DE19511434A1 - Anordnung zur Verbesserung der Betriebseigenschaften von elektrischen, insbesondere hochpoligen Maschinen mit Fremd-, vorzugsweise Permantenterregung - Google Patents
Anordnung zur Verbesserung der Betriebseigenschaften von elektrischen, insbesondere hochpoligen Maschinen mit Fremd-, vorzugsweise PermantenterregungInfo
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Description
Es ist üblich, elektrische Maschinen mit fremd- oder
permanenterregtem Läufer (oder Stator, in diesem Fall sind
die Begriffe Läufer und Stator sinngemäß auszutauschen) so
auszuführen, daß der Läufer in Bewegungsrichtung eine Reihe
einzeln voneinander getrennter Pole, pro magnetischer
Periode einen magnetischen Nord- und Südpol, aufweist. Die
Anzahl der Statorpole ist dabei innerhalb dieser
magnetischen Periode ganz, d. h. unter jedem Läuferpolpaar
befindet sich eine vollständige, jeweils identische
Statoranordnung, die dann für sich als kleine,
abgeschlossene Einheit angesehen werden kann.
Die Probleme an diesen Maschinen sind, daß durch die
notwendigen, zumindest durch Streufluß ohnehin in
magnetischer Hinsicht entstehenden Lücken zwischen den
Läuferpolen, z. B. Magneten, während der Bewegung gegenüber
dem Stator eine nichtlineare Variation der durch das
Läuferfeld verursachten, an den Polen ansetzenden Kräfte
entsteht, da letztere von der Summe der zwischen den Polen
herrschenden Feldbeträge abhängig sind. Über die Bewegung
des Läufers werden diese radialen Variationen dann auch in
tangentiale Anteile und damit parasitäres Eigenrastverhalten
in Form von z. B. Selbsthaltemoment (auch Rastmoment oder
Cogging genannt) umgesetzt, welches besonders auffällig im
langsamen Leerlauf wird. Durch die stets gleichen
Verhältnisse innerhalb der einzelnen magnetischen Perioden
addieren sich die beschriebenen Effekte über die Gesamtlänge
des Stators. Unruhiger Lauf, u. U. die Notwendigkeit von
Mindestdrehzahlen, Geräuschentwicklung, Vibrationen etc.
sind die Folge.
Durch die Restriktion der Formgebung von Stator- und
Läuferpolen auf enge Vorgaben ist die Reduzierung des
Eigenrastverhaltens nur möglich mit Hilfe von Pol- oder
Blechpaketschränkungen, Vergrößerungen des Luftspalts oder
speziellen Polkopfformen, die hingegen auch die übrigen
Betriebsparameter negativ beeinflussen.
Da die Betriebsparameter sich untereinander gegenseitig
beeinflussen, ist ein ungünstiger Kompromiß bei der
Auslegung der Maschine die Folge.
Eine mögliche Lösung wird in P 19507490.4 beschrieben, diese
ist jedoch aufgrund spezieller Ausformungen z. B. der
Permanentmagnete nur für große Stückzahlen geeignet.
Diese Probleme werden durch die im Patentanspruch 1
beschriebene Konstruktion gelöst.
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht in der
Reduzierung des Eigenrastverhaltens der Maschine, wobei bei
der Konstruktion derselben vollständig auf
Standard-Materialien zurückgegriffen werden kann.
Die besondere Anordnung bewirkt eine starke Reduktion des
Eigenrastverhaltens durch "Verwischen" der oben
beschriebenen Selbsthalteeffekte über die Baulänge des
Stators.
Patentanspruch 2 beschreibt die vorteilhafte Möglichkeit,
die erzeugten physikalischen Phasenversätze der einzelnen
Statorpole durch eine geeignete elektrische Verschaltung der
darauf befindlichen Wicklungen zu berücksichtigen, so daß die
Betriebsdaten der Maschine kaum beeinträchtigt werden. Die
genannten Versätze führen desweiteren automatisch zu einer
Verbesserung der Sinusform der Phasenspannungen der
Maschine.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind aus den
Zeichnungen ersichtlich und werden im folgenden beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 Polanordnung einer Dreiphasen-Linearmaschine zum
Vergleich,
Fig. 2 Beispielhafte Ausführung der Maschine nach
Patentanspruch 1 und 2,
Tab. 3 zu Fig. 2 gehörige Phasenbelegungen.
Fig. 1 zeigt zum Vergleich eine dreiphasige Maschine aus
P 19507489.0, die einen hohen Wirkungsgrad aufgrund einer
kompakten Einzelpolbewicklung aufweist, ansonsten aber
konventionell ausgeführt ist. Zur Verdeutlichung wurde die
Maschine als Linearmaschine bzw. "abgerollte"
Rotationsmaschine dargestellt. Für die dargestellte
Statorlänge wurden neun Läuferpolpaare in Form von 18 Polen
/Permanentmagneten eingesetzt, denen insgesamt 27
Statorpole gegenüberstehen. In dieser Ausführung bilden
jeweils drei Statorpole ein vollständiges Dreiphasensystem,
so daß die Anzahl dieser Dreiphasensysteme zur Anzahl der
Läuferpolpaare identisch ist.
Aus Fig. 2 als eine beispielhafte Ausführung der Erfindung
läßt sich entnehmen, daß die Anzahl der Läuferpole nicht wie
beschrieben zur Anzahl der Statorpole "paßt". Als grobe
Konstruktionsregel für eine gute Umsetzung des
Patentanspruchs kann z. B. gelten, daß Läufer- und Statorpole
einen möglichst großen, gemeinsamen Teiler aufweisen
sollten. Dies kann im einfachsten Fall dadurch erreicht
werden, daß die Zahl der Läuferpolpaare gegenüber der
normalerweise nötigen Zahl um z. B. eins erhöht oder
erniedrigt wird; ersteres wurde im vorliegenden Beispiel
dargestellt. Den 27 Statorpolen stehen statt neun
Läuferpolpaaren jetzt deren zehn gegenüber. Dies bedeutet,
daß einem Läuferpolpaar nunmehr die nicht ganze Zahl von 2.7
Statorpolen zugewiesen wird.
Anders betrachtet, ist jeder Statorpol gegenüber dem
vorherigen physikalisch um einen geringes Maß
phasenversetzt. Nach einer gewissen (möglichst großen) Länge
wird ein ganzer Läuferpolversatz erreicht. Innerhalb eines
so gebildeten Bereichs werden die Selbsthalteeffekte durch
Mittelwertbildung der einzelnen, verschobenen Kraftverläufe
der Pole nahezu vollständig beseitigt. Im vorliegenden Fall
Fig. 2 ist ein Läuferpolversatz nach der halben Baulänge des
Stators erreicht.
Die Verschiebung führt jedoch auch im Flußverlauf und somit
über dessen Ableitung auch im Spannungsverlauf in der darauf
befindlichen Wicklung zu einem Versatz. Ab einer bestimmten
Grenze muß dieser Versatz daher durch eine veränderte
Verschaltung mit Hilfe von Patentanspruch 2 berücksichtigt
werden.
Im einfachsten Falle würde bei einer Dreiphasenmaschine zur
nächsten Phase übergegangen werden, d. h. ein 120° Sprung
eingeführt werden; aufgrund der hohen Verluste durch die
großen maximalen Abweichungen von elektrisch ±60° ist diese
Verfahrensweise jedoch nicht empfehlenswert.
Eine einfache, besser geeignete Variante ist demgegenüber in
Fig. 2 ersichtlich, da ein Sprung um z. B. 60° durch Verpolen
der 240°-Phase erreicht werden kann (240°-180°=60°). Dadurch
reduziert sich der Bereich der möglichen Phasenfehler auf
±30°, und es stehen sechs Phasen zur Verfügung.
In einer Sternschaltung sind die einzelnen Wicklungen
einseitig am Sternpunkt verbunden, der allgemein auch den
(virtuellen) Nullpunkt bildet. Die an die Wicklung
angelegten Spannungen sind daher identisch zu den drei
Phasenspannungen mit den Phasenlagen 0°, 120° und 240°. Mit
der oben erwähnten Verpolungsmethode sind so sechs Phasen
darstellbar mit 0°, 60°, 120°, 180°, 240° und 300°. Die
einzelnen Phasenbelegungen mit den in Fig. 2 sichtbaren
Abweichungen sind auch in der Tabelle 1 zusammengefaßt.
Weitere Reduzierungen dieses Fehlwinkels sind möglich, indem
die Maschine mit einer kombinierten Bewicklung versehen
wird. Im vorliegenden Beispiel eines Dreiphasensystems
können beispielsweise die bekannten Stern- und
Dreieckschaltungen gemeinsam verwandt werden.
In der Dreieckschaltung ist die Wicklungsspannung die
verkettete Strangspannung, d. h. die Differenzspannung zweier
Phasen. Dadurch entsteht neben einer betragsmäßig größeren
Wicklungsspannung aber auch ein Phasenversatz von 30° zum
Sternsystem. Zusammen mit der obigen Sternschaltung können
daher insgesamt zwölf Phasen erzeugt werden, d. h. der
maximale Winkelfehler bei Verwendung dieses Systems
reduziert sich auf 30° bzw. ±15° elektrisch.
Die geeignete Verschaltung wird gefunden, indem zum Versatz
eines Statorpols die jeweils passendste Phase, d. h. mit der
geringsten Phasenabweichung ausgewählt wird; bei der
endgültigen Bewicklung ist lediglich darauf zu achten, daß
selbst nur geringfügig elektrisch in der Phase versetzte
Wicklungen nicht parallel, sondern in Reihe geschaltet
werden, da sonst erhebliche Ausgleichsströme fließen würden.
Sind innerhalb der jeweiligen Phasen mehrere dieser
elektrisch versetzten Wicklungen beteiligt, so führt dies
zudem zu einer wünschenswerten Betonung der Sinus-Grundwelle
der Summen-Phasenspannungen. Die durch die einzelnen
Phasenverschiebungen beschriebene Korrelation schwächt die
Oberwellenanteile der Summenspannung ab, gegenüber nicht auf
die beschriebene Weise versetzten Polanordnungen.
Die benannten Effekte treten bei hochpoligen Maschinen
besonders vorteilhaft in Erscheinung, da hier feinere
Polversätze das Eigenrastverhalten stärker reduzieren und
mehr Pole an den Phasenspannungen beteiligt sind.
Hierzu zählen z. B. langsamlaufende Maschinen, Maschinen mit
großem Rotordurchmesser, wie Fahrmotoren, Servos u. a.
Claims (2)
1. Elektrische Maschine mit Fremd-, vorzugsweise
Permanenterregung,
dadurch gekennzeichnet,
daß einem Läuferpolpaar, d. h. einer ganzen magnetischen
Periode, jeweils eine nicht ganze Zahl von Statorpolen
zugewiesen ist.
2. Elektrische Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Statorpolen befindlichen Wicklungen zur
Berücksichtigung der auf diese Weise entstehenden
Polversätze elektrisch geeignet verschaltet sind.
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DE (1) | DE19511434C2 (de) |
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- 1995-03-29 DE DE1995111434 patent/DE19511434C2/de not_active Expired - Fee Related
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