DE19600519A1 - Chirurgisches Instrument - Google Patents
Chirurgisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Instrument nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Instrumente werden beispielsweise für die lapa
roskopische Chirurgie verwendet, können aber auch für die
offene Chirurgie eingesetzt werden.
Bei der laparoskopieschen bzw. endoskopischen Chirurgie
wird das chirurgische Instrument durch die eine Trokar
hülse, z. B. in den Abdominalbereich, eingeführt.
Bei einem bekannten Applikator werden mehrere Klammern aus
einem Klammermagazin einem zangenartigen Applizierkopf
zugeführt, der sich an dem Ende eines hohlen Rohres befin
det. Der Applizierkopf wird von einer Betätigungseinrich
tung und einem in dem Rohr längsverschiebbaren Schubele
ment betätigt. Ein solches chirurgisches Instrument ist
allerdings nur in der Lage, vereinzelte Klammern zu ap
plizieren.
Gefäßprothesen, z. B. an der Aorta werden manuell vernäht.
Eine derartige Operation ist daher nur bei geöffnetem
Brustkorb möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein chirurgi
sches Instrument zu schaffen, mit dem Gefäßprothesen ohne
Vernähen mit einer Gefäßwand verbunden werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des An
spruchs 1.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß das
Schaftrohr eine Aufnahmeeinrichtung für eine Gefäßprothese
aufweist, und daß eine Klammereinrichtung an dem distalen
Ende des Schaftrohres mit mehreren umfangsmäßig
gleichmäßig verteilten Klammern zur Befestigung des einen
Endes der Gefäßprothese angeordnet ist. Die Klammerein
richtung ermöglicht es, das eine Ende der Gefäßprothese
mit einer Gefäßwand zu verklammern. Dabei werden mehrere
umfangsmäßig gleichmäßig verteilte Klammern von einem
Schieber in Axialrichtung des Schaftrohres vorgeschoben,
wobei sie zunächst das Ende der Gefäßprothese und dann die
Gefäßwand durchdringen.
Eine relativ zum Schaftrohr bewegliche Gegendruckeinrich
tung für die Klammereinrichtung ist ebenfalls in dem
Schaftrohr gelagert und kann zum Verklammern der Gefäß
prothese mit einer Gefäßwand und/oder zum Schneiden der
Gefäßwand mit einem Skalpell über das distale Ende des
Schaftrohres hinaus die Gefäßwand durch einen Schlitz in
der Gefäßwand hintergreifen. Vor Anwendung des chirurgi
schen Instrumentes muß demzufolge zunächst ein kleiner
Schlitz in die Gefäßwand hineingeschnitten werden, durch
den die Gegendruckeinrichtung eingeführt werden kann.
Eine zweite Betätigungseinrichtung des chirurgischen In
strumentes erlaubt es, die Lage der Gegendruckeinrichtung
relativ zu dem Schaftrohr zu verstellen. Insbesondere kann
mit Hilfe der zweiten Betätigungseinrichtung die Position
des hinter der Gefäßwand liegenden Teils der Gegendruck
einrichtung so verändert werden, daß ein Gegendruckmittel
für das Schaftrohr und für das Skalpell geschaffen ist.
Das Skalpell ist in dem Schaftrohr linear beweglich an
geordnet und weist einen Außendurchmesser auf, der im
wesentlichen dem Innendurchmesser der Gefäßprothese ent
spricht. Das Skalpell kann an dem distalen Ende des
Schaftrohres hervortreten und die Gefäßwand entsprechend
mit Hilfe der Gegendruckeinrichtung ausstanzen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Aufnahmeeinrichtung
für die Gefäßprothese von der Klammereinrichtung radial
außen umgeben ist, wobei die Gefäßprothese an der Stirn
seite des Schaftrohres einen radial nach außen abstehenden
Rand aufweist.
Die Klammern stehen vorzugsweise im offenen Zustand mit
den freien Enden relativ zur Stirnseite des Schaftrohres
über und durchdringen den nach außen abstehenden Rand der
Gefäßprothese. Die freien Enden verlaufen dabei achspar
allel zu dem Schaftrohr.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Gegendruckeinrichtung
aus einer linear beweglichen und zusätzlich schwenkbar
gelagerten Scheibe besteht. Eine derartige schwenkbare
Scheibe kann im relativ zur Längsachse des Schaftrohres
geneigten Zustand in den Schlitz der Gefäßwand eingeführt
werden und anschließend in eine zu der Längsachse des
Schaftrohrs orthogonale Lage verschwenkt werden, in der
die Scheibe ein Gegendruckmittel für das Ende des Schaft
rohres bzw. des Skalpells bildet.
Die zweite Betätigungseinrichtung kann die Gefäßwand zwi
schen der Gegendruckeinrichtung und der Stirnfläche des
Schaftrohres mit, dem dazwischen eingeklemmten Rand der
Gefäßprothese mit einem vorbestimmten begrenzten Anpreß
druck einklemmen.
Die erste Betätigungseinrichtung treibt die Klammern der
Klammereinrichtung durch die Gefäßprothese und durch die
Gefäßwand hindurch und verklammert die Klammern mit Hilfe
der Gegendruckeinrichtung.
Nach Abschluß des Klammervorgangs treibt die erste Betäti
gungseinrichtung das Skalpell zum Ausstanzen eines Lochs
mit dem Innendurchmesser der Gefäßprothese in die Gefäß
wand vor. Dabei dient die Scheibe der Gegendruckeinrich
tung wiederum als Gegendruckmittel für das Skalpell. Beim
Abziehen des chirurgischen Instrumentes wird die Gegen
druckeinrichtung vorzugsweise wiederum verschwenkt. Der
ausgestanzte Teil der Gefäßwand verbleibt dabei an dem
Skalpell und wird von diesem mit dem chirurgischen Instru
ment herausgezogen, während die Gefäßprothese an der
Gefäßwand verbleibt und aus dem chirurgischen Instrument
herausgezogen wird.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Schaftrohres
ist ein Innenrohr vorgesehen, dessen Innenwand die Ring
kammer für die Gefäßprothese radial nach außen begrenzt
und dessen Außendurchmesser die Klammereinrichtung auf
nimmt.
Das Schaftrohr, der Schieber und das Innenrohr können auf
dem Umfang vorzugsweise gleichmäßig verteilte Öffnungen
aufweisen, die mit der Ringkammer für die Gefäßprothese
verbunden sind. Durch diese Öffnungen kann die Gefäßpro
these mit Flüssigkeiten z. B. Blut zum Abdichten der Gefäß
prothese getränkt werden.
Die Stirnfläche des Schaftrohres, und damit auch des Skal
pells können auch unter einem Winkel zur Längsachse des
Schaftrohres verlaufen, so daß das chirurgische Instrument
unter einem Winkel gegen die Gefäßwand angesetzt werden
kann. In diesem Fall wird ein elliptisches Loch in der
Gefäßwand ausgestanzt und auf die Gefäßprothese unter
einem Winkel zu der Gefäßwand verklammert.
An dem distalen Ende des Innenrohres sind zur Innenseite
des Schaftrohres offene Aufnahmetaschen für die Klammern
auf dem Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet.
Die umfangsmäßig gleichmäßig verteilten Klammern können in
zwei zueinander konzentrischen kreisförmigen Reihen an
geordnet sein.
Alternativ können die Klammern umfangsmäßig spiralförmig
angeordnet sein.
Die Klammern können untereinander mit Brückenelementen
verbunden sein, mit denen der Anpreßdruck zwischen Gefäß
prothese und Gefäßwand umfangsmäßig gleichmäßiger verteilt
wird.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des chirurgischen Instrumen
tes,
Fig. 2 das distale Ende des Schaftrohres mit in ein
Gefäß eingeführter Gegendruckeinrichtung,
Fig. 2A bis 2D das Verklammern der Gefäßprothese mit der Gefäß
wand und das Ausstanzen eines Lochs aus der Ge
fäßwand,
Fig. 3 die erste Betätigungseinrichtung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf das
distale Ende des Schaftrohres, und
Fig. 6 und 7 Schnitte entlang der Linie VI-VI bzw. VII-VII in
Fig. 5.
Das chirurgische Instrument 1 zum Befestigen von Gefäßpro
thesen 18 weist einen Handgriff 2 mit einer Betätigungs
einrichtung 4 in Form eines zweiarmigen Hebels auf, die
einen in einem länglichen Schaftrohr 6 geführten Schieber
8 längsverschieben kann. Das Schaftrohr 6 ist an dem Hand
griff 2 befestigt. Das Schaftrohr 6 kann alternativ dreh
bar in dem Handgriff 2 gelagert sein. An dem proximalen
Ende des Handgriffs ist eine zweite Betätigungseinrichtung
38 angeordnet, mit der eine gegenüber dem distalen Ende 14
des Schaftrohres 6 nach außen vorstehende Gegendruckvor
richtung 26 betätigt werden kann.
Fig. 2 zeigt das distale Ende 14 des Schaftrohres im Quer
schnitt und nach Einführung der Gegendruckeinrichtung 26
durch einen Schlitz 32 in einer Gefäßwand 30 eines Gefä
ßes, an dem die Gefäßprothese 18 angebracht werden soll.
Derartige Gefäßprothesen 18 bestehen aus Anastomosen, mit
deren Hilfe Bypässe gelegt werden können. Die Anastomosen
werden vorzugsweise mit Blut getränkt, wodurch sie bei
Beaufschlagung mit einer Blutströmung eine ausreichende
Druckdichtigkeit aufweisen und die Bildung von Gefäßzellen
beschleunigt werden kann.
Das distale Ende des Schaftrohres 6 ist von außen nach
innen wie folgt aufgebaut:
Es folgt zunächst ein rohrförmiger Schieber 8, die zur Betätigung einer an dem distalen Ende 14 des Schaftrohres 6 angeordneten Klammereinrichtung 12 und eines Skalpells 34 dient, wobei der Schieber 8 zwischen dem äußeren Schaftrohr 6 und einem relativ zum Schaftrohr 6 festste henden Innenrohr 54 gelagert ist. Die Innenwand des Innen rohres 54 begrenzt eine Ringkammer 58 zur Aufnahme der Gefäßprothese 18. Auf dem distalen äußeren Ende des Innen rohrs 54 ist die Klammereinrichtung 12 angeordnet, die von einer Abschlußhülse 52 des Schaftrohres 6 umgeben ist. Die Ringkammer 58 wird radial nach innen durch das Skalpell 34 begrenzt, das ebenfalls mit Hilfe der Betätigungseinrich tung 4 und dem Schieber 8 koaxial zum Schaftrohr 6 zum Stanzen eines Lochs in die Gefäßwand 30 um einen vorbe stimmten Betrag vorgeschoben werden kann. Im Inneren des Skalpells 34 sind Elemente der zweiten Betätigungseinrich tung 38, die ein Verschwenken, sowie eine lineare, zum Schaftrohr 6 achsparallele Bewegung der Gegendruckeinrich tung 26 ermöglichen.
Es folgt zunächst ein rohrförmiger Schieber 8, die zur Betätigung einer an dem distalen Ende 14 des Schaftrohres 6 angeordneten Klammereinrichtung 12 und eines Skalpells 34 dient, wobei der Schieber 8 zwischen dem äußeren Schaftrohr 6 und einem relativ zum Schaftrohr 6 festste henden Innenrohr 54 gelagert ist. Die Innenwand des Innen rohres 54 begrenzt eine Ringkammer 58 zur Aufnahme der Gefäßprothese 18. Auf dem distalen äußeren Ende des Innen rohrs 54 ist die Klammereinrichtung 12 angeordnet, die von einer Abschlußhülse 52 des Schaftrohres 6 umgeben ist. Die Ringkammer 58 wird radial nach innen durch das Skalpell 34 begrenzt, das ebenfalls mit Hilfe der Betätigungseinrich tung 4 und dem Schieber 8 koaxial zum Schaftrohr 6 zum Stanzen eines Lochs in die Gefäßwand 30 um einen vorbe stimmten Betrag vorgeschoben werden kann. Im Inneren des Skalpells 34 sind Elemente der zweiten Betätigungseinrich tung 38, die ein Verschwenken, sowie eine lineare, zum Schaftrohr 6 achsparallele Bewegung der Gegendruckeinrich tung 26 ermöglichen.
Die Gefäßprothese 18 ist an der Stirnseite 20 der Ab
schlußhülse 52 radial nach außen umgebogen und bildet
einen radial abstehenden Rand 22. Die Klammern 10 aus der
Klammereinrichtung 12 sind vor dem Einsatz des chirurgi
schen Instrumentes 1 bereits durch diesen Rand 22 der
Gefäßprothese 18 hindurchgedrückt, so daß die freien Enden
der Klammern axial geringfügig über den Rand 22 der Gefäß
prothese 18 überstehen.
Das distale Ende der Gegendruckeinrichtung 26 besteht aus
einer relativ zur Längsachse des Schaftrohres 6 schwenk
baren Scheibe 42, die in geneigtem Zustand durch den
Schlitz 32 in der Gefäßwand 30 in das Gefäß eingeführt
wird. An der Scheibe 42 sind mit Abstand voneinander zwei
Zugbänder 40, 41 gelenkig gelagert, die relativ zueinander
parallel zur Längsachse des Schaftrohres 6 verschiebbar
sind. Wird das Zugband 40 relativ zu dem Zugband 41 in die
proximale Richtung bewegt, richtet sich die Scheibe 42 bis
in einer zu der Längsachse des Schaftrohres 6 orthogonalen
Position auf. Ein Anschlag begrenzt die weitere Bewegung
des Zugbandes 40. Anschließend können mit Hilfe der zwei
ten Betätigungseinrichtung 38 beide Zugbänder 40, 41
gleichmäßig in die proximale Richtung bewegt werden, wo
durch die, Scheibe 42, wie am besten aus Fig. 2a ersicht
lich, mit einem vorbestimmten und begrenzten Anpressdruck
gegen die Rückseite der Gefäßwand 30 angepreßt wird. Die
Scheibe 42 bildet in ihrer orthogonalen Position zur
Längsachse des Schaftrohres zunächst ein Gegendruckmittel
für die Klammern 10 der Klammereinrichtung 12. Die Klam
mern 10 werden mit Hilfe der ersten Betätigungseinrichtung
4 über den Schieber 8, einer aus zwei Hälften bestehenden
Hülse 9, und über ein Schubelement 11 für jede Klammer 10,
das auf das proximale Ende der Klammern 10 drückt, vorge
schoben. Gegenüber den Klammern 10 weist die Scheibe 42
Aussparungen 43 auf, die das Umbiegen der freien Enden der
Klammern 10 erleichtern und diese in die richtige Richtung
lenken. Die Klammereinrichtung 12 kann mehrere, beispiels
weise sechs gleichmäßig auf dem Umfang des Randes 22 ver
teilte Klammern gleichzeitig setzen, die umfangsmäßig den
Rand 22 an die Gefäßwand 30 heften. Zwischen den Klammern
10 können Brückenelemente 60 vorgesehen sein, die den Rand
22 der Gefäßprothese 18 im gesamten Umfangsbereich gleich
mäßiger gegen die Gefäßwand 30 anpressen.
Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich, wird das Skalpell 34
erst nach einem bestimmten Betätigungsweg des Schiebers 8
von dem Schieber 8 vorgeschoben. Dadurch wird erreicht,
daß das Skalpell 34 erst dann vorgeschoben wird, wenn der
Klammervorgang abgeschlossen ist. Dazu weist der Schieber
8 Nockenelemente 80 auf, die in eine Aussparung 82 des
Skalpells 34 eingreifen und dadurch das Skalpell 34 erst
zeitverzögert vorschieben.
Fig. 2C zeigt das Skalpell 34 im vorgeschobenen Zustand,
bei dem ein vorzugsweise kreisförmiges Loch in die Gefäß
wand 30 eingeschnitten wird, wobei der Durchmesser des
Loches den Innendurchmesser der Gefäßprothese 18 ent
spricht. Die Scheibe 42 ist mit einer dem Skalpellquer
schnitt angepaßten Aussparung 44 versehen, so daß das
Skalpell 34 die gesamte Gefäßwand 30 durchdringen kann und
somit einen sauberen Schnitt ausführen kann, wobei die
Scheibe 42 als Gegendruckmittel zu dem Skalpell dient. Das
den Schlitz 32 aufweisende kreisförmige Stück 28 der
Gefäßwand 30 verbleibt auf dem Skalpell 34.
Wie aus Fig. 2D ersichtlich, kann anschließend mit Hilfe
der zweiten Betätigungseinrichtung 38 die Scheibe 42
wieder verschwenkt werden, damit diese leichter aus dem
Gefäß entfernt werden kann. Hierzu wird die Scheibe 42
wieder in ihre ursprüngliche Ausgangslage zurückbewegt.
Beim Zurückziehen des chirurgischen Instrumentes 1 wird
dabei die Gefäßprothese 18 aus der Ringkammer 58 vollstän
dig herausgezogen und die Gegendruckeinrichtung 26 mit der
Scheibe durch die Gefäßprothese 18 entfernt. Wesentlich
ist dabei die sichere Entfernung des ausgestanzten kreis
förmigen Stücks 28 der Gefäßwand 30. Dieses Gefäßwandstück
28 verbleibt in dem Skalpell 34. Selbst wenn das ausge
stanzte Gefäßwandstück 28 dich von dem Skalpell 34 lösen
würde, wird es von der nachfolgenden Scheibe 42 der Gegen
druckeinrichtung 26 mitgenommen.
Die in Fig. 3 im Schnitt gezeigte zweite Betätigungsein
richtung 38 besteht im wesentlichen aus einem Drecknopf 35
der mit Hilfe einer Rutschkupplung 36 ein vorbestimmtes
maximales Drehmoment auf einen Spindelantrieb 37 über
trägt. Mit Hilfe des Spindelantriebs 37 kann eine zweite
Schubstange 39 koaxial zu dem Schaftrohr 6, zum Schieber
8 und zum Skalpell 34 linear vor- und zurückbewegt werden.
Beim Einführen des chirurgischen Instrumentes 1, wie in
Fig. 2 gezeigt, ist die zweite Schubstange 39 mit Hilfe
der zweiten Betätigungseinrichtung 38 in distaler Richtung
vorwärts bewegt. Dadurch wird ein verschiebbares Führungs
element 45 der Gegendruckeinrichtung 26 ebenfalls in
distaler Richtung vorwärtsbewegt. An dem verschiebbaren
Führungselement 34 ist das Zugband 41 der Scheibe 42 fest
befestigt, während das Zugband 40 an der Schubstange 39
befestigt ist. Die Gegendruckeinrichtung 26 weist ferner
ein distales Führungselement 26 am distalen Ende des Skal
pells auf, das die beiden Zugbänder 40,41 aufnimmt und
führt, sowie ein proximales Führungselement 47, das die
zweite Schubstange 39 aufnimmt und führt. Zwischen dem
distalen und dem proximalen Führungselement 46, 47 gleitet
das verschiebbare Führungselement 45 im Innenquerschnitt
des Skalpells 34, wobei sich das verschiebbare Führungs
element 45 jeweils mit einer Feder 48, 49 an dem distalen
bzw. proximalen Führungselement 46, 47 abstützt. Bei Vor
wärtsbewegung der zweiten Schubstange 39 wird zunächst die
Scheibe 42 verschwenkt, da sich zunächst nur das Zugband
40 in proximaler Richtung bewegt. Bei Erreichen der maxi
malen Schwenkstellung der Scheibe 42 wird auch das Zugband
41 durch die Bewegung der zweiten Schubstange 39 mitgenom
men und damit auch das bewegliche Führungselement 45, so
daß die Scheibe 42 in ihrer verschwenkten Position von dem
distalen Ende 14 des Schaftrohres 6 wegbewegt werden kann.
Bei Bewegung der zweiten Schubstange in proximaler Rich
tung wird die Scheibe 42 zunächst ebenfalls in proximaler
Richtung bewegt und anschließend in eine zur Längsachse
des Schaftrohres 6 orthogonale Position verschwenkt. In
folge der Rutschkupplung 36 ist die Anzugskraft der zwei
ten Schubstange 39 begrenzt, so daß die Scheibe 42 nicht
mit einem zu hohen Anpreßdruck gegen die Gefäßwand 30
angedrückt werden kann.
Das Schaftrohr 6, der rohrförmige Schieber 8 und das
Innenrohr 54 können mit nicht dargestellten Aussparungen
versehen sein, um ein Tränken der Gefäßprothese 18 mit
Flüssigkeit, z. B. Blut, zu ermöglichen.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch das distale Ende 14
des Schaftrohres 6 im Bereich der Abschlußhülse 52 und des
feststehenden distalen Führungselementes 46, das die Zug
bänder 40, 41 in einer Aussparung 48 aufnimmt und führt.
Die Ringkammer 58 ist zwischen dem Skalpell 34 und dem
Innenrohr 54 gebildet und dient, wie bereits erwähnt, zur
Aufnahme der Gefäßprothese 18. Am äußeren Umfang des In
nenrohrs 54 sind Aufnahmetaschen 56 für die Klammern 10
vorgesehen, die gleichmäßig auf dem Umfang verteilt sind
und zur freien Stirnseite des Innenrohrs 54 offen sind.
Fig. 5 zeigt eine Draufsicht auf die Darstellung gemäß
Fig. 4. Die Klammern 10 stehen gegenüber der Stirnseite 20
des Schaftrohres 6 bzw. der Abschlußhülse 52 des Schaft
rohres 6 über und durchdringen, wie bereits in Verbindung
mit Fig. 2 erläutert, den Rand 22 der Gefäßprothese 18. In
proximaler Richtung hinter den Klammern 10 befinden sich
in den Aufnahmetaschen 56 die Schubelemente 11 für die
Klammern 10, die ihrerseits von einer geteilten Hülse 9 in
distaler Richtung vorwärtsbewegt werden können. Die geteil
te Hülse 9 wird ihrerseits von dem Ende des Schiebers 8 in
distaler Richtung vorwärtsgeschoben.
Fig. 6 zeigt ausschnittsweise einen Querschnitt durch die
Aufnahmetasche 56 im Bereich des Schubelementes 11.
Fig. 7 ist ein Querschnitt durch das Schaftrohr 6 im Be
reich der geteilten Hülse 9.
Claims (19)
1. Chirurgisches Instrument (1) mit
- - einem Handgriff mit einer Betätigungseinrichtung (4),
- - einem an dem Handgriff (2) befestigten Schaftrohr (6) , in dem ein von der Betätigungseinrichtung (4) längsverschiebbarer Schieber (8) angeordnet ist,
- - einer in dem Schaftrohr (6) angeordneten, mehrere Klammern (10) enthaltenden Klammereinrichtung (12), deren Klammern (10) von dem Schieber (8) in Axialrichtung des Schaftrohrs (6) verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaftrohr (6) eine Aufnahmeeinrichtung (16) für eine Gefäßprothese (18) aufweist, und daß die Klammereinrichtung (12) an dem distalen Ende (14) des Schaftrohres (6) mit mehreren umfangsmäßig gleichmä ßig verteilten Klammern (10) zur Befestigung des einen Endes der Gefäßprothese (18) angeordnet ist.
2. Instrument nach einem der Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine relativ zum Schaftrohr (6) beweg
liche Gegendruckeinrichtung (26) für die Klammerein
richtung (12) in dem Schaftrohr (6) gelagert ist und
zum Verklammern der Gefäßprothese (18) mit einer
Gefäßwand (30) und/oder zum Schneiden der Gefäßwand
(30) mit einem Skalpell (34) über das distale Ende
(14) des Schaftrohres (6) hinaus die Gefäßwand (30)
durch einen Schlitz in der Gefäßwand (30) hintergrei
fen kann.
3. Instrument nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweite Betätigungseinrich
tung (38) die Lage der Gegendruckeinrichtung (26)
relativ zu dem Schaftrohr (6) verstellt.
4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein in dem Schaftrohr (6) linear
bewegliches Skalpell (34) mit einem Außendurchmesser,
der im wesentlichen dem Innendurchmesser der Gefäßp
rothese (18) entspricht, am distalen Ende (14) des
Schaftrohres (6) angeordnet ist.
5. Instrument nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (16) für die
Gefäßprothese (18) relativ zu der Klammereinrichtung
(12) radial innen angeordnet ist, und daß die Gefäßp
rothese (18) an der Stirnseite (20) des Schaftrohres
(6) einen radial nach außen abstehenden Rand (22)
aufweist.
6. Instrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klammern (10) im offenen Zustand mit den
freien Enden relativ zur Stirnseite (20) des Schaft
rohres (6) überstehen und den Rand (22) der Gefäß
prothese (18) durchdringen.
7. Instrument nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gegendruckeinrichtung (26)
aus einer linear beweglichen und zusätzlich schwenk
bar gelagerten Scheibe (42) besteht.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe (42) von einer relativ zu der Längs
achse des Schaftrohres (6) geneigten Position in eine
orthogonale Position verschwenkbar ist.
9. Instrument nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Betätigungseinrichtung
(38) die Gefäßwand (30) zwischen der Gegendruckein
richtung (26) und der Stirnfläche (20) des Schaftroh
res (6) mit der Gefäßprothese (18) mit einem vorbe
stimmten begrenzten Anpreßdruck einklemmt.
10. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Betätigungseinrichtung
(4) die Klammern (10) der Klammereinrichtung (12)
durch die Gefäßwand (30) vortreibt und mit Hilfe der
Gegendruckeinrichtung (26) verklammert.
11. Instrument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Betätigungseinrichtung (4) nach Ab
schluß des Klammervorgangs das Skalpell (34) zum
Ausstanzen eines Lochs (46) mit dem Innendurchmesser
der Gefäßprothese (18) in die Gefäßwand (30) vor
treibt.
12. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (16) für
die Gefäßprothese (18) aus einer Ringkammer (58)
gebildet ist, die zwischen dem Schaftrohr (6) und dem
Skalpell (34) angeordnet ist.
13. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schaftrohr (6) ein Innenrohr
(54) aufweist, dessen Innenwand die Ringkammer (58)
radial nach außen begrenzt und dessen Außendurchmes
ser die Klammereinrichtung (12) aufnimmt.
14. Instrument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaftrohr (6), die Schubstange (8) und das
Innenrohr (54) auf dem Umfang vorzugsweise gleich
mäßig verteilte Öffnungen aufweisen, die mit der
Ringkammer (58) für die Gefäßprothese (18) verbunden
sind.
15. Instrument nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem distalen Ende des Innenrohrs (54) zur
Stirnfläche (20) des Schaftrohres (6) offene Auf
nahmetaschen (56) für die Klammern (10) auf dem Um
fang gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
16. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die umfangsmäßig gleichmäßig ver
teilten Klammern (10) in zwei zueinander konzen
trischen kreisförmigen Reihen angeordnet sind.
17. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klammern (10) umfangsmäßig
spiralförmig angeordnet sind.
18. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klammern (10) untereinander
mit Brückenelementen (60) verbunden sind.
19. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stirnfläche (20) des Schaft
rohres (6) unter einem Winkel zur Längsachse des
Schaftrohres (6) verläuft und daß die Gegendruckein
richtung (26) elliptisch der Form der Stirnfläche
(20) angepaßt ist.
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