DE19610687A1 - Verfahren zur Herstellung von Bedienblenden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BedienblendenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstel
len von Bedienblenden, insbesondere für Geräte, wie Hausgerä
te, Bedienpulte, Bedienschalter, elektrische Geräte und dgl.,
in einer Spritzgießform, in die fließfähiger Kunststoff ein
bringbar ist.
Derartige Bedienblenden werden in hohen Stückzahlen gefertigt
und sollen einerseits wirtschaftlich herstellbar sein und an
dererseits dauerhaft einsetzbar und optisch ansprechend aus
gebildet sein.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Blenden bekannt, bei
der zunächst ein Blendengrundkörper im Kunststoffspritzver
fahren hergestellt wird. Die Beschriftung des Blendengrund
körpers erfolgt danach in einem separaten Schritt durch Di
rektbedruckung der Oberfläche des Körpers. Dieses Verfahren
ist relativ kostengünstig und weist eine geringe Durchlauf
zeit auf. Als Nachteil ist jedoch anzusehen, daß durch die
Bedruckung eine relativ geringe Abriebbeständigkeit gegeben
ist und eine gewisse Tiefenwirkung, die aus Designgründen
häufig gewünscht wird, sich nicht erzielen läßt.
Gemäß einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung ei
ner Bedienblende wird eine Plexiglaseinlage vor oder mit ei
nem Hintergrunddruck verrastet. Dadurch läßt sich zwar eine
relativ hohe Abriebbeständigkeit und ggf. eine gute Tiefen
wirkung erzeugen, jedoch verursacht das Verfahren relativ ho
he Kosten und benötigt hohe Durchlaufzeiten. Weiterhin müssen
zwei Bauelemente gehandhabt werden, was sich ablauftechnisch
ungünstig auswirkt.
Weiterhin ist es bekannt, Bedienblenden herzustellen, bei dem
die Beschriftung durch Einschieben oder Montage eines Einle
gers angebracht wird. Ein derartiges Verfahren bietet zwar
eine sichere abriebfeste Anordnung der Beschriftung, wobei
sogar dabei eine gewisse Tiefenwirkung erzeugt werden kann,
ist jedoch sehr kostenintensiv.
Der vorliegenden Erfindung liegt, ausgehend von dem bekannten
Stand der Technik, das technische Problem bzw. die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von
Blenden anzugeben, das eine einfache und wirtschaftliche Her
stellung der Blenden ermöglicht hinsichtlich der Blendenform
und des Blendendesigns eine hohe Variabilität und gleichzeitig
hohe Einsatzzeiten ermöglicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des un
abhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich demgemäß durch
die Kombination folgender Verfahrensschritte aus:
Einlegen einer Folie in die Spritzgießform, Hinterspritzen der Folie mit zumindest einer ersten Materialkomponente, Um spritzen der Folie und/oder teilweise der ersten Materialkom ponente mit zumindest einer zweiten Materialkomponente und Entnahme/Auswerfen der Bedienblende nach ausreichender Erhär tung.
Einlegen einer Folie in die Spritzgießform, Hinterspritzen der Folie mit zumindest einer ersten Materialkomponente, Um spritzen der Folie und/oder teilweise der ersten Materialkom ponente mit zumindest einer zweiten Materialkomponente und Entnahme/Auswerfen der Bedienblende nach ausreichender Erhär tung.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um eine
Kombination einzelner bevorzugt sequentiell oder parallel
ausführbarer Spritzvorgänge. Dabei können unterschiedliche
Materialien oder Farben zum Einsatz kommen. In dem sogenann
ten "In-Mould-Decorating-Verfahren" wird die bevorzugt be
druckte Folie in ein Spritzgießwerkzeug eingelegt und hinter
spritzt. Für die Folien finden handelsübliche Materialien
Verwendung. Die Bedruckung der Folie kann in unterschiedli
chen Druckverfahren erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren
bietet darüberhinaus den Vorteil, daß stark konturierte Bau
teile durch Warmformen der Folie problemlos hergestellt und
verarbeitet werden können.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird als erste Mate
rialkomponente ein transparentes Material, insbesondere Poly
methylmethacrylat (PMMA) verwendet.
Als Material für die zweite Komponente kann beispielsweise
ein Kunststoff bestehend aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere
in Verbindung mit Polycarbonat (PC-ABS) eingesetzt
werden.
Insgesamt lassen sich die wesentlichen Vorteile, die sich mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielen lassen, wie folgt
zusammenfassen. Es bestehen sehr gute Designmöglichkeiten
durch vielfältige Bedruckungsmöglichkeiten der Folie. Die Be
druckung der Folie hängt von den einzelnen Verfahrensschrit
ten ab und kann somit in der jeweils gewünschten Art und Wei
se und der geforderten Präzision vor Ort durchgeführt werden.
Darüberhinaus ist jewede Formgebung der Folie möglich, so daß
problemlos gewölbte Blenden, die ein besonders ansprechendes
Design besitzen, hergestellt werden können. Zur Herstellung
des Blendenkörpers ist außer dem Einlegen der Folie kein wei
terer manuell durchzuführender Arbeitsgang erforderlich, wo
bei das Einsetzen auch mittels Handhabungsgeräten erfolgen
kann. Außerdem müssen insbesondere nicht nachträglich zwei
Teile zusammengefügt werden, wie bei einem bekannten Verfah
ren. Dies hat eine deutliche Verringerung der Kosten zur Fol
ge, da ein geringerer Ausschuß vorhanden ist, da keine Ver
schmutzung infolge des einstufigen Prozesses von Einzelkompo
nenten gegeben ist. Darüberhinaus ist von Vorteil, daß eine
Losgröße innerhalb einer Teilefamilie gegeben ist.
Durch das Hinterspritzen der Folie mit anschließendem Um
spritzen kann eine dauerhaft zuverlässige Erhaltung des De
signs gewährleistet werden, da selbst unter extremen Einsatz
bedingungen ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen Folie
und Blendengrundkörper infolge vorhandener Materialverbindung
nicht möglich ist.
Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben
sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale
sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise mitein
ander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensicht
lich gegenseitig ausschließen.
Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Wei
terbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der
Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und er
läutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen
den Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es
zeigen:
Fig. 1 schematische Ansicht einer Blende, hergestellt nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 2 schematischer Querschnitt der Blende gemäß Schnitt A-
A in Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte gewölbte Blende 10. Die Blende 10 be
steht aus einer Folie 12, die mit Informationen 20 wie Zif
fern und Zahlen bedruckt ist und darüberhinaus Ausnehmungen
18 besitzt, durch die hindurch Bedienelemente, wie Schalter,
Taster oder dgl. an dem Gerät angeschlossen werden können, an
das die Blende 10 angebracht werden soll.
Die Blende 10 ist nun so hergestellt, daß zunächst die be
druckte Folie 12 in eine Spritzgießform eingelegt wird. Nach
dem Schließen der Spritzgießform wird zunächst die Folie 12
mit einem transparenten Kunststoffmaterial 14 als erste Mate
rialkomponente hinterspritzt. Danach wird die Folie 12 im
restlichen Bereich mit einer zweiten Materialkomponente, näm
lich mit einem Kunststoff, der die jeweils geforderten Quali
tätseigenschaften besitzt, wie beispielsweise Acryl-Nitril-Butadien-Styrol-Copolymere,
umspritzt. Nach dem Umspritzvor
gang ist die Blende 10 fertig und wird entnommen oder in ei
nen Sammelbehälter ausgestoßen.
Die eingesetzten Materialkomponenten können den jeweiligen
Anforderungen angepaßt werden. So kann beispielweise als er
ste Materialkomponente ein thermoplastischer Kunststoff ein
gesetzt werden, der eine besonders hohe Abriebfestigkeit be
sitzt. Darüberhinaus können im Rahmen eines Mehrkomponenten
spritzgießverfahrens unterschiedliche Materialien mit unter
schiedlichen Farben zum Einsatz kommen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen von Bedienblenden (10), insbe
sondere für Geräte, wie Hausgeräte, Bedienpulte, Bedien
schalter, elektrische Geräte und dgl., in einer Spritz
gießform, in die fließfähiger Kunststoff einbringbar ist,
gekennzeichnet durch die Kombination
folgender Verfahrensschritte:
- - Einlegen einer Folie (12) in die Spritzgießform,
- - Hinterspritzen der Folie (12) mit zumindest einer er sten Materialkomponente (14),
- - Umspritzen der Folie (12) und/oder teilweise der ersten Materialkomponente (14) mit zumindest einer zweiten Mate rialkomponente (16) und
- - Entnahme/Auswerfen der Bedienblende (10) nach ausrei chender Erhärtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit Informationen (20) versehene, insbesondere be
druckte Folie (12) eingelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als erste Materialkomponente ein transparentes Material
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
transparentes Material Polymethylmethacrylat (PMMA) ver
wendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
als zweite Materialkomponente Acrylnitril-Butadien-Sty
rol-Copolymere auf Polycarbonatbasis (PC-ABS) verwendet
wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hinterspritzen und Umspritzen sequentiell oder paral
lel erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
Kunststoffe mit unterschiedlichen Farben zum Einsatz kom
men.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Hinterspritzen bzw. Umspritzen die Folie einem
Warmformvorgang unterzogen wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19610687A DE19610687A1 (de) | 1996-03-19 | 1996-03-19 | Verfahren zur Herstellung von Bedienblenden |
PCT/DE1997/000495 WO1997034756A1 (de) | 1996-03-19 | 1997-03-13 | Verfahren zur herstellung von bedienblenden |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19610687A DE19610687A1 (de) | 1996-03-19 | 1996-03-19 | Verfahren zur Herstellung von Bedienblenden |
Publications (1)
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