DE3248067A1 - Atraumatische spinalkanuele - Google Patents
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Description
- Atraumatische Spinalkanüle
- Die Erfindung bezieht sich auf eine atraumatische Spinalkanüle mit einer Einstechspitze, bestehend aus einer Metallkanüle mit einer endständigen Öffnung und einem das Kanülenlumen ausfüllenden, die Öffnung verschließenden Mandrin aus Metall, wobei Metallkanüle und Mandrin zusammensteckbare Griffteile aufweisen.
- Die Punktion des Spinalkanals verlangt nach einer möglichst wenig gewebetraumatisierenden Spinalkanüle, um den Austritt von Liquor cerebrospinalis nach der Punktion zu vermeiden. Es wurde versucht, Gewebeverletzungen durch einen möglichst geringen Durchmesser der Spinalkanüle zu verringern. Auch ist es bekannt, Spinalkanülen ohne Schneiden an der Einstechspitze zu verwenden. Beispiele solcher bekannten Spinalkanülen sind in der Praxis unter den Namen bQuincke Nadel" und "Whitacre Nadel" bekannt. Die Einstechspitze der Quincke Nadel" ist exzentrisch angeordnet, d.h. sie liegt auf dem Umfang der Metallkanüle und entsteht durch einseitige Abschrägung des Metallkanülenendes-. Eine Abschrägung weist auch das Ende des in der Metallkanüle steckenden Mandrins auf,das mit der endständigen Öffnung der Metallkanüle bündig abschließt. Die Einstechspitze der "Whitacre Nadel" ist gerundet. Sie wird als "Bleistiftspitze" bezeichnet und liegt konzentrisch auf der Längsachse der Spinalkanüle. Die Einstechspitze bildet das geschlossene Ende der Metallkanüle und als Öffnung dient ein Loch in der Seitenwand kurz hinter der Spitze. Das Prinzip der letzteren Spinalkanüle ist es, kein Gewebsstück auszustanzen, sondern nur durch Verdrängung der Bindegewebsfasern ein Loch zu formen, das sich nach Entfernen der Spinalkanüle wieder verschließt. Obwohl die "Whitacre Nadel" sich aufgrund ihrer zentral angeordneten Einstechspitze vom Anwender sicherer plazieren läßt als die "Quincke Nadel" mit außermittiger Einstechspitze, hat die Whitacre Nadel" den Nachteil, daß die Spinalkanüle tiefer eingeführt werden muß als die Spinalkanüle mit endständiger Öffnung und daß die Lage der seitlichen Öffnung uneindeutig sein kann, wenn ein Teil der Öffnung schon im Spinalraum liegt, ein anderer Teil der Öffnung sich jedoch noch außerhalb des Spinalraumes befindet. In diesem Falle kann ein eingespritztes Medikament - obwohl Liquor cerebrospinalis aspirierbar ist - teilweise außerhalb des Spinalraumes deponiert werden. Die Schwierigkeit der Lagekontrolle der Whitacre Nadel" kann auch zur Folge haben, daß die Spinalkanüle nach Durchstich des Ligamentum flavum fälschlicherweise im Epiduralraum positioniert wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine atraumatische Spinalkanüle der eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß ihre Einstechspitze das punktierte Gewebe nur auseinanderdrängt und nicht zerschneidet,und es dem Anwender problemlos gelingt, ihre Öffnung ausschließlich im Spinalraum zu positionieren, so daß zuverlässig nur dort Medikament eingespritzt wird.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Ende des Mandrins aus der Öffnung der Metallkanüle herausragt und einen rotationssymmetrischen Spitzenanschliff aufweist, der absatzlos in einen äußeren scharfen Randanschliff der Öffnung der Metallkanüle übergeht.
- Eine in dieser Weise ausgebildete atraumatische Spi#nalkanüle hat die für eine.verletzungsfreie Punktion des Gewebes günstige zentrale Einstechspitze und außerdem ist ihre Öffnung endständig angeordnet, so daß sie sich problemlos zuverlässig im Spinalraum positionieren läßt. Während bisher der Mandrin nur zur Vermeidung von Gewebsausstanzungen während des Punktionsvorganges benutzt wurde, damit die Metallkanüle nicht verstopft, ist bei der erfindungsgemäßen Spinalkanüle der Mandrin Bestandteil des gesamten Spitzenanschliffes und bewirkt dadurch eine geringe Gewebstraumatisierung bei besserem Punktionsverhalten. Bei der Spinalraumpunktion wird die Spinalkanüle mit Mandrin soweit vorgeschoben, bis die Dura mater passiert ist und sodann wird der Mandrin entfernt. Die Lage der endständigen Öffnung der Metallkanüle ist eindeutig, wenn Liquor cerebrospinalis aspirierbar ist. Die erforderliche Endringtiefe im Spinalraum ist geringer als bei den Spinalkanülen nach Whitacre oder der schräg angeschliffenen Spinalkanüle nach Quincke. Da die Metallkanüle der erfindungsgemäßen Spinalkanüle während ihrer Vorwärtsbewegung von dem Mandrin ausgefüllt ist, dessen aus der Öffnung vorstehende Spitze den scharfen Randanschliff unwirksam macht, tritt kein Gewebsdefekt auf und die Punktionsöffnung verschließt sich gut wieder. Nach Entfernen des Mandrins aus der Metallkanüle verbleibt eine von außen scharf geschliffene Metallkanüle mit endständiger zentraler Öffnung.
- Zur Erzielung des absatz losen ueberganges der Spitze des Mandrins in den Rand der Öffnung der Metallkanüle erfolgt zweckmäßigerweise der Schliff auf der Metallkanüle und dem Mandrin gemeinsam. Der Mandrin ist exakt in das Lumen der Metallkanüle eingepaßt und der Spitzenanschliff geht in gleichem oder einem anderen Winkel auf die Metallkanüle über.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Randanschliff der Metallkanüle und der Spitzenanschliff des Mandrins Kegelform oder Pyramidenform mit drei oder mehr Kanten aufweisen. Dabei kann der Anschliffwinkel konstant sein oder es können mehrere aufeinanderfolgende oder stufenlos ineinander übergehende Anschliffwinkel vorgesehen sein.
- In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Rand der Öffnung der Metallkanüle in einer zur Metallkanülenlängsachse senkrechten Ebene liegt, so daß sich eine günstige verkürzte Eindringtiefe im Spinalraum ergibt.
- Der Randanschliff der Metallkanüle und der Spitzenanschliff des Mandrins können zwei sich gegenüberliegende teilkreisförmige oder teilkreisähnliche Kegelanschliffe aufweisen, deren gemeinsame Figur aus zwei gleichen mittelhöhenparallel abgeschnittenen Kegelsegmenten zusammengefügt ist.
- Für die angestrebte Wirkungsweise der atraumatischen Spinalkanüle ist es wichtig, daß die Position des Mandrins zur Metallkanüle bei der Punktion exakt eingehalten wird. Dies wird erreicht durch den gemeinsamen Schliff beider Teile an der Einstechspitze und durch die Gestaltung der Griffteile derart, daß die vorschiebende Kraft über den Griffteil des Mandrins eingeleitet wird. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß der Griffteil des Mandrins größer ist als der Griffteil der Metallkanüle, daß jeder Griffteil ein nach entgegengesetzten Seiten gerichtetes Paar von Platten aufweist, und daß die beiden Griffteile so zusammensteckbar sind, daß die beiden Plattenpaare um 900 zueinander versetzt sind.
- In der Zeichnung sind Ausführungbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
- Figuren 1, 2 und 3 zeigen verschiedene Gestaltungen der Einstechspitze atraumatischer Spinalkanülen im Längsschnitt bzw. Querschnitt; Figur 4 ist eine Draufsicht des griffteilseitigen Endes der Spinalkanüle, wobei die beiden Griffteile noch nicht zusammengefügt sind, Figur 5 veranschaulicht die zusammengefügten, drehstabil fixierten Griffteile und Figur 6 zeigt eine Ansicht der zusammengefügten Griffteile in Richtung des Pfeiles A in Figur 5.
- Die atraumatische Spinalkanüle besteht im wesentlichen aus einer Metallkanüle 1 aus Stahl, in der ein lumenfüllender Mandrin 2 steckt, der aus Stahldraht hergestellt ist. An dem patientenfernen Ende der Metallkanüle 1 ist ein Kanülenansatz 3 befestigt, der zwei kleine Platten 4,5 trägt, die auf einer Geraden in der gleichen Ebene liegend nach entgegengesetzten Seiten gerichtet sind (Figur 6). Der Kanülenansatz 3 ist hinter den beiden Platten 4,5 mit einer hohlen Verlängerung 6 versehen, deren äußerer Rand radial nach außen gerichtete abgeschrägte Ansätze 7 trägt. Die Verlängerung 6 paßt in eine Aussparung 8 in der Stirnseite eines Griffteiles 9, der im Querschnitt viereckig ist und zur Erleichterung des Anfassens eine abgerundete Einschnürung 11 aufweist. Die Wand der Aussparung 8 ist derart ausgebildet, daß sie die Ansätze 7 der Verlängerung 6 aufnimmt und mit diesen gemeinsam eine drehstabile Fixierung der Metallkanüle 1 und des Mandrins 2 in gewünschter Stellung bewirkt. Zur Zentrierung und Stabilisierung der miteinander verbundenen Teile dient eine axial gerichtete Nabe 13 des Griffteiles 9, die in den Kanal 3a des Katheteransatzes 3 passend hineinragt.
- Der Griffteil 9 ist an seiner dem Katheteransatz 3 zugewandten Stirnfläche mit Platten 14,15 ausgestattet, die in Endstellung der Metallkanüle 1 und des Mandrins 2 zueinander senkrecht gerichtet sind (Figur 6). Die Platten 14,15 sind in bezug auf die Platten 4,5 groß bemessen, so daß bei der Anwendung der Spinalkanüle 30 zwangsläufig gegen die größeren Platten 14,15 gedrückt wird und die vorschiebende Kraft über den Griffteil 9 des Mandrins 2 eingeleitet wird.
- Gemäß Figur 1 besteht die Einstechspitze der Spinalkanüle aus einem kegelförmigen Spitzenanschliff 16 des Mandrins 2, der in einen kegelförmigen äußeren Randanschliff 17 der Metallkanüle 1 übergeht. Der kegelförmige Randanschliff 17 der Metallkanüle 1 setzt den kegelförmigen Spitzenanschliff 16 des Mandrins 2 unter Bildung eines Winkels an dem Rand 18 der zur Längsachse der Spinalkanüle senkrecht gerichteten Öffnung 19 der Metallkanüle 1 in abgeknicktem, jedoch absatz losem Linienzug fort. Der Spitzenanschliff 16 und der Randanschliff 17 sind - im Längsschnitt gesehen - wölbungsfrei.
- Die Metallkanüle 10 der in Figur 2 gezeigten Spinalkanüle ist ebenfalls mit einer zu ihrer Längsachse senkrecht verlaufenden Öffnung 21 ausgestattet, die von einem kegelförmigen äußeren Randanschliff 22 umgeben ist. Der kegelförmige Randanschliff 22 geht ohne Absatz in gleichmäßigem Krümmungsverlauf in einen kegelförmigen Spitzenanschliff 23 des lumenfüllenden Mandrins 24 über. Es ergeben s6ich also stufenlos ineinander übergehende Anschliffwinkel des Mandrins 24 und der Metallkanüle 10, die eine bombierte Form der Einstechspitze der Spinalkanüle erzeugen. Nach Herausziehen des Mandrins 24 aus der Metallkanüle 10 hat diese einen von außen#kegelig scharf geschliffenen Rand 25. Die Spitzen 2a und 24a der Mandrine 2 und 24 gemäß Figuren 1 und 2 liegen zentral auf der Längsachse der Spinalkanülen.
- Bei dem Beispiel nach Figur 3, das als Querschnitt durch den Anschliff dargestellt ist, bestehen der Randanschliff 29 auf der Kanüle 20 und der Spitzenanschliff 30 des Mandrins 26 nicht aus einem Kegel, sondern aus zwei symmetrischen, raumhöhenparallel abgeschnittenen Kegelabschnitten. Hierdurch ergeben sich zwei einander gegenüberliegende Kanten 27,28 und der Spitzenbereich der im übrigen einen kreisförmigen Querschnitt aufweisenden Spinalkanüle erhält lanzettförmigen Querschnitt.
- Herstellungsmäßig erfolgt bei den drei gewählten Beispielen der Schliff auf der Metallkallkanüle und dem Mandrin gemeinsam, so daß auch bei mehreren aufeinanderfolgenden Anschliffwinkeln ein absatzloser Ubergang zwischen Mandrin und Metallkanüle gewährleistet ist.
Claims (10)
- A N S P R Ü C H E Atraumatische Spinalkanüle mit einer Einstechspitze, bestehend aus einer Metallkanüle mit einer endständigen Öffnung und einem das Kanülenlumen ausfüllenden, die Öffnung verschließenden Mandrin aus Metall, wobei Metallkanüle und Mandrin zusammensteckbare Griffteile aufweisen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß das Ende des Mandrins (2;24;26) aus der Öffnung (19;21) der Metallkanüle (1;10;20) herausragt und einen rotationssymmetrischen Spitzenanschliff (16;23;30) aufweist, der absatz los in einen äußeren scharfen Randanschliff (17;22;29) der Öffnung (19;21) der Metallkanüle (1;10;20) übergeht.
- 2. Spinalkanüle nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Randanschliff (17;22) der Metallkanüle (1;10) und der Spitzenanschliff (16;23) des Mandrins (2;24) Kegelform aufweisen.
- 3. Spinalkanüle nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Randanschliff der Metallkanüle und der Spitzenanschliff des Mandrins Pyramidenform mit drei oder mehr Kanten aufweisen.
- 4. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Randanschliff der Metallkanüle und der Spitzenanschliff des Mandrins einen konstanten Anschliffwinkel aufweisen.
- 5. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Randanschliff (17) der Metallkanüle (1) und der Spitzenanschliff (16) des Mandrins (2) mehrere aufeinanderfolgende Anschliffwinkel aufweisen.
- 6. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Randanschliff (22) der Metallkanüle (10) und der Spitzenanschliff (23) des Mandrins (24) stufenlos ineinander übergehende Anschliffwinkel aufweisen.
- 7. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e 1 c h n e t, daß der Randanschliff (29) der Metallkanüle (20) und der Spitzenanschliff (30) des Mandrins (26) zwei sich gegenüber liegende teilkreisförmige oder teilkreisähnliche Kegelanschliffe aufweisen, deren gemeinsame Figur aus zwei gleichen, mittelhöhenparallel abgeschnittenen Kegelsegmenten zusammengefügt ist.
- 8. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Rand (18;25) der Öffnung (19;21) der Metallkanüle (1.;10;20) in einer zur Metallkanülenlängsachse senkrechten Ebene liegt.
- 9. Spinalkanüle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Griffteil (9) des Mandrins (2) größer ist als der Griffteil (3) der Metallkanüle (1), daß jeder Griffteil (9,3) ein nach entgegengesetzten Seiten gerichtetes Paar von Platten (4,5;14,15) aufweist und daß die beiden Griffteile (9,3) so zusammensetzbar sind, daß die beiden Plattenpaare (4,5;14,l5) um 900 zueinander versetzt sind.
- 10. Verfahren zur Anbringung der Einstechspitze an einer Spinalkanüle nach den Ansprüchen 1 bis 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß man die Metallkanüle und den Mandrin bis zur Zusammenpassung ihrer Griffteile zusammensteckt und den Randanschliff der Metallkanüle gemeinsam gleichzeitig mit dem Spitzenanschliff des Mandrins anschleift.
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