DE102010008828B4 - Schutzsystem für ein Fahrzeug oder dergleichen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Schutzsystem gegen so genannte „Culvert Mines”, die eine aus Sprengstoff im Abwasserkanal gebaute, in der Regel unter der Straße verlaufende Mine darstellt, oder dergleichen. Das Schutzsystem basiert hierbei auf Raketen, beispielsweise Feststoffraketen, die als Bremse gegen die Aufwärtsbeschleunigung des Fahrzeuges oder dergleichen (bewegbare oder sich bewegende Objekte, wie Kampffahrzeug, Anhänger, mobile Stationen etc.) wirken.
- Im Rahmen von out-of-area Einsätzen werden eine Vielzahl von leichten und mittelschweren gepanzerten Fahrzeugen eingesetzt. Die Panzerung dieser Fahrzeuge muss eine Vielzahl verschiedener Bedrohungen widerstehen und dabei möglichst leicht sein, um auch bei kleineren Fahrzeugen eingesetzt werden zu können.
- Verschiedene Schutzsysteme gegen neuartige Bedrohungen werden bereits in der
DE 10 2009 012 242 A1 , derDE 10 2009 051 436 A1 , derDE 10 2009 038 956 A1 oder auch in derDE 10 2010 006 218 A1 beschrieben. So schlägt dieDE 10 2009 038 956 A1 vor, die zu schützende Fläche mit vielen kleinen Platten etc. abzudecken, deren Befestigung aber so labil auszulegen, dass eine einzelne Platte bei Beschuss (oder Beaufschlagung durch eine Mine) nicht durchschlagen sondern vom Geschoss bzw. den Fragmenten (auch der Mine) beschleunigt wird. Dabei nimmt die Platte die vom Geschoss übertragene kinetische Energie auf bzw. bremst das Geschoss. Beide werden danach von einer zweiten Schicht Platten oder einem anderen konventionellen Schutz aufgefangen. DieDE 10 2009 051 436 A1 gibt an, vor den zu schützenden Flächen eines Fahrzeuges oder anderen Objekten einen vorzugsweise mehrere Lagen, zumindest zwei Lagen aufweisenden Vorhang aus hochfestem Gewebe anzubringen. Dieser ist so gerafft, dass reichlich Material bereitgestellt wird, auch größere Bewegungen durch auftreffende Geschosse oder Projektile mitzumachen. Hinter dem mehrschichtigen Vorhang ist dann genügend Freiraum zum Fahrzeug bzw. Objekt. - Einen Schutz gegen so genannte „Culvert Mines” schließen diese Vorschläge nicht mit ein. Derartige Minen bewirken, das die ganze Straße mit samt einem darauf befindlichen Fahrzeug mehrere Meter in die Luft/durch die Luft geschleudert wird. Die Wirkung auf die Besatzung tritt durch die lange und starke Beschleunigung bei der Aufwärtsbewegung des Fahrzeugs ein. Schwere Fahrzeuge werden dabei nicht so stark angehoben, sind jedoch im Einsatz nur bedingt flexibel bzw. schnell.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, die einen ausreichenden Schutz gegen „Culvert” oder ähnliche Minen realisiert.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
- Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die starken Beschleunigungen dadurch zu verhindern, dass eine Art Bremse in der Beschleunigungsphase bei der Ansprengung eingebunden wird. Vorgesehen ist der Einsatz von Raketen, die als Bremse wirken. Die Austrittsöffnung ist dazu nach oben gerichtet, sodass der Rückstoß der Raketen der Aufwärtsbewegung entgegenwirkt. Derartige Raketen werden in einer kleineren Variante beim Starten von Flugzeugen eingesetzt, um diese auf kürzester Distanz starten zu lassen. Das Schutzsystem aus der-artigen Jetantrieben soll dabei das Fahrzeug während der Minenexplosion auf den Boden drücken und damit das Abheben verhindern. Durch die einfache und auch leichte Bauweise kann das System an unterschiedliche Fahrzeuge adaptiert und auch nachgerüstet werden.
- Die Größe bzw. Stärkewirkung der Raketen kann selbstverständlich auf die Masse des Fahrzeuges abgestimmt werden. Auch die Anzahl der Raketen sollte sich gemäß der Größe des Fahrzeuges als auch der Masse bestimmen.
- Als am sichersten für das Fahrzeug bieten sich Feststoffraketen an. Diese kommen mit wenig Bauraum aus. Zudem wird der Treibstoff in fester Form in der Rakete mitgeführt.
- Einen gleichen Weg schlägt die
DE 21 21 089 A vor. Hier wird ein Gerät zum Räumen von insbesondere tief verlegten Landminen offenbart, wobei es sich um Strahltriebwerke bzw. Strahldüsen zur unmittelbaren oder mittelbaren Vernichtung oder Beseitigung der Minen handelt. Diese werden senkrecht nach unten oder schräg nach vorn gerichtet und liegen mit ihren Düsenmündungen in einem bestimmten einstellbaren Abstand über dem Boden gegen diesen gerichtet sind. Als Träger des Gerätes können Fahrzeuge beliebiger Bauart bzw. ein Traggerüst fungieren. In einer Ausführung werden zusätzliche Triebwerke dazu genutzt, die die von den nach unten weisenden Triebwerken erzeugten Schübe aufheben, wozu zusätzliche Triebwerke in die Gegenrichtung zeigen. In einer anderen Ausführung werden die Strahlwerke so installiert, dass sie einen Schlaghammer hochheben, der dann durch sein Eigengewicht auf den Boden schlägt. In einer weiteren Ausführungsform werden die Triebwerke zur Erhöhung der Wucht des Schlaghammers herangezogen. - Nunmehr wird jedoch das Auslösen einer Mine sensiert. Mit dem Sensieren zünden die Feststoffraketen, die innerhalb von Sekundenbruchteilen vollen Schub erreichen. Dadurch wird das Fahrzeug auf den Boden gedrückt. Alternativ ist das Zünden der Raketen auch per Hand möglich. Durch diese zusätzliche Kraft ist das Fahrzeug für einen kurzen Zeitraum aufgelastet und kann somit der Mine widerstehen.
- Vorgeschlagen wird ein nachrüstbares Schutzsystem gegen Minen, wie beispielsweise so genannte „Culvert Minen”, für ein Fahrzeug, wobei das Schutzsystem durch am Fahrzeug anbringbare Raketen gebildet wird. Die Austrittsöffnung(en) der Raketen weisen dabei nach oben, sodass bei einer Minenansprengung das Fahrzeug nach dem Zünden der Raketen gegen den Boden gedrückt wird. Geschaffen wird eine JAPACUM „Jet Assisted Protection Against Culvert Mines” – insbesondere „Culvert Mines”.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt die einzige Figur ein Fahrzeug
1 mit in diesem Ausführungsbeispiel vier Raketen2 , die gleichmäßig am Fahrzeugrumpf3 angebracht sind. Die Raketen2 , bevorzugt Feststoffraketen, sind so angebracht, dass die Austrittsöffnungen4 nach oben gerichtet sind und bei ihrer Auslösung das Fahrzeug1 gegen den Boden5 drücken. Das Auslösen kann von Hand aber auch automatisch erfolgen, beispielsweise durch einen Beschleunigungssensor7 oder dergleichen (Aufbau nicht näher dargestellt).
Claims (6)
- Schutzsystem (
2 ) insbesondere für ein Fahrzeug (1 ) gegen im Boden (5 ) befindliche Minen oder dergleichen, wobei Raketen (2 ) am Fahrzeug (1 ) eingebunden sind, deren Öffnung (4 ) nach oben gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Sensor (7 ) eingebunden ist, der ein Auslösen der Mine detektiert. - Schutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Raketen (
4 ) Feststoffraketen sind. - Schutzsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Raketen (
4 ) sich nach Größe und Gewicht des Fahrzeuges (1 ) bestimmen. - Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe bzw. Stärkewirkung der Raketen (
2 ) sich nach der Masse des Fahrzeuges (1 ) bestimmt. - Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es nachrüstbar ist.
- Schutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass mit Sensieren des Auslösens der Mine oder per Hand das Zünden der Raketen (
2 ) erfolgt.
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