DE4317233C2 - Vorrichtung zur Herstellung eines Kantenschutzes als Umrandung an dekorbeschichteten Formteilen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines Kantenschutzes als Umrandung an dekorbeschichteten FormteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
eines Kantenschutzes als Umrandung an dekorbeschichteten
Formteilen, die sowohl an den äußeren Rändern der Form
teile als auch an Rändern von Ausschnitten angebracht
werden.
Allgemein werden dekorbeschichtete Formteile in ihrer
äußeren Form und speziell an den äußeren Rändern so
hergestellt, daß nach dem Aufbringen des Dekormaterials
auf einen Grundkörper, einem Basisteil, die so herge
stellten Produkte ausgestanzt oder ausgeschnitten und
dann, zum Schutz dieser Randbereiche, mit einer Ein
rahmung versehen werden.
Bei dekorbeschichteten Formteilen ist es üblich, um die
Randbereiche wiederum vor dem Ablösen und dem Ausfasern
des Dekormaterials zu schützen, das Dekormaterial in
einem bestimmten Abstand über die Ränder des Basisteiles
überstehen zu lassen und anschließend auf der Rückseite
des Basisteiles zu befestigen.
Es wird auf die DE 30 03 903 C2 verwiesen, die eine
Methode beschreibt, mit der Formteile durch Hinter
spritzen von Überzugsmaterial mit einem Polymeren,
wobei das Überzugsmaterial mit einer den Formteilkon
turen angepaßten Formhälfte eingelegt und somit an den
Längsrändern festgelegt ist, hinterspritzt und an
schließend aus der Form entnommen werden, ohne daß der
Rand in irgendeiner Weise geschützt ist.
Die DE 34 16 813 A1 offenbart dagegen eine Lösung,
mit der in verschiedenen Arbeitsschritten ein Umlegen
des Dekormaterials über die Randbereiche, also einen
Umbug bildend, erreicht wird.
Es sei auch auf die DE 31 49 599 A1, DE 31 14 827 A1 und
DE-OS 20 52 055 verwiesen, in denen Verfahren beschrieben
werden, die die Herstellung von Kantenschutzen an
äußeren Rändern und Rändern vorhandener Durchbrüche
von Trägerteilen betreffen, die aus einem thermoplastischen
Material angeformt werden. Der jeweilige Kantenschutz
soll durch das Auftragen eines thermoplastischen Materials
mittels Kunststoff-Spritzgieß-Verfahren hergestellt werden.
Der Stand der Technik ist somit mit den Nachteilen be
haftet, daß entweder kein Schutz der ausgestanzten
Ränder gegeben ist und anderenfalls immer ein aus dem
Dekormaterial herauszubildender Umbug oder ein zusätz
licher Rahmen bzw. eine zusätzliche Abdeckung erfor
derlich wird.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Vorrichtung
zu entwickeln, die es ermöglicht, an
ausgestanzten dekorbeschichteten oder dekorhinter
spritzten Formteilen einen Schutz der äußeren Randungen
am Umfang eines derartigen Formteiles und gleichfalls
einen Schutz der Randungen von Ausschnitten bzw. Ein
schnitten aus bzw. im Formteil zu erreichen; dies soll
sowohl an bereits gefertigten Produkten als auch an zu
fertigenden Produkten, im Fertigungsablauf, möglich
sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Haupt
anspruch herausgestellten Merkmale gelöst, wobei zweck
mäßige Ausgestaltungen der Erfindung Gegenstand von
Unteransprüchen sind.
Es gehört zur Erfindung, daß dekorbeschichtete Formteile,
insbesondere dekorhinterspritzte Kunststoff-Formteile,
mit einem Kantenschutz versehen werden, der als Rahmen,
mit nahezu beliebiger Konturgebung umlaufend oder
partiell außen um das Formteil oder um im Formteil be
findliche Durchbrüche herum, angeordnet ist.
Dieser Kantenschutz kann aus dem gleichen, aber auch aus
einem anderen Werkstoff als die Basiswand des Trägerteiles
bestehen.
Vorzugsweise kann der Kantenschutz aus harten und/oder
weichen thermoplastischen Kunststoff-Werkstoffen herge
stellt werden, je nachdem, welche Anforderungen an das
Fertigteil gestellt werden.
Es können Fügeschrägen oder andere dekorativ gestaltete
Konturen, z. B. mit imitierter Kordelstruktur, imitierter
Kettelung, Fügeschrägen usw. erzeugt werden. Grenzen sind
hier lediglich durch die Entformbarkeit und durch die
Herstellungsmöglichkeit der Formkonturen gegeben.
Der Kantenschutz kann zusätzlich zur Form einer Einrahmung
Konturen erhalten, die als Funktionselemente und/oder
Befestigungselemente oder Montagehilfe gestaltet sind.
Der Funktionsablauf wird wie folgt beschrieben:
Nachdem bei einem dekorbeschichteten Formteil, insbe
sondere dekorhinterspritzten Kunststoff-Formteil, das
Trägerteil im Verbund mit dem Dekormaterial herstellt
ist, wird in einem Arbeitsgang in der gleichen Kunst
stoff-Spritzgießform oder nach dem Entformen und Ein
legen in eine andere Kunststoff-Spritzgießform in den
Bereichen, in denen ein Kantenschutz vorgesehen ist,
durch die beiden Formhälften oder durch eine oder
mehrere Schieberbewegungen ein Formhohlraum mit der
gewünschten Kontur zur Randkontur des Trägerteiles gebildet.
Mittels speziell gestalteter Angußsysteme, vorzugsweise
mit Heißkanal-Nadelverschlußsystemen, wird das gewünschte
Kunststoffmaterial aus der ersten oder einer/mehrerer
weiteren Spritzeinheit/en in die Formhöhlung gespritzt
und zur Verbindung mit dem Formteil gebracht.
Erforderlichenfalls kann/können durch spezielle Schiebersysteme
weitere, zusätzliche Formhohlräume, entgegen
gesetzt zur Dekorfläche oder auf der gleichen Seite oder
um bzw. hinter Durchbrüche, im Träger- und Dekorteil
gebildet werden, in die ebenfalls nach der gleichen
Methode Material eingespritzt wird. Damit kann auch bei
Durchbrüchen ein Kantenschutz gebildet werden oder es
können Funktionselemente für die Montage oder das
Handling der Fertigteile nachträglich mit angeformt
werden.
Ferner besteht die Möglichkeit, durch spezielle Schieber
bewegungen vor oder hinter der Dekorseite Freisparungen
oder Hohlräume herzustellen, wodurch der Kantenschutz
nicht nur stumpf vor Stirnseite der Basiswand des Träger
teiles, sondern auch flächig zur Basiswand, auf der Dekor
seite und/oder der Dekorseite gegenüberliegenden Seite
angespritzt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert; die
dazugehörige Zeichnung zeigt in
Fig. 1 ein dekorbeschichtetes Trägerteil mit unge
schütztem Rand,
Fig. 2 ein dekorbeschichtetes Trägerteil in der Spritz
gießform nach dem Hinterspritzen,
Fig. 3 ein dekorbeschichtetes Trägerteil mit Rand
schiebern in Spritzposition,
Fig. 4 ein dekorbeschichtetes Trägerteil mit Rand
schiebern und Schleppschieber in Spritzposition,
Fig. 5 ein dekorbeschichtetes Trägerteil mit stirnseitig
angespritztem Kantenschutz,
Fig. 6 ein dekorbeschichtetes Trägerteil mit stirnseitig
und rückseitig angespritztem Kantenschutz.
Das Ausgangsprodukt, ein dekorbeschichtetes Formteil,
Fig. 1, besteht aus dem Trägerteil 2, aus einem thermo
plastischen Material gefertigt, und dem aufgetragenen
Dekormaterial 1, wobei vorteilhafterweise dieses Formteil
durch das Hinterspritzen des Dekormaterials 1 hergestellt
wird.
Weiterhin zeigt die Fig. 1 den ungeschützten Rand 3 des
Formteiles, welcher durch die Anformung eines Kanten
schutzes, einer Umrandung, vor Ausfaserungen und Ablösungen
an den Flächenrändern geschützt werden soll.
Dazu wird dieses Formteil in eine Kunststoff-Spritzgieß
form 6 verbracht, in der verschiedene Schieber, ein Rand
schieber - Dekorseite 4 und ein Randschieber - Trägerteil
seite 5, vorgesehen sind. Dargestellt in Fig. 2.
Gleichfalls aus dieser Fig. 2 ist der durch die
Schieber 4; 5 gebildete Formhohlraum 7 ersichtlich.
Durch eine entsprechende Ansteuerung der Betätigungs
elemente für Schieber 4; 5 werden diese in der Kunststoff-
Spritzgießform 6 verschoben, so daß sich der Formhohl
raum 7 unmittelbar im Bereich des Randes 3 vom Formteil
befindet.
Gleichfalls in diese Position zum Formhohlraum 7 wird
das Anspritzsystem 8, vorzugsweise im Heißkanal-Nadel
verschluß-Spritzsystem, verbracht, wie aus der Fig. 3
zu ersehen.
In dieser Position wird das Anspritzsystem 8 in Funktion
gesetzt, und der Formhohlraum 7 wird mit einem thermo
plastischen Material ausgefüllt und verbindet sich mit
den Randbereichen 3 und erwirkt eine innige Verbindung
des so ausgebildeten Kantenschutzes 11 mit dem Formteil.
Nun gestattet das erfinderische Verfahren auch, daß
neben dem umlaufenden Kantenschutz 11 auch ein flächiger
Kantenschutz 10 herausgebildet und angeformt werden kann.
Zu diesem Zweck werden die Stellorgane der Schieber in
der Kunststoff-Spritzgießform 6 derart angesteuert,
daß sich der Randschieber - Dekorseite 4 und der Rand
schieber - Trägerseite 5 wieder über dem Rand 3 des
Formteiles befinden und zusätzlich im vorgesehenen
Schleppschieber 9 zum Formteil in Position gebracht
wird, dergestalt, daß sich ein weiterer Formhohlraum 12
herausbildet, wie in Fig. 4 dargestellt.
Die Schieberstellungen gestatten, infolge ihrer angesteu
erten Position, daß mittels eines Anspritzsystems 8 in
die gebildeten Formhohlräume 7; 12 thermoplastisches
Material eingespritzt werden kann, die zur Herausbil
dung des umlaufenden Kantenschutzes 11 und des flächigen
Kantenschutzes 10 führen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen die Randbereiche eines Form
teiles, welches mit einem umlaufenden Kantenschutz 11
- Fig. 5 - und einem umlaufenden und flächigen Kanten
schutz 11; 10 - Fig. 6 - versehen sind.
Die hier beschriebene Ausführungsform hat die Ausbildung
eines sowohl umlaufenden, an den äußeren Randbereichen,
als auch eines flächenhaften, welcher ebenfalls ganz
flächig oder auch umlaufend ausgebildet sein kann, Kanten
schutzes beschrieben.
Der wesentliche Vorteil der erfinderischen Lösung liegt
in seinen Variationsmöglichkeiten, da durch verschie
dene Ausgestaltungen der Formhohlräume die verschiedensten
Ausführungen des als Umrandung ausgeführten Kanten
schutzes möglich sind, die sowohl als Einfassung dienen,
aber auch für zusätzliche Funktionen und Aufgaben, als
Funktionselemente geeignet sind.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Kantenschutzes
als Umrandung von dekorbeschichteten Formteilen,
sowohl an den äußeren Rändern der Formteile als
auch an den Rändern von Ausschnitten in Formteilen
anbringbar, insbesondere für Trägerteile aus
Kunststoff, bestehend aus einer mehrteiligen
Spritzform, dadurch gekennzeichnet, daß
in einer Kunststoff-Spritzgießform (6) ein Randschieber-
Dekorseite (4) und eine Randschieber-Trägerteilseite (5),
in dem Bereich der umlaufenden Kanten eines Trägerteiles
(2) einen Formhohlraum (7) bildend, verschieb-,
steuerbar und zueinander führend, vorgesehen sind,
wobei ein Schleppschieber (9), in dem Randschieber-
Trägerteilseite (5) geführt, mit diesem in Wirkverbindung
stehend und zum Trägerteil (2) einen
weiteren Hohlraum (12) bildend, in der Kunststoff-
Spritzgießform (6) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß
in der Kunststoff-Spritzgießform (6), im Bereich der
Formhohlräume (7; 8), ein ansteuerbares Anspritzsystem
(8) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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DE3149599C2 (de) * | 1981-12-15 | 1989-01-12 | Rehau Plastiks Ag & Co, 8673 Rehau | Vorrichtung zum Umspritzen umlaufender Schnittkanten von Platten aus Holzwerkstoff |
DE3416813A1 (de) * | 1983-05-25 | 1984-12-20 | Gustav 5140 Erkelenz Stange | Formwerkzeug |
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1993
- 1993-05-24 DE DE19934317233 patent/DE4317233C2/de not_active Expired - Fee Related
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