DE1139512B

DE1139512B - Dreizylinder-Druckwerk zur wahlweisen Verwendung fuer den indirekten oder den direkten Druck

Info

Publication number: DE1139512B
Application number: DEM41212A
Authority: DE
Inventors: Hans Bayer
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1959-04-18
Filing date: 1959-04-18
Publication date: 1962-11-15

Description

Dreizylinder-Druckwerk zur wahlweisen Verwendung für den indirekten oder den direkten Druck Die Erfindung betrifft ein Dreizylinder-Druckwerk zur wahlweisen Verwendung für den indirekten oder den direkten Druck mit einem Plattenzylinder, einem Gegendruckzylinder und einem zwischen diesen beiden Zylindern angeordneten, mit einem Gummiaufzug versehenen dritten Zylinder.
Es sind bereits Rotationsgummidruckmaschinen für Papierbahnen bekannt, bei denen zwei fünfzylindrige Rotationsgummidruckwerke hintereinander angeordnet sind, deren Formzylinder Hochdruckplatten tragen und bei welchen das Druckgut für den direkten Druck zwischen dem Plattenzylinder und dem Übertragungszylinder bzw. für den indirekten Druck zwischen dem Übertragungszylinder und dem Gegendruckzylinder hindurchgeführt wird. Dabei sind jedoch jeweils drei Zylinder-in einer Ebene angeordnet, wodurch bei der notwendigen Verstellung des mittleren Zylinders beim Übergang auf eine andere Druckart eine Veränderung des Anpreßdruckes zwischen dem Übertragungszylinder und dem Plattenzylinder gleichzeitig eine Veränderung des Anpreßdruckes zwischen dem Übertragungszylinder und dem Gegendruckzylinder zur Folge hat, was zu einer erhöhten Belastung des Gummiaufzugs auf dem Übertragungszylinder führt.
Es ist ferner bei Zweifarben-Offset-Schöndruckmaschinen mit fünf Zylindern vorgeschlagen worden, beide Übertragungszylinder in Exzentern zu lagern und diese durch pneumatisch betätigte Kolben zu verstellen. Bei Vierzylindermaschinen für indirekten Druck wurden außerdem drei Zylinder in Exzentern angeordnet, welche zwecks Einstellung durch einen gemeinsamen durch Luft betätigten Kolben verdrehbar sind.
Andererseits ist es auch bereits bekannt, bei einem Dreizylinder-Druckwerk den mittleren Zylinder durch eine Steuerscheibe bei jeder Umdrehung von den anderen beiden Zylindern abzuheben, wobei die Ausgangsstellung desselben durch Einstellschrauben im Verstellgestänge festlegbar ist.
Des weiteren hat man bereits Dreizylinder-Druckwerke verwendet, bei denen der mittlere Zylinder in zwei ineinanderliegenden Exzenterbüchsen gelagert ist, von denen jede durch einen eigenen Hebel verstellbar ist, zum Zweck, den mittleren Zylinder jeweils zu einem der benachbarten Zylinder innerhalb von Anschlägen zu verstellen. Die Handhabung einer derartigen Verstellvorrichtung ist jedoch umständlich.
Keine der erwähnten Ausführungen, mit Ausnahme der erstgenannten, bezieht sich jedoch auf eine Druckmaschine, mit welcher wahlweise indirekt oder direkt gedruckt werden kann. Erfindungsgemäß wird dies bei einem Dreizylinder-Druckwerk dadurch erreicht, daß die durch die Achsen je zweier benachbarter Zylinder gelegten Ebenen unter einem stumpfen Winkel zueinander angeordnet sind, wobei der Plattenzylinder und der Gegendruckzylinder ortsfest sowie der dritte Zylinder in zwei ineinanderliegenden Exzenterbüchsen mit voneinander entfernt liegenden Mittelachsen gelagert sind, von denen die eine Exzenterbüchse zur Anstellung des dritten Zylinders an den Gegendruckzylinder beim indirekten Druck dient und die Exzentrizität der Mittelachse der anderen Exzenterbüchse gegenüber der Mittelachse des dritten Zylinders so auf den stumpfen Winkel zwischen dem Gegendruckzylinder und dem dritten Zylinder bzw. dem dritten Zylinder und dem Plattenzylinder abgestimmt ist, daß beim Umstellen vom indirekten auf den direkten Druck die zweite Exzenterbüchse zunächst den Anpreßdruck des dritten Zylinders gegenüber dem Plattenzylinder vermindert, anschließend den dritten Zylinder von den beiden anderen Zylindern abhebt und schließlich den dritten Zylinder nur an den Plattenzylinder an einer gegenüber der Berührungsfläche zwischen dem dritten Zylinder und dem Plattenzylinder bei indirektem Druck versetzten Berührungsfläche anlegt. Für die Verstellung der zweiten Exzenterbüchse kann dabei ein hydraulisch oder pneumatisch betätigter Kolben vorgesehen sein, der diese Büchse innerhalb eines durch zwei Stellschrauben und einen Anschlag begrenzten Hubes bewegt. Durch diese Maßnahme ist es möglich, lediglich durch Verschwenken einer Exzenterbüchse und fester Lager von Plattensowie Gegendruckzylinder wahlweise mit dem gleichen Druckwerk zwei verschiedene Druckverfahren auszuführen, wobei die Zurichtezeit bei der Umstellung von der einen auf die andere Druckart wesentlich verringert wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Einrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 ein Schema der exzentrischen Anordnung in größerem Maßstab.
In der Zeichnung ist mit 1 beispielsweise der Gegendruckzylinder, mit 2 der Übertragungszylinder und mit 3 der Plattenzylinder eines Dreizylinder-Druckwerkes bezeichnet. Die durch die Achsen der Zylinder 1 und 2 bzw. 2 und 3 gelegten Ebenen schließen dabei einen stumpfen Winkel y ein. Der Übertragungszylinder ist zum Zwecke des An-, Ab-und Einstellens in zwei ineinanderhegenden Exzenterbüchsen 16a, 17a mit voneinander entfernt liegenden Mittelachsen 16, 17 gelagert, von denen die eine 17a den Anstelldruck gegenüber dem Zylinder 1 zu ändern ermöglicht, während mit Hilfe der anderen Exzenterbüchse 16a das Einstellen gegenüber dem Zylinder 3 sowie das An- und Abstellen von den beiden anderen Zylindern sowie das Wiederanstellen an den Plattenzylinder bewerkstelligt wird. Die Änderung des Anpreßdrucks zwischen Zylinder 2 und 1 mit Hilfe einer Exzenterbüchse ist an sich bekannt und wird daher nicht näher beschrieben. Durch Verdrehen der anderen Exzenterbüchse 16a beispielsweise mittels eines von Druckluft betätigten Kolbens 8 innerhalb eines durch die Längsnut 5 bzw. die festen Anschläge 22, 22' begrenzten Weges kann zunächst der Anpreßdruck des Zylinders 2 gegenüber dem Zylinder 3 verändert und anschließend der Zylinder 2 vom Zylinder 3 und Zylinder 1 abgehoben und in einer vom Zylinder 1 abgehobenen Stellung wieder auf den Zylinder 3 mit beliebigem Anpreßdruck an einer gegenüber der Berüh rungsfläche bei Anliegen an Zylinder 1 versetzten Berührungsflächen abgesenkt werden. Durch diese Maßnahme ist es beispielsweise möglich, die Papierbahn zwischen den Zylindern 2 und 3 durchzuführen und im direkten Druck zu bedrucken oder die Papierbahn zwischen den Zylindern 1 und 2 hindurchzuführen und einen indirekten Druck vorzunehmen. Der An-und Abstellexzenter 16a ist zu diesem Zweck in besonderer Weise angeordnet und abgestimmt, wobei der Verstellweg beidseitig begrenzt ist, beispielsweise durch Stellschrauben 6 und 6' an den Enden des Längsschlitzes 5 und je einem ortsfesten Anschlag 22, 22'.
An Hand der Schemazeichnung Fig.2 soll die Wirkungsweise näher erläutert werden. Die mit 13 bezeichnete Linie soll dabei die Verbindungsebene der Achsen der Zylinder 1 und 2 darstellen; während die Linie 14 die entsprechende Ebene zwischen Zylinder 2 und 3 kennzeichnet. Die Achse des Zylinders 2 ist mit 15 und der Mittelpunkt des Verstellexzenters 16a mit 16 bezeichnet. 17 ist der Mittelpunkt des Exzenters 17 a, mit welchem der Anpreßdruck gegen den Zylinder 1 reguliert werden kann. Die Linie 18 stellt den Umfang des Zylinders 1 nach der Achse 15 verschoben dar, während die Linie 19 den entsprechenden Umfangskreis des Zylinders 3; ebenfalls durch die Achse gelegt, dargestellt.
Die Exzentrizität der Mittelachse des Verstellexzenters 16a gegenüber der Mittelachse des Zylinders2 ist auf den stumpfen Winkel y so abgestimmt, daß auf einem Verstellweg entsprechend dem Winkel x, d. h. vom Anschlag 6 beginnend, gegenüber dem Zylinder 1, d. h. der Linie 18, keine Änderung erfolgt, während gegenüber der Linie 19, d. h. dem Zylinder 3, auf einem Weg entsprechend dem Winkel x ein Abheben um den Betrag a eintritt. Beim Weiterdrehen des Exzenters vom Punkt 20 nach links bis 21 wird der Zylinder 2 nunmehr von beiden Zylindern 1 und 3, wie aus der Fig.2 ersichtlich ist, abgehoben. Vom Punkt 21 an wird beim Weiterdrehen um den Winkelbetrag ä der Zylinder 2 wieder auf die Linie 19, d. h. den Zylinder 3; abgesenkt und bis zum Punkt 6' angepreßt. Je nach Stellung der Stellschrauben 6 und 6' zu den ortsfesten Anschlägen 22, 22' kann damit der Anpreßdruck gegen den Zylinder 3 beliebig unter Zuhilfenahme von Skalen 7 und 7' verändert werden.
Wie ebenfalls aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird bei der Betätigung des Exzenters 17a um den Punkt 17 in einem Winkelbereich ß der Zylinder 2 vom Zylinder 3 nicht abgehoben, hingegen vom Zylinder 1, d. h. der Linie 18', um den Betrag b verstellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Dreizylinder-Druckwerk zur wahlweisen Verwendung für den indirekten oder den direkten Druck mit einem Plattenzylinder, einem Gegendruckzyhnder und einem zwischen diesen beiden Zylindern angeordneten, mit einem Gummiaufzug versehenen drittenZylinder, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Achsen je zweier benachbarter Zylinder (1, 2 bzw. 2, 3) gelegten Ebenen unter einem stumpfen Winkel (y) zueinander angeordnet sind, wobei der Plattenzylinder (3) und der Gegendruckzylinder (1) ortsfest sowie der dritte Zylinder (2) in zwei ineinanderhegenden Exzenterbüchsen (16a, 17a) mit voneinander entfernt liegenden Mittelachsen (16, 17) gelagert sind, von denen die eine Exzenterbüchse (17a) zur Anstellung des dritten Zylinders (2) an den Gegendruckzylinder (1) beim indirekten Druck dient und die Exzentrizität der Mittelachse der anderen Exzenterbüchse (16a) gegenüber der Mittelachse des dritten Zylinders (2) so auf den stumpfen Winkel(y) zwischen dem Gegendruckzylinder (1) und dem dritten Zylinder (2) bzw. dem dritten Zylinder (2) und dem Plattenzylinder (3) abgestimmt ist, daß beim Umstellen vom indirekten auf den direkten Druck die zweite Exzenterbüchse (16a) zunächst den Anpreßdruck des dritten Zylinders (2) gegenüber dem Plattenzylinder (3) vermindert, anschließend den dritten Zylinder (2) von den beiden anderen Zylindern (1, 3) abhebt und schließlich den dritten Zylinder (2) nur an den Plattenzylinder (3) an einer gegenüber der Berührungsfläche zwischen dem dritten Zylinder (2) und dem Plattenzylinder (3) bei indirektem Druck versetzten Berührungsfläche anlegt. 2. Dreizylinder-Druckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verstellung der anderen Exzenterbüchse (16a) ein hydraulisch oder pneumatisch betätigter Kolben (8) vorgesehen ist, der die andere Exzenterbüchse (16a) innerhalb eines durch zwei Stellschrauben (6, 6') und einen Anschlag (22, 22') begrenzten Hubes bewegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 462 357, 634 441, 753 695, 939 088, 1046 069; französische Patentschrift Nr. 1 140 380; britische Patentschrift Nr. 788 579; USA.-Patentschriften Nr. 1 604 278, 2 568 761, 2 773 445, 2 874 636.