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Misch- und Zerkleinerungsvorrichtung zum Verarbeiten von Hackfrüchten
od. dgl. zu einem Futterbrei Die Erfindung betrifft eine Misch- und Zerkleinerungsvorflehtung
zum Verarbeiten von Hackfrüchten, Silage, Getreide, Grünzeug, Speiseresten od. dgl.
zu einem Futterbrei mit einem fahrbaren Behälter, in dem eine Arbeitswelle gelagert
ist, und einer an seinem Boden befindlichen Entnahmeöffnung. Diese Vorrichtung eignet
sich insbesondere zur Herstellung von Futterbrei für die Fütterung von Schweinen.
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Da Schweine keine Wiederkäuer sind, bedarf das für sie bestimmte
Futter einer sorgfältigen Aufbereitung die mit einem entsprechenden Zeitaufwand
verbunden ist. So müssen Hackfrüchte, z. B. Rüben. vorzerkleinert werden, was bisher
im allgemeinen in sogenannten Schnitzelmühlen durchgeführt wird. Grünzeug - soweit
bisher überhaupt in größerem Umfang verwendet - muß ebenfalls gut zerkleinert werden,
was je nach der Größe des landwirtschaftlichen Betriebs mit Hilfe einer gesonderten
Grünfutter-Schncidmaschine, in einem Wolf oder durch Zerstampfen in Futterkübeln
vorgenommen wird. Außerdem werden als Schweinefutter verwertbare Speisereste, gekochte
Kartoffeln. Kleie oder sonstige Getreidenahrung in Futterkübeln oder Trögen zusammen
mit Wasser, Milchresten und dergleichen mehr zu einem Brei gestampft und angerührt.
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E rfi rdert schon die Zubereitung des Schweheftrtters dlXrell die
Verwendung verschiedener Geräte und deren getrennte Bedienung einen ziemlichen Aufwand
an Anlagekosten und Zeit, so erfordert die übliche Fütterungsmethode der Schweine
einen weiteren erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand was bei dem Arbeitskräftemangel
in der Landwirtschaft besonders stark ins Gewicht fällt.
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Es ist 7,,7ar be@eits vorgeschlagen worden, an Stelle der friiheren
Fütterungsweise, bei welcher das Schwei ! le, uttei kübelweise in den Schiveinestall
getragen und in die Futtertröge entleert oder auf Handkarren durch den Stall gefahren
und in die Tröge geseböpft worden ist einen Wagen mit mehreren kippbar angeordneten
Futterbehältern zu venvenden, in welle das Futter abgemessen eingegeben und durch
Kippen in die Tröge entleert wird. Auch sind Handmix@eräte bekannteeworden, mit
deren Hilfe die Zerkleinerung der Futterbestandteile in einem Futterbehiilter erleichtert
wird. Diese Vorriclltungen erlauben aber nur eine selr begrenzte Erleichterung in
der Herstellung und im Transport von Schweinefutter.
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Es ist quell ein fahrbarer Breifutterbehälter bekanntgeworden, der
ebenfalls nur zum Verteilen des Futterbreies Verwendung finden kann und in dem eine
mittels eines Elektromotors angetriebene Arbeitswelle mit Rührwerkzeugen angeordnet
ist, die eine Entmischung des in den Behälter eingefüllten Breifutters verhindern
und zusätzlich einen Breifutterfluß in Richtung auf eine Entnahmeöffnung unterstützen
sollen. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß mit ihr keine Zerkleinerung und
Aufbereitung der Futterstoffe vorgenommen werden kann, sondern lediglich ein Mischen
des bereits vorbereiteten Breifutters mit vorzerkleinerten Bestandteilen ermöglicht
wird. Den gleichen Nachteil weist auch eine weitere vorgeschlagene Vorrichtung zum
Homogenisieren und Austragen von zu vergärenden oder fütterungsbereiten Futtergemischen
auf, die aus einem flüssigkeitsdichten Behälter besteht, in der eine Welle mit Mischflügeln
und eine Welle mit Förderflügeln gelagert sind. Außerdem ist diese Vorrichtung mit
einer Förderpumpe zum Austragen des flüssigen Futtergemisches versehen und wird
ebenfalls durch einen Elektromotor angetrieben.
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Alle die vorstehend angeführten Nachteile der be-Laniltell Vorrichtung
werden gemäß der Erfindung vermieden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der fahrbare
Behälter als Anhänger an ein Zugfahrzeug, vorzugsweise einen Traktor, ausgebildet
ist, und daß die Arbeitswelle mit dem Motor des Zugfahrzeugs koppelbar und mit Messern
zum Zerkleinern, Aufbereiten und Mischen der Breifutterkomponenten versehen ist.
Mit dieser Vorrichtung können im Gegensatz zu den bekannten Vorrichtungen alle für
die Schweinemast verwertbaren Früchte und Futterstoffe von Anfang an vorbereitet,
also zunächst einmal gründlich zerkleinert, miteinander vermischt und gegebenenfalls
unter Zusatz von Wasser und/oder Milchresten, saurer Milch od. dgl. zu einem gut
flüssigen Brei verarbeitet werden. Der Futterbrei kann genau dosiert und in seiner
Zusammensetzung genau bestimmt werden und kann in seiner Konsistenz so gehalten
sein, daß ein gesondertes Tränken der Schweine entfallen kann.
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Die Anschaffung veIschiedener Einzelgeräte zur Aufbereitung des Futters
kann also entfallen. Das Zerkleinern und Mischen des Futters muß nicht mehr von
Hand oder durch einzelne Elektromotoren oder andere Antriebsaggregate vorgenommen
werden, sondern wird durch den Traktor bewirkt, der auch zum Transport des fahrbaren
Behälters verwendet wird.
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Grünzeug und Rüben können auf dem Feld oder an der Miete in die Vorrichtung
eingegeben werden und sind bis zum Eintreffen im Stall fix und fertig zu Futterbrei
zermahlen und vermischt. Außerdem ist die fahrbare Vorrichtung in ihren Abmessungen
so gehalten, daß sie durch den Gang eines Schweinestalles, vorzugsweise vom Traktor
gezogen, gefahren werden kann. Außerdem ist der Behälter auf dem Fahrgestell in
der Höhe zweckmäßig so angeordnet, daß von der unteren Auslauföffnung am Behälterboden
der gut flüssige Futterbrei mittels eines Schlauches oder einer Abflußrinne direkt
in die Futtertröge geleitet werden kann. Auf diese Weise ergibt sich eine außerordentlich
große Arbeitserleichterung und Arbeitsersparnis und dementsprechend eine beachtlich
höhere Rentabilität der Schweinezucht und Schweinemast.
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Der Behälter der erfindungsgemäß ausgebildeten Misch- und Mahlvorrichtung
kann verschiedene Formen aufweisen. Er kann siloartig ausgebildet und mit einer
vertikal verlaufenden Messerwelle versehen sein.
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Besonders vorteilhaft hat sich eine wannenförmige Ausbildung des Behälters
erwiesen, in welchem die Messerwelle vorzugsweise parallel zum Behälterboden und
mindestens annähernd horizontal verläuft. Das Fassungsvermögen des Behälters richtet
sich in erster Linie nach der Antriebsleistung des Zugfahrzeugs und kann auf die
gängigen Schleppertypen abgestimmt werden. Der Behälter wird zweckmäßig auf einem
einachsigen Anhängefahrgestell fest montiert, wobei das durch die zweckmäßig an
einem Ende des Behälters angeordneteAuslauföffnung erfolgende Entleeren des Behälters
durch ein Schwenken des ganzen Fahrgestells um die Radachse erleichtert werden kann.
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Für größere Behälter könnte auch ein zweiachsiges Fahrgestell versehen
werden und/oder der Behälter verschwenkbar auf dem Fahrgestell gelagert sein und
mittels einer hand- oder kraftbetriebenen Hubvorrichtung geneigt werden.
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Zum Füllen höher gelegener Futtertröge kann ohne Schwierigkeit eine
Pumpe an dem Behälter oder dem Fahrgestell angeordnet werden, mit deren Hilfe der
Futterbrei in die Tröge gepumpt wird.
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Alles Nähere über die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, auf der eine erfindungsgemäß ausgebildete
Misch- und Mahlvorrichtung mehr oder weniger schematisch dargestellt ist.
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Im einzelnen zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig.
1.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes besteht
aus einem geschlossenen tankförmigen Behälter 1, der an seinem rückwärtigen Ende
mit einem Einwurftrichter 2 versehen ist. Der Behälter ist auf einem einachsigen,
mit gummibereiften Rädern 4 versehenen Fahrgestell 3 befestigt. Innerhalb des Behälters
ist eine parallel zum Behälterboden und im wesentlichen in horizontaler Richtung
verlaufende Messerwelle 5 angeordnet und in an den
Stirnseiten 6 und 7 des Behälters
angebrachten Lagern 8 und 9 gelagert. Die Messerwelle 5 ist mit einem durch die
vordere Stirnseite 6 des Behälters ragenden Kupplungszapfen 10 versehen, der mit
der nicht dargestellten Zapfwelle eines Schleppers über an sich bekannte Kupplungsglieder
verbunden wird, an den das Fahrgestell 3 mit einer nicht näher dargestellten Stange
od. dgl. angehängt werden kann. Auf der Messerwelle 5 sind im Abstand voneinander
und - wie aus F i g. 2 ersichtlich - jeweils um einen gewissen Winkel gegeneinander
versetzt zentral gelagerte zweiarmige Hack- und/oder Schneidmesser 11 angeordnet,
deren Schneide wie beim dargestellten Ausführungsbeispiel gradlinig verläuft, vorzugsweise
jedoch zur Erzielung einer besseren Schnittleistung gekrümmt oder abgewinkelt ist.
Beim Ausführungsbeispiel weisen die Messer 11 unterschiedliche Länge auf, wobei
die längsten Messer auf der Einwurfseite angeordnet sind Die Messer können auch
verschwenkbar an der Messerwelle befestigt sein, so daß sie beim Auftreffen auf
einen harten Gegenstand, beispielsweise einen Stein, ausweichen können und somit
einer verminderten Bruchgefahr ausgesetzt sind. Der Behälterboden ist am rückwärtigen
Ende der Vorrichtung mit einem Auslaufstutzen 12 versehen, der durch ein nicht dargestelltes
Verschlußglied, beispielsweise einen Schieber oder einen Hahn, verschließbar ist.
Der Auslaufstutzen ist zweckmäßig mit einem ebenfalls nicht dargestellten Gewinde
versehen, auf das ein Schlauch aufgeschraubt werden kann.
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Beim Betrieb der Vorrichtung wird das über den Einwurftrichter 2
eingebrachte Futtermittel durch die umlaufenden Messer 11 der Messerwelle 5 zerkleinert.
Dadurch daß der Behälter höher als breit ausgebildet ist, kann das Gut aus dem Messerbereich
an einer Seite des Behälters nach oben in den freien Behälterraum gedrückt und auf
der anderen Seite der Messerwelle wieder in die Messer eingezogen werden.
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Durch diese Umwälzung wird ein besonders günstiger Zerkleinerungs-
und Mischeffekt erzielt. Hierbei läßt sich auch Grünfutter sehr fein verarbeiten,
das normalerweise von Schweinen nicht gerne gefressen wird, jedoch einen wertvollen
Vitaminträger im Schweinefutter bildet.
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Wie bereits eingangs ausgeführt ist, kann die Vorrichtung gemäß der
Erfindung in mannigfacher Weise konstruktiv abgewandelt und dem speziellen Verwendungszweck
und/oder den baulichen Gegebenheiten des landwirtschaftlichen Betriebs angepaßt
werden.
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Auch ist der Anwendungsbereich der Vorrichtung keinesfalls auf die
Herstellung von Schweinefutterbrei beschränkt, sondern die Vorrichtung gemäß der
Erfindung kann auch zur Zubereitung und Aufbereitung des Futters für andere Tiere
verwendet werden und beispielsweise auch in zoologischen Gärten ein Zeit und Arbeitskräfte
sparendes wertvolles Hilfsmittel bilden.