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Die Erfindung betrifft ein Dachteil eines Fahrzeugdaches, das mittels zumindest einer an einem karosserieseitigen Hauptlager schwenkbar gelagerten Hauptsäule und mittels einer die Hauptsäule betätigenden Antriebsvorrichtung zwischen einer Schließstellung und einer Ablagestellung verstellbar ist sowie mittels einer Verschlusseinrichtung in Schließstellung verriegelt ist, wobei die Antriebsvorrichtung ein schwenkbar gelagertes Antriebsteil aufweist.
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Aus der
DE 101 10 014 A1 wie auch von dem aktuellen Smart Cabriolet ist ein Dachteil eines Fahrzeugdaches bekannt geworden. Das Dachteil ist eine Dachkassette zum Aufnehmen eines Falt- oder Lamellendaches bei freigelegter Dachöffnung. Die Dachkassette, die mittels einer z. B. als Viergelenk gebildeten Lagereinrichtung an einem Hauptlager schwenkbar gelagert ist, kann mit dem aufgenommenen Falt- oder Lamellendach mittels einer Antriebseinrichtung in eine Ablagestellung verschwenkt werden. Eine Verschlusseinrichtung hält die in Schließstellung angeordnete Dachkassette an einem benachbarten Dachteil oder einer Dachsäule verriegelt. Die Verschlusseinrichtung ist mittels einer eigenen insbesondere motorischen Betätigungseinrichtung zu betätigen bzw. zu entriegeln.
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Aus der
DE 101 59 302 C1 ist eine Antriebsvorrichtung für ein Schwenkbauteil wie z. B. eine Hauptsäule eines Cabrioletverdecks bekannt geworden. Die Hauptsäule und ein Verbindungslenker sind an einem Hauptlager um eine gemeinsame Schwenkachse schwenkbar gelagert. Der von einer Antriebseinrichtung verschwenkbare Verbindungslenker ist über einen Kniehebel mit der Hauptsäule gekoppelt. Der Kniehebel ist derart angeordnet, dass er eine Veränderung der Verschwenkgeschwindigkeit der Hauptsäule gegenüber der Verschwenkgeschwindigkeit des angetriebenen Verbindungslenkers gestattet. Es wird vorgeschlagen, dass durch die Veränderung der Relativbewegung des Verbindungslenkers zur Hauptsäule Zusatzfunktionen wie Verriegelungs- oder Spannfunktionen an dem Verdeck ausgeführt werden können.
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Aus der gattungsgemäßen
DE 10 2008 006 272 A1 ist ein Cabriolet-Dach mit einem Dachteil bekannt geworden, das mittels der aus der
DE 101 59 302 C1 bekannten Antriebsvorrichtung verstellbar ist. Eine Verschlussvorrichtung zum Festlegen des Cabriolet-Daches an einem Windlauf ist gleichfalls von dieser Antriebsvorrichtung zu betätigen. Hierfür ist die Verschlussvorrichtung mittels einer lösbaren Kupplung an die Antriebsvorrichtung derart ankoppelbar, dass die Verschlussvorrichtung zum Verriegeln bei geschlossenem Dach an die Antriebsvorrichtung angekoppelt ist und beim Verstellen des Daches in seine Ablagestellung von der Antriebsvorrichtung abgekoppelt ist. Eine solche lösbare Kupplung erfordert zusätzliche Bauteile in vergleichsweise aufwändiger Anordnung.
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Die
DE 102 05 144 A1 zeigt eine Verriegelungsvorrichtung an einem Faltdach mit einem schwenkbar gelagerten Verriegelungshaken, der mittels einer Mehrlenkereinrichtung bewegbar ist, wobei die Mehrlenkereinrichtung mit einem an einem vorderen Rahmenteil des Faltdaches verschiebbar gelagerten Linear-Antriebsmechanismus, insbesondere einer Schubstange, gekoppelt ist. Der Linear-Antriebsmechanismus bzw. die Schubstange ist entweder an die Verdeckmechanik angekoppelt, so dass ein Anteil des Bewegungsweges des Verdeckantriebs auf die Schubstange übertragen wird, oder sie besitzt einen eigenen gesteuerten elektrischen oder hydraulischen Antrieb.
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Die
DE 39 37 764 C1 zeigt eine Antriebsvorrichtung für ein Faltverdeck. Ein von einem Stellzylinder angetriebenes Stirnrad treibt als schwenkbares Antriebsteil ein mit einem Hauptlenker drehfest verbundenes Stirnrad direkt an. Eine von dem Stellzylinder angetriebene Riegeleinrichtung, die einen Sicherungshebel im Eingriff an einem an einem Lagerbock befestigten Sicherungszapfen umfasst, verriegelt einen Stützhebel, der über einen Schlepphebel mit einer Hauptsäule gekoppelt ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Dachteil eines Fahrzeugdaches zu schaffen, dessen Antriebsvorrichtung im Hinblick auf ihre Funktionalität und einen kostengünstigen und vereinfachten Aufbau verbessert ist.
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Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Dachteil erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das schwenkbar gelagerte Antriebsteil über einen Umlenkhebel zum Verschwenken der Hauptsäule und über eine Koppeleinrichtung, insbesondere eine Steuerstange, zum Betätigen der Verschlusseinrichtung gekoppelt ist, und dass in Schließstellung des Dachteils das Antriebsteil die Hauptsäule über den in einer Übertotpunktstellung und Anschlagstellung angeordneten Umlenkhebel gegen Verschwenken blockiert hält.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Dachteil zeichnet sich durch das schwenkbar gelagerte Antriebsteil aus, das in einfacher Weise lediglich über den Umlenkhebel mit der Hauptsäule zur Bewegungsübertragung gekoppelt ist. Als Hauptsäule wird ein schwenkbares Lagerbauteil des Dachteils verstanden, das auch ein Hauptlenker oder dergleichen sein kann und an einem fahrzeug- oder karosserieseitigen Lager oder Hauptlager schwenkbar gelagert ist. Das Dachteil ist insbesondere an seinen beiden fahrzeugäußeren Seiten mit einer jeweiligen Lagereinrichtung, insbesondere einer Lenkereinrichtung in Vier- oder Mehrgelenkanordnung, bewegbar gelagert und bevorzugt ist an jeder der beiden Lagereinrichtung eine Antriebsvorrichtung angeordnet. Das Antriebsteil ist zusätzlich mit der Verschlusseinrichtung mechanisch angebunden oder gekoppelt, wobei diese Koppelung indirekt über zumindest ein weiteres Bauteil einer Koppeleinrichtung oder insbesondere auch unmittelbar wie z. B. durch eine Steuerstange oder ein anderes mechanisch direkt koppelndes Bauteil gebildet sein kann. Eine Kupplungsvorrichtung zum An- und Abkoppeln der Verschlusseinrichtung an die Antriebsvorrichtung bzw. das Antriebsteil ist somit nicht erforderlich.
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Das Dachteil kann jedes mittels eines Lenkers bewegbar gelagerte Dachteil eines Fahrzeugs wie z. B. eines Cabriolets mit zu öffnendem und insbesondere abzulegendem Dach sein, das in seiner Schließstellung bewegungsfest verriegelt gehalten ist und beispielsweise gegenüber einem benachbarten Fahrzeugteil, z. B. eine Dachsäule wie B- oder C-Säule, wie auch gegenüber einem dachinternen Bauteil verriegelt gehalten ist. Ebenso kann das Dachteil relativ zu seiner Lagerung wie beispielsweise gegenüber seiner Hauptsäule oder dergleichen Lagerbauteil fixiert sein.
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Es ist demnach besonders bevorzugt, dass das Antriebsteil über den Umlenkhebel unmittelbar mit der Hauptsäule und/oder dass das Antriebsteil über die Koppeleinrichtung bzw. die Steuerstange unmittelbar mit der Verschlusseinrichtung gekoppelt ist, wodurch der Bauteilaufwand reduziert ist. Die Verschlusseinrichtung kann nur zumindest ein bewegbares Verschlusselement enthalten oder sie kann zusätzlich eine kinematische Einrichtung oder eine Lenkereinrichtung aufweisen, die ein bestimmtes kinematisches Bewegungsverhalten zum Steuern der Bewegung des Verschlusselements aufweist.
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Die Schwenkachse der Hauptsäule ist bevorzugt von der Schwenkachse des Antriebsteils beabstandet, um die kinematische Anordnung des Umlenkhebels zum Antriebsteil und zur Hauptsäule für unterschiedliche Einbaustellungen und eine entsprechende kinematische Steuerung anwendungsgerecht festlegen zu können.
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Für eine besonders bevorzugte kinematische Auslegung sind die Anlenkung des Umlenkhebels und die Anlenkung der Koppeleinrichtung bzw. der Steuerstange an dem Antriebsteil derart positioniert, dass bei einer anfänglichen Schwenkbewegung des Antriebsteils aus seiner der verschlossenen Verschlusseinrichtung zugeordneten Anfangsstellung eine maximale Betätigungsbewegung der Steuerstange und dabei eine minimale Schwenkbewegung der Hauptsäule erfolgt, wobei die minimale Schwenkbewegung auch eine Bewegungsruhe der Hauptsäule sein kann.
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Zweckmäßigerweise ist die Steuerstange, wenn das Antriebsteil in seiner der verschlossenen Verschlusseinrichtung zugeordneten Anfangsstellung angeordnet ist, unter einem Winkel von etwa 80° bis 100° und insbesondere unter einem im wesentlichen rechten Winkel bezüglich der Radiuslinie seines Anlenkpunktes am Antriebsteil angeordnet. Eine bestimmte Rotationsbewegung des Antriebsteils bewirkt dann eine maximale anfängliche axiale Verlagerungsbewegung der Steuerstange und damit eine zugeordnete Bewegung der Verschlusseinrichtung.
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Für eine kompakte und dennoch wirkungsvolle Auslegung der Kinematik ist es vorteilhaft, wenn die Anlenkstelle des Umlenkhebels und die Anlenkstelle der Koppeleinrichtung bzw. der Steuerstange an dem Antriebsteil unter einem Winkel von insbesondere etwa 120° bis 140° bezüglich der Schwenkachse des Antriebsteils voneinander beabstandet sind. Dieser bevorzugte Winkelbereich ist abhängig von der Einbaustellung und kann bedarfsweise auch größer oder kleiner gewählt werden, wenn das Bewegungsverhalten des Umlenkhebels im Zusammenwirken mit dem Antriebsteil und der Hauptsäule wie auch der Steuerstange dies erfordert.
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Für eine betriebssichere Anordnung des Dachteils ist es bevorzugt, wenn in Schließstellung des Dachteils das Antriebsteil die Verschlusseinrichtung mittels der Steuerstange über einen in einer Übertotpunktstellung angeordneten Lenkermechanismus der Verschlusseinrichtung in Verschlussstellung hält, so dass eine ungewollte Öffnungsbewegung des Dachteils verhindert wird. Eine Kombination der beiden die Übertotpunktstellungen darstellenden Mechanismen kann ein besonders betriebssicheres Verhalten der Antriebsvorrichtung bereitstellen.
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Gemäß einer bevorzugten Gestaltung ist vorgesehen, dass bei der der verschlossenen Verschlusseinrichtung zugeordneten Anfangsstellung der Antriebsvorrichtung, d. h. in Schließstellung des Dachteils, die Anlenkstelle des Umlenkhebels an der Hauptsäule oberhalb der Schwenkachse des Antriebsteils angeordnet ist, insbesondere in einem Winkelbereich von etwa 15° bis 25° von einer Bezugslinie, wie z. B. der Vertikalen, durch die Schwenkachse des Antriebsteils, und dass die Anlenkstelle des Umlenkhebels an dem Antriebsteil unterhalb der Schwenkachse des Antriebsteils angeordnet ist, insbesondere in einem dem Winkelbereich bezüglich der Schwenkachse gegenüberliegenden Winkelbereich von etwa 20° bis 30° von der Bezugslinie bzw. der Vertikalen durch die Schwenkachse des Antriebsteils. Die Bezugslinie wie z. B. die Vertikale ist von der Einbaustellung der und Anordnung des Dachteils und der Antriebsvorrichtung wie auch von der Anordnung und Stellung der Hauptsäule abhängig und dementsprechend zu wählen.
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Zweckmäßigerweise enthält die Verschlusseinrichtung einen Steuerlenker, der am Dachteil schwenkbar gelagert und mit der Steuerstange gekoppelt ist, und einen Koppellenker, der einerseits mit dem Steuerlenker mittels eines Verbindungsgelenks verbunden ist und andererseits an einem bewegbaren Verschlusselement der Verschlusseinrichtung angelenkt ist, und wobei dieses Verbindungsgelenk bei verschlossener Verschlusseinrichtung in einer Übertotpunktstellung angeordnet ist. Diese beispielhaft genannte Gestaltung kann angepasst oder abgewandelt werden, wenn die Einbaustellung dies erfordert. Am Dachteil kann ein Anschlag vorgesehen sein, um eine Bewegung des Verbindungsgelenks über die Übertotpunktstellung hinaus zu begrenzen.
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Bevorzugt ist das zumindest eine Verschlusselement ein Verriegelungselement und insbesondere ein Verriegelungshaken, das bzw. der am Dachteil schwenkbar gelagert und mit dem Koppellenker oder auch unmittelbar mit der Steuerstange gekoppelt ist. Das Verriegelungselement kann jedoch auch ein Riegelzapfen oder dergleichen sein, der z. B. in einer Schiebe- oder Schwenk-Schiebe-Bewegung bewegbar ist. Die Verriegelung erfolgt zweckmäßigerweise an einem dachseitigen oder fahrzeugseitigen Teil oder auch gegenüber der Lagereinrichtung des Dachteils.
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Die Antriebsvorrichtung kann derart ausgelegt sein, dass das Antriebsteil über einen Gesamtschwenkwinkel von insbesondere etwa 220° bis 240° verschwenkbar ist und/oder dass das Antriebsteil ein kreisbogenförmiges Zahnsegment enthält, an dem ein von einem Antriebsmotor antreibbares Ritzel in Eingriff ist. Statt eines Antriebs über ein Ritzel kann auch ein Antrieb mittels eines Hydraulikzylinders, insbesondere auch mit Zwischengetriebe, oder eine Antriebseinrichtung mit einem Kabel, wie sie in der
DE 101 59 302 C1 erläutert ist, vorgesehen sein. Der Gesamtschwenkwinkel kann von dem angegebenen Winkelbereich abweichen, wenn die Einbaustellung und die kinematische Auslegung dies erfordert.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Dachteils unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in einer perspektivischen Draufsicht ein Fahrzeug mit einem umwandelbaren Dach, das ein heckseitig angeordnetes, bewegbar gelagertes und in seiner Schließstellung dargestelltes Dachteil aufweist;
- 2 in einer perspektivischen Draufsicht das Fahrzeug der 1, dessen Dachteil geöffnet und in seine Ablagestellung verschwenkt ist;
- 3 in einer perspektivischen Draufsicht das Fahrzeug der 1 mit einer schematischen Darstellung einer linksseitigen Lagereinrichtung des Dachteils (ohne Darstellung des Dachteils und einer Antriebsvorrichtung zum Verschwenken des Dachteils);
- 4 in einer isometrischen Seitenansicht eine Antriebsvorrichtung des Dachteils in seiner geschlossenen und verriegelten Stellung;
- 5 in einer Seitenansicht die Antriebsvorrichtung des Dachteils, das in seiner Schließstellung gemäß 4 angeordnet und von einer Verschlusseinrichtung verriegelt gehalten ist;
- 6 in einer Seitenansicht die Antriebsvorrichtung gemäß 5, jedoch in einer ersten Zwischenstellung beim Öffnen der Verschlusseinrichtung;
- 7 in einer Seitenansicht die Antriebsvorrichtung in einer gegenüber der 6 weiterbewegten zweiten Zwischenstellung beim Öffnen des Dachteils; und
- 8 in einer Seitenansicht die Antriebsvorrichtung in einer gegenüber der 7 weiter bewegten Endstellung bei abgelegtem Dachteil.
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Ein Fahrzeug 1 weist ein zu öffnendes Dach 2 mit einer von seitlichen Dachholmen 3 begrenzten Dachöffnung 4 auf. Ein Dachelement 5 wie beispielsweise ein Lamellendach oder ein Faltdach (siehe 1 und 2) ist an seitlichen Führungen 6 der Dachholme 3 verschiebbar gelagert und zwischen einer Abdeckstellung, in der es die Dachöffnung 4 flächig verschließt, und einer Offenstellung verstellbar, in der es in ein hinteres Dachteil 7, das auch als Dachkassette bezeichnet wird, eingeschoben ist (1) und somit die Dachöffnung 4 freigegeben ist. Das hintere Dachteil 7 ist beidseits jeweils mittels einer Lagereinrichtung, beispielsweise einem Viergelenk mit einer bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung vorderen Hauptsäule 8 und einem hinteren Hauptlenker 9 (in 3 nur schematisch dargestellt), mittels eines Schwenklagers 10 der Hauptsäule 8 und eines Schwenklagers 11 des Hauptlenkers 9 an einem z. B. innenseitig von B-Säulen 12 des Fahrzeugs 1 karosseriefest angeordneten Hauptlager 13 schwenkbar gelagert. Das Dachteil 7 ist über Schwenkgelenke 14 und 15 an der Hauptsäule 8 bzw. dem Hauptlenker 9 angelenkt.
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Das Dachteil 7 bzw. die Dachkassette kann mittels der Lagereinrichtung zur Ablage in einem heckseitigen Stauraum 16 des Fahrzeugs 1, insbesondere hinter den Sitzen, verschwenkt werden, um das Fahrzeugdach 2 nach der Art eines Cabriolets vollständig zu entfernen bzw. abzusenken. 3 zeigt die linke Lagereinrichtung und das Dachteil 7 in schematischer Darstellung in einer Zwischenstellung beim Absenken des Dachteils 7.
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Das Dachteil 7 ist in seiner Schließstellung seitlich jeweils mittels einer Verschlusseinrichtung an dem vorderen benachbarten Fahrzeugteil oder Dachteil wie z. B. der seitlichen B-Säule 12 oder einem festen oder bewegbaren Dachholm 3 verriegelt gehalten (in den 1 bis 3 nicht dargestellt).
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Eine Antriebseinrichtung zum Verstellen des hinteren Dachteils 7 über das Viergelenk enthält (siehe 4 bis 8) ein Antriebsteil 17, das z. B. ein kreisbogenförmiges Zahnsegment 18 aufweist oder als solches gebildet ist und das am Hauptlager 13 mittels eines Schwenklagers um eine Schwenkachse 19 drehbar gelagert ist. Ein am Hauptlager 13 drehbar gelagertes Ritzel 20 (in 4 ist nur seine Lagerung dargestellt) ist mit einer Außenverzahnung 21 des Antriebsteils 17 bzw. des Zahnsegments 18 in Eingriff und ist mit einem Elektro-Antriebsmotor 22, der ebenfalls am Hauptlager 13 angebracht ist, gekoppelt und zur Rotation in beide Drehrichtungen von diesem antreibbar. Ein Umlenkhebel 23 ist einerseits mittels eines Schwenkgelenks 24 an dem Antriebsteil 17 und andererseits mittels eines Schwenkgelenks 25 an der Hauptsäule 8 angelenkt.
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Die Verschlusseinrichtung enthält einen Verschlusshaken 26, der am Dachteil 7 mittels eines Schwenklagers 27 schwenkbar gelagert ist und in Schließstellung des Dachteils 7 an einem Eingriffsteil 28, z. B. einem Zapfen oder Bolzen, das an dem angrenzenden Dachteil bzw. der B-Säule 12 angebracht ist, in Riegeleingriff ist. Die Verschlusseinrichtung enthält des weiteren einen am Dachteil 7 mittels eines Schwenklagers 29 schwenkbar gelagerten zweischenkligen Steuerlenker 30, dessen vorderer Schenkel 31 über ein Gelenk 32 an einem Koppelhebel 33 und dessen hinterer Schenkel 34 über ein Schwenkgelenk 35 an einer Steuerstange 36 angelenkt ist. Der Koppelhebel 33 ist mittels eines Schwenkgelenks 37 an dem Eingriffsteil 28 angelenkt.
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Die Steuerstange 36 verläuft in Schließstellung des Dachteils 7 (siehe 4 und 5), in der das Antriebsteil 17 in seiner der verschlossenen Verschlusseinrichtung zugeordneten Anfangsstellung angeordnet ist, in etwa senkrecht bis zu ihrer Anlenkstelle an dem Antriebsteil 17, an dem sie mittels eines Schwenkgelenks 38 schwenkbar angelenkt ist, und sie ist in dieser Stellung unter einem im wesentlichen rechten Winkel γ bezüglich der Radiuslinie von der Schwenkachse 19 zu ihrer Anlenkstelle bzw. zu dem Schwenkgelenk 38 am Antriebsteil 17 angeordnet.
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Das Schwenkgelenk 38 der Steuerstange 36 und das Schwenkgelenk 24 des Umlenkhebels 23 sind bezüglich der Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17 um einen Winkel δ von etwa 120° versetzt, wobei der radiale Abstand des Schwenkgelenks 24 von der Schwenkachse 19 beispielsweise geringfügig größer ist als der radiale Abstand des Schwenkgelenks 38 von der Schwenkachse 19.
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Bei der beispielhaft dargestellten Antriebsvorrichtung ist vorgesehen, dass bei der der verschlossenen Verschlusseinrichtung zugeordneten Anfangsstellung der Antriebsvorrichtung und in Schließstellung des Dachteils gemäß 4 und 5 die Anlenkstelle 24 des Umlenkhebels 23 an der Hauptsäule 8 oberhalb der Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17 angeordnet ist, insbesondere in einem Winkelbereich α von etwa 15° bis 25° von der Bezugslinie, hier beispielsweise die Vertikale, durch die Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17, und dass die Anlenkstelle 24 des Umlenkhebels 23 an dem Antriebsteil 17 unterhalb der Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17 angeordnet ist, insbesondere in einem diesem Winkelbereich α bezüglich dieser Schwenkachse 19 gegenüberliegenden Winkelbereich β von 20° bis 30° von der Bezugslinie oder Vertikalen durch die Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17. Bei anderen Einbaulagen können sowohl die Bezugslinie wie auch die Winkelbereiche hiervor abweichen, wenn diese Abweichungen für das erwünschte Bewegungsverhalten der Antriebsvorrichtung erforderlich sind.
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Des weiteren ist bei geschlossenem Dachteil 7 in der Ausgangsstellung des Antriebsteils 17 gemäß 4 die Hauptsäule 8 über den in einer Übertotpunktstellung angeordneten Umlenkhebel 23 gegen Verschwenken in Öffnungsrichtung blockiert gehalten, so dass die Kinematik einer ungewollten Öffnungsbewegung der Hauptsäule 8 und damit des Dachteils 7 entgegen wirkt. In der Übertotpunktstellung befindet sich die Achse des Schwenklagers 24 (Ankoppelung des Umlenkhebels 23 an das Antriebsteil 17) gemäß 4 rechts von einer Geraden durch die Achse des Schwenklagers 25 (Ankoppelung des Umlenkhebels 23 an die Hauptsäule 8) und die Schwenkachse 19 des Antriebsteils 17. Eine Weiterbewegung des Schwenklagers 24 in Gegenuhrzeigersinn, die über eine am Dachteil 7 eingeleitete unerwünschte Öffnungsbewegung der Hauptsäule 8 bewirkt werden könnte, ist über einen Anschlag oder eine Anschlagstellung ausgeschlossen. Beispielsweise liegt der Umlenkhebel 23 mit einem einen Anschlag 39 bildenden Abschnitt am Schwenklager 10 der Hauptsäule 8 an.
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In der Schließstellung gemäß 4 ist außerdem die Verschlusseinrichtung mittels der Steuerstange 36 über die Übertotpunktstellung des Gelenks 32, das den Koppelhebel 33 mit dem vorderen Schenkel 31 des Steuerlenkers 30 verbindet und das oberhalb einer Geraden durch das Schwenkgelenk 37 und das Schwenklager 29 angeordnet ist, gegen eine ungewollte Öffnungsbewegung des Verschlusshakens 26 gesichert. Ein insbesondere einstellbarer Anschlag 40 ist am Dachteil 7 angeordnet und verhindert eine Schwenkbewegung des vorderen Schenkels 31 des Steuerlenkers 30 im Uhrzeigersinn über den Anschlag 40 und damit über die dargestellte Übertotpunktstellung hinaus.
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Zum Entriegeln der Verschlusseinrichtung wird das Antriebsteil 17 mittels des Ritzels 22 aus der Stellung der 4 im Uhrzeigersinn in die Stellung der 5 verschwenkt. Dabei wird die Steuerstange 36 über ihr mit dem Antriebsteil 17 in Kreisbewegung verschwenkendes Schwenkgelenk 38 mit anfänglich großer axialer Bewegung verlagert, wohingegen die Kreisbewegung des Schwenkgelenks 24 des Umlenkhebels 23 mit dem Antriebsteil 17 keine oder eine derart geringe Verlagerung des Schwenkgelenks 25 an der Hauptsäule 8 bewirkt, die praktisch keine Auswirkung auf die Hauptsäule 8 im Hinblick auf deren Verschwenken hat. Die Steuerstange 36 verschwenkt den Steuerlenker 30 in Öffnungsrichtung der Verschlusseinrichtung, wobei das Gelenk 32 aus seiner Übertotpunktstellung nach unten verlagert wird und ein Öffnen des Verschlusshakens 26 einleitet.
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Beim weiteren Verschwenken des Antriebsteils 17 im Uhrzeigersinn (Bewegung aus der Stellung gemäß 6 in die Stellung gemäß 7) bewirkt die Längsverlagerung der Steuerstange 36 das Öffnen des Verschlusshakens 26, während die weitere Kreisbewegung des Schwenkgelenks 24 eine zunehmende Kreisbewegung des Schwenkgelenks 25 an der Hauptsäule 8 um deren Schwenklager 10 und damit das Verschwenken der Hauptsäule 8 und damit einhergehend das Öffnen des Dachteils 7 bewirkt.
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Durch weiteres Verschwenken des Antriebsteils 17 mittels des Ritzels 22 wird die Endstellung gemäß 8 erreicht, in der das Dachteil 7 in seiner Ablagestellung abgelegt ist.
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Das Schließen und Verriegeln des Dachteils 7 erfolgt in entgegen gesetztem Bewegungsablauf.
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Die beschriebene erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung kann für unterschiedliche Einbaulagen und Anordnungen des Dachteils 7 angepasst werden, wobei das gewünschte Bewegungsverhalten durch Anpassen der Kinematik einstellbar und anpassbar ist. So kann die gesamte Antriebsvorrichtung bei Bedarf auch z. B. um 90° versetzt angeordnet werden, wobei dann die oben beschriebene Bezugslinie neu definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Dach
- 3
- Dachholm
- 4
- Dachöffnung
- 5
- Dachelement
- 6
- Führung
- 7
- hinteres Dachteil
- 8
- Hauptsäule
- 9
- Hauptlenker
- 10
- Schwenklager
- 11
- Schwenklager
- 12
- B-Säule
- 13
- Hauptlager
- 14
- Schwenkgelenk
- 15
- Schwenkgelenk
- 16
- Stauraum
- 17
- Antriebsteil
- 18
- Zahnsegment
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Ritzel
- 21
- Außenverzahnung
- 22
- Elektro-Antriebsmotor
- 23
- Umlenkhebel
- 24
- Schwenkgelenk
- 25
- Schwenkgelenk
- 26
- Verschlusshaken
- 27
- Schwenklager
- 28
- Eingriffsteil
- 29
- Schwenklager
- 30
- Steuerlenker
- 31
- vorderer Schenkel
- 32
- Gelenk
- 33
- Koppelhebel
- 34
- hinterer Schenkel
- 35
- Schwenkgelenk
- 36
- Steuerstange
- 37
- Schwenkgelenk
- 38
- Schwenkgelenk
- 39
- Anschlag
- 40
- Anschlag