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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Die Betrachtung von Abbildungen oder auch das Lesen eines Textes bzw. Textausschnittes mit mehreren Wörtern erfolgt, wie seit langem bekannt, nicht über kontinuierliche Augenbewegungen, sondern vielmehr über einzelne Haltepunkte (Fixationen) eines Auges des Betrachters und schnelle Augenbewegungen (Sakkaden). Während der Fixationen erfolgt eine Informationsaufnahme mittels des Auges. Bei den Sakkaden wird ein neuer Haltepunkt angesteuert. Eine Informationsaufnahme findet während der Sakkaden nicht statt. Die Abfolge von Fixationen und Sakkaden ist individuell, je nach Betrachter, unterschiedlich. Beim Lesen ein und desselben Textes bzw. Textausschnittes stellen sich bei unterschiedlichen Betrachtern unterschiedliche Blickpfade ein, wobei diese Blickpfade aus der Abfolge von Fixationen und Sakkaden bestehen. Die Menge der mit einer Fixation erfassten Information ist individuell, je nach Betrachter, unterschiedlich. Es gibt einen optisch gut aufgelösten Bild- bzw. Textbereich (perceptual span) und einen größeren Ausschnitt, der zusätzlich unscharf aufgelöste Bild- bzw. Textanteile beinhaltet, die aber direkt Einfluss auf die nächste Sakkade und den nächsten Haltepunkt nehmen (visual span). Die Größe dieser optischen Ausschnitte ist individuell, je nach Betrachter variabel und kann in ihrer Ausdehnung trainiert werden. Durch bestimmte Augen-, insbesondere Netzhauterkrankungen können diese optischen Ausschnitte erheblich reduziert bzw. verformt werden. Hier fallen fehlerhaft positionierte Fixationen deutlich ins Gewicht, sie führen zu sogenannten Korrektursakkaden mit erneuten Fixationen oder auch zu Zeilenrücksprüngen bei einer Textdarstellung. Es existieren verschiedene Trainingskonzepte, insbesondere für den Lesevorgang, bei denen Texte in einzelne Textbereiche aufbereitet werden, die nacheinander angezeigt werden. Dies reicht von der Präsentation einzelner Wörter bis hin zu serieller Präsentation einzelner Textbereiche.
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Aus folgender Dissertation ist bereits ein solches Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters bekannt: „Lesevorgang bei Gesunden und Patienten mit Makuladegeneration: Ansätze für Lesetraining und Rehabilitation“ von Christian Teschner (ISBN: 3-86573-025-6; © 2004 Wissenschaftlicher Verlag Berlin)
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Durch die dort beschriebenen aktuellen Trainingskonzepte kann die Fixation z.B. während der Darstellung eines Textes bzw. Textausschnittes angeregt werden, z.B. durch eine geeignete sequentielle Präsentation dieses Textes bzw. Textausschnittes in mehreren Textbereichen. Dabei wird mit einer Anzeigevorrichtung eine erste Abfolge von mehreren Bildelementen dargestellt. Ein jedes Bildelement weist einen Teil des Textausschnittes, nämlich den Textbereich auf. Ein solcher Textbereich wird auch als Buchstabenkomplex bezeichnet. Bei der sequentiellen Präsentation des Textes bzw. des Textausschnittes wird in jedem Bildelement ausschließlich ein einzelner Buchstabenkomplex dargestellt. Dieser Buchstabenkomplex stellt eine Gesamtheit von Informationselementen dar. Zeitlich nacheinander wird ausschließlich ein auf den vorangehenden Buchstabenkomplex folgender Buchstabenkomplex angezeigt. Dabei bleibt die relative Position der einzelnen Buchstabenkomplexe in Bezug zum Text bzw. Textausschnitt erhalten. Dies gilt für die Position des Buchstabenkomplexes in Bezug zu einer Zeile, also in einer horizontalen Richtung, wie auch z.B. für eine Zeilenhöhe, nämlich einer vertikalen Richtung. Durch diese geeignete sequentielle Präsentation kann die Lesegeschwindigkeit gesteigert werden. Die Fixation innerhalb des jeweils angezeigten Bildelementes bzw. Buchstabenkomplexes wird durch diese Form der Präsentation jedoch nicht beeinflusst.
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Es gibt einzelne Ansätze, die Fixation innerhalb eines Bildelementes zu beeinflussen. Ein Bildelement weist dann ein durch den mit seinen Augen das erste Bildelement anschauenden Betrachter fixierbares, visuell erkennbares Fixierelement auf. Dieses Fixierelement könnte beispielsweise als ein Fixationskreuz ausgeführt sein. Ein automatischer Fixationsreflex des Betrachters ist mittels des ersten Fixierelements auslösbar, und wird insbesondere ausgelöst. Bei gesunden Menschen ist dieser Fixationsreflex, wenn überhaupt, nur sehr schwer unterdrückbar. Die weitere visuelle Aufnahme bzw. Perzeption der in dem Bildelement dargestellten Informationselemente kann mittels eines solchen Fixationskreuzes jedoch nicht beeinflusst werden.
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Die Perzeption ist bei Lebewesen der Prozess und das subjektive Ergebnis der Informationsgewinnung (Rezeption) und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und aus dem Körperinneren, z.B. mittels der Augen. Das geschieht durch unbewusstes (und beim Menschen manchmal bewusstes) Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters zu verbessern, insbesondere die mittels der Augen des Betrachters durchgeführte Fixation zu erleichtern, wobei dann insbesondere die Aufnahme bzw. Perzeption von Bildelementen und/oder dargestellten Informationselementen für den Betrachter erleichtert und verbessert ist.
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Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird nun zunächst durch ein Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Das Grundprinzip der Erfindung liegt zunächst im Wesentlichen darin, dass das erste Fixierelement in dem ersten Bildelement freigestellt dargestellt wird. Ein zweites Bildelement der ersten Abfolge wird zeitlich nachfolgend dem ersten Bildelement dargestellt. Das zweite Bildelement weist zumindest das erste Fixierelement und an das erste Fixierelement angrenzende, weitere, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbare, Informationselemente auf.
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Der Betrachter wird das Fixationselement mit seinen Augen unwillkürlich fixieren und bekommt dann die bildliche Darstellung direkt auf das Zentrum des schärfsten Sehens (Makula) auf seine Netzhaut präsentiert. Das Fixationselement weist eine auf die Größe der Makula angepasste Größe auf, so dass vermieden werden kann, dass Teile des Fixationselementes mit einer begrenzten Auflösung der Netzhaut in der Umgebung des Makula aufgenommen werden müssen. Durch ein plötzliches Aufblinken des Fixationselementes wird der Fixationsreflex des Betrachters ausgelöst und es erfolgt eine Sakkade und eine anschließende Fixation des Fixationselementes mittels der Augen des Betrachters. Der Ort der Fixation ist aufgrund des Fixationselementes, insbesondere des in seiner Größe auf die Makula abgestimmten Fixationselementes, besonderes genau bestimmbar. Der Betrachter ist aber grundsätzlich in der Lage auch angrenzend der Makula Informationen aufzunehmen. Insofern sind auch die in dem zweiten Bildelement dargestellten Informationselemente angrenzend dem Fixationselement vom Betrachter perzeptierbar.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird das erste Fixierelement in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge an derselben Position wie das erste Fixierelement in dem ersten Bildelement mit der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Somit ist seitens des Betrachters keine Sakkade notwendig, um die in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge dargestellten Informationselemente zu perzeptieren. Die Dauer der Perzeption kann damit verringert werden.
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Alternativ wird das erste Fixierelement in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge an einer anderen Position wie das erste Fixierelement in dem ersten Bildelement der ersten Abfolge mit der Anzeigevorrichtung dargestellt, so dass auf diese Weise eine „kontrollierte“ Sakkade des Betrachters initiiert wird.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens sind das erste Bildelement der ersten Abfolge und das zweite Bildelement der ersten Abfolge gleich groß ausgebildet, wobei das zweite Bildelement der ersten Abfolge an derselben Position wie das erste Bildelement der ersten Abfolge mit der Anzeigevorrichtung dargestellt wird. Anders ausgedrückt, es wird das erste Bildelement durch das zweite Bildelement ersetzt. Wenn das zweite Bildelement der ersten Abfolge mit der Anzeigevorrichtung dargestellt wird, ist das erste Bildelement der ersten Abfolge nicht mehr für den Betrachter sichtbar, auch nicht teilweise. So entsteht für den Betrachter, unabhängig von der tatsächlichen technischen Umsetzung, der Eindruck, dass zunächst das erste Bildelement „gelöscht“ und dann durch das zweite Bildelement „ersetzt“ wird.
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Bevorzugterweise werden in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge die weiteren Informationselemente in einem bestimmten Umkreis um das erste Fixierelement herum mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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So ist der an die Makula angrenzende Bereich der Netzhaut über den kompletten Umfang dieses an die Makula angrenzenden Bereichs für die Perzeption ausnutzbar.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge die weiteren Informationselemente auf einer rechten Seite des ersten Fixierelements und / oder auf einer linken Seite des ersten Fixierelements mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Das Fixierelement wird dann in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge in Bezug zu einer vertikalen Richtung weiterhin freigestellt dargestellt. Je nach Art der Informationselemente, insbesondere bei als Buchstaben ausgeführten Informationselementen, kann diese Art der Darstellung zu einer besonders schnellen und einfachen Perzeption führen.
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Bevorzugterweise werden die weiteren Informationselemente in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge auf der rechten Seite des ersten Fixierelements in einem gleich großen, in einem größeren oder in einem kleineren, sich angrenzend zum ersten Fixierelement räumlich erstreckenden Bereich als auf der linken Seite des ersten Fixierelements mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Wenn die weiteren Informationselemente in dem zweiten Bildelement der ersten Abfolge auf der rechten Seite des ersten Fixierelements in einem größeren oder in einem kleineren, sich angrenzend zum ersten Fixierelement räumlich erstreckenden Bereich als auf der linken Seite des ersten Fixierelements mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt werden, spricht man auch von einer Asymmetrie der Informationselemente bezogen auf das Fixationselement.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden nach dem zweiten Bildelement sukzessive weitere Bildelemente der ersten Abfolge mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt. In jedem weiteren Bildelement der ersten Abfolge werden zum vorangehenden Bildelement der ersten Abfolge zusätzliche Informationselemente dargestellt. In einem abschließenden, als letztes angezeigten Bildelements der ersten Abfolge wird eine Gesamtheit von Informationselementen dargestellt.
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Auch das Fixierelement selbst ist dabei Teil der Gesamtheit von Informationselementen. Die Gesamtheit der Informationselemente ist ohne nennenswerte Sakkaden von dem Betrachter perzeptierbar. Die Größe des Bereiches, in welchem die Gesamtheit der Informationselemente mit der Anzeigevorrichtung dargestellt wird, ist deswegen räumlich begrenzt.
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Die Gesamtheit der Informationselemente ist bevorzugterweise als zumindest ein Wort ausgeführt.
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Die Perzeption der Gesamtheit der Informationselemente wird dann auch als Lesen bezeichnet. Es ist denkbar, dass die Gesamtheit der Informationselemente auch Teile von Wörtern aufweist, das heißt, die Wörter müssen in der Gesamtheit der Informationselemente nicht komplett dargestellt werden. Allgemeiner wird die Gesamtheit der Informationselemente in diesem Falle als Buchstabenkomplex bezeichnet.
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Das erste Fixierelement ist besonders bevorzugt als ein Ausschnitt des zumindest einen Wortes ausgeführt.
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Der Ausschnitt des zumindest einen Wortes könnte zum Beispiel 2 bis 3 Buchstaben aufweisen. Anhand von Untersuchungen an Betrachtern / Probanden kann festgestellt werden, dass beim Lesen von komplett dargestellten Texten bzw. Textabschnitten bestimmte Buchstabenkombinationen innerhalb eines Wortes, besonders oft fixiert werden. Solche offensichtlich besonders gut fixierbaren Buchstabenkombinationen werden bevorzugt als erstes Fixierelement ausgewählt.
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In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens ist das erste Fixierelement als ein Buchstabe des zumindest einen Wortes ausgeführt.
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Der Ort der Fixation ist dann besonders genau beeinflussbar. Insbesondere bei Personen mit einer Sehschwäche kann es weiterhin sinnvoll sein, die Menge an Information in dem ersten Fixierelement zu begrenzen.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens ist das als ein Buchstabe des zumindest einen Wortes ausgeführte erste Fixierelement in der Mitte des zumindest einen Wortes angeordnet.
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So ist eine hohe Perzeptionsgeschwindigkeit und somit eine hohe Lesegeschwindigkeit erreichbar.
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Vorteilhafterweise werden die an das erste Fixierelement angrenzenden, weiteren Informationselemente umso größer dargestellt, umso weiter die weiteren Informationselemente von dem ersten Fixierelement entfernt sind.
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Damit wird die von der Stelle des schärfsten räumlichen Sehens exzentrisch abnehmende räumliche Auflösung der Netzhaut berücksichtigt. In den weit von der Makula entfernten Bereichen der Netzhaut können die Informationselemente dann trotzdem verarbeitet werden, da diese weit von dem Fixierelement entfernten Informationselemente entsprechend groß dargestellt und entsprechend groß auf die Netzhaut projiziert werden.
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Das erste Bildelement der ersten Abfolge und das zweite Bildelement der ersten Abfolge werden bevorzugt jeweils für eine Dauer von 3 bis 10ms dargestellt.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird nach der Darstellung der ersten Abfolge von Bildelementen, mit der Anzeigevorrichtung eine zweite Abfolge von mehreren, insbesondere visuell erkennbaren Bildelementen dargestellt. Ein erstes Bildelement der zweiten Abfolge weist ein durch den mit seinen Augen das erste Bildelement der zweiten Abfolge anschauenden Betrachter fixierbares, visuell erkennbares zweites Fixierelement auf. Der automatische Fixationsreflex des Betrachters ist mittels des zweiten Fixierelements auslösbar, insbesondere wird der automatische Fixationsreflex des Betrachters mittels des zweiten Fixierelements ausgelöst. Das zweite Fixierelement wird in dem ersten Bildelement der zweiten Abfolge freigestellt dargestellt. Ein zweites Bildelement der zweiten Abfolge wird zeitlich nachfolgend dem ersten Bildelement der zweiten Abfolge dargestellt. Das zweite Bildelement der zweiten Abfolge weist zumindest das zweite Fixierelement und an das zweite Fixierelement angrenzende, weitere, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbare, Informationselemente auf.
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So sind weitere Informationen an den Betrachter übermittelbar.
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Das abschließende Bildelement der jeweiligen ersten und / oder zweiten Abfolge wird vorteilhafterweise für eine Dauer von 100 bis 200ms dargestellt.
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Im Vergleich zu dem ersten und / oder zweiten Bildelement wird das abschließende Bildelement somit bevorzugt länger dargestellt. Das führt zu einer Erleichterung der Perzeption und insbesondere zu einer Erhöhung der Perzeptionsgeschwindigkeit.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird während der Darstellung der ersten Abfolge von Bildelementen eine Blickerfassung, insbesondere ein Eye-Tracking, des Betrachters durchgeführt. Mittels einer Kamera, insbesondere einer Infrarotkamera, wird dabei die Bewegung der Augen erfasst. Mittels der von der Kamera zur Verfügung gestellten Daten wird festgestellt, welcher Blickpfad sich zwischen dem Auge und der Anzeigevorrichtung, insbesondere dem aktuell dargestellten Bildelement, einstellt.
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Somit ist eine Grundlage für die Optimierung verschiedener Parameter der Darstellung der Abfolge von Bildelementen z.B. in Bezug zu einer Erhöhung der Perzeptionsgeschwindigkeit geschaffen.
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Die Darstellung der zweiten Abfolge von Bildelementen wird bevorzugterweise anhand der während der Blickerfassung aufgenommenen Daten angepasst, die während der Darstellung der ersten Abfolge ermittelt worden sind.
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Somit können Parameter des Verfahrens zur Steuerung von Blickfaden, auch während der Ausführung des Verfahrens angepasst werden. Ebenso sind die Parameter anpassbar, wenn sich z.B. die Aufmerksamkeit des Betrachters verändert, der Betrachter z.B. ermüdet und dann eine längere Zeit braucht, um die Informationselemente zu perzipieren. Ist die Gesamt der Informationselemente als zumindest ein Wort ausgeführt, so sind z.B. die Schriftgröße, der Zeichenabstand, die Schriftart, und / oder Zwischenräume zwischen den Buchstaben anpassbar.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird die Größe des zweiten Fixierelements der zweiten Abfolge und / oder die Dauer der Darstellung des ersten Bildelementes der zweiten Abfolge anhand der während der Blickerfassung der ersten Abfolge aufgenommenen Daten, insbesondere des ersten Bildelementes der ersten Abfolge, angepasst.
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Die Fixation ist je nach Betrachter unterschiedlich. Ein (erster) Betrachter kann einen großes Fixierelement schnell perzipieren, ein anderer Betrachter benötigt eine längere Zeit. Wenn die Perzeption des ersten Bildelementes der jeweiligen Abfolge optimal erfolgt, so wird der Perzeptionsprozess der Gesamtheit der Informationselemente besonders gut eingeleitet. Entsprechend dieser Zielsetzung der optimalen Perzeption des ersten Bildelementes der zweiten Abfolge, wird die Größe des zweiten Fixierelements der zweiten Abfolge und / oder die Dauer der Darstellung des ersten Bildelementes der zweiten Abfolge, insbesondere auf Basis der bei der ersten Abfolge ermittelten Daten entsprechend angepasst.
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Weiterhin ist das Verfahren bevorzugterweise als ein computerimplementiertes Verfahren ausgebildet. Das Verfahren wird dann mittels eines Computers ausgeführt. Die Anzeigevorrichtung ist mit dem Computer verbunden. Von dem Computer bereitgestellte Daten werden mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Das Verfahren ist somit insbesondere automatisch ausführbar.
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Die Anzeigevorrichtung ist vorteilhafterweise als ein Bildschirm, ein Teleprompter, ein LED-Display, ein Projektor mit einer Leinwand, eine Segmentanzeige oder ähnliches ausgeführt und/oder ausgebildet.
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Das Verfahren ist z.B. in einem Lesetraining einsetzbar. Das Verfahren kann dann zu einer Steigerung der Lesegeschwindigkeit und / oder zu einer Änderung eines Lesemusters führen. Insbesondere sind mittels des Verfahrens ineffiziente Augenbewegungen wie z.B. Zeilenrücksprünge reduzierbar. Weiterhin können in einem Lesetraining vorteilhafterweise entscheidende „Schlüsselwörter“ (Keywords) hervorgehoben werden.
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Das Verfahren ist weiterhin in einem Training von Blickfaden bzw. Augenbewegungen bei bestimmten Erkrankungen des visuellen Systems, wie z.B. der exzentrischen Fixation, von Neglect-Phänomenen, von Gesichtsfeldausfälle usw. einsetzbar.
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Im Bereich der Medizin ergeben sich weitere Einsatzmöglichkeiten des Verfahrens, nämlich bei der Betrachtung und Interpretation von Röntgenbildern oder beim Training von laparoskopischen Eingriffen.
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Weiterhin ist das Verfahren für ein Training von Piloten oder in ähnlichen Szenarien, wie z.B. der Bedienung komplexer Maschinen einsetzbar.
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Das Verfahren ist in PC-Spielen einsetzbar, wobei eine Darstellung bestimmter Bildausschnitte, auch in Abhängigkeit von der Spielsituation bzw. vom ggf. gewählten Spielecharakter erfolgt.
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Das Verfahren ist weiterhin in der Werbung einsetzbar, insbesondere bei der Betrachtung von Werbemonitoren. Das Verfahren ist auch in (Werbe-)Filmen anwendbar.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters in vorteilhafter Art und Weise auszugestalten und weiterzubilden. Es darf hierzu zunächst auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen werden. Im Folgenden wird nun eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters anhand der Zeichnung und der dazugehörigen Beschreibung näher erläutert bzw. beschrieben. In der Zeichnung zeigt:
- 1 in stark vereinfachter Darstellung eine erste oder zweite Abfolge von mehreren Bildelementen, welche von einer Anzeigevorrichtung in einer ersten Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters sukzessive dargestellt werden,
- 2 in stark vereinfachter Darstellung eine erste oder zweite Abfolge von mehreren Bildelementen, welche von einer Anzeigevorrichtung in einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters sukzessive dargestellt werden,
- 3 in stark vereinfachter Darstellung eine erste oder zweite Abfolge von mehreren Bildelementen, welche von einer Anzeigevorrichtung in einer dritten Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters sukzessive dargestellt werden,
- 4 in stark vereinfachter Darstellung eine erste oder zweite Abfolge von mehreren Bildelementen, welche von einer Anzeigevorrichtung in einer vierten Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters sukzessive dargestellt werden, und
- 5 in stark vereinfachter Darstellung ein abschließendes Bildelement einer ersten oder zweiten Abfolge von mehreren Bildelementen, wobei das abschließende Bildelement von einer Anzeigevorrichtung in einer fünften Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters dargestellt wird.
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In 1 ist in stark vereinfachter Darstellung eine erste Abfolge 1.1 von mehreren Bildelementen, nämlich einem ersten Bildelement 2.1.1, einem zweiten Bildelement 2.2.1, einem dritten Bildelement 2.3.1, einem vierten Bildelement 2.4.1 und einem abschließenden Bildelement 2.5.1 gezeigt.
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In dem Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters wird mit einer Anzeigevorrichtung die erste Abfolge 1.1 von mehreren, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbaren, Bildelementen 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 dargestellt. Ein erstes Bildelement 2.1.1 der ersten Abfolge 1.1 weist ein durch den mit seinen Augen das erste Bildelement 2.1.1 anschauenden Betrachter fixierbares, visuell erkennbares erstes Fixierelement 3.1 auf. Ein automatischer Fixationsreflex des Betrachters ist mittels des ersten Fixierelements 3.1 auslösbar. Insbesondere wird der automatische Fixationsreflex des Betrachters mittels des ersten Fixierelements 3.1 ausgelöst. Das erste Fixierelement 3.1 wird in dem ersten Bildelement 2.1.1 freigestellt dargestellt. Insbesondere ist mit dem Ausdruck „freigestellt dargestellt“ gemeint, dass ein erstes Fixierelement 3.1 (oder auch ein zweites Fixierelement) dargestellt wird, wobei ansonsten keine weiteren visuell erkennbaren Elemente dargestellt werden. Das zweite Bildelement 2.2.1 der ersten Abfolge 1.1 wird zeitlich nachfolgend dem ersten Bildelement 2.1.1 dargestellt. Das zweite Bildelement 2.2.1 weist zumindest das erste Fixierelement 3.1 und an das erste Fixierelement 3.1 angrenzende, weitere, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbare, Informationselemente 4 auf.
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Das erste Fixierelement 3.1 wird in dem zweiten Bildelement 2.2.1 der ersten Abfolge an derselben Position wie das erste Fixierelement 3.1 in dem ersten Bildelement 2.1.1 mit der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Das erste Bildelement 2.1.1 und das zweite Bildelement 2.2.1 der ersten Abfolge sind gleich groß ausgebildet. Das zweite Bildelement 2.2.1 wird an derselben Position wie das erste Bildelement 2.1.1 mit der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Die Darstellung der Bildelemente 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 der ersten Abfolge räumlich untereinander ist hier lediglich symbolisch. In dem Verfahren werden die Bildelemente 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 zeitlich nacheinander angezeigt.
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In dem zweiten Bildelement 2.2.1 werden die weiteren Informationselemente 4 in einem bestimmten Umkreis um das erste Fixierelement 3.1 herum mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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In dem zweiten Bildelement 2.2.1 werden die weiteren Informationselemente 4 auf einer rechten Seite des ersten Fixierelements 3.1 und / oder auf einer linken Seite des ersten Fixierelements 3.1 mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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In 1 ist das erste Fixierelement 3.1 als ein Teil eines „X“ ausgeführt. In dem zweiten Bildelement 2.2.1 wird ein größerer Teil dieses „X“ dargestellt als in dem ersten Bildelement 2.1.1.
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Die weiteren Informationselemente 4 werden in dem zweiten Bildelement 2.2.1 auf der rechten Seite des ersten Fixierelements 3.1 in einem gleich großen, sich angrenzend zum ersten Fixierelement 3.1 räumlich erstreckenden Bereich wie auf der linken Seite des ersten Fixierelements 3.1 mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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In 2 ist in stark vereinfachter Darstellung wie auch in 1 eine erste Abfolge 1.1 von mehreren Bildelementen, nämlich einem ersten Bildelement 2.1.1, einem zweiten Bildelement 2.2.1, einem dritten Bildelement 2.3.1, einem vierten Bildelement 2.4.1 und einem abschließenden Bildelement 2.5.1 gezeigt. Für gleiche Elemente werden in 2 die gleichen Bezugszeichen wie zu 1 verwendet. Da sich 1 und 2 in weiten Teilen gleichen, werden im Folgenden insbesondere die Unterschiede beschrieben.
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Die weiteren Informationselemente 4 werden in dem zweiten Bildelement 2.2.1 aus 2 auf der rechten Seite des ersten Fixierelements 3.1 in einem größeren, sich angrenzend zum ersten Fixierelement 3.1 räumlich erstreckenden Bereich als auf der linken Seite des ersten Fixierelements 3.1 mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt. Ebenso wäre denkbar, dass die weiteren Informationselemente in dem zweiten Bildelement auf der rechten Seite des ersten Fixierelements in einem kleineren, sich angrenzend zum ersten Fixierelement räumlich erstreckenden Bereich als auf der linken Seite des ersten Fixierelements mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt werden.
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Nach dem zweiten Bildelement 2.2.1 werden sukzessive weitere Bildelemente, nämlich das dritte Bildelement 2.3.1, das vierte Bildelement 2.4.1 und das abschließende Bildelement 2.5.1, der ersten Abfolge 1.1 mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt. In jedem weiteren Bildelement 2.3.1, 2.4.1 oder 2.5.1 werden zum vorangehenden Bildelement 2.2.1, 2.3.1 oder 2.4.1 zusätzliche Informationselemente 4 dargestellt. In dem abschließenden, als letztes angezeigten Bildelements 2.5.1 der ersten Abfolge 1.1 wird eine Gesamtheit von Informationselementen 4 in 2 dargestellt.
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In den 3 und 4 sind in stark vereinfachter Darstellung wie auch in 1 eine erste Abfolge 1.1 von mehreren Bildelementen, nämlich einem ersten Bildelement 2.1.1, einem zweiten Bildelement 2.2.1, einem dritten Bildelement 2.3.1, einem vierten Bildelement 2.4.1 und einem abschließenden Bildelement 2.5.1 gezeigt. Für gleiche Elemente werden in 3 und 4 die gleichen Bezugszeichen wie zu 1 verwendet.
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Die Gesamtheit der Informationselemente 4 ist in den in 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen des Verfahrens als zumindest ein Wort ausgeführt. Alternativ wäre denkbar, dass die Gesamtheit der Informationselemente 4 eine andersartige visuell erkennbare Gestalt aufweist und zum Beispiel als eine Graphik ausgeführt ist.
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Das erste Fixierelement 3.1 ist als ein Ausschnitt des zumindest einen Wortes ausgeführt. Z.B. ist das erste Fixierelement 3.1 als ein Buchstabe des zumindest einen Wortes ausgeführt.
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Das als ein Buchstabe des zumindest einen Wortes ausgeführte erste Fixierelement 3.1 ist in 3 in der Mitte des zumindest einen Wortes angeordnet. In 4 ist das als ein Buchstabe des zumindest einen Wortes ausgeführte erste Fixierelement 3.1 als ein Buchstabe ausgebildet, der exzentrisch zu der Mitte des zumindest einen Wortes angeordnet bzw. dann währen der Abfolge der jeweiligen Bildelemente dann entsprechend positioniert ist.
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Die Gesamtheit der Informationselemente 4 weist in 3 und 4 jeweils elf Textzeichen (Buchstaben und Leerzeichen) auf. Elf Textzeichen sind von durchschnittlichen Betrachtern / Lesern während einer Fixation verarbeitbar. Bei geübten Lesern kann eine Erhöhung der Anzahl der Textzeichen in der Gesamtheit der Informationselemente 4 sinnvoll sein. Bei ungeübten Lesern kann eine Erniedrigung der Anzahl der Textzeichen in der Gesamtheit der Informationselemente 4 sinnvoll sein.
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5 zeigt in stark vereinfachter Darstellung ein abschließendes Bildelement 2.5.1 einer ersten Abfolge 1.1, wobei das abschließende Bildelement 2.5.1 von einer Anzeigevorrichtung in einer fünften Ausführungsform des Verfahrens zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters dargestellt wird.
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Die an das erste Fixierelement 3.1 angrenzenden, weiteren Informationselemente 4 werden gemäß 5 umso größer dargestellt, umso weiter die weiteren Informationselemente 4 von dem ersten Fixierelement 3.1 entfernt sind.
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Das erste Bildelement 2.1.1 der ersten Abfolge 1.1, das zweite Bildelement 2.2.1 der ersten Abfolge 1.1, das dritte Bildelement 2.3.1 der ersten Abfolge 1.1 und das vierte Bildelement 2.4.1 der ersten Abfolge 1.1 werden jeweils für eine Dauer von 3 bis 10ms, insbesondere für eine Dauer von 5ms, dargestellt. Diese Zeitangabe ist links der jeweiligen Bildelemente in den 1 bis 4 dargestellt.
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Nach der Darstellung der ersten Abfolge 1.1 von Bildelementen 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 wird mit der Anzeigevorrichtung eine zweite Abfolge 1.2 von mehreren, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbaren, Bildelementen, nämlich einem ersten Bildelement 2.1.2 der zweite Abfolge 1.2, einem zweiten Bildelement 2.2.2 der zweite Abfolge 1.2, einem dritten Bildelement 2.3.2 der zweite Abfolge 1.2, einem vierten Bildelement 2.4.2 der zweite Abfolge 1.2 und einem abschließenden Bildelement 2.5.2 der zweite Abfolge 1.2, dargestellt. Das erstes Bildelement 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 weist ein durch den mit seinen Augen das erste Bildelement 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 anschauenden Betrachter fixierbares, visuell erkennbares, zweites Fixierelement 3.2 auf. Der automatische Fixationsreflex des Betrachters ist mittels des zweiten Fixierelements 3.2 auslösbar. Insbesondere wird der automatische Fixationsreflex des Betrachters mittels des zweiten Fixierelements 3.2 ausgelöst. Das zweite Fixierelement 3.2 wird in dem ersten Bildelement 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 freigestellt dargestellt. Das zweites Bildelement 2.2.2 der zweiten Abfolge 1.2 wird zeitlich nachfolgend dem ersten Bildelement 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 dargestellt. Das zweite Bildelement 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 weist zumindest das zweite Fixierelement 3.2 und an das zweite Fixierelement 3.2 angrenzende, weitere, insbesondere von dem Betrachter visuell erkennbare, Informationselemente 4 auf.
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Die Darstellung der zweiten Abfolge 1.2 erfolgt analog zur Darstellung der ersten Abfolge 1.1. 1 bis 4 stellen demnach in stark vereinfachter Form auch eine Darstellung der zweiten Abfolge 1.2 von mehreren Bildelementen, nämlich dem ersten Bildelement 2.1.2, dem zweiten Bildelement 2.2.2, dem dritten Bildelement 2.3.2, dem vierten Bildelement 2.4.2 und dem abschließenden Bildelement 2.5.2 dar. Es wäre denkbar und durchaus auch sinnvoll, dass die konkrete Ausführung der Informationselemente in der zweiten Abfolge eine andere ist als in der ersten Abfolge Insbesondere könnte die Gesamtheit der Informationselemente der zweiten Abfolge einen Buchstabenkomplex aufweisen, welcher auf einen in der ersten Abfolge dargestellten Buchstabenkomplex im Sinne eines zu lesenden Textes bzw. Textausschnittes folgt.
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Das abschließende Bildelement 2.5.1 der ersten Abfolge 1.1 und / oder das abschließende Bildelement 2.5.2 der zweiten Abfolge 1.2 wird für eine Dauer von 100 bis 200ms, insbesondere für eine Dauer von 130ms, dargestellt.
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Wenn das erste Bildelement 2.1.1 der ersten Abfolge 1.1, das zweite Bildelement 2.2.1 der ersten Abfolge 1.1, das dritte Bildelement 2.3.1 der ersten Abfolge 1.1 und das vierte Bildelement 2.4.1 der ersten Abfolge 1.1 jeweils für eine Dauer von 5ms dargestellt werden und das abschließende Bildelement 2.5.1 der ersten Abfolge 1.1 für eine Dauer von 130ms dargestellt wird, ergibt sich für die Dauer der Darstellung der ersten Abfolge 1.1 ein Wert von 150ms. Die Gesamtdauer einer Fixation beim Lesen eines komplett dargestellten Textes bzw. Textabschnittes liegt nach Untersuchungen an Betrachtern / Probanden im Bereich von 120 bis 200ms. Die hier gewählte Dauer liegt somit in einem Bereich oberhalb des Durchschnitts. Selbstverständlich ist es bei geübten Betrachtern auch denkbar kürzere Dauern zu wählen, wobei solch geübte Betrachter dann auch bei der kürzeren Dauer in der Lage sind die Gesamtheit der Informationselemente 4 zu perzipieren.
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Während der Darstellung der ersten Abfolge 1.1 von Bildelementen 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 wird eine Blickerfassung, insbesondere ein Eye-Tracking, des Betrachters durchgeführt. Mittels einer Kamera, insbesondere einer Infrarotkamera, wird die Bewegung der Augen erfasst. Mittels der von der Kamera zur Verfügung gestellten Daten wird festgestellt, welcher Blickpfad sich zwischen dem Auge und der Anzeigevorrichtung einstellt.
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Während der Blickerfassung wird somit erfasst, wann und wie lange der Betrachter eine Fixation und wann und wie lange der Betrachter eine Sakkade ausführt. Weiterhin wird der Bezug zu den mit der Anzeigevorrichtung dargestellten Bildelementen hergestellt. Somit wird mittels der Blickerfassung gemessen und/oder ermittelt, insbesondere, wann welche Informationselemente 4 der Bildelemente 2.1.1, 2.2.1, 2.3.1, 2.4.1 und 2.5.1 von dem Betrachter perzipiert werden.
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Die Darstellung der zweiten Abfolge 1.2 von Bildelementen 2.1.2, 2.2.2, 2.3.2, 2.4.2 und 2.5.2 wird insbesondere anhand der während der Blickerfassung aufgenommenen Daten, also der Daten, die während der Darstellung der ersten Abfolge 1.1 ermittelt worden sind, angepasst. Dabei wird die Darstellung insbesondere an die individuellen Bedürfnisse eines Betrachters angepasst, so dass eine besonders gute Perzeption ermöglicht ist.
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Die Größe des zweiten Fixierelements 3.2 der zweiten Abfolge 1.2 und / oder die Dauer der Darstellung des ersten Bildelementes 2.1.2 der zweiten Abfolge 1.2 wird insbesondere anhand der während der Blickerfassung aufgenommenen Daten der ersten Abfolge 1.1, insbesondere anhand des ersten Bildelementes 2.1.2 der ersten Abfolge 1.1, angepasst.
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Das Verfahren zur Steuerung von Blickpfaden eines Betrachters ist als ein computerimplementiertes Verfahren ausgebildet, wobei das Verfahren mittels eines Computers ausgeführt wird. Die Anzeigevorrichtung ist mit dem Computer verbunden. Von dem Computer bereitgestellte Daten werden mittels der Anzeigevorrichtung dargestellt.
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Die Anzeigevorrichtung ist als ein Bildschirm, ein Teleprompter, ein LED-Display, ein Projektor mit einer Leinwand, eine Segmentanzeige oder ähnliches ausgeführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1
- erste Abfolge
- 1.2
- zweite Abfolge
- 2.1.1
- erstes Bildelement der ersten Abfolge
- 2.1.2
- erstes Bildelement der zweiten Abfolge
- 2.2.1
- zweites Bildelement der ersten Abfolge
- 2.2.2
- zweites Bildelement der zweiten Abfolge
- 2.3.1
- drittes Bildelement der ersten Abfolge
- 2.3.2
- drittes Bildelement der zweiten Abfolge
- 2.4.1
- viertes Bildelement der ersten Abfolge
- 2.4.2
- viertes Bildelement der zweiten Abfolge
- 2.5.1
- abschließendes Bildelement der ersten Abfolge
- 2.5.2
- abschließendes Bildelement der zweiten Abfolge
- 3.1
- erstes Fixierelement (der ersten Abfolge)
- 3.2
- zweites Fixierelement (der zweiten Abfolge)
- 4
- Informationselemente