DE1268748B - Siedekernreaktor - Google Patents
SiedekernreaktorInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
G21d
Deutsche Kl.: 21g-21/24
Nummer: 1268 748
Aktenzeichen: P 12 68 748.8-33
Anmeldetag: 29. Juni 1963
Auslegetag: 22. Mai 1968
Die Erfindung bezieht sich auf Siedekernreaktoren mit zwei hintereinandergeschalteten Strömungswegen
für das moderierende Kühlmittel durch den innerhalb eines Reaktordruckgefäßes angeordneten Reaktorkern,
die aneinandergrenzende, in Wärmeaustausch miteinander stehende Bereiche des Reaktorkerns
durchsetzen, bei denen das Kühlmittel im ersten Strömungsweg von einem ersten, oberhalb des Reaktorkerns
befindlichen Bereich innerhalb des Reaktordruckgefäßes nach unten in einen unterhalb des
Reaktorkerns liegenden Bereich innerhalb des Reaktordruckgefäßes und anschließend aus diesem nach
oben in einen anderen, zweiten, oberhalb des Reaktorkerns und innerhalb des Reaktordruckgefäßes befindlichen
Bereich strömt, wobei die Temperatur des Kühlmittels beim Eintritt in den ersten Strömungsweg
unterhalb der Siedetemperatur und bei Austritt aus dem zweiten Strömungsweg oberhalb der Siedetemperatur
liegt.
Ein solcher Kernreaktor ist aus der französischen Patentschrift 1266 085 bekannt. Vorgenannte Patentschrift
beschreibt äußere und innere Kühlmittelströmungswege, die in Reihe liegen (bezeichnet als
»Mehrfach- bzw. Wiedereintrittskühlung«); in dieser Vorveröffentlichung wird jedoch an keiner Stelle eine
gute Wärmeübertragung zwischen den beiden Strömungswegen erwähnt. In dieser Hinsicht beruht diese
Vorveröffentlichung auf altbekannter Praxis. Der zweite Strömungsweg ist zum Überhitzen von Dampf
und nicht für die Dampferzeugung vorgesehen. Es ist somit kein Hinweis und keine Anregung für eine
Kühlmittelregulierung gegeben, wodurch das Sieden außerhalb der Brennstoffkanäle unterdrückt wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1127 506 ist ein
überhitzten Dampf erzeugender Kernreaktor bekannt, bei dem ein Kühlmittelfluß zuerst außerhalb der
Brennstoffkanäle und dann im Gegenstrom innerhalb der Brennstoffkanäle stattfindet. Bei dieser bekannten
Vorrichtung bewirkt die Wärmeübertragung durch die Kanäle ein Sieden außerhalb der Kanäle. Zusätzlich
findet zuerst eine Strömung nach aufwärts und dann erst nach abwärts statt.
Aus E u. M, H. 1, 1958, S. 12, Abb. 11, ist eine Kühlmittelströmung bekannt, bei der überhaupt kein
Sieden des Kühlmittels stattfindet.
Die französische Patentschrift 1265 778 offenbart einen durch Wasserdampf gekühlten Reaktor mit
einem getrennten Wassermoderator und zeigt nur eine Mehrfach- bzw. Wiedereintrittskühlung. Die
französische Patentschrift 1257 338 offenbart einen Reaktor mit rohrförmigem Brennstoff und Sieden des
Kühlmittels an der Außenseite des Brennstoffs. Die Siedekernreaktor
Anmelder:
United Kingdom Atomic Energy Authority,
London
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Schubert, Patentanwalt,
5900 Siegen, Eiserner Str. 227
Als Erfinder benannt:
Jack Jones,
Ronald Scott Challender, London
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 16. Juli 1962 (27 303)
französische Patentschrift 1292 370 bezieht sich auf
einen Reaktor mit Ausscheidungs- bzw. Trenneinrichtungen in Verbindung mit zusätzlichem Brennstoff
zum Überhitzen von Dampf vom siedenden Wasser nach der Trennung.
Da das Auftreten des Siedens oder Kochens in einem Reaktor im Effekt da Moderatorverlust bedeutet,
wo Dampfblasen gebildet werden, ist dadurch die axiale Neutronenflußverteilung in dem Kernreaktor
stark verzerrt, und zwar am Boden des Reaktors am stärksten. Diese Verzerrung reduziert den
Leistungsausgang. Außerdem kann bei einem Siedekernreaktor das Eintreten von Wasser niedriger Temperatur
in den Kern des Reaktors Unstabilitäten verursachen, da es bekannt ist, daß zwei Alternativströmungen
durch den Kern hindurch auftreten könnten.
Demzufolge bezweckt die Erfindung die Schaffung einer Steuerung des Reaktorkühlmittels in einem
Siedekernreaktor in der Weise, daß der Neutronenfluß weniger verzerrt wird, wodurch der Leistungsausgang
verstärkt und die Stabilität des Reaktors verbessert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, sicherzustellen, daß das Sieden nur im zweiten Strömungsweg auftritt,
während das Kühlmittel im ersten Strömungsweg nur auf eine Temperatur erhitzt wird, die nahe, aber noch
gerade unterhalb des Siedepunktes liegt. Diese Wärmeübertragung wird durch Regulierung der
Kühlmittelströmungsgeschwindigkeit durch den Reaktorkern gesteuert. Die Erfindung ist insbesondere
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für Siedekernreaktoren anwendbar, bei denen das am unteren Ende nach einer unteren Kammer 12 hin
Kühlmittel in einem geschlossenen System umläuft offen ist. Die Bodenplatte der Kammer 4 ist von
und ein Wärmeaustauscher im Kühlmittelströmungs- Löchern 15 durchsetzt, um einen Wasserstrom nach
weg vorgesehen ist. Eine derartige Anordnung ist bei unten von der Kammer 4 her zuzulassen, und zwar
Siedekernreaktoren nicht üblich; sie steht jedoch im 5 durch den ganzen Kern von Brennstoffelementen 7
Einklang mit der Regulierung der Kühlmittel- hindurch und in guter Wärmeübertragungsbeziehung
geschwindigkeit im Reaktorkern. mit den Kanälen 6. Die Kanäle 6 sind aus Zirkonium-
Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Tem- rohren mit dünnem Querschnitt (etwa 0,78 mm) her-
peratur des Kühlmittels entlang dem ersten Strö- gestellt. Sie dienen als Schranken und teilen den ab-
mungsweg bis zum Eintritt in den zweiten Strömungs- io wärts gerichteten Kühlmittelstrom durch den Kern
weg unterhalb der Siedetemperatur liegt. hindurch von dem nach aufwärts gerichteten Kühl-
Das moderierende Kühlmittel kann Wasser sein, mittelstrom. Sie brauchen keinem bedeutenden
welches nach Verlassen des zweiten Strömungsweges Druckunterschied an ihren Wänden zu widerstehen,
über zwischen der Reaktordruckgefäßwand und dem und es ist erforderlich, daß sie die Wärmeübertra-
zweiten oberhalb des Kerns befindlichen Gefäß- 15 gung zwischen dem abwärts und dem aufwärts strö-
bereich angeordnete Wärmeaustauscher dem Eingang menden Kühlmittel nicht wesentlich behindern,
des ersten Strömungsweges zugeleitet wird und so Obere Prallplatten 10 sind so angebracht, daß sie
einen innerhalb des Reaktordruckgefäßes geschlos- Dampfstrom um und über einen Wärmetauscher 2
senen Kreislauf durchläuft. führen. An ihrem unteren Ende bilden die Prall-
Vorzugsweise wird innerhalb des im Reaktordruck- 20 platten 10 eine Kondensatabteilung 13, und der Ausgefäß
geschlossenen Wasserkreislaufes eine Pumpe laß einer Kondensatrückführpumpe 3 ist mit der
angeordnet, durch welche die Wassertemperatur beim Kammer 4 verbunden, um einen Zwangsumlauf des
Eintritt in den zweiten Strömungsweg durch den Kühlwassers aufzubauen. Wasser, welches aus den
Kern über die Variation der Wasserströmungs- Brennstoffkanälen 6 hervorkommt, wird durch eine
geschwindigkeit unterhalb der Siedetemperatur ge- 25 Rezirkulationspumpe 9 aufgenommen, deren Auslaßhalten
wird. öffnung nach der Kammer 12 hin offen ist. Die Tren-
Dem Eingang des ersten Strömungsweges durch nung von Wasser und Dampf erfolgt in einem unteren
den Kern wird sowohl über die Wärmeaustauscher Dampfprallkörper 14 vor dem Einlaß nach der
geströmtes Wasser als auch direkt aus dem Ausgang Pumpe 9.
des zweiten Strömungsweges durch den Kern aus- 30 Im Betrieb wird Wasser in den Brennstoff kanälen 6
tretendes Wasser zugeführt, wobei eine Vorrichtung durch die Spaltungswärme in dem Brennstoff erhitzt,
zum Regulieren des Mischungsverhältnisses beider und es steigt durch Zwangsumlauf und natürliche
Strömungen angebracht ist. Konvektion nach dem oberen Ende des Kanals auf,
Bei einem Siedekernreaktor gemäß der Erfindung an welchem Punkt ein Teil des Wassers genügend
ist im innerhalb des Reaktordruckgefäßes geschlos- 35 erhitzt worden ist, um Dampf zu bilden (etwa 268° C),
senen Wasserkreislauf eine zweite Pumpe angebracht, was einem Betriebsdruck von 703 kg/cm2 entspricht,
die Wasser vom Ausgang des zweiten Strömungs- welcher in die Kammer 11 aufsteigt. Der Dampf strom
weges durch den Kern dem Raum zwischen dem verläuft um die oberen Prallplatten 10 und über den
Reaktorkern und der Druckgefäßwand zuführt; Wärmetauscher 2 hinweg, wo er seine latente Wärme
ferner sind um den Reaktorkern ein Wärmeaus- 40 und Eigenwärme abgibt und sich in der Abteilung 7
tauscher sowie Prallplatten angeordnet, die es be- zu Flüssigkeit kondensiert. Dieses Kondensat wird
wirken, daß das Wasser hintereinander wiederholt durch die Kondensatrückführpumpe 3 in die Kam-
durch Teile des Wärmeaustauschers und Teile des mer4 in Umlauf gebracht, von wo es gezwungen
ersten Strömungsweges durch den Kern strömt. wird, durch die öffnungen 15 und von dort um die
Der erste Strömungsweg ist vom zweiten Strö- 45 Brennstoffkanäle 6 herumzuströmen. Die Strömungs-
mungsweg durch Rohre abgegrenzt, wobei der zweite rate bzw. -geschwindigkeit wird so eingestellt, daß
Strömungsweg im Inneren dieser Rohre verläuft und das unterkühlte Kondensat von der Kammer 4 her-
wobei der Kernbrennstoff im Inneren dieser Rohre kommend erhitzt wird, und zwar in erster Linie durch
angeordnet ist. Wärmeleitung durch die Kanalwände 6 hindurch,
Vier Ausführungsbeispiele der Erfindung werden 50 so daß es sich nahe der Sättigungstemperatur be-
nunmehr an Hand der Zeichnung erläutert, und zwar findet, wenn es zum Boden der Kanäle 6 in der
zeigt Zone 8 gelangt. Typisch ist eine Temperatur
Fig. 1 einen Längsschnitt des ersten Ausführungs- von 263°C.
Beispiels, Alles Wasser, welches am oberen Ende des Brenn-
Fig. 2 einen Längsschnitt der zweiten Ausfüh- 55 Stoffkanals6 unverdampft bleibt, wird an denDampf-
rungsform, prallkörpern nach der unteren Kammer 12 durch die
Fig. 3 einen Längsschnitt des dritten Ausführungs- Rezirkulationspumpe 9 erneut in Umlauf gesetzt,
beispiels, während Dieses Wasser befindet sich ebenfalls nahezu auf
Fig. 4 einen Längsschnitt des vierten Ausfüh- Sättigungstemperatur, so daß beim Mischen mit dem
rungsbeispiels wiedergibt. 60 in Umlauf versetzten Kondensat der sich ergebende
In Fig. 1 ist ein Siedekernreaktor gezeigt, der Dampf im Bereiche sich ebenfalls nahe der Sätti-
einen Druckbehälter 1 aufweist, welcher einen Kern gungstemperatur vor dem Eintreten in die Kanäle 6
aus Brennstoffelementen 7 enthält, die in Brennstoff- befindet. Der Strom durch die Pumpen 3 und 9 kann
kanälen 6 angeordnet sind, wobei die Kanäle 6 durch durch Geschwindigkeitssteuerung der Pumpen regu-
eine erste obere Kammer 4 führen und in eine zweite 65 liert werden. Diese Regulierung kann von Hand oder
obere Kammer 11 einen Abzug haben. Die Brenn- automatisch gegen eine Temperaturabmessung er-
stoffkanäle umgibt eine Manschette 5, die an ihrem folgen, die beim Einlaß zu den Kanälen 6 vorgenom-
oberen Ende durch die Kammer 4 abgeschlossen und men worden ist.
F i g. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung. Teile des Reaktors, welche ähnliche Form,
Lage und Funktion wie die entsprechenden Teile des an Hand von F i g. 1 beschriebenen Reaktors haben,
sind in ähnlicher Weise bezeichnet und durch Hinzufügen des Buchstabens A kenntlich gemacht. Diese
Teile werden nicht mehr im einzelnen beschrieben.
Gemäß F i g. 2 ersetzt eine einzige Pumpe 17 die Pumpen 3 und 9 von F i g. 1. Die Pumpe 17 hat zwei
Zuführleitungen, die sich am Kanal 16 vereinigen. Die eine Zuführung ist Wasser, getrennt von Dampf,
während die andere Zuführung Wasser aus der Kondensatkammer 13 A ist. Die Auslaßöffnung der Pumpe
17 ist mit der ersten oberen Kammer 4 A verbunden.
Im Betrieb saugt die Pumpe 17 sowohl einen unterkühlten Kondensatstrom über den Kanal 16 als auch
einen Wasserstrom bei annähernd Sättigungstemperatur vorbei an dem Prallkörper 14^4 hinein. Der sich
daraus ergebende gemischte Strom wird in die obere Kammer 4 A ausgestoßen und strömt dann nach
unten in Berührung mit Brennstoffkanälen 6A, um
Wärme zu gewinnen, wie an Hand von F i g. 1 beschrieben ist. Da nur eine einzige Pumpe vorhanden
ist, werden die jeweiligen Ströme von unterkühltem Kondensat und Rezirkulationswasser durch ein Ventil
20 zwischen der Kondensatkammer 13^4 und dem
Kanal 16 reguliert.
Fig. 3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Teile des Reaktors, die ähnliche Form,
Lage und Funktion wie die entsprechenden Teile des an Hand von F i g. 1 beschriebenen Reaktors haben,
sind gleich numeriert und mit dem Zusatz B versehen. Diese Teile werden im einzelnen nicht näher beschrieben.
Was Fig. 3 angeht, so wird dort eine einzige Pumpe 18 mit einem Einlaß, der durch den Kanal
16B mit dem Kondensatbehälter 13 B verbunden ist,
und einem Auslaß nach der Kammer 4 B verwendet.
Im Betrieb wird Wasser in den Brennstoffkanälen 6 durch die Spaltprozeßwärme im Brennstoff erhitzt
und steigt durch Zwangs- und natürliche Konvektion zum oberen Ende des Kanals, und an diesem Punkt
ist ein Teil des Wassers genügend stark erhitzt, um Dampf zu bilden, welcher in die Kammer llß ansteigt.
Der Dampf- und Wasserstrom führt um die oberen Prallkörper 10 B herum und über die Wärmetauscher
2B, wo er latente Wärme und einige Eigenwärme abgibt, um sie bei 13 B zu Flüssigkeit zu
kondensieren. Dieses Kondensat wird durch die Kondensatpumpe 18 in die obere Kammer 4 B in
Umlauf versetzt, von wo aus es gezwungen wird, durch die Öffnungen 155 nach unten um die Brennstoffkanäle
6 B herumzuströmen. Die Strömungsrate bzw. -geschwindigkeit ist so eingestellt, daß das
unterkühlte Kondensat von der Kammer 4 B her durch Konduktion durch die Kanalwände 6B erhitzt
wird, so daß es sich nahe oder bei Sättigungstemperatur befindet, wenn es am unteren Ende der
Kanäle 6 B in der Zone 8 B anlangt.
Fig. 4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Teile des Reaktors, welche ähnliche Form,
Lage und Funktion wie die entsprechenden Teile des an Hand von F i g. 3 beschriebenen Reaktors haben,
sind in gleicher Weise numeriert, aber zusätzlich mit C bezeichnet. Diese Teile werden nicht von
neuem beschrieben.
Gemäß F i g. 4 ist ein unterer Wärmetauscher oder eine Reihe von Wärmetauschern 19 an der Innenseite
der Manschette 5 C angebracht. Eine Reihe von unteren Wasserprallkörpern 21 ist um die Brennstoffelementkanäle
6 C und den Wärmetauscher 19 herum in solcher Weise angebracht, daß alles Wasser,
welches nach unten von den Öffnungen 15 C her strömt, gezwungen wird, einem Weg zu folgen,
welcher abwechselnd um die Brennstoffkanäle 6 C und um den Wärmetauscher 19 herumführt. Somit
sammelt im Betrieb Wasserkühlmittel, welches einem derartigen Weg abwechselnd folgt, Wärme von der
Außenwand des Brennstoffkanals 6 C und übergibt einen Teil dieser Wärme an den unteren Wärmetauscher
19. Die Geschwindigkeit des Kühlmittelstroms ist so eingestellt, daß sichergestellt wird, daß
das unterkühlte Kondensat, welches die Kammer 4 C verläßt, sich nahe oder bei Sättigungstemperatur befindet,
wenn es an der Zone 8 C anlangt, wie in den anderen Ausführungsformen. Der untere Wärmetauscher
kann den Speisewasservorwärmerabschnitt des Wärmetauschers 2 C bilden.
Obwohl dieses Ausführungsbeispiel in bezug auf ein Pumpensystem ähnlich dem dritten Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist, versteht sich, daß
eine ähnliche Anordnung der unteren Wärmetauscher in Ausführungsbeispielen der ersten und zweiten Art
ebenfalls eingebaut werden könnte. Der Brennstoff 7 könnte sich innerhalb oder außerhalb der Rohre in
den Ausführungsbeispielen der Fig. 1, 2 und 3 befinden.
Die vorstehend beschriebenen Reaktoren arbeiten mit einer Dampffeuchtigkeit am Auslaß der Kanäle 6,
die gleich derjenigen ist, welche bei bekannten Siedewasserreaktoren angetroffen wird, z. B. 13%. Sie
haben aber eine verbesserte Neutronenflußverteilung infolge eines nichtsiedenden Moderates und eines
Siedens in den Brennstoffkanälen, welches gleichmäßiger entlang den Kanälen verteilt ist und das bei
einer gleichmäßigen Temperatur erfolgt. Dadurch kann eine größere Wärmemenge in jedem Kanal 6
erzeugt werden. Ebenso kann Kühlmittelströmungsgeschwindigkeit durch die Kanäle hindurch erhöht
werden, womit eine höhere Dampfausbeute für eine gegebene Feuchtigkeit am Auslaß der Kanäle 6
möglich ist.
Claims (7)
1. Siedekernreaktor mit zwei hintereinandergeschalteten Strömungswegen für das moderierende
Kühlmittel durch den innerhalb eines Reaktordruckgefäßes angeordneten Reaktorkern,
die aneinandergrenzende, in Wärmeaustausch miteinander stehende Bereiche des Reaktorkerns
durchsetzen, bei dem das Kühlmittel im ersten Strömungsweg von einem ersten, oberhalb des
Reaktorkerns befindlichen Bereich innerhalb des Reaktordruckgefäßes nach unten in einen unterhalb
des Reaktorkerns liegenden Bereich innerhalb des Reaktordruckgefäßes und anschließend
aus diesem nach oben in einen anderen, zweiten, oberhalb des Reaktorkerns und innerhalb des
Reaktordruckgefäßes befindlichen Bereich strömt, wobei die Temperatur des Kühlmittels beim Eintritt
in den ersten Strömungsweg unterhalb der Siedetemperatur und bei Austritt aus dem zweiten
Strömungsweg oberhalb der Siedetemperatur liegt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Kühlmittels entlang des ersten
Strömungsweges bis zum Eintritt in den zweiten Strömungsweg unterhalb der Siedetemperatur
liegt.
2. Siedekernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das moderierende Kühlmittel
Wasser ist, welches nach Verlassen des zweiten Strömungsweges über zwischen der Reaktordruckgefäßwand
und dem zweiten oberhalb des Kerns befindlichen Gefäßbereich angeordnete
Wärmeaustauscher dem Eingang des ersten Strömungsweges zugeleitet wird und so einen
innerhalb des Reaktordruckgefäßes geschlossenen Kreislauf durchläuft.
3. Siedekernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem innerhalb des im
Reaktordruckgefäß geschlossenen Wasserkreislaufes eine Pumpe angeordnet ist, durch die die
Wassertemperatur beim Eintritt in den zweiten Strömungsweg durch den Kern über die Variation
der Wasserströmungsgeschwindigkeit unterhalb der Siedetemperatur gehalten wird.
4. Siedekernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Eingang des ersten
Strömungsweges durch den Kern sowohl über die Wärmeaustauscher geströmtes Wasser als auch
direkt aus dem Ausgang des zweiten Strömungsweges durch den Kern austretendes Wasser zugeführt
wird und daß eine Vorrichtung zum Regulieren des Mischungsverhältnisses beider Strömungen
angebracht ist.
5. Siedekernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im innerhalb des Reaktordruckgefäßes
geschlossenen Wasserkreislauf eine zweite Pumpe angebracht ist, die Wasser vom Ausgang des zweiten Strömungsweges durch den
Kern dem Raum zwischen dem Reaktorkern und der Druckgefäßwand zuführt.
6. Siedekernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß um den Reaktorkern ein
Wärmeaustauscher sowie Prallplatten angeordnet sind, die es bewirken, daß das Wasser hintereinander
wiederholt durch Teile des Wärmeaustauschers und Teile des ersten Strömungsweges durch den Kern strömt.
7. Siedekernreaktor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Strömungsweg vom zweiten Strömungsweg durch Rohre abgegrenzt ist, daß der
zweite Strömungsweg im Inneren dieser Rohre verläuft und daß der Kernbrennstoff im Inneren
dieser Rohre angeordnet ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr, 1127 506;
französische Patentschriften Nr. 1266 085,
778,1257 368,1292 317;
E. u. M., 1958, H. 1, S. 12.
Deutsche Auslegeschrift Nr, 1127 506;
französische Patentschriften Nr. 1266 085,
778,1257 368,1292 317;
E. u. M., 1958, H. 1, S. 12.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
809 550/3615 68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family
ID=10257381
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DEP1268A Pending DE1268748B (de) | 1962-07-16 | 1963-06-29 | Siedekernreaktor |
Country Status (5)
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GB (1) | GB1022354A (de) |
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1963
- 1963-06-19 US US288990A patent/US3231474A/en not_active Expired - Lifetime
- 1963-06-29 DE DEP1268A patent/DE1268748B/de active Pending
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