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Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere einen ballistischen Schutzhelm, umfassend eine Helmschale und einen Verstellmechanismus zur Anpassung des Schutzhelms an eine Kopfgröße eines Nutzers.
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Im Einsatz tragen Polizisten und Soldaten vielfach Schutzhelme, um den Kopf vor Verletzungen zu schützen. Derartige Schutzhelme sind in vielen Ausführungen bekannt, beispielsweise als ballistische Schutzhelme zum Schutz vor Geschossen.
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Werden Schutzhelme über einen längeren Zeitraum getragen, ist es wichtig, dass der Schutzhelm einen möglichst hohen Tragekomfort bietet, da ansonsten eine Ermüdung des Nutzers droht, was während eines Einsatzes eine erhebliche Gefahr darstellen kann. Weiterhin ist ein guter Sitz des Schutzhelms erforderlich, damit der Schutzhelm den Kopf des Nutzers optimal schützen kann. Ein zu großer Schutzhelm, der nicht richtig am Kopf anliegt oder verrutscht, kann dies nicht gewährleisten und lenkt den Nutzer möglicherweise sogar von seinen Aufgaben ab. Einen zu kleinen Schutzhelm kann der Nutzer gar nicht erst aufsetzen.
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Schutzhelme müssen daher die richtige Größe für den Kopf des Nutzers haben, damit sie einen guten Sitz und einen hohen Tragekomfort bieten. Maßangefertigte Schutzhelme, die bereits bei der Herstellung an die Kopfgröße des Nutzers angepasst werden, scheiden jedoch auf Grund der erheblichen Kosten bei der Herstellung zumindest für den gewöhnlichen Einsatz aus.
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Stattdessen werden Schutzhelme vielfach in mehreren unterschiedlichen Helmgrößen hergestellt. Solange ausreichend Schutzhelme jeder dieser Helmgrößen vorrätig gehalten werden, steht dann für jeden Nutzer ein für seine Kopfgröße passender Helm zur Verfügung. Damit jedoch auch bei einem Wechsel des Personals stets für jeden Nutzer ein Helm mit passender Helmgröße zur Verfügung steht, müssen von jeder Helmgröße mehr Helme vorrätig gehalten werden als im Normalfall tatsächlich benötigt werden. Daher ist das Bereitstellen der notwendige Anzahl Schutzhelme jeder Helmgröße ebenfalls mit einem hohen Kostenaufwand verbunden.
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Zur Verringerung des Kostenaufwands ist beispielsweise aus
DE 20 2015 105 672 U1 eine Auskleidung für einen Schutzhelm bekannt, die in der Helmschale des Schutzhelms fixiert wird und mittels derer die Größe der Helmschaleninnenseite an die Kopfgröße des Nutzers anpassbar ist. Somit muss bei einem Wechsel des Nutzers zur Anpassung an die neue Kopfgröße lediglich die Auskleidung ausgetauscht werden, sodass die Anzahl der auf Vorrat gehaltenen Schutzhelme reduziert und Kosten gespart werden können.
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EP 1 698 244 A2 offenbart ein Einstellsystem für einen Helm, dass eine Stabilisierplatte aufweist, das an einer Unterseite des Helms angeordnet ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Schutzhelm anzugeben, der einfach und schnell an unterschiedliche Kopfgrößen anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schutzhelm, insbesondere einen ballistischen Schutzhelm, umfassend eine Helmschale und einen Verstellmechanismus zur Anpassung des Schutzhelms an eine Kopfgröße eines Nutzers, umfassend einen flächigen Hinterkopfanschmiegkörper und wenigstens ein Einstellband, wobei das wenigstens eine Einstellband durch wenigstens ein am Hinterkopfanschmiegkörper angeordnetes Umlenkelement geführt und ein erstes Ende des wenigstens einen Einstellbands zumindest mittelbar an der Helmschale fixiert ist, wobei zur Anpassung des Schutzhelms an die Kopfgröße des Nutzers ein erster Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands, der sich zwischen dem ersten Ende des wenigstens einen Einstellbands und dem wenigstens einen Umlenkelement erstreckt, verlängerbar und verkürzbar ist, solange das wenigstens eine Umlenkelement in einer ersten räumlichen Orientierung ausgerichtet ist, wobei in einer zweiten räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements der erste Bandabschnitt auf Grund einer Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband nicht verlängerbar ist, wobei in der ersten räumlichen Orientierung das wenigstens eine Umlenkelement in einem Winkel von größer oder gleich 50°, insbesondere größer oder gleich 60°, insbesondere größer oder gleich 70°, insbesondere größer oder gleich 80°, insbesondere in einem stumpfen Winkel zu dem ersten Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands im Bereich des Umlenkelements ausgerichtet ist und in der zweiten räumlichen Orientierung das wenigstens eine Umlenkelement, insbesondere in einem spitzen Winkel oder parallel, anliegend an den ersten Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands im Bereich des wenigstens einen Umlenkelements ausgerichtet ist.
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Der erfindungsgemäße Schutzhelm ist vorteilhaft auf einfache Weise an die Kopfgröße des Nutzers anpasst und hat einen hohen Tragekomfort. Die Anpassung an die Kopfgröße des Nutzers geschieht durch eine Verlängerung oder Verkürzung des ersten Bandabschnitts des wenigstens einen Einstellbands, wodurch eine Variation des Bewegungsspielraums des Hinterkopfanschmiegkörpers bewirkt wird, insbesondere des Bewegungsspielraums nach hinten und nach unten. Dadurch ist der Hinterkopfanschmiegkörper unabhängig von der Kopfgröße des Nutzers stets fest an den Hinterkopf des Nutzers anlegbar.
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Zudem ist durch den erfindungsgemäßen Verstellmechanismus eine schnelle und einfache Anpassung des Schutzhelms an unterschiedliche Kopfgrößen möglich. Dadurch müssen vorteilhafterweise nur wenige oder nur eine einzelne Schutzhelmgröße vorgesehen sein, die alle gängigen Kopfgrößen abdeckt.
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Der Hinterkopfanschmiegkörper ist insbesondere gepolstert und/oder umfasst eine Polsterung. Dadurch wird der Tragekomfort des Schutzhelms erhöht. Aufgrund der durch die Polsterung bedingten Flexibilität des Hinterkopfanschmiegkörpers liegt dieser zudem gut am Hinterkopf des Nutzers an. Weiterhin ist der Hinterkopfanschmiegkörper insbesondere flächig ausgebildet. Hierdurch wird ein gutes Anliegen am Hinterkopf des Nutzers erreicht.
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Während in der ersten räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements eine Verlängerung oder Verkürzung des ersten Bandabschnitts möglich ist, wird eine Verlängerung des ersten Bandabschnitts in der zweiten räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements durch die Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband verhindert. Somit lässt sich durch Ausrichten des wenigstens einen Umlenkelements in die zweite räumliche Orientierung ein unbeabsichtigtes Verlängern des ersten Bandabschnitts verhindern. Der Verstellmechanismus umfasst insbesondere keine Haltevorrichtung, mittels derer eine Verlängerung des ersten Bandabschnitts verhindert wird oder verhinderbar ist. Insbesondere ist der erste Bandabschnitt in der zweiten räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements also ausschließlich auf Grund der Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband nicht verlängerbar.
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Die Haftreibung in der zweiten räumlichen Orientierung ist insbesondere dadurch höher als in der ersten räumlichen Orientierung, dass in der zweiten räumlichen Orientierung das wenigstens eine Einstellband innerhalb enger anliegend und mit einer größeren Kontaktfläche in dem wenigstens einen Umlenkelement geführt ist als in der ersten räumlichen Orientierung.
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Weiterhin ist insbesondere in der zweiten räumlichen Orientierung eine zusätzliche Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Einstellband und dem Hinterkopfanschmiegkörper größer als in der ersten räumlichen Orientierung. Dies ist auf die veränderte Führung des wenigstens einen Einstellbands am Hinterkopfanschmiegkörper durch die veränderte Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements zurückzuführen.
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Unter einer räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements wird im Kontext der Beschreibung insbesondere die Ausrichtung des wenigstens einen Umlenkelements gegenüber einem anderen Element des Schutzhelms, insbesondere dem ersten Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands im Bereich des Umlenkelements, verstanden.
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Das wenigstens eine Umlenkelement ist insbesondere eine Verstellschnalle, eine Öse oder ein Ring. Insbesondere ist das wenigstens eine Einstellband abschnittsweise an einer Fläche des wenigstens einen Umlenkelements entlanggeführt und/oder um einen Steg oder um einen Ringabschnitt des wenigstens einen Umlenkelements herumgeführt. Dadurch wird bei einer entsprechenden räumlichen Orientierung zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband eine hohe Haftreibung erreicht.
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Das erste Ende des wenigstens einen Einstellbands ist entweder unmittelbar oder mittelbar an der Helmschale fixiert. Unter einer mittelbaren Fixierung wird in der Beschreibung verstanden, dass ein Element, wie beispielsweise das erste Ende des wenigstens einen Einstellbands, mittels weiterer Elemente, beispielsweise einem Ring und einem weiteren Band, an einem Körper, wie beispielsweise der Helmschale, fixiert ist.
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In der Beschreibung beziehen sich Richtungsangaben wie vorne, hinten, rückwärtig, unten, links oder rechts jeweils auf Richtungen in einem Bezugssystem des Schutzhelms, wenn der Schutzhelm von einem Nutzer aufgesetzt ist.
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Das wenigstens eine Umlenkelement ist insbesondere flächig. Zur Ermittlung einer Ausrichtung der ersten Bandabschnitte im Bereich der Umlenkelemente wird dabei ausschließlich die Ausrichtung der ersten Bandabschnitte in der Nähe der Umlenkelemente berücksichtigt, nicht jedoch die Ausrichtung der Einstellbänder innerhalb der Umlenkelemente. Unter flächig wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere verstanden, dass das Umlenkelement in zwei Richtungen eine deutlich größere Ausdehnung als in die dritte Richtung hat. Ein Steg des Umlenkelements kann in die dritte Richtung von dem Umlenkelement herausragen.
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In der ersten räumlichen Orientierung ist eine Kontaktfläche zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband kleiner als in der zweiten räumlichen Orientierung, so dass eine kleinere Haftreibung auftritt. Daher ist die Länge des ersten Bandabschnitts in der ersten räumlichen Orientierung des wenigstens einen Umlenkelements leichter veränderbar.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine Umlenkelement durch Betätigung eines Öffnungsmittels von der zweiten räumlichen Orientierung in die erste räumliche Orientierung ausrichtbar, wobei das wenigstens eine Umlenkelement so am Hinterkopfanschmiegkörper angeordnet ist, dass durch einen auf eine hinterkopfzugewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers wirkenden Druck, der insbesondere durch einen Hinterkopf des Nutzers ausgeübt wird, das wenigstens eine Umlenkelement automatisch in die zweite räumliche Orientierung ausgerichtet wird, solange das Öffnungsmittel nicht betätigt ist.
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Vorteilhaft lässt sich der Hinterkopfanschmiegkörper durch Betätigen des Öffnungsmittels schnell und einfach lockern. Dadurch kann der in kürzester Zeit abgenommen oder an eine größere Kopfgröße angepasst werden. Solange das Öffnungsmittel jedoch nicht betätigt und ein Druck auf die hinterkopfzugewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers ausgeübt wird, bleibt das wenigstens eine Umlenkelement in der zweiten räumlichen Orientierung ausgerichtet und eine Verlängerung des ersten Bandabschnitts wird verhindert.
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Der Druck wird insbesondere durch den Hinterkopf des Nutzers ausgeübt, solange der Hinterkopfanschmiegkörper fest am Hinterkopf anliegt. Auf diese Weise wird ein unbeabsichtigtes Lockern des Schutzhelms verhindert.
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Insbesondere wird das wenigstens eine Umlenkelement durch den auf eine hinterkopfzugewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers wirkenden Druck an das wenigstens eine Einstellband und/oder das Öffnungsband und/oder ein Haltemittel und/oder eine hinterkopfabgewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers angepresst. Weiterhin insbesondere ist der erste Bandabschnitt zumindest abschnittsweise auf der hinterkopfabgewandten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers entlanggeführt. Durch diese Anordnung richtet sich das wenigstens eine Umlenkelement durch den auf die hinterkopfzugewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers wirkenden Druck automatisch im spitzen Winkel oder parallel zum ersten Bandabschnitt im Bereich des wenigstens einen Umlenkelements aus.
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Das Öffnungsmittel ist vorzugsweise ein Öffnungsband, wobei das Öffnungsband an dem wenigstens einen Umlenkelement mittelbar oder unmittelbar fixiert ist und wobei durch Ziehen an dem Öffnungsband, insbesondere in eine Zugrichtung weg von dem Hinterkopfanschmiegkörper, das wenigstens eine Umlenkelement in die erste räumliche Orientierung ausrichtbar und der erste Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands verlängerbar ist.
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Im angelegten Zustand des Schutzhelms entspricht die Zugrichtung insbesondere einer nach hinten und/oder unten gerichteten Richtung.
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Durch Ziehen an dem Öffnungsband in Zugrichtung weg vom Hinterkopfanschmiegkörper richtet sich das wenigstens eine Umlenkelement insbesondere gegenüber dem Hinterkopfanschmiegkörper auf. Dadurch wird der Winkel zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem ersten Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands im Bereich des wenigstens einen Umlenkelements zu einem stumpfen Winkel, so dass sich die Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband reduziert.
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Weiterhin wird durch das Ziehen am Öffnungsband neben der Reduzierung der Haftreibung auch gleichzeitig der Hinterkopfanschmiegkörper nach hinten gezogen, so dass sich der erste Bandabschnitt verlängert. Vorteilhaft lässt sich somit der Hinterkopfanschmiegkörper mit nur einem Handgriff lockern.
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Bevorzugt ist ein zweites Ende des wenigstens einen Einstellbands ein freies Ende, wobei der erste Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands durch Ziehen an dem zweiten Ende verkürzbar ist, wobei insbesondere an dem zweiten Ende des wenigstens einen Einstellbands ein Griffelement fixiert ist.
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Im Gegensatz zu dem ersten Ende des wenigstens einen Einstellbands ist das zweite Ende ein freies Ende. Das zweite Ende ist also weder mittelbar noch unmittelbar an der Helmschale fixiert. Vorteilhaft lässt sich der erste Bandabschnitt somit einfach durch Ziehen an dem zweiten Ende verkürzen, wodurch der Hinterkopfanschmiegkörper an den Hinterkopf des Nutzers angepresst wird. Durch das Griffelement wird das Ziehen an dem zweiten Ende erleichtert. Zudem erleichtert das Griffelement die haptische Wahrnehmung des zweiten Endes. Dies ist besonders vorteilhaft, da das zweite Ende im Bereich des Hinterkopfs und damit außerhalb des Sichtfelds des Nutzers angeordnet ist.
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Zudem kann das zweite Ende zumindest temporär oder lösbar an beispielsweise dem ersten Ende des Einstellbands fixiert sein oder werden. Hierzu eignet sich insbesondere eine magnetische Fixierung, die leicht zu lösen ist.
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Das zweite Ende wird insbesondere seitlich, also nach links oder rechts, gezogen. Während des Ziehens an dem zweiten Ende richtet sich das wenigstens eine Umlenkelement insbesondere in eine dritte räumliche Orientierung aus, bei der der Winkel zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem wenigstens einen Einstellband stumpfer als in der ersten räumlichen Orientierung und spitzer als in der zweiten räumlichen Orientierung ist. Da direkt am zweiten Ende gezogen wird, ist bereits eine verhältnismäßig geringe Kraft ausreichend, um die in der dritten räumlichen Orientierung wirkende Haftreibung zu überwinden.
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Somit sind wenigstens drei räumliche Orientierungen des wenigstens einen Umlenkelements unterscheidbar: In der ersten räumlichen Orientierung wird das wenigstens eine Umlenkelement ausgerichtet, wenn der erste Bandabschnitt, insbesondere durch Ziehen an dem Öffnungsband, verlängert und der Hinterkopfanschmiegkörper gelockert wird. In der zweiten räumlichen Orientierung richtet sich das wenigstens eine Umlenkelement automatisch aus, während der Schutzhelm getragen wird, so dass ein unbeabsichtigtes Lockern des Schutzhelms vermieden wird. In der dritten räumlichen Orientierung wird das wenigstens eine Umlenkelement ausgerichtet, wenn der erste Bandabschnitt, insbesondere durch Ziehen an dem zweiten Ende des wenigstens einen Einstellbands, verkürzt und der Hinterkopfanschmiegkörper festgezogen wird.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Verstellmechanismus ein erstes Einstellband und ein zweites Einstellband, deren erste Enden an unterschiedlichen Seiten der Helmschale fixiert sind, wobei das erste Einstellband durch ein erstes Umlenkelement und das zweite Einstellband durch ein zweites Umlenkelement geführt sind, wobei insbesondere das Öffnungsband das erste Umlenkelement mit dem zweiten Umlenkelement verbindet.
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Vorteilhaft lässt sich der Schutzhelm durch das Vorsehen von zwei Einstellbändern gleichmäßig festziehen, so dass ein guter Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers am Hinterkopf des Nutzers erreicht wird. Dazu wird gleichmäßig jeweils mit einer Hand an einem der Einstellbänder gezogen, bis der Hinterkopfanschmiegkörper fest anliegt.
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Die zweiten Enden der Einstellbänder werden insbesondere seitlich in unterschiedliche Richtungen gezogen, also insbesondere das zweite Ende des ersten Einstellbands nach links und das zweite Ende des zweiten Einstellbands nach rechts.
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Das Öffnungsband ist insbesondere an den beiden Umlenkelementen fixiert, sodass es wie eine Schlaufe gezogen werden kann. Dadurch werden bei einem Zug am Öffnungsband die ersten Bandabschnitte der Einstellbänder gleichmäßig verlängert und das Lockern des Hinterkopfanschmiegkörpers erleichtert. Zudem unterscheidet sich die haptische Wahrnehmung des Öffnungsbands durch seine Ausgestaltung in der Art einer Schlaufe von der haptischen Wahrnehmung der zweiten Enden der Einstellbänder, so dass nicht irrtümlich an einem falschen Band gezogen wird.
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Vorzugsweise sind die Umlenkelemente spiegelsymmetrisch zueinander am Hinterkopfanschmiegkörper und/oder die Einstellbänder spiegelsymmetrisch zueinander im Schutzhelm angeordnet, wobei insbesondere das erste Einstellband zusammen mit dem ersten Umlenkelement in einer linken Hemisphäre des Schutzhelms und das zweite Einstellband zusammen mit dem zweiten Umlenkelement in einer rechten Hemisphäre des Schutzhelms angeordnet sind.
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Durch die spiegelsymmetrische Anordnung der Umlenkelemente und der Einstellbänder wird ein einfaches Festziehen und ein guter Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers erreicht. Zudem lassen sich die zweiten Enden der Einstellbänder durch ihre symmetrische Anordnung leicht greifen.
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Weiterhin bevorzugt ist das wenigstens eine Umlenkelement derart mittels eines Halteelements zumindest mittelbar am Hinterkopfanschmiegkörper fixiert, dass ein Ausrichtungswinkel zwischen einer hinterkopfabgewandten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers und dem wenigstens einen Umlenkelement, insbesondere in einem Winkelbereich von wenigstens 20°, insbesondere wenigstens 45°, insbesondere wenigstens 90°, variierbar ist.
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Das wenigstens eine Umlenkelement ist also mittels des Halteelements mittelbar oder unmittelbar mit dem Hinterkopfanschmiegkörper verbunden. Indem das wenigstens eine Umlenkelement mittels des Halteelements derart am Hinterkopfanschmiegkörper fixiert ist, dass der Ausrichtungswinkel veränderbar ist, lässt sich auch der Winkel zwischen dem wenigstens einen Umlenkelement und dem ersten Bandabschnitt im Bereich des Umlenkelements und damit die Haftreibung leicht variieren. Dazu ist insbesondere der erste Bandabschnitt des wenigstens einen Einstellbands im Bereich des wenigstens einen Umlenkelements abschnittsweise an der hinterkopfabgewandten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers entlang geführt.
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Der Ausrichtungswinkel wird bestimmt, indem eine Schnittlinie zwischen einer gedachten Verlängerung einer Fläche des wenigstens einen Umlenkelements und der hinterkopfabgewandten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers bestimmt wird. Der Ausrichtungswinkel ist dann der Winkel zwischen der gedachten Verlängerung der Fläche des wenigstens einen Umlenkelements und einer Tangente an der hinterkopfabgewandten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers am Ort der Schnittlinie.
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Vorzugsweise ist ein Steg oder Ringabschnitt des wenigstens einen Umlenkelements in einer Schlaufe des Halteelements eingefasst, wobei insbesondere das Halteelement als Band ausgebildet ist und ein Steg des ersten Umlenkelements in einer ersten Schlaufe des Halteelements und ein Steg des zweiten Umlenkelements in einer zweiten Schlaufe des Halteelements eingefasst sind, wobei insbesondere das Halteelement mittig an dem Hinterkopfanschmiegkörper fixiert ist.
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Durch Einfassen des Stegs oder des Ringabschnitts des wenigstens einen Umlenkelements in der Schlaufe des Halteelements lässt sich das Umlenkelement gegenüber dem Hinterkopfanschmiegkörper verkippen. Die Rotationsachse dieser Verkippung ist insbesondere die Längsrichtung des Stegs.
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Bevorzugt ist das erste Ende des wenigstens einen Einstellbands an einer vorderen Hälfte der Helmschale, insbesondere an einem vorderen Drittel der Helmschale, fixiert.
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Durch die Fixierung des ersten Endes des wenigstens einen Einstellbands in einem vorderen Bereich der Helmschale lässt sich der Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers leicht in Richtung nach hinten und/oder nach unten verstehen. Dadurch ist der Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers gut und einfach an verschiedene Kopfgrößen anpassbar.
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Vorzugsweise ist der Hinterkopfanschmiegkörper mittels eines ersten Haltebands und eines zweiten Haltebands mit der Helmschale verbunden, wobei insbesondere das erste Halteband und das zweite Halteband jeweils mit einem Ende an der vorderen Hälfte der Helmschale und mit einem anderen Ende an einer rückwärtigen Hälfte der Helmschale zumindest mittelbar fixiert sind und wobei sich insbesondere das erste Halteband und das zweite Halteband am Hinterkopfanschmiegkörper oder im Hinterkopfanschmiegkörper überlappen.
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Durch die Haltebänder wird vorteilhafter Weise ein guter Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers am Hinterkopf realisiert. Dazu verläuft insbesondere eines der Haltebänder von der hinteren linken Seite der Helmschale durch den Hinterkopfanschmiegkörper zur vorderen rechten Seite der Helmschale und das andere Halteband von der hinteren rechten Seite der Helmschale durch den Hinterkopfanschmiegkörper zur vorderen linken Seite der Helmschale.
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An der Helmschale sind die Haltebänder jeweils mittelbar oder unmittelbar fixiert. Die Haltebänder sind gemäß einer Ausführungsform jeweils in mehrere Teilbänder unterteilt, die beispielsweise mittels eines Rings, einer Schnalle oder einem ähnlichen Element miteinander verbunden sind.
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An den Haltebändern ist bevorzugt ein Kinnriemen fixiert, wobei insbesondere an einem vorderseitigen Abschnitt des ersten Haltebands ein erster Teil eines Verschlussmechanismus und an einem vorderseitigen Abschnitt des zweiten Haltebands der Kinnriemen mit einem zweiten Teil des Verschlussmechanismus fixiert sind.
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Durch den Kinnriemen wird erreicht, dass der Schutzhelm sicher anliegt. Indem der Kinnriemen an den Haltebändern fixiert ist, wird ein guter Sitz des Kinnriemens erreicht. Insbesondere sind der vorderseitige Abschnitt des ersten Haltebands und/oder der vorderseitige Abschnitt des zweiten Haltebands in zwei separate Teilabschnitte aufgeteilt, die mittels eines Verbindungsmittels, insbesondere eines Rings, miteinander verbunden sind. An dem Verbindungsmittel ist insbesondere der erste Teil oder zweite Teil des Verschlussmechanismus und/oder der Kinnriemen fixiert.
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Das wenigstens eine Einstellband und/oder das Öffnungsband und/oder das Halteelement und/oder die Haltebänder und/oder der Kinnriemen sind vorzugsweise als Flachbänder ausgebildet.
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Durch die Ausbildung des wenigstens einen Einstellbands als Flachband wird die Haftreibung zwischen dem wenigstens einen Einstellband und dem wenigstens einen Umlenkelement erhöht. Insbesondere sind das wenigstens eine Einstellband und/oder das Öffnungsband und/oder das Halteelement und/oder die Haltebänder und/oder der Kinnriemen aus einem textilen Stoff hergestellt.
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Weiterhin ist vorzugsweise wenigstens ein gepolstertes Auskleidungselement in der Helmschale, insbesondere mittels eines Klettverschlusses, fixiert.
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Insbesondere sind mehrere Auskleidungselemente vorgesehen, die in einem vorderen Bereich, einem zentralen Bereich und einem hinteren Bereich der Helmschale fixiert sind. Durch Entfernen der Auskleidungselemente oder Austausch durch kleinere oder größere Austauschelemente ist der Sitz der Helmschale veränderbar. Diese Auskleidungselemente bilden die Gegenstücke zu dem Hinterkopfanschmiegkörper und dem Kinnriemen und ermöglichen eine Variation des Helminnenumfangs, sodass der Schutzhelm durch ein Zusammenspiel des Hinterkopfanschmiegkörpers, des Kinnriemens und der Auskleidungselemente an die Kopfgröße des Nutzers angepasst werden kann.
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Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- 1 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Schutzhelms mit einem Hinterkopfanschmiegkörper aus einer Perspektive von hinten,
- 2 eine schematisch vereinfachte Darstellung von Umlenkelementen, die als Verstellschnallen ausgebildet sind,
- 3 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Schutzhelms mit einem Hinterkopfanschmiegkörper aus einer Perspektive von schräg unten,
- 4 eine schematisch vereinfachte Darstellung des Hinterkopfanschmiegkörpers mit zwei Umlenkelementen, die in der zweiten räumlichen Orientierung ausgerichtet sind,
- 5 eine schematisch vereinfachte Darstellung des Hinterkopfanschmiegkörpers mit zwei Umlenkelementen, die in der ersten räumlichen Orientierung ausgerichtet sind.
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In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Schutzhelms 2 in einer schematisch vereinfachten Darstellung von hinten gezeigt. Der Schutzhelm 2 umfasst eine Helmschale 4 und einen Verstellmechanismus 6, mittels dessen der Schutzhelm 2 an eine Kopfgröße eines Nutzers angepasst werden kann.
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Der Verstellmechanismus 6 weist einen flächigen Hinterkopfanschmiegkörper 10, mehrere Bänder 12, 14, 22, 24, 30, 40 und zwei Umlenkelemente 16, 18 auf. Alle Bänder 12, 14, 22, 24, 30, 40 sind in der gezeigten Ausführungsform Flachbänder, die aus einem textilen Stoff hergestellt sind.
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Der Hinterkopfanschmiegkörper 10 ist in der Darstellung in 1 und der nachfolgenden Figuren zur besseren Darstellbarkeit gestrichelt dargestellt. Um einen guten Sitz am Hinterkopf des Nutzers zu gewährleisten und den Tragekomfort des Schutzhelms 2 zu erhöhen, ist der Hinterkopfanschmiegkörper 10 gepolstert. Die Form des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 ist in dem Ausführungsbeispiel in 1 so gewählt, dass eine hinterkopfzugewandte Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers 10, die in 1 verdeckt ist, gut an dem Hinterkopf des Nutzers anliegt.
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Durch den Hinterkopfanschmiegkörper sind zwei Haltebänder 22, 24 geführt, die sich im Inneren des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 überkreuzen. Die Haltebänder 22, 24 sind jeweils mit beiden Enden mittelbar oder unmittelbar an der Helmschale 4 fixiert und sorgen für einen guten Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 am Hinterkopf des Nutzers.
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Am Hinterkopfanschmiegkörper 10 sind zwei Umlenkelemente 16, 18 mittels eines Halteelements 40 fixiert. Das Halteelement 40 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Flachband, das mittig am Hinterkopfanschmiegkörper 10 fixiert ist und zwei Schlaufen formt, mittels derer die Umlenkelemente 16, 18 gehalten werden. Die Umlenkelemente 16, 18 werden zudem mittels eines Öffnungsbands 30 miteinander verbunden.
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Durch die Umlenkelemente 16, 18 ist jeweils ein Einstellband 12, 14 geführt. Ein in 1 durch die Helmschale 4 verdecktes erstes Ende der Einstellbänder 12, 14 ist in einem vorderen Bereich der Helmschale 4 mittelbar oder unmittelbar fixiert. Das zweite Ende 12c, 14c der Einstellbänder 12, 14 ist ein freies Ende.
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Durch Ziehen an den zweiten Enden 12c, 14c lässt sich ein erster Bandabschnitt 12a, 14a der Einstellbänder 12, 14, der sich zwischen den ersten Enden der Einstellbänder 12, 14 und den Umlenkelementen 16, 18 erstreckt, verkürzen und ein zweiter Bandabschnitt 12d, 14d, der sich zwischen den Umlenkelementen 16, 18 und den zweiten Enden 12c, 14c erstreckt, verlängern. Dadurch wird der Hinterkopfanschmiegkörper 10 an den Hinterkopf des Nutzers angepresst, so dass der Schutzhelm 4 sicher am Kopf des Nutzers anliegt. Um das Ziehen an den zweiten Enden 12c, 14c zu erleichtern, sind an den zweiten Enden 12c, 14c jeweils Griffe 13, 15 fixiert. Durch Ziehen an dem Öffnungsband 30 lassen sich die ersten Bandabschnitte 12a, 14a verlängern, wodurch der Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 gelockert wird, um den Schutzhelm 2 abzunehmen oder an eine größere Kopfgröße anzupassen.
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2 zeigt schematisch vereinfacht die Umlenkelemente 16, 18 in einer vergrößerten Darstellung. In der gezeigten Ausführungsform sind die Umlenkelemente 16, 18 als Verstellschnallen mit jeweils drei Stegen 16a, 16b, 16c, 18a, 18b, 18c ausgebildet. Die mittleren Stege 16b, 18b sind gegenüber den anderen Stegen 16a, 16c, 18a, 18c leicht erhöht. Alternativ können die Umlenkelemente 16, 18 auch beispielsweise als Ösen oder Ringe ausgebildet sein.
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Um jeden der Stege 16a, 16b, 16c, 18a, 18b, 18c ist jeweils ein Band herumgeführt. So umfasst das als Band ausgebildete Halteelement 40 mit einer ersten Schlaufe den inneren Steg 16c des ersten Umlenkelements 16 und mit einer zweiten Schlaufe den inneren Steg 18a des zweiten Umlenkelements 18. Das Öffnungsband 30 umfasst mit einer ersten Schlaufe den äußeren Steg 16a des ersten Umlenkelements 16 und mit einer zweiten Schlaufe den äu-ßeren Steg 18c des zweiten Umlenkelements 18. Die Einstellbänder 12, 14 sind jeweils um die mittleren Stege 16b, 18b herum geführt.
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In 3 ist schematisch vereinfacht der Schutzhelm 2 aus 1 in einer Ansicht von schräg unten gezeigt, so dass Teile der Vorderseite der Helmschale 4 sichtbar sind. In der gewählten Ansicht ist die Anordnung und Fixierung der Bänder 12, 14, 22, 24, 30, 40 im Schutzhelm 2 nachvollziehbar.
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Die ersten Enden 12b, 14b der Einstellbänder 12, 14 sind jeweils mittels Befestigungsmitteln 27, 28 an einem vorderen Abschnitt der Helmschale 4 fixiert. Die ersten Bandabschnitte 12a, 14a der Einstellbänder 12, 14 erstrecken sich von den ersten Enden 12b, 14b zu den Umlenkelementen 16, 18. Dabei sind die Bandabschnitte 12a, 14a abschnittsweise entlang des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 geführt.
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Das erste Halteband 22 verläuft von einem hinteren linken Abschnitt der Helmschale 4 durch den Hinterkopfanschmiegkörper 10 zum vorderen rechten Abschnitt der Helmschale 4. Spiegelbildlich verläuft das zweite Halteband 24 von einem hinteren rechten Abschnitt der Helmschale 4 durch den Hinterkopfanschmiegkörper 10 zum vorderen linken Abschnitt der Helmschale 4, so dass sich die Haltebänder 22, 24 im Hinterkopfanschmiegkörper 10 überkreuzen und einen guten Sitz des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 sicherstellen. Der vordere Abschnitt der Haltebänder 22, 24 ist zudem in mehrere Teilabschnitte unterteilt, die mittels eines Rings 29 oder ähnlichen Verbindungselementen miteinander verbunden werden. An dem Ring 29 des Haltebands 22 ist ein Kinnriemen 20 fixiert, der am Kinn des Nutzers anliegt. Zum Anlegen des Kinnriemens 20 ist ein Verschlussmechanismus vorgesehen, dessen erster Teil 50a an dem Halteband 24 und dessen zweiter Teil 50b an dem Kinnriemen 20 fixiert ist.
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Zur Anpassung der Größe der Helmschale 4 an die Kopfgröße des Nutzers sind Auskleidungselemente 60, 61, 62 in der Helmschale fixiert. Neben den Auskleidungselementen 60, 61, 62 sind beispielsweise noch im zentralen Bereich und im hinteren Bereich der Helmschale 4 weitere Auskleidungselemente vorgesehen, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in 3 nicht gezeigt sind. Diese Auskleidungselemente 60, 61, 62 bilden Gegenstücke zu dem Hinterkopfanschmiegkörper 10 und dem Kinnriemen 20 und stellen im Zusammenspiel mit diesen einen guten Sitz des Schutzhelms 2 sicher.
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4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Bereichs um den Hinterkopfanschmiegkörper 10 in der Perspektive aus 3. Die Haltebänder 22, 24 sind in 4 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeigt, lediglich ein Spalt 25 und ein Spalt 26 in dem Hinterkopfanschmiegkörper sind dargestellt. Durch diese Spalten 25, 26 treten die Haltebänder 22, 24 in den Hinterkopfanschmiegkörper 10 ein. Durch vergleichbare Spalten auf der in 4 verdeckten Seite des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 treten die Haltebänder 22, 24 wieder aus dem Hinterkopfanschmiegkörper 10 aus.
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In der in 4 gezeigten Darstellung wirkt ein Druck 70 auf eine hinterkopfzugewandte Seite 10a des Hinterkopfanschmiegkörpers 10. Dieser Druck 70 wird durch das Anpressen des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 an den Hinterkopf des Nutzers hervorgerufen. Durch den Druck 70 straffen sich die ersten Bandabschnitte 12a, 14a und die Umlenkelemente 16, 18 legen sich soweit wie möglich an die hinterkopfabgewandte Seite 10b des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 an. Die Umlenkelemente 16, 18 sind somit in einem spitzen Winkel 90 zu den ersten Bandabschnitten 12a, 14a der Einstellbänder 12, 14 im Bereich der Umlenkelements 16, 18 ausgerichtet. Die in 4 gezeigte Ausrichtung der Umlenkelemente 16, 18 ist die zweite räumliche Orientierung der Umlenkelemente 16, 18. In dieser zweiten räumlichen Orientierung wird eine hohe Haftreibung zwischen den Umlenkelementen 16, 18 und den Einstellbändern 16, 18 bewirkt. Durch diese Haftreibung wird verhindert, dass sich die ersten Bandabschnitte 12a, 14a verlängern, beispielsweise durch den Druck 70, und sich der Helm unbeabsichtigt lockert.
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5 zeigt den gleichen Ausschnitt wie 4. In 5 wird jedoch das Öffnungsband 30 mittels einer Zugkraft in eine Zugrichtung 80 von dem Hinterkopfanschmiegkörper weggezogen. Dies hat zur Folge, dass auch die Umlenkelemente 16, 18 in diese Richtung gezogen werden. Durch die Befestigung der Umlenkelemente 16, 18 mittels der Schlaufen des Halteelements 40 ändert sich dadurch die Ausrichtung der Umlenkelemente, so dass die Umlenkelemente 16, 18 mit den ersten Bandabschnitten 12a, 14a der Einstellbänder 12, 14 im Bereich der Umlenkelemente 16, 18 nun einen stumpfen Winkel 90 einschließen und sich die Haftreibung zwischen den Umlenkelementen 16, 18 und den Einstellbändern 12, 14 stark reduziert. Dies ist die erste räumliche Orientierung der Umlenkelemente 16, 18. Durch die reduzierte Haftreibung können die Einstellbänder 12, 14 durch die Umlenkelemente 16, 18 hindurchlaufen, so dass die ersten Bandabschnitte 12a, 14a verlängerbar sind. Da das Öffnungsband mittels der Umlenkelemente 16, 18 und dem Halteelement 40 auch mit dem Hinterkopfanschmiegkörper verbunden ist, werden durch die Zugkraft 80 nicht nur die Haftreibung reduziert, sondern auch der Hinterkopfanschmiegkörper 10 in Zugrichtung 80 gezogen und die ersten Bandabschnitte 12a, 14a verlängert sowie die zweiten Bandabschnitte 12d, 14d verkürzt. Dies ist in 5 durch Pfeile angedeutet. Auf diese Weise kann durch Ziehen am Öffnungsband 30 in Zugrichtung 80 der Hinterkopfanschmiegkörper 10 mit einem einzigen Handgriff gelockert werden.
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In 5 ist auch der Ausrichtungswinkel 110 zwischen der hinterkopfabgewandten Seite 10b des Hinterkopfanschmiegkörpers 10 und dem Umlenkelement 16 dargestellt. Der Ausrichtungswinkel 110 ist durch die Aufhängung der Umlenkelemente 16, 18 in den Schlaufen des Halteelements 40 variierbar. Durch die Ermöglichung der Variation des Ausrichtungswinkels 110 wird eine Variation der Haftreibung und damit die Funktionalität des in 4 und 5 gezeigten Verstellmechanismus 6 erreicht. Der Ausrichtungswinkel 110 bestimmt sich durch die gedachte Verlängerung 114 der Fläche des Umlenkelements 16 und der Tangente 112 auf der hinterkopfabgewandten Seite 10b des Hinterkopfanschmiegkörpers 10. Die Tangente 112 setzt an der Stelle der hinterkopfabgewandten Seite 10b an, an der die gedachte Verlängerung 114 der Fläche des Umlenkelements 16 die hinterkopfabgewandte Seite 10b schneidet.
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In der Ausführungsform des Schutzhelms 2, die in den 1 bis 5 gezeigt ist, ist als Öffnungsmittel 32 stets das Öffnungsband 30 vorgesehen. In alternativen Ausführungsformen können auch andere Öffnungsmittel 32 vorgesehen sein, beispielsweise ein Riemen aus elastischem Kunststoff.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein. Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Schutzhelm
- 4
- Helmschale
- 6
- Verstellmechanismus
- 10
- Hinterkopfanschmiegkörper
- 10a
- hinterkopfzugewandte Seite
- 10b
- hinterkopfabgewandte Seite
- 12
- erstes Einstellband
- 12a
- erster Bandabschnitt
- 12b
- erstes Ende
- 12c
- zweites Ende
- 12d
- zweiter Bandabschnitt
- 13
- Griffelement
- 14
- zweites Einstellband
- 14a
- erster Bandabschnitt
- 14b
- erstes Ende
- 14c
- zweites Ende
- 14d
- zweiter Bandabschnitt
- 15
- Griffelement
- 16
- erstes Umlenkelement
- 16a, 16b, 16c
- Steg
- 18
- zweites Umlenkelement
- 18a, 18b, 18c
- Steg
- 20
- Kinnriemen
- 22
- erstes Halteband
- 24
- zweites Halteband
- 25, 26
- Schlitz
- 27, 28
- Befestigungsmittel
- 29
- Ring
- 30
- Öffnungsband
- 32
- Öffnungsmittel
- 40
- Halteelement
- 50a
- erster Teil Verschlussmechanismus
- 50b
- zweiter Teil Verschlussmechanismus
- 60, 61, 62
- Auskleidungselement
- 70
- Druck
- 80
- Zugrichtung
- 90
- spitzer Winkel
- 100
- stumpfer Winkel
- 110
- Ausrichtungswinkel
- 112
- Tangente
- 114
- Verlängerung