DE1578100C - Hohlladung fur Landminen - Google Patents
Hohlladung fur LandminenInfo
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Description
oben gerichtete Strahl erzeugt jedoch nicht nur ein Schmelzbohrloch durch die Bodenpanzerung, sondern
erzeugt hinter bzw. über dieser auch noch Brand und durchschlägt bzw. durchschmilzt im Abstand
von der Panzerung angeordnete metallische Ziele; d. h., er durchdringt auch noch eine hinter der Panzerung
angeordnete Schottung.
Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
hervor.
Die Zeichnung veranschaulicht in einem Längsschnitt den grundsätzlichen Ladungsaufbau einer
rotationssymmetrischen Hohlladung nach der Erfindung.
inneren zu erzielen, wird eine hohe Stößelwirksamkeit angestrebt. Dies wird einerseits durch die Stärke der
Sprengstoffüllung 3 im Verhältnis zur Hohlladungseinlage, andererseits durch den Öffnungswinkel er-5
reicht. Die Grenze bildet der Winkel, bei dem kein Strahl mehr entsteht, sondern die deformierte Einlage
als Ganzes wegfliegt. Wie bereits erwähnt wurde, ergibt sich mit dem vorgeschlagenen Einlagenwerkstoff
und dem verwendeten Sprengstoff ein optimales ίο Belegungsverhältnis bei 1:9.
Modell-Versuche mit dem beschriebenen Minenaufbau ergaben beispielsweise bei einem Ladungskaliber von 56 mm und einem Sprengabstand in
Größe des fünffachen Durchmessers der Einlage 2,
In einem nach unten etwa halbkugelförmig bis 15 das sind 220 mm, bei einer 20-mm-Panzerstahlplatte,
parabolisch zulaufenden Hohlladungsgehäuse 1 ist einen Einschußdurchmesser von 9 mm, einen Auszwischen
einer kegeligen Hohlladungseinlage 2 und schußdurchmesser von 9 mm und eine Abplatzplatte
dem Mantel des Hohlladungsgehäuses 1 eine Spreng- von 20 mm Durchmesser. Eine im Abstand von
stoffüllung 3 vorgesehen. Die Hohlladungseinlage 2, 800 mm aufgestellte 2-mm-Duralplatte zeigte eine
welche aus einem bekannten, für Hohlladungsein- 20 Durchschußöffnung 100 · 80 mm. Eine zweite, in einem
lagen allgemein verwendeten Werkstoff, wie Kupfer, weiteren Abstand von 1600 mm aufgestellte 2-mmeiner
Zinklegierung od. dgl. besteht, nimmt in der Duralplatte zeigte noch Durchschläge mit 3 bis 5 mm
Wandstärke vom Rand her zur Mitte hin linear zu. Durchmesser in einem Feld von 200 ■ 150 mm.
Unter Zugrundelegung der erfindungsgemäßen, oben ""Wird der Abstand von der Hohlladung vom fünfangeführten
Beziehung und unter der Voraussetzung 25 fachen Einlagendurchmesser auf den siebenfachen
der Verwendung eines Einlagenwerkstoffes der Dichte 5 Einlagendurchmesser, d. h. auf 308 mm erhöht, so
(g/cm3) und eines Sprengstoffs der Dichte 1,7 (g/cm3), zeigt die 20-mm-Panzerstahlplatte einen Einschußz.
B. Hexotol 60/40, hat sich ein optimales Verhältnis durchmesser von 8 mm und einen Ausschußdurchvon
der Stärke der wirksamen Sprengstoffüllung zur messer von 10 mm^ jedoch ohne Abplatzung. Die
Wandstärke der Hohlladungseinlage 2 in diesem Be- 30 erste 2-mm-Duralplatte im Abstand von 800 mm
reich etwa gleich 9 : 1 ergeben. Bei anderen Einlagen- hinter der Panzerplatte zeigt einen Durchschußwerkstoffen
bzw. geändertem Sprengstoff ergeben sich durchmesser von 100 mm. Die zweite 2-mm-Duralnatürlich
andere Verhältnisse. platte, 1600 mm hinter der ersten, weist Durchschläge
Der Öffnungswinkel der Hohlladungseinlage 2 ist mit 3 bis 5 mm Durchmesser auf einem Feld
etwa 90°. Der Kegelwinkel zur Sprengstoffüllung 3 35 220 · 120 mm auf.
hin ist demgemäß spitzer, z. B. 82°. Eine hintere Bringt man unter den letztgenannten Versuchs-
Spitze der Einlage 2 kann abgeschnitten und durch bedingungen in die Mitte zwischen der 20-mmeinen
Kegel 4 aus inertem Werkstoff, z. B. aus Poly- Panzerplatte und der ersten Duralplatte Munition,
äthylen, ersetzt sein. Die Hohlladungseinlage 2 ist so wird diese schlagartig abgebrannt bzw. zur Detodurch
einen Ring 5 zentrisch im Hohlladungsgehäuse 1 40 nation gebracht, je nachdem, ob die Geschosse oder
gehaltert und befestigt. Eine an die Sprengstoffüllung 3 die Treibladungshülsen vom Strahl getroffen werden.
In beiden Fällen wurde außerdem noch die dahinter aufgestellte Duralplatte sowohl durch Teile des Stößels
als auch durch Splitter der getroffenen Munition 45 durchschlagen.
Bei einem weiteren Versuch wurde statt der Munition zwischen der 20-mm-Panzerplatte und der ersten
Duralplatte mit Dieselöl getränkte Putzwolle angeordnet. Beim Schuß entstand offenes Feuer sowie
spielsweise aus einer gepreßten Tablette aus Nitro- 50 die bereits erwähnte Durchschlagsleistung in der
penta. Eine glockenförmige Verschraubung 9 des zweiten Duralplatte.
Stutzens 7 ist mit einer zentrischen Zündstrahlfokussie- Die vorbeschriebene Gegenüberstellung der Kampf-
rung 10 versehen, deren Mittelachse in der Symmetrie- entfernungen von 220 und 308 mm zeigt, daß die
achse des Hohlladungsgehäuses 1 bzw. der Über- Wirkungsunterschiede nur unwesentlich sind. Immer
tragungsladung 8 liegt. Vor der Fokussiereinrichtung 55 wird ein hinreichend großes Loch in einer üblichen
10 ist eine elektrische Detonatorkapsel 11 angeordnet. Bodenpanzerung erzeugt. Im Innern des Fahrzeugs
Die im vorhergehenden beschriebene Auslegung wird darüber hinaus aber noch Spreng- und Brandder
Hohlladung 3 und ihrer Einlage 2 hat zur Folge, wirkung sowie eine gewisse Durchschlagswirkung erdaß
bei der Zündung ein großer Teil der Einlage 2 zielt, die beispielsweise auch Munitionsbehälter,
zu einem besonders energiereichen Stößel verformt 60 Kanisterwände u. dgl. durchschlägt bzw. darin gewird.
Aus der Einlage entsteht nur ein verhältnismäßig speichertes Gut freilegt und entzündet, gegebenenfalls
kurzer, dicker Hohlladungsstrahl. Dieser Hohlladungs- auch zur Detonation bringt. Das getroffene Fahrzeug
strahl erzeugt ein Loch in der Panzerung und läßt wird daher nicht nur bewegungs-, sondern auch völlig
den Stößel ohne wesentlichen Energieverlust hinter kampfunfähig. Das Bedienungspersonal ist zum Ausdie
Panzerung, nämlich ins Fahrzeuginnere gelangen. 65 steigen gezwungen, und das Fahrzeug wird in den
Ein so gestalteter Hohlladungsstrahl behält aber auch meisten Fällen ausbrennen.
auf unterschiedliche Distanzen seine Wirksamkeit. Die beschriebene Stärke der Sprengstoffüllung 3
Um eine große Zerstörungswirkung im Panzer- vom jeweils beispielsweise Neunfachen der Einlagen
angrenzende Wand 6 dieses als Basisverdämmung dienenden, z. B. aus Aluminium bestehenden Ringes 5
verläuft etwa rechtwinkelig zur Außenwand des Einlagekegels 2.
An seinem unteren Teil endet der Gehäusemantel 1 in einem Gewindestutzen 7, in dem, der Sprengstofffüllung
3 vorgelagert, eine Übertragungsladung 8 gehaltert ist. Diese Übertragungsladung besteht bei-
Wandstärke stellt das Optimum in der Wirkung bei einem Minimum an Hohlladungsausmaßen und
Sprengstoff verbrauch dar, WW1 die als Beispiel angegebenen
lylaterialien verwendet werden. Eine Verlängerung
des SprengstoSbehälters nach hinten bzw. unten, z. B. in Form eines Zylinders, erbringt keine
wesentlichen Änderungen des Hohlladungseffektes bzw. der Spreng- und Brandwirkung des Stößels.
Eine Hohlladung mit derartigem Aufbau ist zum Einbau in, ein entsprechendes Mipensystem geeignet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Hohlladung für Landminen mit einer im 5 Neben Minen, die in die Fahrbahn bzw. das Ge-Bereich
einer metallischen Hohlladungseinlage lande verlegbar sind und aus einer großen Sprengzylindrischen
Sprengstoffbelegung, die gegen die Stoffladung bestehen, mit denen sie darüber bewegte
am Hohlladungsboden angeordnete Übertragungs- Ziele, z. B. Fahrzeuge, durch Spreng- und/oder Splitterladung
kalottenförmig ausläuft, und mit nach wirkung von unten oder von der Seite beschädigen,
oben gerichteter Hohlladungswirkung zur Be- 10 wobei bei gepanzerten Fahrzeugen die Beschädigung
kämpfung von beweglichen Zielen mit beschränk- meist nur ausreicht, das Fahrzeug bewegungsunfähig
ter Bodenpanzerurig, dadurch gekenn- zu machen, sind auch Minen bekannt, die die Bodenzeichnet,
daß in einem der zylindrischen panzerung mittels einer Hohlladung durchschlagen.
Querschnitte der Hohlladung das Verhältnis der Dabei ist unter anderem auch eine Landmine mit nach
radialen Stärke der wirksamen Sprengstoffüllung 15 oben gerichteter Hohlladung bekannt, die das darüber-(3)
zur Wandstärke der kegelförmigen Hohl- rollende Fahrzeug aus einer gewissen Tiefe heraus
ι .„„„ · , /-ι\4 1 *,.·,. j η Qi bekämpft, wobei die Abdeckschicht über der Hohlladungseinlage
(2) etwa konstant ist und 3 ■— , , v ' , „.. , , TT ,„ , ,, . , ,
v y Q1 ladung vor dem Zünden der Hohlladung selbst, d. h.
beträgt, wobei Q1 (g/cm3) die Sprengstoffdichte vor deren Wirksamwerden, durch eine an der Ober-
und ρ2 (g/cm3) die Dichte des Einlagenwerkstoffes 20 seite der Mine angebrachte Treibladung weggesprengt
bedeutet und der Öffnungswinkel der Hohlladungs- wird.
einlage (2) etwa 90° beträgt, und daß die Spitze Bei einer Hohlladungsmine vorgenannter Art ist
der kegeligen Hohlladungseinlage (2) abgeflacht zur Erzielung der gewünschten Wirkung eine große
oder abgeschnitten und durch einen Kegel (4) Sprengstoff menge erforderlich. Die Mine ist nicht
aus inertem Werkstoff, vornehmlich Kunststoff, 25 nur schwer, unhandlich und teuer, sondern sie be-
z. B. Polyäthylen, ersetzt ist. dingt bei verdeckter Verlegung auch viel Grabarbeit,
2. Hohlladung nach Anspruch 1, dadurch ge- die schwer tarnfähig ist.
kennzeichnet, daß unter der Voraussetzung einer Bei der Hohlladungsmine nach der Erfindung han-
Sprengstoffdichte, beispielsweise von Hexotol delt es sich demgegenüber um eine leichte Landmine,
60/40, von etwa 1,7 (g/cm3) und einer Dichte des 30 deren Aufgabe darin besteht, bei einem darüber-
Einlagewerkstoffes, beispielsweise einer Kupfer- rollenden Fahrzeug beschränkter Bodenpanzerung in
oder Zinklegierung, von etwa 5,0 (g/cm3) das bei Hohlladungsgeschosseh üblicher Art nicht nur
Verhältnis der Wandstärken etwa 9:1 ist.
in der Panzerung ein Loch zur erzeugen, sondern der
3. Hohlladung nach den Ansprüchen 1 und 2, zu einem Stößel verformten Hohlladungseinlage so
dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengstoff- 35 viel Energie zu verleihen, daß dieser Stößel hinter
füllung (3) im Anschluß an den zylindrischen der Panzerung auch auf größere Distanz noch Spreng-Kopfteil
gegen den Hohlladungsboden hin halb- und Brandwirkung hervorruft. Die spezielle Aufgabe
kugelförmig bis parabolisch ausgebildet ist, wobei der Erfindung ist somit darin zu sehen, die Hohlladung
der Mittelpunkt des Halbkugel etwa in der Spitze so auszubilden, daß sie unter einem Mindestaufwand
des Hohlladungseinlagenkegels liegt. 40 bei der Zündung einen dünnen, scharf gebündelten
4. Hohlladung nach den Ansprüchen 1 bis 3, und auch auf größere Entfernung geschlossenen
dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlladungs- Massestrahl hoher Energie erzeugt.
gehäuse (1) am unteren Ende mit einem zentrisch Nach der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, die
angeordneten, zylindrischen Gewindestutzen (7) Hohlladung so auszubilden, daß in einem der zylindrizur
Aufnahme der Übertragungsladung (8) bzw. 45 sehen Querschnitte der Hohlladung das Verhältnis
zum Befestigen einer Glockenverschraubung (9) der radialen Stärke der wirksamen Sprengstoffbeieversehen
ist, welche ihrerseits eine Zündeinrich- gung zur Wandstärke der kegelförmigen Hohlladungstung
(11) sowie eine Zündstrahlfokussiereinrich- ., . , <. .. · ± j ■>
& i_ * ■· * u ·
tung (10) aufweist einlage etwa konstant ist und 3 · -^- betragt, wobei
5. Hohlladung nach den Ansprüchen 1 bis 4, 5° Qi (g/cm3) die Sprengstoff dichte und ρ2 (g/cm3) die
dadurch gekennzeichnet, daß zum Befestigen der Dichte des Einlagewerkstoffes bedeutet und der Öff-Hohlladungseinlage
(2) im Gehäuse (1) ein von nungswinkel der Hohlladungseinlage etwa 90° beträgt vorn in das Gehäuse (1) eingesetzter, die Hohl- und daß die Spitze der kegeligen Hohlladungseinlage
ladungseinlage (2) zentrisch abstützender Ring (5) - abgeflacht- oder abgeschnitten und durch einen Kegel
dient, dessen zur Sprengstoffüllung (3) gerichtete 55 aus inertem Werkstoff, vornehmlich Kunststoff, z. B.
Wand (6) etwa rechtwinklig zur Kegelwand der Polyäthylen, ersetzt ist.
Einlage (2) verläuft. Dabei kann die Hohlladung im Anschluß an den
zylindrischen Kopfteil gegen den Hohlladungsboden
hin halbkugelförmig bis parabolisch ausgebildet sein,
60 wobei der Mittelpunkt der Halbkugel etwa in der
Spitze des Hohlladungseinlagenkegels liegt.
Eine Landmine mit einer Hohlladung nach der Erfindung gewährleistet nicht nur eine gute Durchschlagsleistung
des bei der Zündung erzeugten Stößels
Die Erfindung betrifft eine Hohlladung für Land- 65 bei geringem Abstand zwischen der Hohlladung und
minen mit einer im Bereich einer metallischen Hohl- der Panzerung, sondern ist auch bei größerer Wirkladungseinlage
zylindrischen Sprengstoffbelegung, die entfernung, z. B. bis zu einer Entfernung von 0,3 m
gegen die am Hohlladungsboden angeordnete Über- und mehr noch voll wirksam. Der senkrecht nach
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0049898 | 1966-04-20 | ||
DED0049898 | 1966-04-20 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1578100A1 DE1578100A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1578100C true DE1578100C (de) | 1973-06-14 |
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