 Auflageflächen
19 Gußgehäuse
z Achse
Claims (10)
1. Überspannungsableiter mit zwei längs einer Achse (z)
voneinander beabstandeten Anschlußarmaturen (1, 2),
mindestens einem zwischen den beiden Anschlußarmaturen
(1, 2) angeordneten, zylinderförmigen Varistorelement
(8), einem die Anschlußarmaturen (1, 2) und das
mindestens eine Varistorelement (8) unter Bildung von
Kontaktkraft zusammenhaltenden Spannteil mit einer
Schlaufe (5) aus Isolierstoff und mit einem die
Anschlußarmaturen (1, 2), das mindestens eine Varistor
element (8) und das Spannteil zumindest teilweise
umhüllenden Gußgehäuse (14) aus Isoliermaterial, dadurch
gekennzeichnet, daß in jede der beiden Anschlußarmatu
ren (1, 2) jeweils eine Materialausnehmung (6, 7)
eingeformt ist mit einem im wesentlichen quer zur Achse
(z) verlaufenden, schlitzförmig ausgebildeten Abschnitt
(15, 16), welcher von der Außenfläche der Armatur (1, 2)
bis über die Achse (z) erstreckt ist, und daß die
Schlaufe (5) im Bereich der Schlaufenenden über die Achse
(z) hinaus in die schlitzförmigen Abschnitte (15, 16) der
beiden Anschlußarmaturen (1, 2) eingeführt ist und mit
jedem der beiden Schlaufenenden jeweils auf einer den
schlitzförmigen Abschnitt (15, 16) begrenzenden Fläche
(17, 18) aufliegt.
2. Überspannungsableiter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auflagefläche (17, 18) im wesentlichen
kreisbogenförmiges Oberflächenprofil aufweist.
3. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens eine der
beiden Anschlußarmaturen (1, 2) eine scheibenförmige
Aussparung zur Aufnahme zumindest eines die Kontaktkraft
erzeugenden Federelementes (9) und/oder einer Druckschei
be (10, 13) eingeformt ist.
4. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufe (5) ein
gewickeltes Band enthält.
5. Überspannungsableiter nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das gewickelte Band in eine Kunststoff
matrix eingebettet ist.
6. Überspannungsableiter nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kunststoffmatrix vor dem Auflegen der
Schlaufe (5) auf die Auflageflächen (17, 18) durch
Aushärten von härtbarem Kunststoff gebildet ist.
7. Überspannungsableiter nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kunststoffmatrix nach dem Auflegen der
Schlaufen (5) auf die Auflageflächen (17, 18) durch
Aushärten von härtbarem Kunststoff gebildet ist.
8. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufe (5) rechtecki
ges Querschnittsprofil aufweist.
9. Überspannungsableiter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Strompfad zwischen den
beiden Anschlußarmaturen (1, 2) mindestens ein bei der
Bildung der Kontaktkraft verformbares Stromübergangs
element (14) vorgesehen ist.
10. Überspannungsableiter nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stromübergangselement (14) als
Scheibe ausgebildet ist und konzentrisch um die Achse (z)
geführte und in Stirnflächen der Scheibe eingeformte
Rillen aufweist.
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