DE19530346A1 - Deckel mit einem Grundkörper und wenigstens einem daran befestigten Halteband und Verfahren zur Herstellung des Deckels - Google Patents
Deckel mit einem Grundkörper und wenigstens einem daran befestigten Halteband und Verfahren zur Herstellung des DeckelsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Deckel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieses Deckels.
Gattungsgemäße Deckel sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt geworden.
So zeigt beispielsweise die DE-38 43 686-A1 (B60R 21/20) einen in ein Armaturenbrett
integrierten Deckel, der einen Gassackaufnahmeraum bedeckt, und an dem in nicht näher
dargestellter Weise ein Halteband befestigt ist. Beim Füllen des Gassackes wird der in dem
Armaturenbrett rastverbundene Deckel aus seiner Ruhestellung herausgeschwenkt. Das
flexible Halteband übernimmt dabei die Funktion eines beweglichen Scharniers. Für die
Verwendung in Lenkradnaben werden in gleicher Weise aufgebaute Deckel beispielsweise
durch die DE-21 62 687-A1 und die DE-20 52 357-A1 (beide B60R 21/10) offenbart. Soweit
ersichtlich und beschrieben, erfolgt dort die Befestigung des aus einem Gewebe bestehen
den Haltebandes durch Vernietung oder Verschraubung. Für die Befestigung des Halteban
des am Grundkörper des Deckels ist also ein gesonderter Arbeitsgang notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung gattungsgemäßer Deckel zu
vereinfachen.
Diese Aufgabe wird gelöst gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
Der Patentanspruch 14 bezieht sich auf ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Her
stellung eines erfindungsgemäßen Deckels, und zwar insbesondere durch Anwendung der
Hinterspritztechnik.
Nach der Erfindung ist also der Grundkörper des Deckels ein Spritz-, Guß- oder Warmform
teil, in welches das flexible Halteband eingebettet ist. Das einzubettende Halteband wird vor
der eigentlichen Herstellung des Grundkörpers in das Formwerkzeug eingelegt und von
dem noch weichen oder dünn flüssigen Basismaterial des Grundkörpers umschlossen. Nach
der Entnahme des formbeständigen Grundkörpers aus dem Werkzeug wird also kein
gesonderter Arbeitsgang mehr für die Befestigung eines Haltebandes notwendig.
Gemäß einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist das dem Lenkrad oder der
Instrumententafel zugeordnete Ende des Haltebandes in eine mit Befestigungsmitteln ver
sehene Befestigungslasche eingebettet. Damit ist im Vergleich zur Verschraubung oder
Vernietung das Halteband am Grundkörper und auch an der Befestigungslasche flächen
förmig und nicht punktförmig angebunden. Damit ist auch bei höchsten Beanspruchungen
gewährleistet, daß das Halteband nicht ausreißt und somit der Deckel in einer den Insassen
eines Fahrzeugs gefährdenden Weise durch den sich füllenden Gassack in den Fahrgast
innenraum hinein geschleudert wird.
Besonders rationell ist die Herstellung von Grundkörper und Befestigungslasche samt
eingelegtem Halteband in einem einzigen Werkzeug gemäß Patentanspruch 13. Auf diese
Weise können Werkzeugkosten und ein gesonderter Arbeitsgang für die Anbindung der
Befestigungslasche an das Halteband eingespart werden.
Als besonderer Vorteil ist auch die Tatsache anzusehen, daß durch die Einbettung des
Hallebandes die Formstabilität des Grundkörpers auch bei schmaleren Wanddicken noch
gewährleistet ist. Durch eine Verlegung des Haltebandes auf die Unterseite des Grund
körpers kann sicher ausgeschlossen werden, daß auf der Oberseite Strukturen des einge
betteten Haltebandes sichtbar werden. Damit genügt der erfindungsgemäße Deckel auch
optisch höchsten Ansprüchen. Ebenfalls hervorzuheben ist, daß die Haltebänder an belie
bigen Stellen des Grundkörpers eingebettet werden können. Damit kann ein erfindungs
gemäß hergerichteter Deckel an jede Einbausituation angepaßt werden.
Ein besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt. Es zeigt
Fig. 1 in einer Draufsicht die Unterseite eines erfindungsgemäßen Deckels mit
eingebettetem Hafteband und
Fig. 2 eine Ansicht gemäß Schnitt II-II in Fig. 1.
Man erkennt in Fig. 1 einen insgesamt mit 1 bezeichneten Deckel, in den hier drei Halte
bänder 2, 3 und 4 nebeneinander eingebettet sind. Die Form des Deckels ist hier so
gehaften, daß eine auf einer Oberseite einer Instrumententafel (hier nicht dargestellt)
befindliche Mulde zumindest teilweise abgedeckt werden kann. Denkbar sind allerdings
auch andere Formen, wie sie beispielsweise für Deckel an Lenkradnaben oder
Handschuhkästen allgemein üblich sind.
Die freien Enden der Haltebänder 2-4 sind in Befestigungslaschen 6-8 eingebettet, die
ihrerseits an einem den Deckel haften den Bauteil, insbesondere einer Instrumententafel
oder einer Lenkradnabe, durch Verschraubung oder Vernietung befestigt werden können.
Vorstellbar sind auch Befestigungstaschen, an denen Clipselemente einstückig angeformt
sind. Gemäß einem besonders vorteilhaften und in der Zeichnung nicht dargestellten Aus
führungsbeispiel sind die Befestigungslaschen 6-8 hinsichtlich ihrer Geometrie auf ein
Gehäuse eines den Gassack aufblasenden Gasgenerators abgestimmt und werden mit
diesen gemeinsam an einem den Deckel 1 haftenden Bauteil befestigt.
Am Beispiel des Haltebandes 4 ist aus Fig. 2 ersichtlich, auf welche Weise eine besonders
labile Einbettung der Haltebänder 6-8 vorgenommen werden kann, ohne daß negative
Beeinträchtigungen einer hier mit 9 bezeichneten Oberseite des Deckels 1 eintreten. Das
bevorzugt als Polyamidgewebe ausgeführte Hafteband 4 wird bei der Herstellung auf eine
der Unterseite 10 des Grundkörpers 5 zu gewandte Werkzeugfläche aufgelegt. Unterhalb
dieser Auflagefläche ist darüber hinaus in dem Werkzeug noch ein Kreuzschinzmuster vor
gesehen, das zur Gewebestruktur des Haltebandes 4 winkelversetzt orientiert ist und so an
dem ausgeformten Deckel 1 einen hiermit 11 bezeichneten Materialauftrag ermöglicht. Die
winkelversetzte Orientierung des Materialauftrages 11 und der Gewebefäden des Halte
bandes 4 kann der Fig. 1 in schematischer Darstellung entnommen werden.
Bei einem in der Praxis erprobten Ausführungsbeispiel sind die Haltebänder mit Polyäthylen
oder Polyester beschichtet worden, um so zu dem bevorzugt aus Polypmpylen gehaltenen
Grundkörper 5 eine besondere Anbindung zu gewährleisten. Die Beschichtung der
Polyamidfäden mit Polyester oder Polyäthylen bewirkt außerdem, daß die einzelnen Fäden
des Gewebes vor und während des Einbettungsvorganges zusammengehalten werden. Die
Flexibilität der Haltebänder 2-4 wird dadurch nicht beeinträchtigt. Anstelle eines Polyamid
gewebes können aber auch Gewebe aus Textil- oder Kunststoffasern verwendet werden.
Der Grundkörper 5 ist in einer ebenfalls vorteilhaften Variante aus einem Faserverbund
werkstoff, beispielsweise mit einer Matrix aus Kohle- oder Glasfasern, hergestellt.
Von besonderer Bedeutung sind auch hier in etwa rechtwinklig abgestellte Stege 12-14,
die hinsichtlich ihrer Position über eine Vielzahl von Rippen, von denen hier nur eine in
Fig. 2 stellvertretend für alle anderen mit 15 bezeichnet ist, stabilisiert werden. Diese
Stege 12-14 sind einstückig am Grundkörper 5 im Austrittsbereich der Haltebänder 2-4
an geformt und bewirken für diese eine Umlenkung der Austrittsrichtung. Dadurch wird
sichergestellt, daß bei der Montage des Deckels an dem ihn aufnehmenden Bauteile die
Haltebänder 2-4 nicht über den Rand des Deckels 1 hervorstehen können, sondern schon
von vornherein in den Gassackaufnahmeraum hinein ausgerichtet sind. Der erfindungs
gemäße Deckel kann so besonders leicht ein- und ausgebaut werden.
Die Einbettungslänge der Hallebänder 2-4 in dem Grundkörper 5 einerseits und in den
Befestigungslaschen 6-8 andererseits kann je nach Beanspruchungsprofil unterschiedlich
gemäß gewählt werden. Für sehr großflächige Deckel, die beispielsweise eine Instrumen
tentafelmulde nach Art einer Handschuhablage bedecken, wird eine Einbettungslänge im
Deckel 1 vorgeschlagen, die sich zumindest über die Hälfte der Deckelbreite erstreckt.
Claims (14)
1. Durch Füllung eines Gassackes aus einer Ruhestellung herausbewegbarer Deckel (1)
mit einem eine Öffnung eines Gassackaufnahmeraums abdeckenden Grundkörper (5)
und wenigstens einem daran befestigten Halteband (2-4), das an einem den Gas
sackaufnahmeraum beinhaltenden Bauteil, insbesondere einer Instrumententafel oder
einer Lenkradnabe, zur Bildung eines beweglichen Scharniers befestigt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Deckel (1) ein Spritz-, Guß- oder Warmformteil ist, und daß
ein Abschnitt des Haltebandes (2-4) zur Befestigung an dem Grundkörper (5) in
diesen eingebettet ist.
2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung an dem Bauteil
ein diesem zu geordnetes Ende des Haltebandes (2-4) in eine Befestigungslasche (6-
8) eingebettet ist.
3. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteband (2-4) aus
einem Textilgewebe hergestellt ist.
4. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteband aus einem
Kunststoff-Fasergewebe hergestellt ist.
5. Deckel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Faser auf der
Basis von Polyamid hergestellt ist.
6. Deckel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamidgewebe mit
Polyäthylen oder Polyester beschichtet ist.
7. Deckel nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5) aus
Polypropylen hergestellt ist.
8. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5) aus einem
Faserverbundwerkstoff hergestellt ist.
9. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Grundkörper (5) im Bereich
des Austritts des Hallebandes (2-4) wenigstens ein die Austrittsrichtung des Halleban
des (2-4) beeinflussender Steg (12-14) angeformt ist.
10. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteband (2-4) auf einer
dem Gassackaufnahmeraum zu gewandten Unterseite (10) im Grundkörper (5)
eingebettet ist.
11. Deckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite (10) ein
das Halteband (2-4) zumindest partiell bedeckender Materialauftrag (11) vorgesehen
ist.
12. Deckel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialauftrag (11) die
Form eines Kreuzgewebes hat, das winkelversetzt zu dem ebenfalls kreuzgewebeartig
ausgebildeten Halteband (2-4) orientiert ist.
13. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbettung des Halle
bandes (2-4) in dem Grundkörper (5) eine sich über mindestens die Hälfte der Deckel
breite erstreckende Länge aufweist.
14. Verfahren zur Herstellung eines Deckels gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteband (2-4) in den Grundkörper (5) und in die wenigstens eine Befesti
gungslasche in einem gemeinsamen Werkzeug gleichzeitig eingebettet wird, insbeson
dere durch Anwendung der Hinterspritztechnik.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150303 |