DE19604428A1 - Steuervorrichtung für ein Hubwerk eines Krans - Google Patents
Steuervorrichtung für ein Hubwerk eines KransInfo
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- B66D—CAPSTANS; WINCHES; TACKLES, e.g. PULLEY BLOCKS; HOISTS
- B66D1/00—Rope, cable, or chain winding mechanisms; Capstans
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für ein Hubwerk
eines Krans, vorzugsweise für einen Kran mit einem längenverän
derlichen und wippbaren Ausleger, mit einem die Hubwerkstrommel
antreibenden Hydraulik-Motor, der mit einer Hydraulik-Pumpe, die
von einem Motor, vorzugsweise von einem Dieselmotor, angetrieben
wird, einen geschlossenen Hydraulik-Kreis bildet, und mit einer
Feststellbremse für die Hubwerkstrommel.
Die Hydraulik-Pumpe und der Hydraulik-Motor, die sich in einem
geschlossenen Hydraulik-Kreis befinden, weisen eine Leckage auf,
die beispielsweise zwei bis zwanzig l/min betragen kann. Während
des Hubbetriebes macht sich diese Leckage nicht besonders bemerk
bar, weil der Kranführer den Steuerhebel immer so bewegen wird,
daß die Last gehalten oder mit der gewünschten Geschwindigkeit
gehoben oder gesenkt wird, wobei der Kranführer nicht bemerkt,
daß bei der entsprechenden Steuerung stets auch die unvermeidba
re Leckage mitberücksichtigt wird. Im Kranbetrieb ist es jedoch
auch erforderlich, ein Heben oder Absenken der Last nach dem Lö
sen der Feststellbremse neu aufzunehmen. Die ruckfreie Aufnahme
des Haltens, Hebens oder Absenkens der Last nach dem Lösen der
Feststellbremse wäre aber nur möglich, wenn das von dem Hydraulik-Motor
aufgebrachte Haltemoment nach dem Lösen der Feststell
bremse genau dem Moment der Hubwerkstrommel entspricht. Wird vor
übergehend während des Schwebens der Last die Feststellbremse
betätigt, entspricht wegen der unvermeidbaren Leckage nach einem
Lösen der Feststellbremse der Druck in der Hochdruckleitung des
Hydraulik-Kreislaufs nicht mehr genau dem Druck, mit dem der Hydraulik-Motor
vor dem Einfallen der Feststellbremse die schweben
de Last gehalten hat, so daß das öffnen der Feststellbremse we
gen des aktuellen Drucks in der Hochdruckleitung des Hydraulik-Kreislaufs,
der von dem von dem Hydro-Motor benötigten Druck ab
weicht, ein Ruck unvermeidbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuervorrichtung der ein
gangs angegeben Art zu schaffen, die nach einem Lösen der Fest
stellbremse ein ruckfreies Halten, Heben oder Absenken eine
schwebenden Last ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Steuervorrichtung
der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß in der Hochdrucklei
tung des Hydraulikkreises ein Druckmesser angeordnet ist, dessen
Signale einer Vergleichseinheit zugeführt werden, daß eine Ein
richtung zur Bestimmung des Moments der Hubwerkstrommel vorgese
hen ist, deren Signale der Vergleichseinheit zugeführt werden,
und daß die Vergleichseinheit zusammen mit einer Verarbeitungs
einheit den Druck in der Hochdruckleitung dem von dem Hydro-Motor
aufzubringenden, dem Moment der Hubwerkstrommel entsprechen
den Moment durch entsprechende Erhöhung oder Erniedrigung der
Pumpenleistung in der Weise anpaßt, daß nach dem öffnen der Fest
stellbremse ein ruckfreies Halten, Heben oder Absenken der Last
möglich ist. Bei der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung wird
also der Druck in der Hochdruckleitung des Hydraulik-Kreislaufs
ständig überwacht und die Signale des in der Hochdruckleitung
angeordneten Druckmessers werden mit dem Moment der Hubwerkstrom
mel verglichen, wobei eine beispielsweise aus einem Rechner be
stehende Verarbeitungseinheit vorgesehen ist, die vor dem Lösen
der Feststellbremse den Druck in der Hochdruckleitung, der pro
portional zu dem Motormoment ist, dem Moment der Hubwerkswinde
anpaßt, so daß nach dem Lösen der Feststellbremse die ruckfreie
Aufnahme des Hubbetriebes möglich ist.
Das Erfordernis, den Betrieb mit der schwebenden Last nach einem
Lösen der Feststellbremse wieder aufzunehmen, ergibt sich nicht
nur, wenn die Feststellbremse bei schwebender Last einfällt, son
dern beispielsweise auch dann, wenn bei eingerückter Feststell
bremse die auf dem Boden ruhende Last nur durch Wippen des Ausle
gers aufgenommen und anschließend die Bremse gelöst wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß zur Bestimmung des Moments der Hubwerkstrommel der
Druck des Hydrauliköls in dem Wippzylinder, der Wippwinkel und
die Länge des Auslegers gemessen werden. Die entsprechenden Meß
werte stehen üblicherweise in der Zentraleinheit des Krans zur
Verfügung, da sie zur Überlastsicherung verarbeitet werden müs
sen. Aus diesen Werten läßt sich sodann auch mit genügender Ge
nauigkeit der Druck bestimmen, der in der Hochdruckleitung des
Hydraulik-Kreislaufs eingestellt werden muß, um nach dem Lösen
der Feststellbremse einen ruckfreien Halte-, Hub- oder Absenkbe
trieb der Last wieder aufnehmen zu können.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß zur Bestimmung der wirksamen Länge des Auslegers auch
dessen Durchbiegung berücksichtigt wird. Zur Messung der Durch
biegung des Auslegers können in dessen unteren und äußeren Be
reich Vertikalwinkelmesser angeordnet sein. Aus dem gemessenen
Wippwinkel des Auslegers und den Werten der Vertikalwinkelmes
ser, die die Winkel der entsprechenden Abschnitte des Auslegers
zur Vertikalen angeben, läßt sich die Durchbiegung des Auslegers
sehr genau bestimmen.
Die Durchbiegung des Auslegers läßt sich nach einer weiteren Aus
gestaltung der Erfindung auch aus dem gemessenen Druck der Hy
draulikflüssigkeit in dem Wippzylinder, dem gemessenen Wippwin
kel und der Streckenlast des Auslegers ermitteln. Hierzu können
iterative Rechenmethoden erforderlich sein, die sich jedoch mit
üblichen Rechnern einfach bewältigen lassen.
Um das Moment der Hubwerkstrommel möglichst genau zu bestimmen,
ist es erforderlich, den wirksamen Trommelradius zu kennen, der
von der jeweiligen Wickellage abhängig ist, von der das Hubseil
gerade abläuft. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
ist daher vorgesehen, daß die Hubwerkstrommel mit einem Zähler,
bzw. einem Inkrementalgeber, zur Bestimmung der aktuellen Wickel
lage des Hubseils versehen ist. Die Werte des Inkrementalgebers
werden ständig ebenfalls in die Verarbeitungseinheit zur Ermitt
lung des aktuellen Windenmoments eingegeben.
Die Hydraulik-Pumpe und der Hydraulik-Motor können ein geschlos
senes hydrostatisches Antriebssystem bilden. In diesem hydrosta
tischen Antriebssystem bestehen die Pumpe und der Motor zweck
mäßigerweise aus einer Axialkolbenpumpe und aus einem Axialkol
benmotor in Schrägachsen- oder Schrägscheibenbauweise.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung, in deren einziger Figur ein Antrieb der Hubwerks
trommel schematisch dargestellt ist, näher erläutert.
Die beispielsweise auf dem Oberwagen eines Fahrzeugskran mit Te
leskopausleger gelagerte Hubwerkstrommel 1 wird von einem steuer
baren Hydraulik-Motor 2, beispielsweise einem Axialkolbenmotor
in Schrägachsen- oder Schrägscheibenbauweise angetrieben. Die
Abtriebswelle 3 des Hydraulik-Motors ist mit der Welle der Hub
werkstrommel gekuppelt und trägt eine Bremsscheibe 4, über die
die Hubwerkstrommel 1 festsetzbar ist. Der Hydraulik-Motor 2 ist
mit der Hydraulik-Pumpe 5, die ebenfalls aus einer Axialkolben
pumpe in Schrägachsen- oder Schrägscheibenbauweise bestehen
kann, durch Hydraulik-Leitungen 6, 7 verbunden, so daß der Hydraulik-Motor
2 und die Hydraulik-Pumpe 5 einen geschlossenen
Hydraulik-Kreis bilden. In der Hochdruckleitung 6 des Hydraulik-Kreises
ist ein Druckmesser 8 angeordnet, dessen Signale über
die Signalleitung 9 ständig der elektronischen Steuereinheit 10
zugeführt und in dieser überwacht werden.
Die Hydro-Pumpe wird von einem Dieselmotor 11 angetrieben.
Die Welle der Hubwerkstrommel 1 ist mit einem Inkrementalgeber
12 versehen, dessen Signale über eine Signalleitung 13 ständig
der zentralen Steuereinheit 10 zugeführt werden, so daß über
einen entsprechenden Zähler Signale abgegeben werden, die die
jeweilige Hubseillage der Hubwerkstrommel melden, von der gerade
das Hubwerksseil 14 abläuft, bzw. auf welche dieses aufläuft.
Die Hydro-Pumpe 5 und der Hydro-Motor 2 sind mit Mengenstellhe
beln versehen, mit denen diese zwischen der höchsten Schluckmen
ge und gegen Null steuerbar sind. Die Ansteuerung der Mengenstell
hebel erfolgt über Ansteuereinrichtungen 15, 16 durch die zen
trale Steuereinheit 10.
Mit der zentralen Steuereinheit 10 ist die Überlastsicherung ver
bunden, die aus einer Einheit 20 besteht, die über Signalleitun
gen 21 Signale von den Lastzustand erfassenden Sensoren erhält.
Dies sind beispielsweise Meßfühler, die den Druck des Hydraulik
öls in dem Wippzylinder, den Wippwinkel und die Länge des Ausle
gers sowie dessen Durchbiegung erfassen. Aus den von den Meßfüh
lern erzeugten Signalen wird nicht nur der Lastzustand errech
net, aus diesen kann auch das Moment der Hubwerkstrommel ermit
telt werden.
Während des Kranbetriebes wird nach einem Einfallen der Fest
stellbremse 4 diese erst wieder gelöst, wenn über die zentrale
Steuereinheit 10 der Druck in der Hochdruckleitung 6 auf einen
Druck eingestellt worden ist, bei dem der Hydraulik-Motor 2 ein
Moment erzeugt, das dem Haltemoment der Hubwerkstrommel ent
spricht, das sich aus dem aktuellen Lastzustand ergibt. Dieser
aktuelle Lastzustand wird in der beschriebenen Weise ermittelt
und der ermittelte Wert wird in der zentralen Steuereinheit 10
mit dem Druck in der Hochdruckleitung 6 verglichen, der vor dem
Lösen der Feststellbremse dem Motormoment angeglichen wird, das
zur ruckfreien Aufnahme des Lastbetriebes erforderlich ist.
Claims (7)
1. Steuervorrichtung für ein Hubwerk eines Krans, vorzugsweise
für einen Kran mit einem längenveränderlichen und wippbaren
Ausleger,
mit einem die Hubwerkstrommel antreibenden Hydraulik-Motor, der mit einer Hydraulik-Pumpe, die von einem Motor, vorzugs weise von einem Dieselmotor, angetrieben wird, einen ge schlossenen Hydraulik-Kreis bildet, und
mit einer Feststellbremse für die Hubwerkstrommel,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hochdruckleitung des Hydraulikkreises ein Druck messer angeordnet ist, dessen Signale einer Vergleichsein heit zugeführt werden,
daß eine Einrichtung zur Bestimmung des Moments der Hubwerks trommel vorgesehen ist, deren Signale der Vergleichseinheit zugeführt werden, und
daß die Vergleichseinheit zusammen mit einer Verarbeitungs einheit der Steuereinheit den Druck in der Hochdruckleitung dem von dem Hydro-Motor aufzubringenden, dem Moment der Hub werkstrommel entsprechenden Moment durch entsprechende Erhö hung oder Erniedrigung der Pumpenleistung in der Weise an paßt, daß nach dem Öffnen der Feststellbremse ein ruckfreies Halten, Heben oder Absenken der Last möglich ist.
mit einem die Hubwerkstrommel antreibenden Hydraulik-Motor, der mit einer Hydraulik-Pumpe, die von einem Motor, vorzugs weise von einem Dieselmotor, angetrieben wird, einen ge schlossenen Hydraulik-Kreis bildet, und
mit einer Feststellbremse für die Hubwerkstrommel,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Hochdruckleitung des Hydraulikkreises ein Druck messer angeordnet ist, dessen Signale einer Vergleichsein heit zugeführt werden,
daß eine Einrichtung zur Bestimmung des Moments der Hubwerks trommel vorgesehen ist, deren Signale der Vergleichseinheit zugeführt werden, und
daß die Vergleichseinheit zusammen mit einer Verarbeitungs einheit der Steuereinheit den Druck in der Hochdruckleitung dem von dem Hydro-Motor aufzubringenden, dem Moment der Hub werkstrommel entsprechenden Moment durch entsprechende Erhö hung oder Erniedrigung der Pumpenleistung in der Weise an paßt, daß nach dem Öffnen der Feststellbremse ein ruckfreies Halten, Heben oder Absenken der Last möglich ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung des Moments der Hubwerkstrommel der Druck
des Hydrauliköls in dem Wippzylinder, der Wippzylinderwin
kel und die Länge des Auslegers gemessen werden.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Bestimmung der wirksamen Länge des Ausle
gers dessen Durchbiegung gemessen wird.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Messung der Durchbiegung des Auslegers in dessen
unterem und dessen äußerem Bereich Vertikalwinkelmesser ange
ordnet sind.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchbiegung des Auslegers aus dem
gemessenen Druck der Hydraulik-Flüssigkeit in dem Wippzylin
der, dem gemessenen Wippwinkel und der Streckenlast des Aus
legers ermittelt wird.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hubwerkswinde mit einem Zähler bzw.
Inkrementalgeber zur Bestimmung der aktuellen Wickellage des
Hubseils versehen ist.
7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hydro-Pumpe und der Hydro-Motor ein
geschlossenes hydrostatisches Antriebssystem bilden.
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