DE102011008619A1 - Rollladen mit Jalousiesegmenten - Google Patents
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Abstract
Rollladen, mit in Größe, Anzahl und Form beliebig einsetzbaren jalousieartigen Flächenteilen (13) aus wendbaren Rollladenprofilen (5), dessen Rollladenbehang im abgelassenen Zustand auf dem oberen Fensterholm über die gesamte Breite des Rollladens vorzugsweise durch Sperrrasten (2) blockiert wird, über deren Hebel der Behang nach außen gegen die Rollkastenschürze gedrückt (19) wird und durch den so entstandenen Spalt zwischen Fensterrahmen und Rollladenbehang die alleine weiterlaufenden Wendebänder (3) die jalousieartigen Flächenteile mit den exzentrisch gelagerten (18) Wendeprofilen (5) über deren Eigengewicht und der Federwirkung (14) der Zugbänder (20) und der Wendebänder (3) an der Wickelwelle (9) über die Wendeprofilachsen (4) stufenlos jalousieartig öffnen und in der Aufwärtszugrichtung automatisch schließen. Durch die Blockierung der oberen Lamellen über die Sperrrasten kommt der Rollladenbehang im unteren Bereich nicht zum Aufsitzen und hängt glatt. Die Wendeprofilachsen (4) ermöglichen mit deren Arretierung (17) eine verbesserte Einbruchssicherung. Der neuartige Rollladen ist in allen Rollladenbereichen, im Neu- und Altbau, sowie auch im Minibereich mit Vor- und Aufbauelementen einsetzbar. Die weitgehende Verwendungsmöglichkeit handelsüblicher Rollladenprofile ermöglicht eine kostengünstige Fertigung und den optischen Angleich an andere herkömmliche Rollläden am Haus.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollladen mit jalousieartigen Teilen in seiner Fläche gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Rollläden sind verbreitete und in der ihnen zugedachten Funktion bewährte Abschottungen vor Fenstern und Türen eines Gebäudes. In geschlossenem Zustand schaffen sie ein wärmeisolierendes Luftpolster zwischen Rollladen- und Fensterfläche, sie dunkeln Räume, insbesondere Wohn- und Schlafräume, gegen von außen einwirkende Lichtquellen ab, schützen vor Lärm und Einblicken und wirken zumindest einbruchshemmend. Tagsüber jedoch, wenn lediglich Sonnen– und Sichtschutz erforderlich wären, ist der Rollladen nicht mehr zweckdienlich. Der vollständig abgelassene Laden verdunkelt zu sehr. Er muss etwas angehoben werden, um die sogenannten Lichtschlitze freizugeben. Diese ermöglichen einen Tageslichteintritt, der jedoch auf dem Zimmerboden oder bei schräg stehender Sonne, an den Zimmerwänden ein irritierendes Lichtpunktmuster hinterlässt und Ausbleicheffekte, durch die UV Strahlung des Sonnenlichts nicht vollständig verhindert. Absolut unpassend ist besonders der gestörte Ausblick durch die Fensterscheiben. Es besteht bestenfalls ein Schlüssellocheffekt. Eine Jalousie, welche durch die variable Neigungseinstellung ihrer Lamellen einen Raum beschattet, die Sicht nach außen aber weitgehend freihält und damit ihren Zweck tagsüber erfüllen würde, genügt wiederum nicht den Anforderungen, die an einen Rollladen von den Abend- bis in die Morgenstunden oder auch tagsüber, wenn z. B. Kinder schlafen sollen, gestellt werden.
- Diverse Patent- und Gebrauchsmuster-Anmeldungen befassen sich deshalb mit diesem Thema. Stand der Technik sind bereits sogenannte jalousierbare Rollläden, Auslege- und Patentschriften 1055796,
US Patent 3,642,050 ,EU Patent 0 189 091 ,1 237 289 ,1 262 001 ,DE 20 2005 010 548 U1 ,DE 10 2006 005 750 B4 . Der Nachteil dieser Konstruktionen liegt darin, dass die Wendung der Lamellen seitlich in den Schienen oder durch einseitiges Anheben und Senken mittels an den, dem Fenster oder der Tür zugewandten Seiten der freitragenden Lamellen angebrachten Bändern bewerkstelligt wird. Dies erfordert, außer komplizierter Mechanik, meist breitere Führungsschienen, in denen der Rollladenbehang selbst keine gute Führung mehr hat und sich wellt. Die seitliche bzw. einseitige Aufhängung der Lamellen begrenzt sie in der Breite und führt, weil sie freitragend konstruiert sein müssen, zu in Material und Form aufwendigen und entsprechend teuren Lamellen. Aus diesen Gründen hat sich am Markt noch keiner, dem heutigen Stand der Technik entsprechender sogenannter Jalousierollladen durchsetzen können. - Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde dem bewährten Rollladen eine Jalousiefunktion hinzuzufügen. Die handelsüblichen PVC- oder Aluminium Profile werden eingebunden und durch Teilung feststehenden und wendbaren Segmenten zugeordnet. Wendbare Profile und Sperrrasten können durch Abtrennen der beim Aus- und Einklinken störenden Teile aus Normalprofilen erzeugt werden. Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden in der weiteren Beschreibung mit Ausführungszeichnungen verdeutlicht. Darin zeigen:
-
1 die Innenansicht des neuartigen Rollladens mit Aufzugs- und Wendebändern, aktivierten Sperrrasten und geöffneten Profilen im wendbaren Teil der Rollladenfläche. -
2 die Außenansicht des neuartigen Rollladens in geschlossenem Zustand. -
3 die Innenansicht des neuartigen Rollladens in der Perspektive, mit ausgestellten Sperrrasten, gewendeten Profilen, die gesamte Rollladenbreite durchlaufender Wendeprofilachse mit Dübel, U-Scheibe und Schraube zur Arretierung der aufgereihten festen und wendbaren Rollladenprofile. -
4 den Schnitt durch den gänzlich abgelassenen neuartigen Rollladen mit aktivierten Sperrasten und gewendeten Profilen. -
5 den Schnitt durch den etwas angehobenen neuartigen Rollladen mit schon geschlossenen wendbaren Profilen und noch ausgestellten Sperrrasten vor dem Abheben vom oberen Fensterholm. -
6 einen breiteren Rollladen mit einem Beispiel für größtmöglichen Jalousieanteil. -
7 diverse erfindungsgemäß mögliche Formen für Jalousiesegmente -
8 den Schnitt durch ein Rollladenprofil und die Ansicht der Abschlusskappen für dieses Profil an den Teilungen zwischen festen und wendbaren Profilen -
9 den Horizontalschnitt durch feste und wendbare Profile, die Wendeprofilachse und Führungsschienen mit und ohne Führungsspur. -
10 ersatzweise einsetzbare Schlaufen bei Kurbel- und Motorantrieb - Bei diesem Rollladen (
1 ) ist erfindungsgemäß laut Anspruch 1 vorgesehen, dass in einen Rollladenbehang Flächenteile (13 ) mit wendbaren Profilen (6 und7 ) eingesetzt werden. Die bei der Wendebewegung sich zeigenden offenen Enden der Rollladenprofile (14 ) werden vorteilhaft mit Endkappen (15 ) verschlossen, die Insekteneinnistung verhindern, und durch die Überlappung den Spalt zwischen festen und wendbaren Segmenten abdecken. Der nicht zu wendende Teil des Rollladenbehangs (1 ) wird mit Erreichen der unteren Endstellung auf dem oberen Fensterholm durch Sperrrasten (2 ) über die gesamte Breite des Rollladens blockiert, gibt dabei den Platz für die Wendebänder (3 ) frei und ermöglicht, ausgelöst durch das Fallgewicht der exzentrisch (18 ) auf den Wendeprofilachsen (4 ) gelagerten Wendeprofilen (5 ) und der Federwirkung (14 ) der Zugbänder (20 ) und Wendebänder (3 ) auf der Wickelwelle (9 ), die Offenstellung bis zu einer annähernd 180 Grad Wendung. In der Rückwärtsbewegung, also beim Hochziehen, werden die gewendeten Profile stufenlos über jeden Öffnungswinkel in den festen Teil des Rollladenbehangs zurückgeführt (5 ). Danach entspricht die Außenfläche des neuartigen Rollladens (2 ) optisch anderen am Haus angebrachten, normalen handelsüblichen Rollläden. Das Herausfallen der Wendeprofile (4 ) und Sperrrasten (2 ) aus der Rollladenfläche (1 ) wird durch Abtrennen der unteren Profilscharnierteile (10 ) ermöglicht. Die über die gesamte Rollladenbreite von den Sperrrasten (2 ) oder Bandschlaufen (6 ) abgestützten, bzw. gehaltenen oberen Rollladenprofile (7 ) ermöglichen eine von den Lamellen unabhängige Rollladenbreite. Nur die Stärke der Wickelwelle (9 ) ist ausschlaggebend für die maximal mögliche Rollladengesamtbreite. Lichtschlitze entfallen, die Profile müssen nicht aufsitzen, um diese zu schließen, sie bleiben in der Scharnierstellung hängen (8 ) und bauchen nicht, unabhängig von Rollladenbreite- und Höhe. Frei um die Wickelwelle (9 ) gelegte Bandschlaufen (6 ), nur am oberen Rollladenprofil (7 ) befestigt, können den Rollladenbehang ebenso blockieren und sind für einen herkömmlichen Rollladenbehang ohne Lichtschlitze, oder in Verbindung mit Abdruckrollen (15 ), auch für den neuartigen Rollladen mit Motor oder Kurbelantrieb geeignet. Für den neuartigen Rollladen mit Gurtzug ist die Bremswirkung der Bandschlaufen (6 ), wegen des anhängenden Gewichts des Rollladenbehangs, auf die Wickelwelle (9 ) zu groß, sodass erfindungsgemäß in diese Fall vorteilhaft die neuartigen Sperrrasten (2 ) eingesetzt werden. Vorteilhaft können die wendbaren Segmente in ihrer Form (13 ) variieren, auf der gesamten Rollladenfläche verteilt, oder auf bestimmte Sektionen beschränkt werden (6 und7 ). Weitere vorteilhafte Merkmale des neuartigen Rollladens (1 ) sind die universellen Einsatzmöglichkeiten im Neu- und Altbau sowie im Minibereich bei Vor– und Aufbauelementen. Im Neubau werden die vorbereitenden Arbeiten für Rollladenkästen, Führungsschienen, Wellen, Gurtzug, Kurbel- oder Motorantriebe unverändert durchgeführt. Die Entscheidung, ob ein herkömmlicher Rollladenbehang oder der erfindungsgemäß neuartige Rollladen (1 ) eingesetzt werden soll, verlangt keinerlei Änderung. Im Altbau kann bei einer Sanierung der Rollläden ganz einfach der alte Holz-Alu- oder Kunststoffbehang herausgenommen und durch den neuartigen Rollladen (1 ) ersetzt werden. Die Vorteile des üblichen bewährten Rollladens, die Isolierwirkung, der Sichtschutz, die Abdunkelung, bleiben erhalten, Lüftungseinstellung (11 ) und einbruchshemmende Wirkung (16 ,17 ), werden verbessert, Lichtregulierung und Durchsicht (11 ) werden hinzugefügt, der Rollladen wird tagestauglich. Die verbesserte Einbruchssicherung wird durch Arretierung (17 ) der Wendeprofilachsen (4 ) in Führungsschienen mit Führungsspur (16 ) erreicht. Die neuartigen Wendeprofilachsen (4 ) mit Arretierung (17 ) lassen sich auch in den gebräuchlichen Rollläden zur Verbesserung der Einbruchsicherung verwenden. Die Erfindung schließt alle gängigen Rollladenprofile ein und ermöglicht durch die weitgehende Verwendungsmöglichkeit handelsüblicher Teile eine kostengünstige Fertigung. - Hauptmerkmale der Erfindung sind im Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Feststehender bzw. nicht wendbarer Teil des Rollladens
- 2
- Sperrrasten
- 3
- Wendebänder
- 4
- Wendeprofilachsen
- 5
- Wendeprofile
- 6
- Bandschlaufen
- 7
- Oberes Rollladenprofil
- 8
- Scharnierstellung
- 9
- Wickelwelle
- 10
- Durch Abtrennung der unteren Scharnierteile entstandene wendbare Lamellen und Sperrrasten
- 11
- Lüftung
- 12
- Führungsschienen
- 13
- Variable Formen der wendbaren Segmente
- 14
- Offenes Rollladenprofil am Übergang von der feststehenden zur wendbaren Fläche
- 15
- Verschlusskappen mit Überlappungen
- 16
- Rollladenschiene mit Führungsspur
- 17
- Arretierung der Wendeprofilachsen
- 18
- Lagerung der Wendeprofile unterhalb des Schwerpunkts (exzentrisch)
- 19
- Blockierpunkt
- 20
- Zugbänder
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 3642050 [0003]
- EP 0189091 [0003]
- EP 1237289 [0003]
- EP 1262001 [0003]
- DE 202005010548 U1 [0003]
- DE 102006005750 B4 [0003]
Claims (10)
- Rollladen, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollladenbehang (
1 ) einen oder mehrere jalousieartig wendbare Flächenteile (13 ) aufweist. - Rollladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile der jalousieseartigen Flächenteile gegen die Profile des Rolladenbehangs (
13 ) wendbar sind. - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollladenbehang Wendeprofilachsen (
4 ) aufweist. - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wendbaren Profile (
5 ) der Jalousiesegmente (13 ) über die Wendeprofilachsen (4 ) von den nicht wendbaren Profilen (1 ) des Rollladenbehangs getragen werden. - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Jalousiesegmente wahlweise über die gesamte Rollladenbehangfläche verteilt, oder auf bestimmte Sektionen beschränkt werden können (
6 und7 ). - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Formen der Jalousiesegmente variabel sind (
6 und7 ). - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollladenbehang Rastsperren (
2 ) aufweist. - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang im unteren Bereich nicht aufsitzt, dadurch glatt hängt und nicht ausbaucht.
- Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wendeprofilachsen (
4 ) als Einbruchssicherung (16 und17 ) eingesetzt werden. - Rollladen nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der neuartige Behang in allen gängigen Rollladenprofilstärken hergestellt werden kann.
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