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Halter für Gewindeschneideisen mit einem an eine Arbeitsvorrichtung
ansetzbaren Halteteil Die Erfindung bezieht sich auf einen Halter für Gewindeschneideisen
mit einem an eine Arbeitsvorrichtung ansetzbaren Halteteil, an dem mittels einer
Exzenterverbindung Einspannköpfe für Gewindeschneideisen auswechselbar anklemmbar
sind, wobei jeder Einspannkopf als auf einen Führungsschaft des Halteteiles aufschiebbare
Hülse ausgebildet ist.
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Es ist ein Halter für Gewindeschneideisen bekannt, der mit einem konischen
Schaft versehen ist, der in eine Werkzeugmaschine eingespannt werden kann. Dieser
Halter hat den Nachteil, daß zum Wechsel des Schneideisens entweder der Halter von
der Maschine oder das Schneideisen aus ihm gelöst werden muß. Dieses Lösen erfordert
jedesmal mehrere zeitraubende Handgriffe und ein neues Justieren der Schneideisen.
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Es ist auch ein Schneideisenhalter bekannt, der aus einem in die Werkzeugmaschine
einzuspannenden Schaft und einem auf diesen Schaft geschobenen Griffstück besteht.
Das Schneideisen wird dann in das Griffstück eingespannt. Während des Schneidvorganges
wird das Griffstück, das auf dem Schaft frei drehbar bleibt, von dem Bedienenden
festgehalten. Da das Festhalten aber nicht in jedem Fall erwünscht ist, ist es zur
Beseitigung der Drehbarkeit auch bekannt, den Schaft und das Griffstück mit Nut
und Feder zu versehen. Eine genaue Schnittführung bedingt dann aber eine sehr genau
gearbeitete Kupplung. Dies führt aber vor allem dann zu einer aufwendigen Konstruktion,
wenn mehrere passende Griffstücke für einen Schaft bereitgehalten werden sollen.
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Bei Bohrwerkzeugen sind Kupplungen in Form von Schnellspannköpfen
bekannt. Diese bestehen aus einem das Werkzeug halternden Nockenteil, das mittels
einer aus Bajonettverschluß und Klemmutter bestehenden Vorrichtung leicht verklemmt
und wieder freigegeben werden kann. Es ist dazu nur notwendig, einen an der Mutter
angesetzten Hebel um 60° um die Werkzeugachse zu drehen. Derartige Schnellspannköpfe
haben jedoch einen verhältnismäßig komplizierten und deshalb störanfälligen Aufbau.
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Es ist auch ein anderer Bajonettverschluß bekannt, bei dem aus einem
Werkzeugschaft hervorstehende und in die Bohrung des Spannfutters eingearbeitete
Nocken vorgesehen sind. Die Befestigung erfolgt dabei durch das Einschieben des
Werkzeugs in die Bohrung des Spannfutters und ein anschließendes Verdrehen der Teile
gegeneinander. Nachteilig ist an dieser Anordnung die Notwendigkeit, Werkzeuge mit
Spezialschäften zu verwenden. Das gleiche gilt auch für eine bekannte Kupplungsvorrichtung,
bei der innerhalb einer Bohrung zwischen zwei zentrischen Führungen zwei exzentrische
Ausnehmungen vorgesehen sind, in die exzentrische Teile von Werkzeugschäften eingedreht
werden.
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Weiterhin ist eine Vorrichtung bekannt, bei der auf dem Schaftdes
Spannfutters eine Hutmutter mit exzentrischer Öffnung angeordnet ist. Durch die
Öffnung dieser Hutmutter wird ein Werkzeugschaft mit einem exzentrischen Ring eingeschoben.
Beim Anziehen der Mutter verschieben sich dann die zueinander exzentrischen Teile,
so da.ß der Werkzeugschaft von der Mutter verklemmt wird. Auch in diesem Fall werden
aber Spezialwerkzeugschäfte benötigt.
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Alle bekannten Werkzeugkupplungen sind für Haltevorrichtungen für
Gewindeschneideisen nicht einfach genug und nicht ausreichend leicht bedienbar aufgebaut.
Dieser einfachere Aufbau wird bei einem Halter für Gewindeschneideisen der eingangs
genannten Art dadurch erzielt, daß erfindungsgemäß die Hülse mit einer exzentrischen,
hinterdrehten Bohrung zum Festklemmen des Spannkopfes an einem exzentrischen hinterdrehten
Schaftteil des Führungsschaftes versehen ist.
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Nach dem Aufschieben des Spannkopfes auf das Halteteil wird der Spannkopf
durch einfaches Verdrehen auf dem Halteteil' verklemmt. Gleichzeitig läßt sich der
Spannkopf durch kurzes Drehen in der Gegenrichtung auch wieder leicht lösen. Der
Vorteil der Haltevorrichtung nach der Erfindung liegt in dem einfachen Aufbau und
in der leichten Bedienbarkeit. Jedes benötigte Werkzeug ist während des Arbeitsvorganges
in einen der vorhandenen Spannköpfe eingespannt und wird bei Bedarf mit diesem ohne
Zeitverlust gegen das gerade am Halteteil befestigte Werkzeug ausgewechselt.
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Führungsschaft des Halteteiles an seiner
Umfangsfläche mit einer Ringnut versehen, in die beim Aufschieben eines Spannkopfes
eine an diesem vorgesehene Raste eingleitet. Durch die Raste wird die Aufschiebtiefe
eindeutig festgelegt. Weiterhin ist das Halteteil mit einer an. sich bekannten dieses
durchziehenden Bohrung versehen, die hinter dem Führungsschaft nach außen führt.
Durch die Bohrung werden die in die Haltevorrichtung gelangenden Schneidspäne weggeleitet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigt F i g. 1 ein in eine Arbeitsvorrichtung einspannbares
Halteteil gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht A des Halteteiles, F i g. 3
einen Schnitt B-C gemäß der F i g. 1 durch das Halteteil, F i g. 4 einen Spannkopf
gemäß der Erfindung zum Einspannen von Gewindeschneideisen, F i g. 5 eine Ansicht
D des Spannkopfes, F i g. 6 den erfindungsgemäßen Schneideisenhalter im arbeitsbereiten
Zustand.
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Das Halteteil des Schneideisenhalters ist am einen Ende mit einem
konischen Schaft 1 versehen, der zur Befestigung des Halteteiles beispielsweise
am Reitstock 20 (F i g. 6) einer Drehbank dient. In Richtung auf die Halteteilmitte
schließen sich an den konischen Schaft Schlüsselflächen 2 zum Ansetzen von Werkzeugschlüsseln
und eine Rändelfläche 3 zur leichteren Handhabung des Halteteiles an. Das entgegengesetzte
Halteteilende ist als zylindrischer Führungsschaft 4 ausgebildet, der am Außenumfang
mit einer Ringnut 5 versehen ist. An diesen, zentrisch zur Halteteilachse angeordneten
Führungsschaft 4
schließt sich ein hinterdrehtes exzentrisch zur Halteteilachse
angeordnetes Schaftteil 6 an, das von einem Anschlagflansch 7 begrenzt ist.
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Vom zylindrischen Ende her erstreckt sich in das Halteteil eine Bohrung
8, welche den Führungsschaft 4, den Schaftteil 6 und den Anschlagflansch 7 durchzieht.
Hinter dem Anschlagflansch 7 ist das Halteteil von drei Seiten angebohrt, wodurch
die Bohrung 8 Zugänge 9 nach außen erhält.
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Auf den zylindrischen Führungsschaft 4 des Halteteils sind Spannköpfe
passend aufsetzbar. Diese bestehen aus einer Hülse 10 mit einer in der Hülsenmitte
angeordneten, in radialer Richtung wirksamen Raste 12, die beim Aufschieben des
Spannkopfes auf das Halteteil in die Ringnut 5 einrastet. Am einen Hülsenende ist
eine exzentrische Bohrung 13 vorgesehen, deren Durchmesser an der Stirnfläche 14
etwas größer gewählt ist als der größte Durchmesser des exzentrischen Schaftteiles
6. Die Mittellinien der exzentrischen Bohrung 13 und des exzentrischen Schaftteiles
6 sind gleichweit gegenüber den Mittelachsen des Spannkopfes und des Halteteiles
versetzt. Ebenso wie der exzentrische Schaftteil 6 ist auch die exzentrische Bohrung
13 in den Spannkopf hinein hinterdreht. Am der exzentrischen Bohrung 13 entgegengesetzten
Spannkopfende ist die Bohrung 11 des Spannkopfes durch eine zentrische Bohrung 15
erweitert, die der Aufnahme von Schneideisen 16 dient. Mit Hilfe von Stiftschrauben
17 werden die Schneideisen im Spannkopf befestigt.
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Wenn zum Gewindeschneiden mehrere Schneideisen benötigt werden, so
wird jedes der Schneideisen in einem Spannkopf befestigt. Anschließend wird der
erste Spannkopf auf das im Reitstock 20 befestigte Halteteil aufgeschoben. Bei einer
bestimmten Drehstellung des Spannkopfes läßt sich dieser bis zum Anschlagflansch
7 über das Halteteil schieben, wobei die Raste 12 in die Ringnut 5 eingreift. Je
nachdem, ob es sich um ein Links- oder Rechtsgewinde handelt, wird der Spannkopf
so weit nach links oder rechts verdreht, bis er auf dem Halteteil festsitzt. Der
Werkzeughalter ist damit betriebsbereit. In ein stabförmiges Werkstück 21, das in
ein nicht dargestelltes Spannfutter der Drehbank eingeklemmt ist, kann daraufhin
das gewünschte Gewinde eingeschnitten werden. Durch die Bohrung 8 und die Zugänge
9 im Halteteil werden die in den Spannkopf fallenden Späne nach außen abgeführt.
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Zum Auswechseln der Spannköpfe wird lediglich der auf dem Halteteil
sitzende Spannkopf durch Drehen gelöst und danach abgezogen; anschließend wird der
nächste Spannkopf aufgeschoben und durch Drehen verklemmt.