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Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zum Bedienen einer Baumaschine, umfassend ein Bedienfeld mit einer Anzahl von Bedienungselementen zum Ansteuern von Aktuatoren der Baumaschine, um die gewünschten Funktionen der Baumaschine auszuführen, wobei das Bedienfeld auf die Ansteuerung der Aktuatoren bezogene erste Signale erzeugt, eine Steuerungs- und Kontrolleinheit zum Steuern der Vorrichtung, wobei die Steuerungs- und Kontrolleinheit welche die ersten Signale in Betätigungssignale umwandelt, mit welchen die Aktuatoren betätigt werden können und die ersten Signale mit Hilfe von ersten Übertragungsmitteln vom Bedienfeld zur Steuerungs- und Kontrolleinheit übertragen werden, und eine Anzeigeeinheit, mit welcher im Normalbetrieb die momentan von der Baumaschine ausgeführten Funktion visualisierbar ist, wobei die ersten Signale und/oder die Betätigungssignale mit zweiten Übertragungsmitteln an die Anzeigeeinheit übertragen werden.
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Ein Beispiel derartiger Baumaschinen sind sogenannte Stabilisierer oder Recycler, mit welchen Bodenabschnitte wie Fahrbahnen bearbeitet werden können. Diese Baumaschinen weisen ein Bedienfeld auf, in welchem eine Anzahl von Bedienungselementen angeordnet ist, beispielsweise Hebel, Tastschalter, Potentiometer oder Drehschalter. In einer Baumaschine werden üblicherweise eine Anzahl von verschiedenen Aktuatoren verwendet, beispielsweise Hydraulikzylinder, Pneumatikzylinder oder Elektromotoren, die alle vom Bedienfeld aus betätigt werden. Da jedoch eine Baumaschine eine Vielzahl von Funktionen ausführen kann, die mitunter die Betätigung mehrerer Bedienungselemente voraussetzt, ist es nicht immer eindeutig festzustellen, welche Funktion die Baumaschine gerade ausführt. Um eine Information über die gerade von der Baumaschine ausgeführte Funktion zu geben, ist eine Anzeigeeinheit vorgesehen, auf welcher die gerade ausgeführte Funktion visuell dargestellt wird. Auf diese Weise können Fehlbedienungen verhindert werden, welche einerseits zu einer falschen Bearbeitung des Bodenabschnitts führen und somit eine erneute Bearbeitung notwendig machen können, oder andererseits eine Gefahr für Mensch und Maschine darstellen können.
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Je nachdem, wie die jeweiligen Aktuatoren ausgestaltet sind, müssen die von den Bedienungselementen erzeugten ersten Signale in unterschiedliche Betätigungssignale umgewandelt werden, um die Aktuatoren betätigen zu können. Im Falle eines Hydraulikzylinders sind die Betätigungssignale Drucksignale der verwendeten Hydraulikflüssigkeit, wohingegen bei Elektromotoren entsprechende elektrische Signale als Betätigungssignale wirken. Um die jeweils benötigten Betätigungssignale bereitstellen zu können, ist eine Steuerungs- und Kontrolleinheit vorgesehen, welche die vom Bedienfeld erzeugten ersten Signale in die jeweils benötigten Betätigungssignale umwandelt. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit muss dabei jedoch nicht notwendigerweise direkt auch die Art des Signals wandeln, beispielsweise von einem elektrischen Signal in ein Drucksignal, sondern kann die Art des Signals beibehalten. Die ersten Signale sind üblicherweise elektrische Signale. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit kann die ersten Signale so aufbereiten, dass mit den elektrischen Betätigungssignalen eine Wandlungseinheit angesteuert wird, die beispielsweise die Drucksignale erzeugt, mit denen Hydraulikzylinder betätigt werden können. In diesem Fall wandelt die Steuerungs- und Kontrolleinheit die ersten Signale indirekt in von den Aktuatoren verwertbare Betätigungssignale um, da noch die Art des Signals geändert werden muss. Ist der Aktuator ein Elektromotor, kann das elektrische erste Signal direkt zur Ansteuerung des Elektromotors verwendet werden, so dass überhaupt keine Wandlung der Signalart notwendig ist. Die ersten Signale werden mittels ersten Übertragungsmitteln vom Bedienfeld an die Steuerungs- und Kontrolleinheit übertragen, die üblicherweise als Kabel ausgeführt sind, wobei die Übertragungsmittel jedoch auch drahtlos arbeiten können. Zum Visualisieren der momentan ausgeführten Funktion der Baumaschinen werden entweder die von der Steuerungs- und Kontrolleinheit erzeugten Betätigungssignale und/oder die ersten Signale verwendet, wobei letztere gegebenenfalls für die Anzeigeeinheit aufbereitet werden müssen. Die Betätigungssignale und/oder die ersten Signale werden mit zweiten Übertragungsmitteln von der Steuerungs- und Kontrolleinheit an die Anzeigeeinheit übertragen.
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Sind die ersten Übertragungsmittel aus welchen Gründen auch immer gestört, kommen die ersten Signale nicht mehr oder nicht mehr korrekt an der Steuerungs- und Kontrolleinheit an. Dies hat zur Folge, dass die Aktuatoren nicht mehr oder mehr wie gewünscht angesteuert und betätigt werden können. Die Baumaschinen kann in diesem Fall nicht mehr funktionsgerecht verwendet werden.
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Die eingangs genannten Baumaschinen werden insbesondere beim Straßenbau verwendet. Wird zum Herstellen des Straßenbelags der Fahrbahn Asphalt verwendet, muss dieser bei einer bestimmten Temperatur verarbeitet werden. Der Asphalt wird üblicherweise mit einer großen Anzahl von LKW mit der bestimmten Temperatur an die Baustelle gebracht, jedoch kann die Temperatur nicht über eine längere Zeitdauer gehalten werden. Der bereitgestellte Asphalt kann somit nur innerhalb eines engen Zeitfensters verarbeitet werden. Ist die Baumaschine infolge einer Störung der ersten Übertragungsmittel nicht mehr voll funktionsfähig, kann das Zeitfenster nicht mehr eingehalten und der Asphalt nicht mehr verarbeitet werden kann, was einen hohen wirtschaftlichen Schaden nach sich zieht. Unter diesen Umständen ist die Aufrechterhaltung der funktionsgerechten Verwendung der Baumaschine von großer Bedeutung. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Baumaschine der eingangs genannten Art anzugeben, die auch dann funktionsgerecht verwendet werden kann, wenn die ersten Übertragungsmittel gestört sind.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, dass im Falle der Störung der ersten Signale oder der ersten Übertragungsmittel mit Hilfe der Anzeigeeinheit auf die Ansteuerung der Aktuatoren bezogene zweite Signale erzeugbar sind, die mittels der zweiten Übertragungsmittel an die Steuerungs- und Kontrolleinheit übertragbar sind und von der Steuerungs- und Kontrolleinheit in Betätigungssignale umwandelbar sind. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Vorrichtung ermöglicht es, die Baumaschinen auch dann funktionsgerecht verwenden zu können, wenn die ersten Übertragungsmittel gestört sind und somit keine verwertbaren ersten Signale an die Steuerungs- und Kontrolleinheit übertragen werden. Werden als erste Übertragungsmittel Kabel verwendet, so kann es aufgrund der harschen Umgebungsbedingungen, in denen die Baumaschinen eingesetzt werden, aufgrund von Korrosion und/oder thermischen Beanspruchungen schnell zu Beschädigungen der Kabel kommen. Es ist ebenfalls denkbar, dass zwar die ersten Übertragungsmittel nicht beschädigt sind, die ersten Signale dennoch nicht verwertbar sind, beispielsweise, wenn das Bedienfeld, welches die ersten Signale erzeugt, nicht mehr einwandfrei funktioniert. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit prüft und koordiniert die Signale und entscheidet, ob die ersten Signale ausreichend plausibel sind oder nicht. Wenn nicht, werden die von der Anzeigeeinheit generierten zweiten Signale zum Bedienen der Baumaschine verwendet. Unter Umwandeln des ersten oder zweiten Signals ist zu verstehen, dass diese Signale zur Ansteuerung der Aktuatoren verwendbar sind. Eine zwingende Umwandlung ist nicht erforderlich, beispielsweise dann, wenn ein Elektromotor direkt mit den elektrischen ersten und/oder zweiten Signalen angesteuert werden kann. In diesem Fall beschränkt sich die Aufgabe der STeuerungs- und Kontrolleinheit auf die Überprüfung der Plausibilität des ersten Signals und je nach Ergebnis der Überprüfung die Bereitstellung eines zweiten Signals. Erfindungsgemäß wird folglich eine Redundanz geschaffen, die es auch dann ermöglicht, die Baumaschinen funktionsgerecht unter Zuhilfenahme der Anzeigeeinheit bedienen zu können, wenn die ersten Signale nicht mehr in einem verwertbaren Zustand an der Steuerungs- und Kontrolleinheit ankommen. Die Anzeigeeinheiten weisen üblicherweise Tastschalter oder ähnliche Bedienungselemente auf, welche im Falle einer Störung der ersten Signale und/oder der ersten Übertragungsmittel zur Bedienung der Baumaschine verwendet werden können. Die Zuverlässigkeit der Baumaschine wird somit gesteigert. Es wird ein Beitrag zur planmäßigen Bearbeitung des Bodenabschnitts, beispielsweise der Fahrbahn geleistet, so dass außerplanmäßige Verzögerungen und die damit verbundenen Mehrkosten vermieden oder zumindest deutlich verringert werden.
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Eine Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnen sich dadurch aus, dass die Anzeigeeinheit einem oder mehreren Bedienungselementen des Bedienfelds entsprechende Bediensegmente aufweist. In dieser Ausgestaltung braucht sich der Baumaschinenführer nicht umzustellen, wenn die ersten Übertragungsmittel gestört sind. Er kann sofort die Baumaschine mit der Anzeigeeinheit steuern, welches er analog zum Bedienfeld verwenden kann. Es wird hierdurch ein Beitrag zur Betriebssicherheit geleistet, da die Wahrscheinlichkeit von Fehlbedienungen verringert wird.
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Vorteilhafterweise umfassen die Bediensegmente Tastschalter, Hebel und/oder Drehschalter. Dieser Ausführungsform kann ein dem Bedienfeld weitgehend entsprechendes Abbild geschaffen werden, so dass nicht nur die Funktionen, sondern auch die Art und Weise der Betätigung des Bedienfelds der Betätigung der Anzeigeeinheit entspricht. Insofern werden die Unterschiede in der Bedienung zwischen dem Bedienfeld und der Anzeigeeinheit verringert, was wiederum Fehlbedienungen vorbeugt.
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Idealerweise zeigt die Anzeigeeinheit ein oder mehrere Graphiksymbole an, die einem oder mehreren Bedienungselementen entsprechen, wobei die Anzeigeeinheit die Tastschalter, Hebel und/oder Drehschalter den Graphiksymbolen zuweist. Die Zuweisung kann durch Linien oder Pfeile realisiert sein. Die Anzeigeeinheit kann kompakt ausgeführt werden, da die zur Verfügung stehenden Tastschalter, Hebel und/oder Drehschalter mehreren Grafiksymbolen zugeordnet werden können, die zeitlich versetzt entsprechend der gewünschten Funktion angezeigt werden. Die Grafiksymbole können auf einfache Art und Weise geändert und der jeweils gewünschten Funktion angepasst werden. Folglich ist es möglich, eine Vielzahl von Funktionen mittels der erfindungsgemäßen Anzeigeeinheit anzeigen und wenigen Tastschaltern, Drehschaltern und/oder Hebeln zuordnen können.
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In einer weiteren Fortbildung weist die erfindungsgemäße Anzeigeeinheit eine berührungssensitive Oberfläche auf. Hierbei werden Segmente der Oberfläche mit die jeweils ausführbare Funktion darstellenden Graphiksymbolen hinterlegt. Hierdurch wird die Funktionalität der Anzeigeeinheit nochmals erhöht, da die Oberfläche direkt als Schalter verwendet werden kann. Auch kann die berührungssensitive Oberfläche so ausgestaltet sein, dass Drehschalter simuliert werden können. Insofern ist es nicht mehr nötig, physisch vorhandene Tastschalter und Drehschalter in der Anzeigeeinheit vorzusehen. Es können nahezu alle von der Baumaschine ausführbaren Funktionen mittels der Anzeigeeinheit angezeigt und ausgewählt werden. Die Flexibilität der Anzeigeeinheit wird nochmals deutlich erhöht und der Bedienungskomfort gesteigert.
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Vorzugsweise sind die zweiten Übertragungsmittel als ein CAN-Bus ausgestaltet. Ein CAN-Bus hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von Signalen zwischen der Steuerungs- und Kontrolleinheit und der Anzeigeeinheit übertragen werden können, ohne dass hierzu ein aufwendiger Kabelbaum mit einer großen Gesamtkabellänge verwendet werden muss.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Baumaschine, welche eine Vorrichtung nach einem der vorherigen Ausführungsbeispiele umfasst. Die Vorteile und technischen Effekte, die für die Vorrichtung dargelegt worden sind, gelten gleichermaßen für die Baumaschine.
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Darüber hinaus betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Verfahren zum Bedienen einer Baumaschine nach einem der vorher vorgestellten Ausführungsbeispiele, umfassend folgende Schritte:
- – Erzeugen von auf die Ansteuerung der Aktuatoren bezogenen ersten Signalen mittels eines Bedienfelds, wobei das Bedienfeld eine Anzahl von Bedienungselementen zum Ansteuern von Aktuatoren der Baumaschine aufweist, um die gewünschten Funktionen der Baumaschine auszuführen,
- – Übertragen der ersten Signale vom Bedienfeld zur Steuerungs- und Kontrolleinheit mit Hilfe von ersten Übertragungsmitteln,
- – Umwandeln der ersten Signale in Betätigungssignale mittels einer UmSteuerungs- und Kontrolleinheit, wobei die Aktuatoren mit den Betätigungssignalen betätigt werden,
- – Übertragen der ersten Signale und/oder die Betätigungssignale an die Anzeigeeinheit mit zweiten Übertragungsmitteln,
- – Visualisieren der momentan von der Baumaschine ausgeführten Funktion im Normalbetrieb mittels einer Anzeigeeinheit, oder
- – Erzeugen von auf die Ansteuerung der Aktuatoren bezogene zweite Signale im Falle der Störung der ersten Übertragungsmittel mit Hilfe der Anzeigeeinheit,
- – Übertragen der zweiten Signale an die Steuerungs- und Kontrolleinheit mit den zweiten Übertragungsmitteln und Umwandeln in die Betätigungssignale mittels der Steuerungs- und Kontrolleinheit im Falle der Störung der ersten Signale oder ersten Übertragungsmittel, wobei die Steuerungs- und Kontrolleinheit im Falle der Störung der ersten Signale die Anzeigeeinheit veranlasst, die zweiten Signale zu erzeugen.
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Der Schritt des Visualisierens der momentan von der Baumaschine ausgeführten Funktion wird nur im Normalbetrieb durchgeführt, während die Schritte des Erzeugen von auf die Ansteuerung der Aktuatoren bezogene zweite Signale und des Übertragens der zweiten Signale an die Steuerungs- und Kontrolleinheit vorzugsweise nur bei Störung der ersten Übertragungsmittel ausgeführt werden. Die übrigen Schritte werden, soweit möglich, in beiden Betriebsweisen durchgeführt. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit übernimmt neben der Steuerung der Vorrichtung auch die Aufgabe, die ersten Signale hinsichtlich ihrer Plausibilität zu überprüfen und gegebenenfalls die Anzeigeeinheit zu veranlassen, plausible zweite Signale zu erzeugen, wenn mit den ersten Signalen die Baumaschine nicht mehr korrekt bedient werden kann. Die Vorteile und technischen Effekte, die für die Vorrichtung dargelegt worden sind, gelten gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die anhängenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Detail erläutert. Es zeigen
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1 eine Seitenansicht einer Baumaschine, die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung betrieben werden kann,
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2 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Normalbetrieb, und
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3 eine Prinzipskizze der erfindungsgemäßen Vorrichtung, im Falle der Störung der ersten Übertragungsmittel.
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In
1 ist eine Baumaschine
10 dargestellt, welche mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
18 zum Bedienen der Baumaschine
10 bedient werden kann, die in
1 nicht dargestellt ist (vgl. hierzu
2 und
3). In
1 ist konkret ein Stabilisierer oder, je nach Anwendungsfall ein Recycler, dargestellt, wie er beispielsweise aus der
DE 10 2006 017 516 bekannt ist, mit dem ein Bodenabschnitt
12 bearbeitet werden kann. Der Stabilisierer umfasst eine Arbeitswalze, die in
1 nicht sichtbar ist, da sie von einer Schutzhaube
14 umgeben ist. Die Arbeitswalze weist eine im Wesentlichen zylindrische Form auf und ist um ihre Zylinderachse drehbar an der Baumaschine
10 gelagert und kann in Richtung des Pfeils P
1 höhenverstellt werden. Die Baumaschine
10 umfasst eine Antriebseinheit
16, mit welcher die Baumaschine
10 selbst bewegt und die Arbeitswalze in Drehung versetzt werden kann. In der in
1 gezeigten Stellung ist die Arbeitswalze hochgestellt und nicht in Kontakt mit dem zu bearbeitenden Bodenabschnitt
12. Diese Stellung der Arbeitswalze wird beispielsweise im Transportmodus der Baumaschine
10 eingenommen, wohingegen die Arbeitswalze im Arbeitsmodus bzw. Bodenbearbeitungsmodus nach unten abgesenkt wird und in den Bodenabschnitt
12 mit der gewünschten Tiefe eintaucht. Zur Bodenbearbeitung wird die Baumaschine
10 in Richtung des Pfeils P
2 (Vorwärtsrichtung) über den Bodenabschnitt
12 bewegt.
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In 2 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 18 zum Bedienen einer Baumaschine 10, beispielsweise des in 1 dargestellten Stabilisierers, im Normalbetrieb dargestellt. Die Vorrichtung 18 umfasst ein Bedienfeld 20, in welchem eine Anzahl von Bedienungselementen 22 angeordnet ist. Die Bedienungselemente 22 können Tastschalter, Hebel, Potentiometer, Drehschalter und dergleichen umfassen. Das Bedienfeld 20 ist über erste Übertragungsmittel 24 mit einer Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 verbunden, die wiederum über zweite Übertragungsmittel 28 mit einer Anzeigeeinheit 30 kommuniziert. Die ersten und die zweiten Übertragungsmittel 24, 28 sind üblicherweise als Kabel oder CAN-Busse ausgeführt, allerdings ist eine drahtlose Ausgestaltung ebenfalls möglich.
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Die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 ist mit geeigneten dritten Übertragungsmitteln 32 mit einem Aktuator 34 verbunden. In diesem Fall ist der Aktuator 34 als Hydraulikzylinder 36 ausgebildet, der ein Stellglied 38, hier ein Ventil 40, aufweist, welches von der Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 ansteuerbar ist. Ein anderer Aktuator 34 kann die Antriebseinheit 16 sein.
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Im Normalbetrieb der Baumaschine 10 betätigt der Baumaschinenführer die Bedienungselemente 22 des Bedienfelds 20, um die gewünschte Funktion der Baumaschine 10 zu veranlassen, wozu die jeweiligen Aktuatoren 34 entsprechend angesteuert werden. Infolge der Betätigung der Bedienungselemente 22 erzeugt das Bedienfeld 20 auf die Ansteuerung der Aktuatoren 34 bezogene erste Signale S1, die mittels der ersten Übertragungsmittel 24 an die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 übertragen werden. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 wandelt die ersten Signale S1 in Betätigungssignale SB um, mit denen die Aktuatoren 34 veranlasst werden können. Die ersten Signale S1 können beispielsweise als analoge oder digitale elektrische Signale ausgebildet sein, während in dargestellten Fall die zum Ansteuern des Ventils 40 dienenden Betätigungssignale SB am Ventil 40 als hydraulische oder pneumatische Signale vorliegen müssen. Dies bedeutet aber nicht, dass die Betätigungssignale SB die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 als hydraulische oder pneumatische verlassen müssen. Es kann noch eine nicht dargestellte Wandlungseinheit vorhanden sein, mit der die von der Steuerungs- und Kontrolleinheit erzeugten Betätigungssignale SB, beispielsweise in analoger oder digitaler Form, in hydraulische oder pneumatische Signale umgewandelt werden. Diese Wandlungseinheit kann in der Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 integriert sein. Entsprechend sind die dritten Übertragungsmittel 32 als eine hydraulische oder pneumatische Leitung ausgebildet.
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Die gerade vom Baumaschinenführer veranlasste Funktion der Baumaschine 10 wird von der Anzeigeeinheit 30 visualisiert und in einem Anzeigeabschnitt 42 dargestellt, um dem Baumaschinenführer eine Kontrolle darüber zu geben, ob er tatsächlich die gewünschte Funktion gewählt hat. Die Anzeigeeinheit 30 weist mehrere Bediensegmente 44 auf, die beispielsweise Tastschalter, Hebel und/oder Drehschalter umfassen, welche um den Anzeigeabschnitt 42 herum angeordnet sind. Die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 leitet die ersten Signale S1 an die Anzeigeeinheit 30 weiter. Sollte es notwendig sein, kann die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 die ersten Signale S1 so aufbereiten, dass die Anzeigeeinheit 30 sie verarbeiten kann. Anhand der ersten Signale S1 visualisiert die Anzeigeeinheit 30 die gewählte Funktion, die gerade von der Baumaschine 10 ausgeführt wird. Je nach Art der Betätigungssignale SB können auch diese von der Anzeigeeinheit 30 genutzt werden, um die gerade von der Baumaschine 10 ausgeführte Funktion darzustellen.
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In 3 ist der Fall einer Störung der ersten Übertragungsmittel 24 dargestellt, beispielsweise durch Bruch oder Beschädigung des Kabels verursacht, so dass keine oder keine korrekte Kommunikation zwischen dem Bedienfeld 20 und der Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 mehr möglich ist. Dies äußert sich beispielsweise durch eine Veränderung des elektrischen Widerstands des Kabels, was von der Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 bemerkt und beispielsweise mittels optischer und/oder akustischer Signale angezeigt wird. Entsprechendes passiert, wenn die ersten Signale S1 nicht plausibel sind, was nicht in einer Beschädigung der ersten Übertragungsmittel 24 begründet sein muss, sondern in einer Funktionsstörung des Bedienfelds 20. Im dargestellten Beispiel zeigt die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 die Störung mit zwei Ausrufezeichen an und schaltet die Anzeigeeinheit 30 auf den Störbetrieb. Anstelle der gerade von der Baumaschine 10 durchgeführten Funktion zeigt die Anzeigeeinheit 30 im Störbetrieb ein oder mehrere Graphiksymbole 46 an, die den Bedienungselementen 22 des Bedienfelds 20 nachempfunden sind. Im dargestellten Beispiel wird ein Drehschalter, der im Bedienfeld 20 mit einem gestrichelten Kreis gekennzeichnet ist, mittels eines entsprechenden Graphiksymbols 46 im Anzeigeabschnitt 42 angezeigt. Die Auswahl des gewünschten Bedienungselements 22 kann der Baumaschinenführer in einem vorherigen, nicht dargestellten Schritt getroffen haben, bei dem die Anzeigeeinheit 30 sämtliche im Bedienfeld 20 vorhandenen Bedienungselemente 22 mit den entsprechenden Graphiksymbolen 46 darstellt und den Bediensegmenten 44 der Anzeigeeinheit 30 zuordnet.
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Weiterhin sind die verschiedenen wählbaren Positionen des Bedienungselements 22 vom Graphiksymbol 46 nachempfunden und über gestrichelte Linien den Bedienungssegmenten 44 zugeordnet. Will der Baumaschinenführer nun das Graphiksymbol 46 in eine bestimmte Position bringen, so betätigt er das entsprechende Bediensegment 44. Hierdurch werden zweite Signale S2 erzeugt, die über die zweiten Übertragungsmittel 28 an die Steuerungs- und Kontrolleinheit 26 übertragen werden, wo sie anstelle der gestörten ersten Signale S1 in die entsprechenden Betätigungssignale SB umgewandelt werden und wodurch der Aktuator 34 so angesteuert wird, als ob der Baumaschinenführer die entsprechenden Bedienungselemente 22 des Bedienfelds 20 betätigt hätte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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