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Seilklemme, insbesondere für Seilbahnen Die Erfindung betrifft im
allgemeinen Seilklemmen, bei wel-
chen das Seil zwischen zwei gegeneinander
verschieblich gelagerten Teilen geklemmt wird. Es sind mehrere Bauweisen bekannt,
um eine Klemmwirkung zu erzielen. Bei einer ersten Bauweise wird das Seil zwischen
den beiden verschieblich gelagerten Teilen ähnlich wie zwischen den Buken eines
Schraubstockes geklemmt. Bei einer anderen Bauweise ist diese schraubstockartig
wirkende Klemme mit Federn Ver-
sehen. Bei einer dritten Bauweise wird das
Seil in der Klemme ausgebogen, wodurch für die Klemmwirkung nicht nur die Pressung
des Seiles, sondern auch die Seilsteitigkeit herangezogen wird. Die erstgenannte
Bauweise hat den Nachteil, daß die Klemm-
wirkung absinkt,
wenn der Seildurchmesser kleiner wird. Die-
ser Nachteil wird durch eine
zwischen die beiden Klemmenteile geschaltete Feder gemß der zweitgenannten
Bauweise ver-
mieden. Die zweitgenannte Bauweise hat
aber den Nachteil,
daß die Klemmwirkung
nicht meßbar ist. Die drittgenannte
Bauweise ermöglicht es die
Klemmwirkung durch Messung der
Größe der Durchbiegung des Seiles
in der Klemme festzu-
stellen; auch das Drehmoment, mit dem die
Befestigungsmutter angezogen wird, kann zusätzlich als Maß für die Klemmkraft
angesehen werden. Es sind somit bei der letztgenannten Bau-
weise zwei
für die Klemmwirkung maßgebliche Kriterien vorhan-
den, und zwar die Größe
des Drehmomentes und die unmittelbar meßbare Durchbiegung des Seiles
in der Klemme. Beide an sich
voneinander unabhängigen. Werte müssen,
damit"hinsichtlich der
Klemmwirkung volleSicherheit gewährleistet ist,
die richtigen
Größen annehmen.
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Die Größe des an der Befestigungsmutter ausgeübten Dreh- momentes
hängt von den Reibungskräften zwischen, der.Mutter einerseits und dem.ßewindebolzen
bzw. der Unterlagscheibe oder der Unterlage ab. Versuche haben
ergeben, daß das
Drehmoaent.und die dadurch hervorgerufene Rutaohlast
stark
schwanken kann. Unter Rutschlast ,wird dabei jene Kraft
ver-
standen, die auf die Klemme in Richtung der Seilaohse
wir-
kend aufgebracht werden mu8, um die Klemme auf demSeil
zum Rutschen zu bringen. Umfangreiche Versuohe haben weiters ergeben,,
da8 die., Rutsch-
last R bei einer eine Seildurahbiegunß bewirkenden
Klemae; im Mittel der Kraft P, mit der die beiden vereobieblith gelagerten
Xleaeenteile gegeneinander geprellt werden, ungefähr proportional ist.
$s gilt R / Pes Xe mit X wo, 48.
versuche
erbrachten ferner das überraschende Ergebnis, daß diese einfache Beziehung unabhängig
von der jeweiligen Größe der Durchbiegung des Seiles in der Klemme gültig
ist. Diese
Gültigkeit bleibt auch erhalten, Wenn in ein und derselben
Klemme
Beile mit gegenüber dem Nenndurchmesser (bis etwa 5 x) verschiedenen Seildurchmessern
verwendet werden. Will man
also erreichen, daß die Klemme eine bestimmte
Rutschlast R aufnimmt, so braucht man lediglich eine Preßkraft
P mit der
Grösse P = R/K anzuwenden.
Durch die Erfindung,
die sich auf eine Seilklemme, insbesondere
für Seilbahnen,
bezieht, bei welcher das Seil zwischen drei quer zur Seillängsrichtung
gegeneinander verschiebbaren Klemmenteilen geklemmt wird, die mindestens
teilweise gegen die unver-
bogene Seilachse geneigte Anlageflächen besitzen
und so eine
' Durchbiegung des Seiles ermöglichen, wird die Aufgabe
gelöst,
eine Anordnung zu treffen, mittels welcher jederzeit im
Gebrauch
der Klemme festgestellt werden kann, ob die auf das Seil wirkende
Klemmen-Preßkraft nicht in unzulässiger Weise
unterschritten ist. Erfindungsgemäß
wird dazu in den Weg der Preßkraft zwischen
den beiden Kiemmenteilen
in an sich bekannter Weise eine Feder
eingeschaltet und sowohl das
Ausmaß der Deformation der Feder
als auch das Ausmaß der gegenseitigen
Verschiebung der Klemmen-
teile, z. B. mittels eines Maßstabes,
meßbar gemacht.
Die Messung des Ausmaßes
der Deformation der in den Preßkraftweg eingeschalteten Feder gibt
an, mit welcher Kraft das
Seil durch den einen Klemmenteil
gegen den anderen Klemmen-
teil gedrückt wird, jedoch gilt
dies nur dann, wenn nicht
durch irgendwelche Umstände,
z. B.. durch unvorhergesehene
Reibung zwischen den beiden Klemmenteilen
ein Teil der Preßkraft aufgezehrt wird. Es ist also unter Umständen möglich,
daß
zwar die Feder entsprechend der erforderbchen Preßkraft
deformiert ist, die Klemmenteile aber nicht so weit gegen-
einander
verschoben sind, daß durch entsprechende Verbiegung des Seiles auch die erforderliche
Haltekraft erzielt ist.
Um auch diesen Umstand auszuschalten, dient die Möglichkeit
der
Ablesung des Ausmaßes der gegenseitigen Verschiebung der Klemmenteile,
wozu vorzugsweise ebenfalls ein Maßstab oder wenigstens Marken angebracht
sind. Wenn die Ablesung dieses zweiten Maßstabes
ergibt, daß die Klemmenteile ent-
sprechend gegeneinander verschoben
sind, so kann kein Zweifel
mehr bestehen, daß die Haltekraft
auch tatsächlich der aufge-
brachten, durch die
angezeigten Preßkraft entspricht und somit größer ist als
die auftretende Rutschlast.
Die Ablesung sowohl der Werte der Formation
der Feder als
auch der für die Durchbiegung des Seiles maßgeblichen
gegen-
seitigen Verschiebung der Klemmenteile ergibt
somit eine
absolute Sicherheit für die Einhaltung
der erforderlichen
Haltekraft.
Nach einer bevorzugten
Ausführungsform wird hiezu eine an
sich bekannte Seilklemme
verwendet, bei der am einen Klemmen-
teil ein Schraubbolzen
mit einer Mutter quer ausragend befestigt ist und der andere Klemmenteil
eine den Bolzen
führende Hülse und einen die Feder enthaltenden, durch
eine
der Mutter als Auflage dienende Scheibe abgeschlossenen Topf
trägt.
Bei einer solchen Klemme kann ein schädliches über-
mäßiges Zusammendrücken
der Feder leicht dadurch verhindert
werden, daß ein die Einwärtsbewegung
der Scheibe begrenzender
Anschlag angebracht wird. Ferner kann bei
dieser Klemmenbauart das jeweilige Ausmaß der Deformation der Feder
an einem
Maßstab, der die Verstellung der den Federtopf abschließenden
Scheibe anzeigt, ablesbar gemacht werden.
Die Einschaltung einer
Feder in den Weg der Preßkraft bringt
einen weiteren unerwarteten
Vorteil mit sich, nämlich die
Verringerung der Beanspruchung der Klemme,
welche Beanspruchung
sonst von der Änderung der in den Seilen vorhandenen
Kräfte
herrührt, und, wie noch gezeigt wird, der Vergrößerung
der
kleinsten Rutschlast. Z.B. bei Seilbahnen, bei welchen große
Zugkraftänderungen
zwischen der Tal- und der Bergstation eintreten,
wird somit die
Klemmwirkung vom Ort, wo sich die Klemme gerade
befindet, weniger abhängig.
Es sei schließlich bemerkt, daß die
Feder auch vorgespannt sein kann.
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tischstehend ist an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
Die Fig.
1 zeigt eine Seilklemme im Längsschnitt; die
Fig.
2 ist ein Diagramm zur Erklärung der funktionellen Zusammenhänge
zwischen der Durchbiegung des Seiles in der
Klemme bzw. der
Deformation der. Feder und der Preßkraft bzw. Rutschlast.
Die
Klemme nach Fig. 1 besitzt einen hakenförmigen Klemmen-
teil
1, von dem quer zur Seillängsrichtung ein Bolzen 2
ausragt,
an dessen vom Seil abliegenden Ende ein.Schraubgewinde 3 angebracht
ist, auf dem eine Kronenmutter 4 sitzt.
Der zweite Klemmenteil
5 besitzt Gabelform und geht in eine
Hülse 5a über, in deren
Bohrung der Bolzen 2 längsgeführt ist.
Wenn der Klemmenteil
1 durch Anziehen der Mutter 4 das.Seil entsprechend gegen den
Klementeil 5 drückt, macht das Seil 6
zwischen den Auflagestellen an den
Klemaenteile 1 und 5 eine
schwache doppelt-3-fömige KrV»ung. Der Weg der
Preuraft geht vom Klemmenteil 1 über cb@_$olzen 2,
die
Mutter 4 und über eine aus mehreren Podertellern, esstehende
Feder 7, die Mich zwischen 'dem Hoden eines Federtopfes 8ünd
einer in diesen Topf eingesetzten durchbohrten saheibe'9 be-=.
findet, am zweiten Klemmteil 56 Nach dem Anziehen der Mutteiä
4
.kann diese durch einen Splint 4 sein ihrer Lage gesichert'xerden.-Es
ist zweckmässigidie Scheibe 9 erherseits gegen den--Federtopf
8
und andererseits gegen den Bolzen 2 abzudichten, um ein Eindring4n
von Wasser in den Federtopf zu verhindern.
Um die Größe der
Deformation der Feder 'j und die davon abhängige Preßkraft P ablesen zu können,
ist an der Umfangsfläche der Scheibe 9 ein Maßstab 11 angebracht. Dieser Wert könnte
auch auf einfache Weise, z. B. mittels einer Schublehre gemessen werden. Um auch
die Größe der Durchbiegung des Seiles in der Klemme ablesbar zu machen, ist an den
Klemmenteilefl bzw. 5, z. B. ein Maßstab 12a bis 12d angebracht, bzw. sind
zumindest auf den Teilen.1 und 5 Marken angebracht. Der Maßstabanfang 12a und 12b
kann erhalten werden, indem man an Stelle des Seiles einen zylindrischen Körper
mit dem Nenndurchmesser des Seiles in die Klemme legt und die beiden gegeneinander
verschieblichen Klemmenteile 1 und 5 bis zum satten Kontakt mit dem zylindrischen
Körper bringt. Wird die Mutter angezogen, sobald die Klemme das Seil umgibt, so
verschieben sich die Markierungen 12a und 12 b gegeneinander. In Fig. 1 liegt beispielsweise
die Marke 12b gegenüber der Marke 12e. In der Fig. 2 ist im linken Quadranten die
Kennlinie F der Feder 7 dargestellt. Sie verläuft vom Koordinatenmittelpunkt 0 nach
links oben und zeigt den Zusammenhang der Feder-Deformation fF und einer Preßkraft
P. Im rechten Quadranten sind die Kennlinien des in der Klemme verbogenen Seiles
für verschiedene Seilkräfte 81 bis S5 dargestellt, wobei S1 die kleinste und S5
die größte auftretende Seilkraft darstellt. Auf der rechten Abszisse ist die Durchbiegung
£S des Seiles aufgetragen.
Wäre in der Klemme keine Feder
7 vorgesehen, so würde bei den
verschiedenen Seilkräften S1 bis S5 und
bei gleicher Durch-
biegung fsl des SEiles zwischen den Werten
A1 und A2 sehr
stark schwanken. Wenn jedoch die Feder 7 mit der
Kennlinie F
vorgesehen ist, so treten Preßkräfte P auf, die dadurch
aus
dem Diagramm ersichtlich werden, daß man die Gerade Fe parallel zur
Kennlinie F im Punkt A (bei einer mittleren
Seilkraft montiert) einträgt.
Bei den verschiedenen Seil-
spannungen S1 bis S5 ändert sich somit die
Preßkrgft P nur
zwischen den Werten A3 und A4. Die zum Wert A gehörige
Deformation
der Feder 7 (fF@) und der Durchbiegung des
Seiles (fSl)
sind in der Fig. 2 eingetragen.
Man erkennt daraus, daß
beim Einbau einer Feder 7 die Preßkraft in geringeren Grenzen schwankt
als ohne die Feder F,
womit der Vorteil verbunden ist, daß die Klemme weniger
hoch
beansprucht wird, z.B. bis zum Wert A3, gegenüber der Bean-
spruchung
bis zum Wert A1. Auch sinkt die von Klemme aufge-
nommene Rutschlast
weniger weit ab, nämlich bei Verwendung
der Feder 7 bis zum Wert A4, im Gegensatz
zu einer Klemme ohne
Feder, wo sie bis zum Wert A2 absinkt. Da der Wert A4
weiter
von der kleinsten zulässigen Rutschlast F, entfernt ist als
der
Wert A2,ist derart eine größere Sicherheit gegen Rutschen
beikleinster
Seilspannung gegeben.
Die Kombination der Verwendung der Seildurchbiegung
in der
Klemme und der in den Kraftweg eingeschalteten Feder 7 bringt
somit
einen besonders wichtigen technischen Effekt. Zu beachten ist, daß dieser Effekt
durch den überraschenden und durch Versuche erhärteten Tatbestand bedingt ist, daß
die Preßkraft und die Rutschlast unabhängig von der Größe der Seilverbiegung in
der Klemme zueinander ungefähr proportional angenommen werden dürfen. Für den Fall,
daß man an Deformationsweg der Feder sparen will, kann die Feder 7 vorgespannt werden.
Die dazugehörige Federkennlinie F1 ist in Fig. 2 eingezeichnet.@Um weiters zu erreichen,
daß die Feder 7 nicht übermäßig weit zusammengedrückt wird, besitzt die Scheibe
9 einen vorspringenden Rand 15, der bei der größten zugelassenen Deformation der
Feder 7 am Federtopf 8 anschlägt. Ergänzend sei bemerkt, daß die Summe der Deformation
der Feder 7 und die Verschiebung der beiden Klemmenteile dadurch sehr leicht
gemessen werden kann, daß man die beiden Klemmenteile 1, 5 soweit gegeneinander
verschiebt, bis sie am Seil gerade anliegen. Daraufhin wird die Anzahl der Umdrehungen
der Mutter gezählt und mit der Ganghöhe multipliziert. Z.B. ergeben bei einer Ganghöhe
von 3,5 mm zwei Umdrehungen eine Summendeformation von 7 mm. Praktisch bringt man
z. B. an der Mutter 7 eine Marke 16 an und beobachtet, wie stark diese verdreht
wird. Dadurch wird man in die Lage versetzt zu überprüfen, ob die Messungen der
einzelnen Werte richtig sind, da die Summe der Verschiebung der beiden Klemmenteile
gegeneinander und der Federdeformation die gemessene Summendeformation ergeben muß.