DE19512607A1 - Völlig tragmentationsfreie Kanülen - Google Patents
Völlig tragmentationsfreie KanülenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Injektionskanülen, welche Gewebs- oder
Materialmitnahmen beim Injektions-/Punktionsvorgang sowohl
bei menschlichen oder tierischen Geweben wie auch bei künst
lichen Membranen, Ballonen usw. völlig ausschließen.
Dieser gewebs- und partikelfreie Punktionsvorgang wird durch
unterschiedliche Formgebung der Kanülenspitzengeometrie und
Kanülenschaftveränderungen erreicht.
Bei Entstehen von Infektionen - Punktionsvorgänge in menschli
chem Gewebe - Hohlräume, Gelenke usw. ist der Nachweis erbracht,
daß eine enge Korrelation zwischen Nachweis von Erregern -
Mikroorganismen und von Nachweis von Gewebszellen besteht.
Hautdesinfektion - Hautantiseptik, obwohl unerläßlich, vermag
durch die dafür verwendeten Mittel - Maßnahmen nicht vollstän
dig sämtliche Mikroorganismen zu eliminieren.
Bekannt ist ebenfalls, daß aus Kunststoff bestehende Systeme
(z. B. Port-Katheter, Ballone usw.) mit mehreren Nachteilen be
haftet sind, wenn die Punktionen mit herkömmlichen oder sog.
stanzarmen Kanülen durchgeführt wurden. Ausstanzen von Membran
teilen, Fragmentationen, Okklusionen, Undichtigkeit, dadurch ev.
eine neue Operation erforderlich wird, neben den erwähnten In
fektionsgefahren.
Es war seit jeher das Ziel, völlig fragmentationsfreie, gewebs-
und materialfreie Kanülen zu entwickeln, die in der Lage sind,
den zuvor genannten Anforderungen gerecht zu werden (kein Stanz
effekt, kein Eindringen von Partikeln in den Kanülenschaft).
Zu vermerken ist, daß nur eine engbegrenzte Möglichkeit besteht
- unter Berücksichtigung der medizinischen Anwendbarkeiten -
Anforderungen - zur Verfügung was die Fertigungsparameter, Ka
nülenspitzengeometrie, Kanülenöffnungen, Entgraten betrifft.
In der Beschreibung der erfindungsgemäßen Kanülentypen wird
ausdrücklich auf den Stand der Technik hingewiesen, jedoch nur
die Unterschiede dagegen hervorgehoben, die allgemein bekannte
Nomenklatur beibehaltend.
Vorerst wird hier auf die mit "Bleistiftspitze" genannte und
mit seitlichen Öffnungen versehenen Injektionskanülen einge
gangen. Kanülen mit Bleistiftspitze erfordern hohe Einstech
kräfte und erzeugen dadurch hohe Schmerzhaftigkeit.
US-A-Nr. 2634,726 beschreibt eine solche Kanüle mit Bleistift
spitze, seitliche Anordnung der Kanülenöffnung. Die Kanülenspit
zengeometrie, Kanülenauge gewährleistet keine Gewebsfreiheit
beim Punktionsvorgang und ist sehr schmerzhaft, wie auch die
Kanülen von Sprotte und Whitaker.
DE 3020926 C2 - ist für Spinal- und Leitungsanaesthesie, Lumbal
punktion konstruiert. Gewebsfreiheit wird dadurch erreicht, daß
das Kanülenrohr mit einem Mandrain geschlossen ist. Für allgemeinen
Gebrauch nicht geeignet.
DE 3020,193 A1 ist nicht für medizinische Zwecke konstruiert.
Diese und andere Patentanmeldungen haben die gleichen Konstruk
tionsmängel, so daß das erfindungsgemäß genannte Ziel, die völlig
stanzfreie Kanüle, nicht erreicht wird.
US-A-2748769 bei sog. Hubernadel und dessen Abwandlungen, Modi
fikationen erfüllen ebenfalls nicht bei den z. Z. benutzten
Ausführungsformen einen fragmentativ gewebsfreien Injektions
vorgang zu gewährleisten.
US-A 2409970 - US-A 2697438 sowie US-A 2746454 Patente wird
auch diesbezüglich hingewiesen.
EP 0301245 Surecan bzw. Haindlkanüle besitzt in der Konstruk
tion - Schliffgemmetrie eine lazettenförmige Spitze mit Fa
cettenschliff. Die hintere Kanülenöffnung ist vorzugsweise ein
wärtsgerichtet. Auch diese Kanülenform leistet beim Injektions
vorgang keine völlige Partikel- und Gewebsfreiheit, ergibt nur
einen verringerten Stanzeffekt.
Die Gewebs- und Materialmitnahme bei den genannten Kanülen
typen entstehen in ca. 80% an der distalen hinteren Kanülen
öffnung.
DE 4109864 C2 beschreibt Kanülen, bei welchen der Kanülenkopf
kegelförmig, die Kanülenspitze geschlossen und der Kanülenschaft
auf einer Seite gebogen ist. Dort befindet sich die Kanülenöff
nung. Betreffend der Spitzengeometrie und -gestaltung werden
keine Aussagen gemacht. Der Kanülenschaft ist nachteilig einge
engt.
Hervorgehoben wird weiterhin, daß bei allen bisher bekannten
Kanülentypen ein sachgemäßer senkrechter Einstichvorgang an
genommen wird, zur Prüfung was Gewebspartikelmitnahme betrifft.
Bei schrägem Einstichvorgang ist eine vermehrte Abhobelung -
vermehrtes Gewebspartikeleindringen ins Kanülenauge -
Kanülenschaft nachgewiesen.
Nicht zuletzt wird darauf hingewiesen, daß beim alltäglichen
Gebrauch bei Injektionsvorgängen - Punktionen oft mehrfach
Bewegungen stattfinden. Bei Beurteilung bezüglich Fragmentations-
Gewebspartikelfreiheit einer Kanüle muß man also nicht nur einen
senkrechten Punktionsvorgang berücksichtigen, sondern auch, daß
die Kanüle in die Tiefe des Gewebes und nach außen hin bewegt
wird. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Die neuen erfindungsgemäßen Kanülenformen sind dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kanülenspitzen, die Kanülenröhren vorne ge
schlossen sind, die keine Öffnung aufweisen und die Kanüle selbst
aus verschiedenen Materialien hergestellt werden kann.
Diese erfindungsgemäßen Kanülenformen, insbesondere die Kanü
lenspitzengeometrie vorzugsweise verschiedene Schliffarten auf
weisen, Facetten-, Lanzetten-, Skalpellschliff und Skalpellform
um bestmöglichst das Trauma durch den Einstichvorgang klein
zu halten.
Die Kanülen sind bei allen Ausführungsformen mit seitlichen
Öffnungen ausgestattet, in verschiedenen Höhen unterhalb der
Kanülenspitzen angefertigt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Kanüle ist erfin
dungsgemäß die Kanülenspitze - Schneidefläche so ausgebildet,
gefertigt, daß die Kanülenöffnung auf der kontralateralen Sei
te, also gegenüber der Schneidefläche (Kanülenspitze 12, 15)
liegt. Beim Einstichvorgang werden die Fragmentations-, Gewebs
partikel von dem Kanülenauge - Öffnung abgedrängt. Der erfor
derliche Entgratungsvorgang des Kanülenauges ist bei der Fer
tigungstechnologie leichter zugänglich.
Die erfindungsgemäße Kanüle kann mit Vorteilen so ausgestattet
sein, daß die Kanülenspitze (15), Schneidefläche (12) zylinder
förmig oder in schrägen Ebenen zur Hauptschlifffläche verläuft
mit verschieden großem Biegewinkel, wobei das Kanülenauge (17)
am Schaft an der gegenüberliegenden Seite (kontralateral) zur
Schneidefläche liegt. Dadurch wird eine ausgeprägte kontaktfreie
Gewebszone erzeugt. Einengung von Kanülenlumen - Kanülenschaft
wird vermieden. (Fig. 2).
Weitere erfindungsgemäße Kanülenformen sind so gestaltet, daß
der Kanülenschaft gebogen ist, wobei die Biegung des Schaftes
verschieden große Radien aufweist. Kanülenöffnung (17) liegt
kontralateral zur Kanülenspitze (15), Schneidefläche.
Dadurch wird erreicht, daß die Kanülenöffnung (17) gegenüber
eindringenden Gewebspartikeln geschützt ist. Die Gewebs- und
Materialpartikel werden beim Injektions-, Punktionsvorgang
abgedrängt (Fig. 3).
Erfindungsgemäß kann diese Kanülenfertigungsform so gestaltet
sein, daß die Kanülenspitze ebenfalls bogenförmig (2) verläuft,
Biegewinkel (R) verschieden groß, das Kanülenauge liegt zur
Schneidefläche gegenüber kontralateral, wodurch eine noch grö
ßere gewebskontaktfreie Zone erstellt werden kann. Bei beiden
vorher erwähnten entsteht keine Kanülenschaftsverengung (Fig. 4).
Zur Erlangung von völlig fragmentations-, gewebsfreien Kanülen
wird erfindungsgemäß eine Kanülenform angegeben, wobei der Ka
nülenschaft gerade verläuft, die Kanülenspitze - Schneidefläche
sich zur Kanülenöffnung auf der selben Seite befindet.
Als weiteres Merkmal wird die Kanülenöffnung im gebogenen kon
kaven Teil des Kanülenschaftes angebracht (Fig. 5).
Die Kanülenspitze kann nach innen oder gerade zum Kanülenauge
hin bogenförmig verlaufen, bei gebogenem Schaft der Kanüle, wo
durch eine noch größere kontaktfreie Zone entsteht, um Eindrin
gen von Gewebspartikeln in den Kanülenschaft zu verhindern.
(Fig. 6).
Erfindungsgemäß wird eine Kanülenformgebung beschrieben, wobei
dessen Hauptmerkmal darin besteht, daß die Kanülenspitze im
Übergangsbereich zum Kanülenschaft breiter in seinem Umfang
ausgebildet ist als der Kanülenschaft selbst.
Die Kanülenspitze ist geschlossen und mit verschiedener Spit
zengeometrie gefertigt, Facetten-, Lanzettenschliff bis zur
Skalpellform, um das Kraft - Weg Diagramm des Einstichs günstig
zu gestalten.
Die breitere Kanülenspitze im Übergangsbereich zum Kanülen
schaft bietet eine kontaktfreie Zone für die im Kanülenschaft
befindliche Kanülenöffnung (Fig. 7).
Bei einer erfindungsgemäßen Form der Kanülenspitze kann diese
vorzugsweise so ausgebildet sein, daß diese eine bogenförmige
Gestalt ermöglicht, dadurch entsteht eine noch größere kontakt
freie Zone. Die Gewebsteile - Partikel werden von der Kanülen
öffnung im Schaft noch weiter abgedrängt (Fig. 8).
Diese Kanülenformen, Gestaltungen ermöglichen durch die er
zeugte kontaktfreie Zone eine Verhinderung, daß Gewebspartikel
in den Kanülenschaft eindringen, auch bei z. B. Portkatheter
eine Okklusion zu verhindern, Ausstanzen von Membranteilen.
(Fig. 9).
Für die Porttechnologien hat dies zur Folge, daß eine frühzei
tige Zerstörung der Portmembranen vermieden werden kann durch
die Gestaltung der Kanülenspitzengeometrie, Kanülenschaftfor
mung und dadurch geschütztes Kanülenauge.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen in Ver
bindung mit den Zeichnungen.
Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder
zu mehreren Kombinationen miteinander bei einer Ausführungsform
der Erfindung verwirklicht sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind als Zeichnung schema
tisch dargestellt mit Hinweisen auf Fertigungstechnik, und zwar
wie folgt:
Fig. 1a Draufsicht auf die Kanüle, teilweise aufgebrochen.
Fig. 1b bis Fig. 1c Seitenansicht bzw. Schnitte entsprechend
dem Schnittverlauf A-A in Fig. 1a und Draufsicht.
Fig. 2a, 2b Seitenansichten einer zweiten Ausführungsform, teil
weise aufgebrochen.
Fig. 3 Seitenansicht einer dritten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 4 Seitenansicht einer vierten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 5 Seitenansicht einer fünften Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 6 Seitenansicht einer sechsten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 7 Seitenansicht einer siebten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 8 Seitenansicht einer achten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 9a Seitenansicht einer neunten Ausführungsform, teilweise
aufgebrochen.
Fig. 9b bis 9d verschiedene Querschnitte des lanzenförmigen
Anschliffs der neunten Ausführungsform entsprechend Schnitt
verlauf A-A in Fig. 9a.
Die Kanüle nach Fig. 1 bis 9 besteht aus einem zylindrischen
Kanülenrohr (11) mit massiver, oben verschlossener Spitze mit
einer geeigneten Schliffgeometrie 12, 13, 14, 15, 16, wobei sich
seitlich am Kanülenrohr unterhalb der Spitze bzw. dem Einstich
bereich der Kanüle die Öffnung 17 befindet.
Eine bevorzugte, in Fig. 1 dargestellte Kanülenform ist erfin
dungsgemäß so ausgebildet, daß die Öffnung 17 auf der kontra
lateral zu der Hauptschlifffläche 12 angeordnet ist.
Dadurch werden beim Einstichvorgang event. abgehobelte Gewebs
partikel durch die Schräge der Hauptschlifffläche 12 abgedrängt
und von der Öffnung 17 ferngehalten - es entsteht beim Einste
chen der Kanüle in das Gewebe eine kontaktfreie Zone zwischen
der Öffnung 17 und dem Gewebe.
Aus Gründen der Herstellbarkeit und um den traumatischen Effekt
beim Einstechen gering zu halten, wird ein sog. Facettenschliff
- ähnlich wie bei vorne offenen Kanülen nach DIN 13097 bevor
zugt:
Ein ebener oder leicht zylinderförmiger Hauptschliff 12 und
zwei zusätzliche seitliche Schliffe 14 ergeben eine scharfe
Spitze 15 oder eine weitere Schneidkante 16, wie in Fig. 1d
gezeigt, ergibt eine ovale Schneidefläche (12).
Da die erfindungsgemäße Kanüle im Gegensatz zu üblichen Kanü
len mit durchgehender Bohrung oben verschlossen bzw. massiv ist,
wird herstellungsgemäß sehr günstig die Hauptschlifffläche 12
mit dem Schneidkantenverlauf 13 so angebracht, daß beim Einste
chen ebenfalls ein glatter Schnitt ohne Ausstanzungen im Ge
webe erzeugt wird.
Das Verschließen des Kanülenrohres 11 erfolgt herstellungsge
mäß durch einen Stopfen 18, alternativ durch ein fertig geschlif
fenes Einstechteil, welches oben aufgesetzt wird entsprechend
Fig. 1b.
Die in Fig. 1c dargestellte Ausführungsform wird durch Ur- bzw.
Umformprozeß hergestellt.
Das Verschleppen von event. abgehobelten Gewebspartikeln und
deren Eindringen in die Öffnung 17 wird zusätzlich verhindert,
indem der Abstand zwischen der Spitze 15 und der Öffnung 17
- in Fig. 1c größer dargestellt als in Fig. 1b - durch Ex
perimente optimiert wird.
Die Querschnitte der Öffnung 17 sind kreisrund, wie in Fig.
1a, 1b, 1c, oder oval wie in Fig. 1c dargestellt.
Herstellungsgemäß wird die ovale Öffnung 17 in Fig. 1e durch
ein zylindrisches Fräs- oder Schleifwerkzeug hergestellt.
Das Entgraten und Verrunden der Kanten der Öffnung 17 erfolgt
durch die Fertigungsverfahren Strahlen, chemisches Entgraten
und Polieren usw.
Bei der zweiten in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist
das Kanülenrohr 11, wie bei der ersten Ausführungsform oben
verschlossen bzw. massiv und die Öffnung 17 ist kontralateral
zur zylinderförmigen Hauptschlifffläche 12 (Fig. 2a) alter
nativ zur ebenen Hauptschlifffläche 12 (Fig. 2b) angeordnet.
Zwischen der Öffnung 17 und der Spitze 15 ist der obere Teil
der Kanüle mit einem Radius R so gebogen, daß die Spitze nach
außen gerichtet ist.
Dadurch entsteht beim Einstechen der Kanüle ebenfalls eine
kontaktfreie Zone zwischen dem Gewebe und der Öffnung 17.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform der Kanüle unter
scheidet sich von den vorhergehenden Formen dadurch, daß das
Kanülenrohr 11 im Bereich der Öffnung 17 so gebogen ist, daß
die linke Mantellinie des Kanülenrohres 11 dort drei Krümmungs
radien besitzt, wobei im oberen Bereich - zur Spitze 15 hin -
die linke Mantellinie wieder in einen geraden Bereich G über
geht, der parallel zur geraden Hauptachse 20 der Kanüle verläuft.
Durch diese Biegung der Kanüle entsteht ebenfalls eine ausge
prägte kontaktfreie Zone.
Die in Fig. 4 dargestellte vierte Ausführungsform unterschei
det sich von der vorhergehenden dadurch, daß die Kanüle im Be
reich zwischen der Öffnung 17 und der Spitze 15 durchgehend
einen Biegeradius R aufweist und eine schwach zylindrisch ge
krümmte Hauptschlifffläche 12 besitzt. Die kontaktfreie Zone
ist damit noch ausgeprägter als bei der dritten Ausführungs
form (Fig. 3).
Bei der in Fig. 5 dargestellten fünften Ausführungsform
ist das Kanülenrohr 11 im Bereich der Öffnung 17 dreifach ge
bogen, während es im Einstechbereich oben im Bereich G wieder
geradlinig und flüchtend zur geraden Hauptachse 20 verläuft.
Die Öffnung 17 ist im Gegensatz zu den vorhergehenden Ausfüh
rungsformen auf der gleichen Seite wie die Hauptschlifffläche
12 an der tiefsten Stelle im konkaven Bereich der mittleren
Biegung des Kanülenrohres 11 plaziert. So ist auch bei dieser
Ausführungsform eine ausgeprägte kontaktfreie Zone vorhanden.
Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform der Kanüle besitzt
im Gegensatz zur vorhergehenden Ausführungsform nur zwei Bie
gungen des Kanülenrohres 11, welches im Einstechbereich oben
wieder einen geraden Bereich G aufweist. Dieser gerade Bereich
G ist zur geraden Hauptachse 20 seitlich nach außen geneigt.
Die Hauptschlifffläche 12 ist entweder parallel zur geraden
Hauptachse 20 oder nach innen geneigt.
Die Öffnung 17 sitzt, wie bei der fünften Ausführungsform an der
tiefsten Stelle im konkaven Bereich der zweiten Biegung von
unten, in der kontaktfreien Zone.
Die in Fig. 7 dargestellte siebte Ausführungsform der Kanüle
unterscheidet sich von den vorhergehenden Ausführungsformen
besonders dadurch, daß der Umfang im Querschnitt des Einstech
bereiches oben größer ist als im zylindrischen Bereich des
Kanülenrohres 11 unterhalb der Öffnung 17.
Die Kanüle ist im Bereich R1 einmal nach außen weggebogen.
Eine weitere konkave Krümmung R2 ist im Bereich vor der Spitze
15 angebracht, so daß die linke Mantellinie der Kanüle schwach
S-förmig oder auch geradlinig zur Spitze 15 hin verläuft.
Dieser geradlinige Verlauf ist in Fig. 7 gestrichelt einge
zeichnet.
Die Öffnung 17 befindet sich auf der gleichen Seite wie die
Hauptschlifffläche 12 am Übergang vom geraden Kanülenrohr 11
zur Biegung im Bereich R1. Diese siebte Ausführungsform erzeugt
beim Einstechen in das Gewebe einen breiteren Schnitt als bei
den vorhergehenden Ausführungsformen, bedingt durch den größeren
Umfang im Einstechbereich und die damit größere Hauptschliff
fläche 12.
Ferner wird durch den größeren Querschnitt oberhalb der Öff
nung 17 das Gewebe etwas gedehnt, wodurch die kontaktfreie
Zone vor der Öffnung 17 zusätzlich vergrößert wird.
Die in Fig. 8 gezeigte achte Ausführungsform der Kanüle ist
eine Abwandlung der siebten Ausführungsform - ebenfalls mit
einem größeren Querschnitt im Einstechbereich vor der Öffnung
17. Der Einstechbereich oberhalb der Öffnung 17 ist nur einfach
gebogen. Der Bereich R1 der linken Mantellinie der Kanüle weist
im Einstechbereich die gleiche Krümmungsrichtung auf wie im
Bereich R2 der rechten Mantellinie der Kanüle oberhalb der
Öffnung 17. Dadurch bewegt sich bei dieser achten Ausführungs
form
die Spitze 15 der Kanüle auf einem Kreisbogen, wenn die Kanüle
in das Gewebe eingestochen ist. Da sich die Öffnung 17 unterhalb
des Bereiches R2, im engeren Querschnitt der Kanüle befindet,
entsteht beim Einstechen der Kanüle in das Gewebe eine sehr
stark ausgeprägte kontaktfreie Zone um die Öffnung 17 herum.
Die in Fig. 9 dargestellte neunte Ausführungsform der Kanüle
ist im Einstechbereich lanzen- bzw. skalpellähnlich gestaltet.
Durch vier Schliffflächen 19 wird das Einstechteil der Kanüle
zu einer vierflächigen, spitzen Pyramide geformt, so wie in
Fig. 9a dargestellt, mit einem quadratischen oder rautenförmigem
Querschnitt, so wie entsprechend dem Schnittverlauf A-A in
Fig. 9a, in der Fig. 9b dargestellt.
Weitere herstellungsgemäße Formen sind spitze, dreiflächiger
Pyramiden entsprechend dem in Fig. 9c dargestellten Querschnitt
oder zweischneidige, vorne spitz zulaufende Skalpellformen ent
sprechend dem in Fig. 9d dargestellten Querschnitt.
Das zylindrische Kanülenrohr 11 besitzt bis zur Öffnung 17
einen kleineren Umfang als die Querschnittsfläche im Bereich
des Schnittverlaufes A-A.
Der Übergangsbereich T vom lanzen- bzw. pyramidenförmigen
Einstechbereich mit großem Querschnitt zum zylinderförmigen
Kanülenrohr 11 mit kleinerem Querschnitt ist Teil einer
torusförmigen Fläche.
Beim Einstechen dieser neunten Kanülenform in das Gewebe wird
ein glatter, stanzfreier Schnitt erzeugt, der breiter ist als
es der Umfang des Kanülenrohres 11 im Bereich der Öffnung 17
erfordert. Dadurch wird eine sehr große kontaktfreie Zone vor
der Kanülenöffnung 17 ausgebildet.
Völlige fragmentations-, gewebs- und materialfreie Kanüle bei
Injektions- und Punktionsvorgängen ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Einstichteil vorne geschlossen ist mit zweckmäßigen
Schliffflächen versehen, deren Verschneidungslinien scharfe
Schneidekanten ergeben (Fig. 1-9).
Der Kanülenschaft verläuft gerade (Fig. 1; 2, 9) oder gebogen
(Fig. 3, 4, 5, 6, 7, 8) - der Kanülenschaft 11 nicht eingeengt ist.
Kanülenöffnung (17) ist seitlich angeordnet, entweder kontrala
teral, gegenüber zur Kanülenspitze (15), Schneidefläche (12)
Fig. 1, 2, 3, 4) oder in gleicher Ebene (Fig. 5, 6, 7).
Der Einstichteil (15, 12) im Übergangsbereich zum Kanülenschaft
(11) einen größeren Querschnitt hat als der Kanülenschaft (11).
(Fig. 7, 8, 9) Einzelne Merkmale der Kanüle für sich allein oder
zu mehreren Kombinationen bei einer Ausführungsform der Erfin
dung miteinander verwirklicht sein können.
Der Kanülenschaft 11 verläuft gerade, die schräge Hauptschliff
fläche (12), Kanülenspitze (15) ist so angeordnet, daß die Kanü
lenöffnung (17) auf der kontralateralen Seite des Kanülenschafts
angebracht ist (Fig. 1).
Der Hauptschliff (12) ist in einer Ebene oder leicht zylinder
förmig gestaltet, zusätzlich zwei seitliche Schliffe (13, 14)
oder durch eine weitere Schneidekante (16), Schliffe (13, 14)
oder durch eine weitere Schneidekante (16) eine scharfe Spitze
(15) ergibt. (Fig. 1a, 1b, 1d).
Die Kanülenöffnung (17) ist in verschiedenen Größen, Abstand
zur Kanülenspitze (15) gefertigt. (Fig. 1b, 1c).
Die Kanülenöffnung (17) wird kreisrund (Fig. 1a-1b) oder oval
wie in Fig. 1e gefertigt, wie auch bei allen nachfolgenden Ka
nülenformen.
In dem oben geschlossenen Kanülenrohr (11) ist die Öffnung
kontralateral gegenüber zur zylinderförmigen Hauptschliff
fläche (12) (Fig. 2a) alternativ zur ebenen Hauptschliff
fläche (12) (Fig. 2b) angeordnet.
Zwischen Öffnung (17) und der Spitze (15) ist der Einstich
teil der Kanüle mit einem Radius (R) so gebogen, daß die
Spitze (15) nach außen gerichtet ist und dadurch eine kon
taktfreie Zone für die Kanülenöffnung (17) entsteht. (Fig. 2a-2b).
Die Kanüle unterscheidet sich von den vorhergehenden Formen
dadurch, daß das Kanülenrohr (11) im Bereich der Öffnung (17)
so gebogen ist, daß die linke Mantellinie des Kanülenrohres (11)
dort drei
Krümmungsradien besitzt, wobei im oberen Bereich der Spitze (15)
die linke Mantellinie in einen geraden Bereich übergeht, der
parallel zur Hauptachse (20) der Kanüle verläuft.
Die Kanüle weist zwischen Öffnung (17) und der Spitze (15)
durchgehend einen Biegeradius (R) auf und besitzt eine schwach
zylindrisch gekrümmte Hauptschlifffläche (12) und die Öffnung
(17) ist in der kontralateralen Seite gegenüber der Hauptschliff
fläche (12) angeordnet.
Das Kanülenrohr (11) ist dreifach gebogen, während im Einstech
bereich oben im Bereich (G) wieder geradlinig und flüchtend
zur Hauptachse (20) verläuft.
Die Öffnung (17) liegt auf der gleichen Seite zur Hauptschliff
fläche (12, 14). Die Öffnung (17) ist an der tiefsten Stelle
im konkaven Bereich der mittleren Biegung des Kanülenrohres
plaziert.
Das Kanülenrohr (11) weist nur zwei Biegungen auf und oben
einen geraden Bereich (G).
Der gerade Bereich (G) ist zur Hauptachse (20) seitlich nach
außen geneigt. Die Hauptschlifffläche (12) ist entweder parallel
zur geraden Hauptachse (20) oder nach innen geneigt.
Der Querschnitt im Übergangsbereich (18) ist größer als im
zylindrischen Teil des Kanülenrohres (11).
Die Kanüle im Einstechbereich (R1) ist nach außen weggebogen.
Eine weitere konkave Krümmung (R2) ist im Bereich unterhalb
der Spitze so angebracht, daß die linke Mantellinie der Kanüle
(11) schwach s-förmig oder auch geradlinig (gestrichelt) zur
Spitze (15b) verläuft.
Die Öffnung (17) befindet sich auf der gleichen Seite zur
Hauptschlifffläche (12) am Übergang vom geraden Kanülenrohr
(11) mit Biegung im Bereich R1.
Der Querschnitt im Einstechteil ist größer oberhalb der Ka
nülenöffnung (17) und nur einfach gebogen. Der Bereich (R1)
der linken Mantellinie der Kanüle weist im Einstechbereich
die gleiche Krümmungsrichtung auf wie im Bereich (R2) der
rechten Mantellinie der Kanüle.
Der Einstechbereich (12, 15) oberhalb der Öffnung (17) ist
einfach gebogen. Der Bereich (R1) der linken Mantellinie der
Kanüle hat die gleiche Krümmungsrichtung wie im Bereich R2.
Die Kanüle im Einstechbereich ist lanzen- oder skalpellähnlich
gestaltet, der Übergangsbereich (A-A), Kanülenspitze (15), Schnei
defläche (19) ist größer als der Kanülenschaft (11), Kanülen
öffnung (17), seitlich unterhalb des breiteren Querschnitts (A-A)
plaziert.
Die Kanülenspitze (15), Schneidefläche (19) in dieser Ausführungs
form ist zur spitzenpyramiden Form (Fig. 9b) oder dreiflächig
(Fig. 9c) gestaltet.
In bevorzugter Ausführungsform ist die Kanüle als zweischnei
dige vorn spitz zulaufende Skalpellform gestaltet.
Die Kanüle dadurch gekennzeichnet ist, wie in Hauptanspruch 1
formuliert die einzelnen Merkmale der Kanüle für sich allein
oder zu mehreren Kombinationen bei einer Ausführungsform mit
einander verwirklicht sein können. (Fig. 1-9).
Claims (34)
1. Völlig gewebs- und materialfreie Kanüle für Injektions-
und Punktionsvorgänge, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spitze vorne geschlossen und mit Stichflächen versehen
ist, deren Schnittlinien scharfe Schneidekanten ergeben.
(Fig. 1a-1d).
2. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an ei
nen Hauptschliff (12) weitere Schnittflächen (14) ange
bracht sind-welche eine scharfe Spitze (15) ergeben.
3. Kanüle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
weiteren Schnittflächen (14) von der Seite des Haupt
schliffes (12) angebracht sind.
4. Kanüle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
weiteren Schnittflächen (14) von der Rückseite des Haupt
schliffes angebracht sind.
5. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kanülenschaft gebogen verläuft und nicht eingeengt ist.
6. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung seitlich am Rohrschaft angebracht ist.
7. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung (17) seitlich in gleicher Ebene wie die
Hauptstichfläche (12) angeordnet ist.
8. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung (17) seitlich auf der Gegenseite der
Hauptstichfläche (12) angeordnet ist.
9. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Spitze ein Einstechteil (18) eingesetzt ist.
10. Kanüle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Einstechteil einen größeren Querschnitt als der Kanülen
schaft aufweist.
11. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung in beliebigem Abstand von der Kanülen
spitze angebracht ist.
12. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung kreisrund ausgeführt ist.
13. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung oval ausgeführt ist.
14. Kanüle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung in beliebiger Form und Größe ausgeführt ist.
15. Kanüle nach allen vorhergehenden Ansprüchen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Spitze zum äußeren Durchmesser des
Kanülenrohres mit einem Radius R nach außen versetzt an
geordnet ist. (Fig. 2a und 2b).
16. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptstichfläche (12 in Fig. 2a) gebogen verläuft.
17. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptstichfläche (12 in Fig. 2b) plan verläuft.
18. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung (17 in Fig. 2a und 2b) gegenüber der
Hauptstichfläche (12) angeordnet ist.
19. Kanüle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kanülenrohr im Bereich der Öffnung (17) auf der Seite
der Hauptstichfläche nach außen gewölbt ist. (Fig. 3).
20. Kanüle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kanülenrohr im Bereich der Öffnung (17) auf der Gegen
seite der Hauptstichfläche nach außen gewölbt ist. (Fig. 5).
21. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kanülenrohr im Bereich der Öffnung (17) zur Gegenseite
gebogen ist. (Fig. 4).
22. Kanüle nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußere Mantellinie der Kanüle zur Spitze in Richtung
der Kanülenachse verläuft. (Fig. 3).
23. Kanüle nach den Ansprüchen 5, 19 und 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kanülenöffnung (17) auf der Seite der
Hauptstichfläche (12) gegenüber der Wölbung des Kanülen
rohres angeordnet ist. (Fig. 5).
24. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanülenöffnung (17) auf der Seite der Hauptstichfläche (12)
gegenüber der Wölbung des Kanülenrohres angeordnet ist.
(Fig. 6).
25. Kanüle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
nach außen gerichtete Spitze einen geraden Verlauf der
Mantellinie (G in Fig. 6) im vorderen Bereich aufweist.
26. Kanüle nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptstichfläche (12) parallel zur Kanülenachse verläuft.
27. Kanüle nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptstichfläche (12) unter einem Winkel zur Kanülen
achse verläuft. (Fig. 6).
28. Kanüle nach allen vorhergegangenen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Querschnitt im Übergangsbereich
von der Spitze zum Kanülenschaft größer ist als im
zylindrischen Bereich des Kanülenrohres.
29. Kanüle nach allen vorhergegangenen Ansprüchen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spitze gegenüber der Kanülenachse
gebogen ist und einen größeren Querschnitt als das Kanü
lenrohr aufweist. (Fig. 7 und 8).
30. Kanüle nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
äußeren Mantellinien im Bereich der Spitze mehrere
Krümmungen mit unterschiedlichem Radius und auch gegen
sinnig aufweisen. (Fig. 7).
31. Kanüle nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptstichfläche eine konkave Krümmung aufweist. (Fig. 8).
32. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Einstechteil (19) an der Kanülenspitze befestigt oder
geformt ist, welches am Ende einen größeren Querschnitt
als das Kanülenrohr aufweist. (Fig. 9).
33. Kanüle nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß das
Einstechteil (19) spitz und im Querschnitt mit beliebigem
Profil (Fig. 9a bis 9d) ausgebildet ist.
34. Kanüle nach allen vorhergegangenen Ansprüchen mit allen
möglichen Kombinationen der Einzelansprüche.
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