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Aus Fasern zusammengeklebter Stoff sowie Verfahren und Vorrichtung
zu seiner Herstellung Es ist bekannt, einzelne Textilfasern nebeneinander zur Bildung
einer dünnen Bahn dadurch auszurichten, dass mehrere fortlaufende Stränge aus einzelnen
Fasern durch mehrere Walzen einer Reckvorrichtung geleitet werden. Die von einer
solchen Vorrichtung entnommene Bahn ist locker und bedarf einer nachfolgenden Behandlung
durch ein geeignetes Elebemittel, um einen selbsttragenden Stoff zu erzeugen.
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Es ist in der Fachwelt bekannt, dass bei hochgereckten Bahnen aus
Stapelfasern die Fasern zu etwa 80 bis 95 % in Maschinenrichtung ausgerichtet sind.
Ein solches Mass der Ausrichtung ist bei der Erzeugung leichter Stoffe von Wichtigkelt.
Dem stehen in üblicher Weise kardierte Bahnen gegenüber, bei denen nur ungefähr
50 bis 70 % der Fasern in Längswichtung ausgerichtet sind.
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Bahnen aus hochgereckten, verklebten Fasern weisen eine potentiell
höhere Zugfestigkeit pro Gewichtseinheit auf als in üblicher Weise kardierte Bahnen,
die in ähnlicher Welse verklebt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen aus Fasern zusammengeklebten
Stoff mit geringem Gewicht und hoher Festigkeit in Querrichtung zu schaffen.
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Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Fasern hochgereckt
und durch den Kleber in sinusförmigem Muster festgelegt sind.
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Bei den bisher verwendeten Verfahren hat sich gezeigt, dass es schwierig
ist, die Ausrichtung hochgereckter Fasern in solchen Bahnen aufrechtzuerhalten,
während der Klebstoff aufgebracht wird, durch den die Fasern zu einer zusammenhängenden,
selbsttragenden Bahn verarbeitet werden sollen.
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Dieses Problem besteht insbesondere bei der Verarbeitung einer sehr
dünnen, leichtgewichtigen Struktur gereckter und ausgerichteter Fasern mit wenig
Denier, s.B. im Bereich von 0,5 bis 3 oder einem Äquivalent davon. Nicht verklebte
Faserstrukturen, die ausschliesslich aus hochgereckten masern in der oben bezeichneten
Grössenordnung destehen, sind ausserordentlich empfindlich und spinnwebartig in
ihrem Gefüge, Hierdurch sind die Schwierigkeitlen bei der Aufrechterhaltung der
Ausrichtung wärend des Aufbringens des Klebers debingt. Da die Bahnen so fein sind,
muss der Klebstoff in
einer Weise aufgetragen werden, dass er einen
festen Kontakt mit der Mehrzahl der Fasern eingeht, damit eine ausreichende Festigkeit
erzielt.wird und man.ein brauchbares, selbsttragendes Erzeugnis erhält, ohne die
Faserausrichtung zu zerstören.
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Ein Verfahren zur Herstellung solcher Bahnen, bei dem diese Schwierigkeiten
beseitigt sind, besteht erfindungsgemäss darin, dass mehrere Faserstränge in benachbarter
Anordnung auf ihre volle Länge gereckt werden, um eine flache Bahn ausgerichteter
Fasern zu erzeugen, dass die Bahn mit einer quer zu ihr verlaufenden Stange in reibungaschlüssigen
Kontakt gebracht wird, die in ihrer Achsrichtung hin- und herbewegt wird und diese
Bewegung der Bahn mitteilt, dass ein Muster aus nachgiebigem Kleber auf eine abweisende
Schicht eines Transportbandes aufgedruckt wird, welches unter der oszillierenden
Bahn entlangbewegt und dabei mit der unter Spannung stehenden hahn in Berührung
gebracht wird, so dass die Fasern in sinusrörmiger, paralleler Anordnung auf dem
Transportband haften, worauf die sinusförmig ausgerichtete Faserbahn und der Kleber
zusammengepresst werden, und dass nach Aushärtung des Klebers die Kombination aus
sinusförmigen Fasern und Klebstoff von dem Transportband abgestreift wird.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht die Verklebung der Fasern
in ihrer hochgereckten, ausgerichteten Lage.
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Der Kleber kann erhitzt werden, während die Fasern in ihn eingepresst
werden, damit die Fasern im Kleber eingebettet sind, bevor dieser abgekühlt wird
und die Trennung der Faserbahn vom Transportband erfolgt.
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Zwei solche Bahnen können in der Weise aufeinander gebracht werden,
dass die sinusförmigen Muster nicht in Phase sind, worauf der Kleber erweicht wird
und die Bahnen zusammengepresst werden,' um einen geschichteten Verband zu erhalten.
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Die Er£indung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert; Hierin bedeuten: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens; Fig.1
a einen abgewandelten Teil der in Fig. 1 gezeigten .Vorrichtung; Fig. 2 eine Seitenansicht
einer anderen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäseen Verfahrene; Pig.3-5
verschiedene Muster für den Kleber; Fig.6-7 eine Seiten- und Vorderansicht einer
Vorrichtung zum Herstellen von geschichteten Bahnen; Fig. 8 eine verklebte Bahn,
die s.B. mit einer Vorrichtung gern. Fig. 6 und 7 hergeetellt wurde.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 werden mehrere aus Textilfasern
bestehende Stränge 11 aus nicht dargestellten Vorratskannen über einen Führungskamm
13 in nebeneinanderliegender Anordnung zwischen die Rollen einer Reckvorrichtung
15 gezogen. Die Reckvorrichtung enthält mehrere Paare gerändelter Walzen 14 und
14a, von denen jedes Paar über ein Getriebe jeweils so angetrieben wird, dass die
Umfangsgeschwindigkeit eines Paares immer grösser als die des vorangehenden Paares
ist. Beim Durchlaufen der Vorrichtung 15 werden die einzelnen Fasern einer Zugbeanspruchung
unterworfen und dadurch eo gereckt, dass eie nebeneinander zu liegen kommen und
eine flache extrem leichte Anordnung weitgehend ausgerichteter Fasern in Form einer
Bahn 16 bilden.
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Die Bahn 16 wird unter Aufrechterhaltung der Spannung über eine Stange
12 gezogen, die gelenkig an einem Joch aufgehängt ist und Querschwingungen in Richtung
des Pfeiles 9 ausführt. Die Reibung zwischen der Stange 12 und der Bahn 16 bewirkt
eine Hin- und Herbewegung der Bahn mit den aufgrund der Spannung ausgerichtet bleibenden
Fasern. In diesem Zustand wird die Bahn mit einem Transportband i7 in Berührung
gebracht, dessen Oberfläche zuvor mit einem Muster 18b aus Kleber versehen wurde.
Dabei wird das hin- und herschwingende Paserband durch einesmitgeschleifte BohUree
aus Leinwand, deren vorderer Teil weggeschnitten ist, un die darunterliegenden
Einzelheiten
zu verdeutlichen, feat in den Kleber 18b gedrückt, Die mit dem Transportband in
Berührung kommenden Fasern bleiben zwar ausgerichtet, bilden aber durch die bei
der Berührung von der Stange 12 ausgeübten Schwingungen daß mit 34 bezeichnete sinusförmige
Muster, wenn das Transportband und die darauf befindlichen Fasern unter der Schürze
23 heraustreten, Durch die Schürze wird weiterhin ein Zug in der oszillierenden
Bahn aufrechterhalten.
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Das Transportband 17 besteht aus einem fortlaufenden Papierband,
das wenigstens auf seiner Oberseite mit einem abweisenden Mittel behandelt ist.
Solche atweisenden Schichten sind bekannt und können Silikone, etraflueräthylen,
Fettsure-Metallkomplexe, Fluorkarbone, bestimmte Acrylpolymere und ähnliche Stoffe
enthalten. Hitzebeständige Filme, oder dünne, mit abweisenden Stoffen behandelte
Metallbänder können ebenfalls als Trägerband verwendet werden. Bevor die Bahn 16
vom Transportband 17 erfasst wird, wird das letztere auf eeiner mit der abweisenden
Schicht versehenen Oberfläche mit einem Muster aus nachgiebigem, thermoplastia schem
Kleber versehen, wie bei Ißa und 18b angedeutet. Bei 18a ist der Kleber auf der
Unterseite des Transportbandes, die aber nach Passieren der Walze 19 zur Oberseite
wird, wodurch das Muster 18b dann ummittelbar die Bahn 16 berührt.
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wenn diese dort nalch Verlassen der Rechvorrichtung ankommt.
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Das Muster ist nur zur Veranschaulichung sichtbar gemacht worden.
Das Transportband 17 wird mit einer Geschwindigkeit um die Walse 19 geführt, die
etwas grömsor als die
Fördergeschwindigkeit des letzten Rollenpaares
14 und 14a ist, um die Bahn 16 weiterhin unter leichter Spannung zu halten, damit
die gereckten Fasern in ihrem ausgerichteten und voll gestreckten Zustand verbleiben.
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Eine erhitzte Walze 20 treibt das Transportband 17 mit einer Geschwindigkeit
an, die weiterhin eine ausreichende Spannung erzeugt.
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Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung verläuft die Bahn 17 aus
ausgerichteten Fasern über die oszillierende Stange 12 und wird von der Schürze
23 niedergedrückt. Hierdurch ergibt sich eine günstigere Steuerung für die Bahn
16 als mit einem anderen, im folgenden beschriebenen Verfahren.
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Bei diesem anderen Verfahren ist die oszillierende Stange 12 in etwa
der gleichen Lage wie in Fig. 1 angeordnet, liegt jedoch mit ihrem unteren Rand
unterhalb einer Ebene, die tangential zum Scheitel der Walze 19 verläuft. Die Bahn
16 verläuft dann unterhalb der Stange 12, die während ihrer Hin-und Herbewegung
die Bahn 16 gespannt hält und diese gegen das Transportband.17 drückt. In diesem
Falle ist die Schürze 23 nicht erforderlich.
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Fig. 1 a zeigt eine Abwandlung der hin- und hergehenden Stange 12
von Fig. 1. Bei dieser Anordnung ist die Stange 1 2a wie in Fig. 1 gelenkig an einem
Joch 10a befestigt, jedoch ist der obere Teil der Stange mit Stiften 8 versehen,
die voneinander gleichen Abstand aufweisen. Diese Stifte dienen zur
Teilung
der Bahn, wenn diese hin- und herbewegt wird und erzeugen eine offene oder aus Streii?n
aufgebaute Baha als Äbwandlung der mit der Anordnung in Fig. 1 hergestellten homogenen
Bahn.
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Um den Kleber auf das Transportband 17 aufzubringen wird dieses von
einer Vorratsrolle 21 über eine Druckwalze 22 geleitet, die von einer mit einem
Tiefdruckmuster versehenen Walze 24 mit Kleber benetzt wird . Die Oberfläche der
Walze 24 taucht in den Kleber 25, der sich im Behälter 26 befindet und wird anschließend
von überschüssigem Kleber mittels eines Abstreifmessers 27 befreit, so daß nur das
Tiefdruckmuster in der Oberfläche der Walze 24 gefüllt bleibt. Die Druckwalze 22
überträgt dann diese dosierte Menge des Klebers in einem vorgegebenen Muster auf
die Unterseite der abweisenden Schicht des Transportbandes 17. Es können auch andere
Verfahren zum Aufbringen des Klebers verwendet werden. Das in der Zeichnung dargestellte
Muster hat die Form diagonaler paralleler Linien, die etwa den in Fig. 5 mit 31
bezei¢hneten Verband ergeben.
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Es können auch andere Muster verwendet werden, von denen Beispiele
in Fig. 3 und 4 gezeigt sind. In Fig. 3 , 4 und 5 ist jeweils der Kleber mit 31
bezeichnet, während die ausgerichteten Fasern die Nummer 32 tragen. Die Fasern sind
zur Veranschaulichung als fortlaufende Linien gezeichnet, tatsächlich beetehen diese
Linien jedoch aus einzelnen Fasern mit einer Länge von etwa 1,5 bie 7,5 cm.
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Da die Oberfläche des Transpcrtbandes 17 mit einer abweisenden Schicht
versehen ist, dringt der Kleber nicht in
das Transportband ein,
sondern verbleibt als klebrige Masse weitgehend auf dessen Oberfläche . Nach dem
Aufbringen des Klebers wird das Transportband 17 um die Walze 19 gezogen.
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Die Walse 19 befindet sich dicht hinter der Reckvorrichtung 15 und
wird - wie oben erwähnt - mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas
größer ist als die Fördergeschwindigkeit der beiden letzten Rollen in der Reckvorrichtung
, damit die Spannung in der abgezogenen Bahn aufrecht erhalten bleibt.
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Die hin- und hergehende Bewegung der Stange 12 bewirkt, daß die von
der Reckvorriohtung 15 kommende Bahn 16 mit den ausgerichteten Fasern in sinusförmigem
Muster auf die klebende Oberfläche des Transportbandes abgelagert wird und auf diesem
durch den Kleber in gespanntem Zustand verbleibt. Die einzelnen Fasern werden also
in ihrem auseinandergezogenen Zustand gehalten und verbleiben weitgehend parallel,
Jedoch in einem sinusförmigen Juster.
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Das mit Kleber bedruckte Band 17 mit der darauf in sinusförmigem
Muster befindlichen Bahn 16 wird dann um eine erhitzte Walze 20 gezogen, wo die
Verbindung und die Auchärtung des Klebers weitgehend abgeschlossen wird. II Ergebnis
sind dann die einzelnen Fasern in den Kleber eingebettet. Damit der Kleber vollkommen
aushärtet, ist es wUnscbenswert, daß die Kombination aus Transportband und Faserbahn
einen großen Umschlingungswinkel an der Walze 20 bilden. Eine Kalanderwalse as liegt
unter Druck an der Walze 20 dort an, wo die Kombination dio Walze verläßt, damit
durch zusätzlichen Druck eine vollkommene Einbettung
der Faserbahn
im Klebstoff bewirkt wird. Die Faserbahn erhält dadurch eine selbsttragende Form
mit einer einusförmigen Anordnung und weitgehender Ausrichtung der Fasern.
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Nach Verlassen der Kalanderwalze 20 wird die verklebte Bahn 16a von
der abweisenden Schicht des Bandes 17 abgestreift und zu einer fertigen Rolle 29
aufgewickelt. In den meisten Fällen wird das Material vor dem Ab streifen noch gekühlt.
Das Transportband 17 wird zu einer Rolle 30 für die erneute Wiederverwendung aufgewickelt.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also eine leichte Bahn erzeugt,
die weitgehend aus hochgereckten Fasern besteht, die durch einen Kleber ausgerichtet
in weitgehend sinusförmigen Muster gehalten werden. Die Ausrichtung der Fasern wird
durch eine Reckworrichtung und durch eine hin- und hergehende Stange erzeugt, die
auf die Bahn einwirkt, wenn sie die Reckvorrichtung verläßt. oberraschenderweise
bleibt das durch einen Kleber in der Bahn festgelegte sthusförmige Muster selbst
dann erhalten, wenn die Bahn in Längsrichtung beansprucht wird, was beispielsweise
der Fall ist, wenn sie von dem Transportband abgestreift wird. Während das Endprodukt
an sich dort brauchbar ist, wo eine Festigkeit in Querrichtung nicht gefordert wird,
läßt sich durch Schichtung der Bahn eine höhere Festigkeit in querrichtung erreichen
und damit die Anwendungsmöglichkeit erweitern.
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Ein Verfahren zur Herstellung einer solohen Schichtung ist in Fig.
6 und 7 geneigt. Nach diesen Verfahren wird die
auf die oben beschriebene
Weise dergestellte Bahn von der Vorratsrolle 29 um eine Führungerolle 36 über eine
übliche V-förmige Faltplatte oder einen Raen 37 zwischen erhitzte Kalanderrollen
38 geführt, so daß die Hälften der mit Kleber bedruckten Seite des Materials miteinander
in Berührung kommen. Die Hitze der Kalanderwalzen erweicht den Kleber in ausreichendem
Maße, um die einander berührenden flächen der Bahn miteinander zu verbinden. Hierdurch
wird eine geschichtete Bahn 39 geschaffen, die schließlich auf die Rolle 60 aufgewickelt
wird. Die Saumkante 61 kann dann abgeschnitten werden, falls dies gewünscht wird,
um eine sauberere Kante zu erzeugen.
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Das Aussehen der fertigen Bahn 39 mit einem diagonal aufgedruckten
Klebstoflfmuster bei Betrachtung gegen das Licht zeigt Fig. 8. Die dargestellte
Anordnung der Fasern kann als Überlappung mehrerer parallel ausgerichteten schwingender
Saiten definiert werden, deren Schwingungsknoten 67 sich schneiden und deren Abschnitte
68 und 69 einander kreuzend Ubereinander liegen, wobei die gesamte Reihe der Fasern
dort aufeinander geschichtet ist, wo sich Kleberlinien 66 berühren.
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Die Verklebung der einander schneidenden und überlappenden Fasern
an den sich berührundlen flebstoffbereichen führt zu einer guten Querfestigkeit,
die bei Einzelbahnen vor der Schichtung nahezu völlig fehlt. Die parallel ausgerichteten
Fasern
sind in der Zeichnung abs fortlaufei;d dargesteilt, da es schwierig wäre,die einzelnen
Fasern zeichnerisch darzustellen. In Wirklichkeit enthält die Bahn eine Kielzahl
einzelner Fasern, die parallel zueinander verlaufen und durch den Kleber in sinusförmigem
Muster gehalten werden.
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Es können bekannte Kleber verwendet werden, jedoch ergeben sich Vorteile
bei Verwendung von Plastisolen, die kolloidale Lösungen synthetischer Kunststoffe
in einem geeigneten organischen Ester-Weichmacher sind, und die unter dem Einfluß
von Hitze eine gute Klebkraft entwickeln, dabei aber weich und flexibel bleiben.
Es sind viele Kleber dieser Art bekannt, Jedoch haben sich fflr das nach der vorliegenden
Erfindung hergestellte Produkt insbesondere Vinylchloridpolymere sowie Copolymere
von Vinylchloridmit anderen Vinylkunststoffen, die einen Weichmacher aus organischen
Phthalaten, Sebacinaten, Adipinaten oder Phosphaten enthalten, als besonders geeignet
erwiesen. Diese Stoffe ergeben einen schnell aushärtenden Plastisolkleber, der sich
durch relativ niedrige Viskosität, geringe Neigung zur Weichmacherwanderung und
eine minimale Verflüchtigung auszeichnet. Derartige Kleber bleiben nach dem Aushärten
weich und flexibel und können durch Hitze und Druck, wie bei dem oben beschriebenen
Kalandervorgang, reaktiviert werden. Dies. Eigenschaften gewährleisten, daß das
Endprodukt
die angestrebte Weichheit, aufweist und beim Anfassen das gewünschte Gefühl hervorruft.
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Nach der allgemeinen Beschreibung der Erfindung wird im folgenden
ein ausführliches Ausführungsbeispiel angegeben: Als Transportband 17 wurde ein
endloses Papierband aus Eraftpapier Nr. 40 verwendet, das auf beiden Beiten mit
einer abweisenden Schicht versehen war. Die abweisende Schicht war im vorliegenden
Fall ein Chromkomplex vom Werner-Typ in Isoproponal, der unter dem Handelsnamen
Quilon erhältlich ist.
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Die eine Seite der abweisenden Schicht wurde mit einem Plastisolkleber
in einem Muster von im Abstand angeordneten parallelen Diagonallinien, die sich
quer tiber das Band erstreckten, bedruckt. Das Muster aus Kleber bedeckte etwa 20
% der Oberfläche. Der Kleber wurde in einer Menge von etwa 7,2 g/m2 auf getragen
und bestand aus etwa 100 Teilen Polyvinylchlorid, das in etwa 48 Gewichtsteilen
Dioctylphthalat verteilt war und mit Lösungsmittel auf eine Brookfield-Viskosität
von etwa 3200 Centipoise unter Verwendung einer Spindel Nr. 4 z.
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bei 20 U/min verdünnt wurde. Die Mehrfachstränge bestanden weitgehend
aus 6,4 cm langen Fasern von 1,5 Deiner Viskose-Rayon, das einer Reckvorrichtung
zugeführt wurde, um eine fische Bahn von hochgereckten Fasern mit einem Gewicht
von ungefähr 8,5 g/m² zu erzeugen, in der ungefähr 90 % der Fasern
parallel
in der Verarbeitungsrichtung ausgerichtet waren. Die hochgereckte Bahn wurde von
der Reckvorrichtung unter oder über eine hin- und herbewegte Stange 12 in Berührung
mit dem mit Kleber bedruckten Band 17 gebracht. Die Bahn wurde während ihres Durchlaufs
von der Reckvorrichtung zum bedruckten Transportband durch Antrieb des Transportbandes
mit einer etwas höheren Geschwindigkeit gegentiber der Fördergeschwindigkeit der
Bahn von der Reckvorrichtung unter Spannung gehalten.
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Die hin- und herbewegte Stange, die entweder die untere oder die obere
Fläche der von der Reckvorrichtung abgezogenen Bahn reibungsschlUssberUhrte, diente
zur Hin- und Herbewegung der Bahn ohne Zerstörung der auagerichteten Faseranordnung,
um so die Fasern in einem einusförmigen Muster aufzubringen. Die mit dem Transportband
kombinierte Bahn wurde dann unter Spannung Uber eine auf etwa 163 O C erhitste Walse
gezogen, wodurch der Kleber weitgehend aushärtete und die Fasern in diesen eingepreßt
wurden, worauf anschließend kalandert wurde. Die Kalanderstufe ist nicht von Bedeutung,
aber nützlich, um ein glatteren und fester geftigtes Produkt zu erhalten.
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Die durch das Einbetten der Fasern im Klebstoff selbsttragende Bahn
wurde dann von dem Transportband abgestreift und in einer Rolle aufgewickelt. Nach
dem Abatreifen wurde auch das Transportband getrennt flir weitere Verwendung aufgewickelt.
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Wie bereits vorher erwähnt wurde. können auch andere
Muster
fUr den Kleber verwendet werden. Yorzugsweise ist das verwendete Muster weitgehend
offen, und falls Nachgiebigkeit erwünscht ist, eollte die insgesamt vom Klebstoff
bedeckte Fläche nicht mehr als 25 E der Gesamtfläche der einzelnen Bahn, vorzugsweise
aber nur 15 % oder weniger sein. Ferner ist wichtig, daß, ganz gleich welches Muster
flir die gewünschte offene Konfiguration verwendet wurde, der Abstand zwischen den
Klebstoffzonen - in längsrichtung der Bahn gemessen - kleiner als die Durchschnittslänge
der Fasern eein sollte, um den Zusammenhalt der Bahn in Querrichtung zu erhalten.
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Die im Verfahren verwendeten Fasern können bei Textilien übliche
Stapelfasern sein. Darin eingeschlossen sind sowohl natürliche als auch synthetische
Zasern,z.B. Baumwolle, Viskose-oder Acetatrayon, Nylon, Polyester, Acrylnitrile,
Polyolefine und dergl. Bei synthetischen Fasern wird ein Denier-Bereich zwischen
0,5 und 3 bevorzugt. Es kann Jedoch auch ein gröberes Denier benutzt werden. Vorzugsweise
sollten die Fasern auch eine Stapellänge im Bereidh zwischen 1,5 und 7,5 cm haben,
wobei die Mehrzahl im Bereich von 2,5 cm länge liegen sollte.
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Die gerebkte Bahn sollte so leicht sein wie dies im Verhältnis sur
Bearbeitungsmöglichkeit auf der Reckvorrichtung möglich ist. Geeignete Bahnen in
einem Gewichtsbereich zwischen 3,6 und 23,9 g/m2 konfiten mit Erfolg gereckt und
mit Kleber festgelegt werden, wobei Geschwindigkeiten zwischen 6 und mehr als 150
X pro Minute angewendet murden. Nach den erfindungsgemäßen
Verfahren
können auch Bahnen mit höherem Gewicht hergestellt werden. Es sei vermerkt, daß
bei Verwendung thermoplastischer Fasern eine zusatzliche Festigkeit der Bahn durch
die thermoplastische Klebwirkung solcher Fasern erreicht wird.
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Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dieser Anordnung werden mehrere Faserstränge 41 durch die Reckvorrichtung 45
gereckt und ausgerichtet, über die hin- und herschwingende Stange 58 und unter der
Schürze 59 entlang bewegt und als gespannte sinusförmige Bahn 46 auf einem endlosen
Transportband 47 niedergelegt, dessen Oberfläche gute abweisende Eigenschaften aufweist,
und auf dem zuvor ein Muster aus Kleber aufgebracht worden ist. Wie bereits in Verbindung
mit Fig. 1 erwähnt, kann die Bahn auch unterhalb der Stange 58 geführt werden, wobei
die Schürze 59 entfällt. Das Transportband besteht z.B. aus gewebten Glasfasern,
deren Oberfläche mit einem Tetrafluoräthylenkunststoff beschichtet ist. Vor Aufbringen
der Bahn 46 auf das Transportband 47 wird das letztere mit einem Klebermuster mittels
der Druckwalze 42 bedruckt. Zur Steuerung der Klebermenge ist vorzugsweise die Oberfläche
der Walze 42 mit einem Titfdruokmuster der oben beschriebenen Art versehen. Der
Kleber 43 wird der Druckwalze 42 durch die Walse 44 zugeführt, wobei der Kleberüberschuß
durch das Abstreifresser 40 zurückgehalten wird. Das bedruckte Band verläuft um
eine Schwungrolle 46 mit einer Geschwindigkeit,
die etwas größer
als die Fördergeschwindigkeit des letzten Rollenpaares der Rehkvorrichtung ist,
so daß die Fasern in der mit dem Transport-band in Berührung gebrachten Bahn unter
Spannung gehalten werden. Das Band 47 mit der aufgebrachten Bahn 46 läuft dann mit
Andruck um eine erhitzte Walze 49.
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Die erhitzte Walze 49 härtet den Kleber aus, während durch den Andruck
des Bandes die Fasern sicherer in den Kleber eingebettet werden. Band 47 und Bahn
46 werden nach Verlassen der Trommel 49 durch ein Gebläse 57 gekühlt um sicher zu
stellen, daß der Kleber ausgehärtet ist. Nach der Abkühlung werden das Transportband
und die Bahn mit den im Kleber eingebetteten Fasern voneinander an der Auffaltstelle
50 getrennt. Die Bahn 46 läuft dann über walzen 55 und 56 und wird zur Walze 49
zurückgeleitet, wo sie mittels einer Kalanderwalze 51 angedrückt wird. Dieser Kalandervorgang
führt zu einer glatteren Bahn und einer weiteren Abbindung des Klebers, so daß ein
festerer Zusammenhalt zwischen Kleber und Fasern erreicht wird. Die kalanderte Bahn
verläuft dann über Führungsrollen 52 und die Spulenträgerrolle 53,wonach sie schließlich
als fertige Spule 54 aus einer einfachen Bahnschicht aufgewickelt wird. Wie bereits
anhand der Fig. 1 beschrieben wurde, ist der Kalandervorgang nicht wesentlich, führt
aber zu einem glatteren und festeren Zusammenhalt des Produktes. Die gewonnene einzelne
Bahn ist ähnlich der Bahn, die anhand des in Pig. 1 beschriebenen
Verfahrens
hergestellt wird.
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Das Endprodukt kann ohne Änderung als Umhüllung für Monatsbinden,
Verbandszeug und dergl. verwendet werden,'da seine Eigenschaft in Bezug auf geringes
Gewicht, hohe Porosität und sein gutes Festigkeit/Gewicht-Verhältnis in Längsrichtung
für derartige Anwendungszwecke nützlich sind. Vorzugsweise wird das Produkt jedoch
weiter verarbeitet, indem mehrere Schichten aufeinander gelegt werden, so dass sich
eine zusätzliche Festigkeit in Querrichtung ergibt und eine weitere Anwendung bei
sanitären Produkten möglich ist. es einer Ausführung mit grösserem Gewicht ist eine
Anwendung auch möglich für Wegwerf-Wischtücher, Staubtücher, Handtücher, Laken,
Kissenbezüge, Kittel und dergl. Zusätzlich zu der beachriebenen Palt- und Überlappungsmethode
kann die Schichtung durch einfaches Durchlaufen mehrerer einzelner Schichten durch
einen erhitzten Kalander erzeugt werden. Die einzelnen Materialbehnen können auch
mittels anderer bekannter Mittel so übereinander gelegt werden, dass das Endprodukt
eine höhere Festigkeit in Querrichtung aufweist.
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- P a t e n t a n s p r ü c h -