DE10305685A1 - Fußgängerschutzeinrichtung an einem Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fußgängerschutzeinrichtung an einem Kraftfahrzeug (1), bei der eine Aufstellvorrichtung (41), gesteuert von einem Steuerungsgerät (13), eine Fahrzeugfrontklappe (3) um eine im vorderen Fahrzeugbereich angeordnete Drehachse (4) aufstellt, wenn ein Kollisionssensor (37) einen Aufprall einer Person festgestellt hat. DOLLAR A Zum möglichst schonenden Abfangen dieser Person ist vorgesehen, dass die Aufstellvorrichtung (41) bei einer Rückstellbewegung ihres Kolbens (24, 29) eine gegen die Schließrichtung (38) gerichtete, strömungstechnisch erzeugte und sich über den Rückstellweg ändernde Kraft (F¶R¶) aufbaut.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Fußgängerschutzeinrichtung an einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
- Es ist allgemein bekannt, dass Fußgänger im Straßenverkehr großen Risiken ausgesetzt sind, da diese bei einer Kollision mit einem Kraftfahrzeug weitgehend ungeschützt sind. Die Kraftfahrzeughersteller sowie deren Teilelieferanten sind daher darum bemüht, die Kraftfahrzeuge so zu gestalten, dass Fußgänger bei einer Kollision mit einem Kraftfahrzeug zumindest keine schweren Verletzungen davontragen.
- So ist beispielsweise durch die
DE 28 41 315 A1 eine Sicherheitseinrichtung an einem Kraftfahrzeug zum Schutz von Fußgängern bekannt geworden, die über einen Kollisionssensor zum Sensieren eines Zusammenstoßes mit einem Fußgänger sowie über eine Vorrichtung zum Anheben einer Fahrzeugfronthaube verfügt. Letztere umfasst eine am Fahrzeugrahmen befestigte Kolben-Zylinder-Anordnung, deren Kolbenstange gelenkig an der Unterseite der Fronthaube des Fahrzeuges angreift. - Darüber hinaus verfügt diese Sicherheitseinrichtung über eine Kraftbegrenzungseinrichtung, die aus in einer Umfangsnut des Kolbens angeordneten Klemmkörpern (z.B. Ku geln) besteht, die bei einer durch den Aufschlag des Fußgängers auf die angehobene Fronthaube bewirkten Rückbewegung des Kolbens an einer konisch verlaufenden Auflauframpe des Kolbens auflaufen und so eine Klemmung des Kolbens in dem Zylinder bewirken. Durch eine sinnvolle Bemessung dieser Auflauframpe sowie der miteinander zusammenwirkenden Materialien kann eine gezielte Kraftbegrenzung erreicht werden, die neben der durch die Anhebung der Fronthaube bewirkten Vergrößerung des Verformungsweges der Fronthaube für einen gezielten Abbau der bei einem Fußgängeraufprall wirksamen Energie sorgt.
- Außerdem ist aus der
DE 197 10 417 A1 eine weitere Sicherheitseinrichtung zum Schutz von Fußgänger bekannt, bei der eine die Öffnungsbewegung einer Fahrzeugfrontklappe unterstützenden Gasdruckfeder mit einer Entriegelungseinrichtung derart zusammen wirkt, dass diese bei einer Kollision des Fahrzeugs mit einem Fußgänger eine hinter dem fahrzeugrahmenseitigen Anlenkpunkt der Gasdruckfeder liegende Frontklappendrehachse freigibt. Anschließend wird durch die Gasdruckfeder der rückwärtige Bereich der Frontklappe angehoben, wodurch unterhalb dieser Frontklappe ein Freiraum geschaffen wird, der bei einem Fußgängeraufprall auf die Frontklappe eine verletzungsverringernde Deformation der Frontklappe ermöglicht. - Nachteilig bei dieser Sicherheitseinrichtung ist, dass bei dieser eine an der Fahrzeugvorderseite angeordnete Klappenverriegelungseinrichtung kostenaufwendig so ausgebildet werden muss, dass diese einerseits beim normalen Klappenbetätigungsbetrieb einfach freigegeben und wieder verschlossen werden kann, andererseits im Kollisionsfall aber als Drehachse für die windschutzscheibenseitig hochschwenkende Fronthaube dienen muss.
- Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe an die Erfindung darin, eine Sicherheitseinrichtung gemäß der
DE 28 41 315 A1 so weiterzubilden, dass diese technisch einfacher aufgebaut ist. Zudem soll erreicht werden, dass diese bei verbesserter Funktionalität mit nur sehr geringen Änderungen an unterschiedliche Fahrzeugtypen beziehungsweise unterschiedliche Fahrzeugfronthauben anpassbar ist. - Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind.
- Demnach geht die Erfindung von einer Fußgängerschutzeinrichtung an einem Kraftfahrzeug aus, bei dem eine Fahrzeugfrontklappe mit Hilfe einer an der Fahrzeugkarosserie gelenkig befestigten und als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildeten Aufstellvorrichtung um eine im wesentlichen horizontale Drehachse aufschwenkbar ist. Darüber hinaus verfügt diese Fußgängerschutzeinrichtung über einen Treibgaserzeuger, dessen Treibgas zum Bewegen des Kolbens der Aufstellvorrichtung in eine Klappenöffnungsrichtung dient.
- Zudem ist an dem Kraftfahrzeug ein Aufprallsensor angeordnet, der über eine Sensorleitung mit einem im Fahrzeug angeordnetem Steuerungsgerät verbunden ist. Schließlich ist eine Verriegelungseinrichtung für die Frontklappe vorhanden, die über eine Steuerungsleitung mit dem Steue rungsgerät verbunden ist und diese im Nichtkollisionsfall geschlossen hält sowie im Kollisionsfall freigibt.
- Zur technischen Weiterentwicklung dieser Fußgängerschutzeinrichtung ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Aufstellvorrichtung bei einer Rückstellbewegung ihres Kolbens eine gegen die Schließrichtung gerichtete, strömungstechnisch erzeugte und sich ändernde Kraft aufbaut. Durch diese Maßnahme wird mit kostengünstig herstellbaren Mitteln erreicht, dass nach einem Personenaufprall auf die Fahrzeugfronthaube sich diese mit einer zuvor gezielt einstellbaren Rückstellcharakteristik in ihre Schließposition zurückbewegt.
- Die Rückstellcharakteristik ist dabei vorzugsweise so eingestellt, dass die von der Kolben-Zylinder-Anordnung der Aufstelleonrichtung erzeugte Federwirkung in Schließrichtung zunächst weich und mit ansteigendem Schließweg härter wird. So kann der Aufprall des Fußgängers zunächst weich abgefedert und dann stark energieaufnehmend abgebremst werden. Es sind aber auch andere Rückstellcharakteristika einstellbar, die beispielsweise einen variablen Verlauf des der Kolbenrückstellkraft FK entgegenwirkenden Kraftgradienten FR beinhalten.
- Die beschriebene Kraftcharakteristik wird strömungstechnisch vorzugsweise dadurch erreicht, dass der Kolben und/oder der Zylinder der Aufstellvorrichtung über Öffnungen verfügen, durch die das Treibgas bei einer Schließbewegung des Kolbens aus dem Zylinder entweichen kann.
- Während eine Ausgestaltungsvariante der Erfindung vorsieht, dass die in dem Zylinder vorhandenen Öffnungen in Schließrichtung eine zunehmend kleinere Durchströmfläche aufweisen, ist nach einer anderen Ausgestaltungsvariante vorgesehen, dass die Anzahl der im Zylinder angeordneten Öffnungen in Schließrichtung abnimmt. In einer weiteren Variante können die beiden vorgenannten Maßnahmen auch miteinander kombiniert werden. Schließlich kann eine gewünschte Rückstellcharakteristik auch dadurch erreicht werden, dass die Anzahl und der Strömungsquerschnitt der Öffnungen in Schließrichtung pro konstantem und vorbestimmten Zylinderlängenabschnitt (beispielsweise pro cm) konstant bleibt.
- Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass in den Öffnungen des Zylinders und/oder des Kolbens Ventile angeordnet sind, die vorzugsweise bei einer Öffnungsbewegung des Kolbens geschlossen und während einer Schließbewegung geöffnet sind. Zudem wird es vorteilhaft angesehen, wenn die Ventile bei einem plötzlich ansteigenden Zylinderinnendruck geschlossen und bei einem vergleichsweise langsamen Druckanstieg geöffnet sind.
- Die Fußgängerschutzeinrichtung ist vor allen in Fahrzeuge mit Vorteil einbaubar, bei denen die im wesentlichen horizontale Drehachse der Fahrzeugfrontklappe im Bereich des vorderen Fahrzeugendes angeordnet ist. Durch diese Maßnahme ist einen Drehachsenwechsel im Kollisionsfall nicht notwenig, was vor allem den konstruktiven und kostenbezogenen Aufwand im Bereich der Klappenscharniere sowie der Verriegelungsvorrichtungen für die Klappe reduziert.
- Darüber hinaus sollte als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildete Aufstellvorrichtung vorzugsweise in demjenigen Fahrzeugbereich angeordnet sein, in dem ein Fußgänger mit seinem Körperschwerpunkt auf die Motorhaube aufschlägt. Dadurch kann der empfindliche Kopfbereich auf einen weniger harten Bereich der Frontklappe auftreffen.
- Unter den gleichen Gesichtspunkten kann aber auch vorgesehen sein, dass die genannte Aufstellvorrichtung in dem Fahrzeugbereich angeordnet ist, in dem ein Fußgänger mit seinen Schultern auf die Motorhaube auftrifft.
- Die Aufstellvorrichtung selbst ist vorzugsweise so aufgebaut, dass ein erster Treibgaserzeuger in dem Innenraum des Zylinders der Kolben-Zylinder-Anordnung angeordnet ist.
- Außerdem ist es sehr zweckmäßig, wenn auch die vorzugsweise im Bereich der Windschutzscheibe angeordnete Verriegelungsvorrichtung für die Frontklappe über einen Treibgaserzeuger verfügt, mit dessen Treibgas im Kollisionsfall ein Verriegelungselement für die Frontklappe in Öffnungsrichtung bewegbar ist. Neben der automatischen Entriegelungsbetätigung wird ein solches Kraftfahrzeug zusätzlich eine mechanische Entriegelungsvorrichtung für die Frontklappe aufweisen, die vorzugsweise mittels eines in den Insassenraum geführten Seilzuges betätigbar ist.
- Zur weiteren Reduzierung des Herstellaufwandes für ein Fahrzeug mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Fußgängerschutzeinrichtung kann zudem vorgesehen sein, dass die Verriegelungsvorrichtung und der Zylinder der Aufstellvorrichtung von einem Treibgaserzeuger oder von einem mit einem Gas gefüllten Gasdruckspeicher gemeinsam mit Treibgas versorgbar sind. Dabei sind die Treibgasverbraucher mit diesem Treibgasbereitsteller über gasdichte Leitungen sowie über durch das Steuergerät steuerbare Ventile verbunden.
- Zumindest für den Fall, dass die Treibgaserzeuger als pyrotechnische Treibsätze ausgebildet sind, sind diese ebenfalls über Steuerungsleitung mit dem Steuerungsgerät verbunden.
- Die Erfindung lässt sich anhand eines konkreten Ausführungsbeispiels beschreiben, das in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen in schematischer Darstellungsweise
-
1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges mit einer Fußgängerschutzeinrichtung, -
2 einen Querschnitt durch eine Aufstellvorrichtung der Fußgängerschutzeinrichtung gemäß1 im Nichtbetätigungsfall, -
3 einen Querschnitt gemäß2 im Betätigungsfall vor dem Auftreffen einer Person, -
4 einen Querschnitt gemäß2 im Betätigungsfall nach dem Auftreffen einer Person, -
5 eine andere Ausbildung von Kolben und Zylinder der Aufstellvorrichtung beim Auftreffen einer Person, und -
6 einen Querschnitt gemäß2 , jedoch mit Ventilen in Öffnungen des Zylinders. - Bei dem in
1 gezeigten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Fußgängerschutzeinrichtung lässt sich gut erkennen, dass diese besonders vorteilhaft bei solchen Kraftfahrzeug1 nutzen lässt, bei denen die Frontklappe3 im Bereich des vorderen Fahrzeugendes in einer Drehachse4 schwenkbar angeschlagen ist. Durch diesen Aufbau kann bei einer Kollision mit einer Person die Frontklappe3 ohne einen Drehachsenwechsel schnell so aufgestellt werden, dass diese der Person entgegen kommt, während letztere sich auf die Frontklappe zu bewegt. Dadurch wird ein vergleichsweise langer Auffangweg (Klappenschießweg) gewonnen, der dazu genutzt werden kann, um diese Person möglichst schonend abzubremsen. Unabhängig davon ist die erfindungsgemäße Fußgängerschutzeinrichtung auch in Verbindung mit einer im Bereich der Windschutzscheibe2 angeschlagenen Frontklappe3 einsetzbar. - Um eine Kollision mit einer Person feststellen zu können, ist dieses Fahrzeug
1 mit einem Kollisionssensor37 ausgerüstet, der in diesem Beispiel in der Stoßstange angeordnet ist. Eine Sensorleitung43 verbindet diesen Sensor37 mit einem im Fahrzeug1 angeordneten Steuerungsgerät13 , das die Sensorinformationen verarbeitet und im Kollisionsfall eine in ihrer Schließposition verriegelte Verriegelungsvorrichtung für Frontklappe3 entriegelt. - Diese Verriegelungsvorrichtung ist im Bereich der Windschutzscheide
2 angeordnete und besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus einem klappenseitigem Schließblech5 sowie einem karosserieseitigen Schließriegel6 , der auch manuell mittels eines in den Fahrzeuginnenraum geführten Seilzuges7 von dem Fahrer entriegelbar ist. - Zur automatischen Entriegelung des Schließriegels
6 verfügt dieses Fahrzeug1 über eine Treibgaserzeugungsvorrichtung42 , die an der Verriegelungsvorrichtung angeordnet und mit dem Steuerungsgerät13 über eine Steuerungsleitung12 verbunden ist. Diese Treibgaserzeugungsvorrichtung42 besteht im einfachsten Fall aus einem pyrotechnischen Treibgaserzeuger. Nicht ausgeschlossen ist aber, dass die Verriegelungsvorrichtung5 ,6 elektromechanisch entriegelbar ist, wobei hier vor allen an eine elektromagnetische Freigabe eines in Schließrichtung federbelasteten Schließriegels6 zu denken ist. - Die entriegelte Frontklappe
3 ist sodann von einer Aufstellvorrichtung41 in eine nach oben weisende Öffnungsrichtung36 aufschwenkbar. Dazu verfügt die Aufstellvorrichtung41 über eine druckgasbetätigte Kolben-Zylinder-Anordnung, die in diesem Beispiel mit ihrem Zylinder8 über ein rahmenseitiges Drehgelenk10 an der Fahrzeugkarosserie bzw. dem Fahrzeugrahmen35 und mit ihrer Kolbenstange9 über ein klappenseitiges Drehgelenk34 an der Innenseite der Frontklappe3 befestigt ist. -
1 ist zudem entnehmbar, dass ein auf die Frontklappe3 auftreffender, hier aber nicht dargestellter Körper, auf diese eine in Schließrichtung38 gerichtete Aufschlagkraft FA einwirken lässt. Deren parallel zur Kolbenstange9 gerichtete Kraftkomponente FK wirkt beim Personenaufschlag derart auf die Kolbenstange9 , dass diese in dem Zylinder8 zurück geschoben wird. - Die
2 bis6 zeigen darüber hinaus in anschaulicher Weise die Aufstelleinrichtung41 in verschiedenen Betriebszuständen sowie in unterschiedlichen Bauformen. Wie diese Detailansichten verdeutlichen, weisen die Zylinder8 ,28 Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 auf, durch die Treibgas23 in Teilströmen25 ,26 ,27 ,32 ,33 nach Außen entweichen kann. Durch diese bauliche Maßnahme wird erreicht, dass im Kollisionsfall der Kolben24 ,29 zusammen mit der an der Frontklappe3 angelenkten Kolbenstange9 sehr schnell aus dem Zylinder8 ,28 herausgetrieben wird, während nach dem Aufprall auf der Frontklappe3 eine zunächst weiche und dann zunehmend härtere Rückstellgegenkraft FR erzeugt wird (4 ). - In der in
2 gezeigten Darstellung befindet sich die Aufstelleinrichtung41 in ihrer Ruhestellung. Dabei ist der Kolben24 so tief in den Zylinder8 eingeschoben, dass sich die Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 in dem Zylinder8 alle oberhalb des Kolbens24 befinden und nur wenig Abstand zu einem pyrotechnischen Treibgaserzeuger14 an der Unterseite des Zylinderinnenraums vorhanden ist. Dieser Treibgaserzeuger14 ist über eine Steuerungsleitung11 mit dem Steuerungsgerät13 verbunden, so dass dieser von letzterem gesteuert betätigbar ist. - Die Öffnungen
15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 in dem Zylinder8 sind in diesem Ausführungsbeispiel alle als gleichgroße Bohrungen ausgeführt, wobei jedoch in Abhängigkeit von der gewählten Dämpfungscharakteristik unterschiedlich viele Öffnungen mit gleichem Abstand von dem Treibgaserzeuger14 im Zylinder angeordnet sein können. Es ist aber auch möglich, dass die Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 unterschiedliche Durchmesser aufweisen, so dass auch auf diese Weise über den Rückstellweg des Kolbens24 je nach Fahrzeugtyp oder Frontklappengewicht eine herstellerseitig individuelle Rückstellkennung der Aufstellvorrichtung41 einstellbar ist. - Wie
3 verdeutlicht, führt eine Betätigung des Treibgaserzeugers14 dazu, dass sich der Kolben24 samt seiner Kolbenstange in dem Zylinder8 nach oben in die durch den Pfeil FÖ markierten Öffnungsrichtung bewegt, wodurch die Frontklappe3 in dem gewünschten Umfang aufgestellt, wird. Selbstverständlich tritt auch in dieser Phase aus den Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 des Zylinders8 bereits Treibgas23 aus, jedoch ist die produzierte Treibgasmenge und der Druck des Treibgases23 in dem Zylinder8 so groß, dass dies vernachlässigbare Auswirkungen auf die Aufstellbewegung der Frontklappe3 hat. - Wie
6 zeigt, können zur Vermeidung eines zu frühen Abströmens des Treibgases23 aus dem Zylinder8 in den Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 auch Ventile39 ,40 eingesetzt sein, die bei einem hohen Zylinderinnendruck in Schließstellung und bei einem vergleichsweise geringen Zylinderinnendruck geöffnet sind. - In jedem Fall liegen während oder nach dem Personenaufprall auf die Frontklappe
3 die Verhältnisse an der Aufstellvorrichtung41 so vor, wie sie in4 dargestellt sind. Demnach erzeugt die Aufprallkraft FA auf die Klappe3 eine auf die Kolbenstange9 wirkende Kraftkomponente FK, die den Kolben24 in den Zylinder8 zurückdrückt. Wie diese Abbildung veranschaulicht, wird dabei das noch in dem Zylinderinnenraum befindliche restliche Treibgas mit zunehmend absolvierten Rückstellweg von dem Kolben24 unter ansteigenden Druck gebracht, so dass diese Kolben-Zylinder-Anordnung über den Kolben24 und die Kolbenstange9 auf die Frontklappe3 eine Rückstellkraft FR ausübt, die in Schließrichtung38 zunimmt. Dadurch wird der Aufprall einer Person auf die Frontklappe3 zunächst vergleichsweise weich und mit zunehmenden Schließweg38 aufschlagenergieabbauend abgefangen. - Wie
5 zeigt, können auch in dem Kolben29 Öffnungen30 ,31 mit oder ohne Ventile39 ,40 vorgesehen sein, durch die das Treibgas in Teilströmen32 ,33 die Kolben-Zylinder-Anordnung mit dem vorgewählten Verlauf der Rückstellkraft FR verlässt. Dies erlaubt allein oder in Kombination mit Öffnungen15 ,16 ,17 ,18 ,19 ,20 ,21 ,22 in dem Zylinder8 eine Variationsmöglichkeit zur Einstellung einer sehr individuellen Rückstellkraftkennung. - Die erfindungsgemäße Ausbildung dieser Fußgängerschutzeinrichtung ist kostengünstig herstellbar, da im einfachsten Fall mit Bohrungen in dem Zylinder
8 ,28 und/oder dem Kolben24 ,29 der Aufstelleinrichtung41 eine Rückstellgegenkraftkennung strömungstechnisch (das heißt ohne mechanisch bewegte Teile) realisiert werden kann. - Im Gegensatz zu der in der
DE 28 41 315 A1 gezeigten Lösung kann wie dargestellt die hier beanspruchte Fußgängerschutzeinrichtung herstellerseitig sehr leicht auf eine fahrzeugtypspezifische Rückstellkraftkennlinie der Kraft FR eingestellt werden, die fahrzeugtypspezifische Eigenarten wie das Fronthaubenmaterial, das Fronthaubengewicht und die Fahrzeuggeometrien berücksichtigt. So kann es auch sinnvoll sein, durch eine geschickte Auswahl der Anzahl und Durchströmungsquerschnitte bzw. Ventileigenschaften im Zylinder und/oder Kolben der Aufstellvorrichtung41 eine Rückstellkraftkennlinie zu erzeugen, die über den Rückstellweg nicht einfach stetig ansteigt, sondern einen differenzierten Rückstellkraftgradientenverlauf aufweist. -
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Windschutzscheibe
- 3
- Motorhaube
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Schließblech
- 6
- Schließriegel
- 7
- Seilzug
- 8
- Zylinder
- 9
- Kolbenstange
- 10
- Rahmenseitiges Gelenk
- 11
- Steuerungsleitung
- 12
- Steuerungsleitung
- 13
- Steuerungsgerät
- 14
- Treibgaserzeuger
- 15
- Öffnung
- 16
- Öffnung
- 17
- Öffnung
- 18
- Öffnung
- 19
- Öffnung
- 20
- Öffnung
- 21
- Öffnung
- 22
- Öffnung
- 23
- Treibgas
- 24
- Kolben
- 25
- Treibgasstrom
- 26
- Treibgasstrom
- 27
- Treibgasstrom
- 28
- Zylinder
- 29
- Kolben
- 30
- Öffnung
- 31
- Öffnung
- 32
- Treibgasstrom
- 33
- Treibgasstrom
- 34
- Klappenseitiges Gelenk
- 35
- Fahrzeugkarosserie
- 36
- Klappenöffnungsrichtung
- 37
- Aufprallsensor
- 38
- Klappenschließrichtung
- 39
- Ventil
- 40
- Ventil
- 41
- Aufstellvorrichtung
- 42
- Treibgaserzeuger
- 43
- Sensorleitung
- FA
- Aufschlagkraft
- FK
- Auf die Kolbenstange wirkende Kraftkomponente von FA
- FR
- Gegen die Schließrichtung gerichtete Kraft
- FÖ
- Öffnungsrichtung
Claims (19)
- Fußgängerschutzeinrichtung an einem Kraftfahrzeug (
1 ), mit einer als Kolben-Zylinder-Anordnung ausgebildeten Aufstellvorrichtung (41 ), die an einer um eine Drehachse (4 ) aufschwenkbaren Fahrzeugfrontklappe (3 ) und an der Fahrzeugkarosserie (35 ) gelenkig befestigt ist, mit einem ein Treibgas erzeugenden ersten Treibgaserzeuger (14 ) zum Bewegen des Kolbens (24 ,29 ) in eine Klappenöffnungsrichtung (36 ), mit einem Aufprallsensor (37 ), der über eine Sensorleitung (43 ) mit einem im Fahrzeug angeordnetem Steuerungsgerät (13 ) verbunden ist, und mit einer Verriegelungseinrichtung (5 ,6 ,42 ) für die Frontklappe (3 ), die über eine Steuerungsleitung (12 ) mit dem Steuerungsgerät (13 ) in Verbindung steht und diese im Nichtkollisionsfall geschlossen hält sowie im Kollisionsfall freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstellvorrichtung (41 ) bei einer Rückstellbewegung ihres Kolbens (24 ,29 ) eine gegen die Klappenschließrichtung (38 ) gerichtete, strömungstechnisch erzeugte und sich über den Rückstellweg ändernde Kraft (FR) aufbaut. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Aufstelleinrichtung (
41 ) erzeugte gegen die Schließrichtung gerichtete Kraft (FR) zunächst schwach ist und mit ansteigendem Schließweg stärker wird. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (
24 ,29 ) und/oder der Zylinder (8 ,29 ) der Aufstellvorrichtung (41 ) über Öffnungen (15 bis22 ;31 ,32 ) verfügen, durch die das Treibgas (23 ,32 ,33 ) bei einer Schließbewegung des Kolbens (24 ,29 ) aus dem Zylinder (8 ,28 ) entweichen kann. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Zylinder (
8 ) vorhandenen Öffnungen (15 bis22 ) in Schließrichtung eine zunehmend kleinere Durchströmfläche aufweisen. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der im Zylinder (
8 ) angeordneten Öffnungen (15 bis22 ) in Schließrichtung abnimmt. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl und der Strömungsquerschnitt der Öffnungen (
15 bis22 ) in Schließrichtung pro konstanten Zylinderlängenabschnitt konstant ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in den Öffnungen (
15 bis22 ;31 ,32 ) des Zylinders (8 ,28 ) und/oder des Kolbens (24 ,29 ) Ventile (39 ,40 ) angeordnet sind. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (
39 ,40 ) bei einer Öffnungsbewegung des Kolbens (24 ,29 ) geschlossen und während einer Schließbewegung geöffnet sind. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 7 und/oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventile (
39 ,40 ) bei einem plötzlich ansteigenden Zylinderinnendruck geschlossen und bei einem vergleichsweise langsamen Druckanstieg geöffnet sind. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (
4 ) der Frontklappe (3 ) im Bereich des vorderen Fahrzeugendes angeordnet ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstellvorrichtung (
41 ) in dem Fahrzeugbereich angeordnet ist, in dem ein Fußgänger mit seinem Körperschwerpunkt auf die Motorhaube (3 ) auftrifft. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufstellvorrichtung (
41 ) in dem Fahrzeugbereich angeordnet ist, in dem ein Fußgänger mit seinen Schultern auf die Motorhaube (3 ) auftrifft. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Treibgaserzeuger (
14 ) im Innenraum des Zylinders (8 ,28 ) angeordnet ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung über einen weiteren Treibgaserzeuger (
42 ) verfügt, mit dessen Treibgas im Kollisionsfall ein Verriegelungselement (6 ) für die Fahrzeugfrontklappe (3 ) in Öffnungsrichtung bewegbar ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung mittels einer Seilzugvorrichtung (
7 ) manuell entriegelbar ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung im Bereich der Windschutzscheibe (
2 ) angeordnet ist. - Fußgängerschutzeinrichtung nach den Ansprüchen 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung und der Zylinder (
8 ,28 ) der Aufstellvorrichtung (41 ) von einem gemeinsamen Treibgaserzeuger oder von einem mit einem Gas gefülltem Gasdruckspeicher mit einem Treibgas versorgbar sind. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Treibgaserzeuger (
14 ) oder ein Öffnungsventil des Gasdruckspeichers über eine Steuerungsleitung (11 ) mit dem Steuerungsgerät (13 ) verbunden. - Fußgängerschutzeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Treibgaserzeuger (
14 ,42 ) als pyrotechnische Treibsätze ausgebildet sind.
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